Blutdruck messen

  • Hallo,


    ich wollte mal über das Thema "Blutdruck" mit euch sprechen, da dies ja für viele Ärzte eine Art "rotes Tuch" ist, wenn man als dicker Mensch dort auftaucht. Zusätzlich sind häufig die Blutdruckmanschetten zu klein bzw. wird die falsche Größe verwendet.


    Meine Hausärztin zum Beispiel verfügt nur über ein elektrisches Blutdruckmessgerät, und behauptet steif und fest, es gäbe keine größeren Manschetten. Nunja, mag sein, dass es für das Gerät keine gibt. Trotzdem misst sie immer wieder den Blutdruck mit der zu kleinen Manschette für 42 cm Umfang.
    Als mein Freund dann eine Manschette mit Handpumpe besorgt hat, die groß genug war, sollte ich die mitbringen. Der Hammer: Ich habe den Eindruck, die Frau kann damit gar keinen Blutdruck messen, sondern ist auf ihr Gerät angewiesen.
    Ich sollte dann die Messung nämlich selbst durchführen (was alleine nun eher schwierig ist, vor allem für jemand Ungeübten wie mich). Und anschließend hat sie trotzdem mit ihrer eigenen Manschette gemessen - den Unterschied bei den Ergebnissen hat sie lapidar beiseitegewischt, nach dem Motto "ist ja sehr ähnlich". Und ich weiß noch nicht mal, ob ich nun richtig gemessen habe und wie viel ich überhaupt selbst gemessen habe, da bei meiner Messung einfach Nebengeräusche dabei waren.
    Ich hab das Ergebnis mehr oder weniger geraten (aus meiner Sicht) und war von meiner Ärztin ziemlich enttäuscht. Mein Freund ist von ihrer Reaktion übrigens auch enttäuscht und er hat spontan ihre Kompetenz angezweifelt.
    Ich habe übrigens fast den Eindruck, dass sie nicht einsehen will, dass es doch etwas ausmacht, die richtige Manschettengröße zu verwenden. Noch einmal lasse ich mir den Blutdruck mit der anderen Manschette nicht messen.


    Bei meiner Frauenärztin hingegen ist es überhaupt kein Thema. Nachdem festgestellt wurde, dass sie keine passende Manschette haben, wurde halt kein Blutdruck gemessen und im Falle einer Schwangerschaft hätten sie die Hebamme mal gefragt, mit der sie zusammenarbeiten - ob diese eine passende Manschette hat. Ich gehe auch davon aus, dass mir der Blutdruck professionell gemssen wird, sollte ich mein eigenes Gerät mitbringen.


    Was habt ihr da so für Erfahrungen gemacht? Wie reagieren Ärzte auf solche "Probleme"? Kennt ihr bzw. kennt euer Arzt euren Oberarmumfang? Wisst ihr, ob die richtige Manschette verwendet wird?


    Grüße
    Dani

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  • Das ist bei mir ganz unterschiedlich. Meine (jetzt Ex-)Hausärztin kannte das Problem und hatte auch eine entsprechende Manschette, ich selber messe immer mit einem Handgelenksgerät (ein entsprechendes mit großer Oberarmmanschette gab immer falsche Werte, der Hersteller hat es geprüft und bestand auf richtigen Ergebnissen-das Teil liegt jetzt hier im Schrank).
    Meine FA orientiert sich an meiner Info, da sie nur kleine Manschetten hat. Die Endo interessiert das überhaupt nicht (aber von der bin ich auch nicht so begeistert).
    Also ich finde schon, dass ein Arzt durchaus in der Lage sein sollte, auf die herkömmliche Weise einen Blutdruck zu messen (mit entsprechender Manschette).
    Wenn sie die Problematik nicht einsieht, Du aber ansonsten zufrieden bist, bring ihr doch mal ein paar Ausdrucke von Infos darüber mit. Da gibts im Netz glaub einiges.
    Viel Glück.

  • Mein Hausarzt misst auch mit so nen elektronischem Ding. Hat dafür aber unterschiedlich große Manschetten. Für mich holen die Helferinnen gleich die große aus und der Blutdruck ist meist identisch mit dem zu Hause gemessenen (auch mit großer Manschette).

  • Seit ich mehrfach falsche Werte sowohl beim Hausarzt als auch Gyn hatte und schier endlose Diskussionen zum Thema geführt habe, verzichtet man seit 2 Jahren auf eine Messung :rolleyes:
    Scheint wohl nicht so wichtig zu sein.


    Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich selbst regelmäßig in der Klinik auf der Arbeit mit korrekten Manschetten messe - bin aber was das angeht auch kerngesund.


    Meine Betriebsärztin in der Klinik hat bei sich auch keine passende Manschette - wie gesagt, die Gesundheitsvorsorge wird an vielerlei Orten eher stiefmütterlich gehandhabt.


    Ich lasse mir seit der Diagnose Lipödem an den Armen eh keinen Blutdruck mehr mit falschen Manschetten messen.
    Tut sonst höllisch weh und die Ergebnisse sind ja nun eh für den Eimer.


    Allgemein ist mir aufgefallen, dass bei entsprechender Anregung bei meinen Ärzten überhaupt nichts passiert und keine entsprechenden Maschetten vorhanden sind. Das finde ich ziemlich fahrlässig, in meinem Fall aber für mich nicht relevant, da ich mich selber darum kümmere und keine Erkrankung vorliegt.
    Im Falle einer Erkrankung würde ich auf ein korrektes Messen und die Anschaffung bestehen, andernfalls würde ich die Praxis wechseln.
    Ein Facharzt für Hypertensiologie/Internist MUSS meiner Ansicht nach sowas einfach haben.

  • Mein Hausarzt hat eine große Manschette, mein Lungenfacharzt auch und ich zuhause habe auch mittlerweile ein Gerät mit einer großen Manschette.
    Als ich noch keins hatte bin ich sonst immer zur Apotheke um die Ecke gegangen zum Blutdruckmessen, die hatten auch verschiedene Größen an Manschetten da und nur eine der Mitarbeiterinnen musste immer aufs neue überredet werden, dass alles andere keinen Sinn macht bei mir...

  • also ich schlage bei allen ärzten mit meinem meßgerät fürs handgelenk auf, schon alleine auch, weil mir das messen am oberarm extremst weh tut, wenn ich nen doc hätte, wo es passen würde.


    als ich kkh war, gab es auch keine passenden oberarmmanschetten, es wurde dann ne normale manschette an den unterarm gemacht, das geht aber nur im liegen, denn der arm muss auf herzhöhe sein.


    nach der op und der intensiv, habe ich auf station wieder mein meßgerät genommen


    mein kardiologe allerdings ist da gut eingedeckt, d.h. er hat große oberarmmanschetten aber auch meßgerät fürs handgelenk

  • Bei mir ist Blutdruckkontrolle eigentlich kein großes Thema.
    Zum einen, weil ich nicht messen muß, denn ich tendiere eher in Richtung niedrigen Blutdrucks.
    Zum anderen, weil ich weiß, wie es technisch funktioniert und es für mich keine willkürlich-abstrakten Werte sind, die dem Arzt vorbehalten sind.


    Aber ich hatte schon immer ein eigenes Meßgerät, und zwar ein mechanisches, das man mit der Hand pumpen muß.
    Die Manschette war zwar lange Zeit eine normale, aber trotzdem gab es nie Probleme, da die Anzeigewerte selbst damit nie über 140/90 stiegen.
    Als ich dann auch noch herausfand, daß und wie diese Werte zu korrigieren sind - nämlich um 15-20mmHg nach unten - war selbst das Thema "Vorsicht! Grenzwerte!" vom Tisch.
    Tip: http://www.isf.uni-bremen.de/Praktikum.pdf#page=114 (Seite 114)


    Inzwischen habe ich mich jedoch von der Oberarm-Messung notgedrungen trennen müssen, da meine Arme einen ziemlich störenden "Schwimmring" entwickelt haben. (Ohne sonstige Gewichtszunahme, wahrscheinlich ein Lipödem, hab's aber noch nicht konsequent untersuchen lassen).
    Jedenfalls tut die Manschette einfach nur noch tierisch weh. Und mit "weh" meine ich Schmerzen, die durchaus in der Lage sind, den Blutdruck aus reinem Fluchtreflex in die Höhe zu treiben.


    Seitdem bin ich auf ein vollautomatisches Handgelenk-Meßgerät umgestiegen.
    Das Ding ist gar nicht übel. Einziger Nachtteil: Da ich zu niedrigem Blutdruck neige, kann es schon mal sein, daß das Ding aufgrund des Herzrhythmus die Meßwerte als untauglich anzeigt. Wenn's mir richtig übel geht, dann ist der Blutdruckabfall nämlich mit Rhythmusstörungen verbunden. Im Prinzip ist messen nicht notwendig, aber es ist schon gut zu wissen, ob man bei 110/70 mit Erholungstendenz nach oben oder schon bei 100/60 steht.


    Habe auch Infos bei einem (brauchbaren) Arzt eingeholt, was von den Geräten zu halten ist.
    Der meinte, daß es da kein Problem gäbe, aber bei älteren Menschen, wo die Adern nicht mehr so elastisch sind oder auch generell bei der Neigung zu Adernverkalkung, kann der längere Weg vom Herzen den Arm entlang zum Handgelenk zu unsicheren Werten führen. Deshalb ist dort die Oberarm-Messung vorzuziehen.




    Aber ich hab da auch diverse Episoden anzubieten, die herausstechen.


    Da war mal der Weißkittel, der meinte mich erst mit idiotischen Banalitäten zur Ernährung zumüllen zu müssen, mir dann noch eine Broschüre zur Super-Anticholesterin-Pillen in die Hand drückte und dann meinte ...."Soooo und jetzt messen wir noch Blutdruck".
    Muß ich erwähnen, daß die Messung a) mit einer falschen Manschette getätigt wurde und b) irgendwo im Bereich von 200 zu 150 lag? Wenn jemals der Ausdruck gepaßt hat, auf 180 zu sein, dann hier. Diese stupide-lausige Entschuldigung für einen studierten Menschen hat völlig genügt, um den Weißkittel-Effekt durch blanke Mordlust zu ersetzen. Wenn ich den umgebracht hätte ... vielleicht hätt's noch Geld und Anerkennung vom Anthropologen-Verband für die Entdeckung einer neuen Spezies gegeben. Homo sine sapiens... oder so :cool:
    Seine einzige Reaktion auf die erschreckenden Werte war: "Jaaaa, das werden wir beobachten müssen."
    Beobachte, was Du willst, Du Arsch - meinetwegen die Farbe an Deinen Wänden beim Trocknen -, aber nicht mich!


    Nungut.


    Vor ein paar Jährchen in der Notaufnahme (wegen Mückenstich!) gab es sogar eine positive Überraschung. Dort schloß man mich an den Herzmonitor an und bestand regelrecht auf die Verwendung der breiten Manschette.
    Diese drückte zwar auf den Infusionszugang in der Armbeuge, aber das nahm man in Kauf, weil man die richtigen Werte bei der Überwachung für sehr viel wichtiger ansah.


    Anschließend auf der Station gab es dafür das andere Extrem.
    Dort maß man den Blutdruck mit einer normalen Manschette und meinte, es wäre doch alles super mit 140/80 obwohl ich käsebleich und zittrig war und schwarze Flecken vor den Augen hatte.
    Kein Wunder, denn nach Umrechnung war es wohl eher etwas in Richtung 120/60. Und das bei verständlicher leichter Aufregung meinerseits. Aber nö, is ja alles suppi! Patient vorm umkippen, aber Hauptsache Werte sind prima.
    Mein Hinweis wurde mit "noch nie gehört, das macht überhaupt keinen Unterschied" weggewischt. Wenn ich besser drauf gewesen wäre, hätte ich denen einen Anruf in der Notaufnahme 3 Etagen tiefen empfohlen.


    Man muß sich wirklich selbst dahinterklemmen und auch störrisch nachfragen, wenn man Wert auf ordentlich aufgenommenen Werte legt.
    Ich habe den Eindruck, daß vielen Arzthelfern und Assistenten überhaupt gar nicht (mehr) klar ist, was ihre eingeübten Handlungen bezwecken.


    Was läuft da eigentlich in der Ausbildung, daß sowas auf Menschen losgelassen wird, die sich im Ernstfall eben nicht mehr gegen so einen Unfug wehren können?

  • also meine Hausärztin hat auch eine große Manschette, und die wird dann auch verwendet. Die Arzthelferinnen benutzen auch hin und wieder die kleinere Manschette, das ist dann zwar etwas unangenehmer, wenn das Ding den Arm beim Pumpen zusammendrückt, aber die Messwerte unterscheiden sich kaum.


    Da mein Blutdruck beim Arzt ohnehin immer regelrecht explodiert, da ich bei jedem Besuch eine innere Angst habe, so dass mein Blutdruck nach oben schellt, das eine normale Messung und Bewertung kaum möglich ist....ich muss dann erstmal runterkommen und entspannen, alleine das Warten im Wartezimmer löst bei mir schon Herzrasen und hohe Blutdruckwerte aus... ist die Messung in der Praxis nur ein grober Richtwert für den Arzt um zu sehen, ob der Blutdruck ausser Kontrolle ist.


    ein guter Arzt sollte auf jeden Fall auch eine passende Manschette zur Verfügung haben, sonst ignoriert er einfach den Umstand, dass nicht jeder Mensch in eine vorgegebene Schablone passt


    zumindest sollte man mit dem Arzt vernünftig über das Thema reden können, so dass eine Lösung gefunden werden kann

  • Hier die Tabelle in ein wenig abgewandelter Form als Diagramm:
    Konnt's nirgendwo finden, deshalb endlich mal selbst gemacht :D
    Speichern, ausdrucken, mitnehmen.


    [Blockierte Grafik: http://dicknaund.de/web_images/blutdruck_korrekturwerte.png]


    Benutzung:
    Armumfang suchen, dann nach oben gehen und an den Schnittpunkten mit "oberem" und "unterem" Wert jeweils links die Korrektur ablesen.
    Es ist wie gesagt eine Korrektur nach unten!
    Für 40 cm Umfang müßten also z.B. 13 mmHg vom oberen sowie 18 mmHg vom unteren Wert abgezogen werden.
    Wurde also 150/100 gemessen, so lauten die korrigierten Werte 137/82. Gratulation, völlig normal! Gesülze von unzureichend geschultem medizinischem Personal: vergessen ;)


    Bildchen zu diesem Beispiel gibt's hier



    Es kommt wirklich ausschließlich auf die Breite an!


    Das hat rein physikalische Gründe, weil sich die Kräfte mit steigendem Umfang anteilsmäßig immer weniger als Druck auf den Arm, sondern vielmehr als Zug entlang der Manschette auswirken.


    Die Länge ist nur insoweit von Belang, daß die Manschette ohne Zurren und Zerren bequem um den Arm herumpaßt und der Klett-Verschluß sicher zuhält.



    PS:
    Was ich erstaunlich finde, und was auch erst im Diagramm richtig klar wird::
    Es gibt ganz offensichtlich unterschiedlich optimale "Null"-Manschettenbreiten für Ober- und Unterwert.
    Während man bei 30cm "oben" gar nichts korrigieren muß, ist "unten" schon ein Abzug von 10 mmHg angesagt.
    Vielleicht soviel zu dem Sätzchen, das ich hier schon öfters gelesen habe, nämlich "Ach, mein Blutdruck ist ganz ok, nur mein Unterwert ist immer zu hoch. Der Arzt meint, wir sollten daran was tun." Möglicherweise eine gute Erklärung dafür.

  • Meine Hausärztin misst "old school" und hat da 3 verschiedene Manschetten. Als ich das erste Mal zu ihr ging, sollte ich auch mein zuhause-Gerät mitbringen (Handgelenk) und dann dauerte das schon fast eine halbe Stunde, welche Manschette, zwischendurch nochmal ne Runde "atmen" (ich dreh beim Arzt immer durch), wie genau misst mein Handgelenksgerät. Bei mir ist eigentlich nicht das Problem der Manschette, sondern dass mein Blutdruck schwer einzustellen ist und man im Minutentakt was anderes misst.


    Ich geh alle 4 Wochen zum kontrollieren bei meiner Hausärztin und da nimmt sie sich auch immer Zeit - misst meist 2 Mal nach noch und sie will auch immer meine eigene Tabelle sehen.


    Der Frauenarzt - bzw. die Arzthelferin die das Blutdruckmessen macht - nimmt ein elektrisches Oberarmmessgerät und jedesmal nölt sie rum, dass entweder der Wert zu hoch ist oder er Messfehler anzeigt (bei meinem Problem normal, "old school" kann sie nicht). Obwohl die Dame weiß, dass es bei mir die Problematik mit dem Blutdruck ist und sie auch weiß, dass es an einem gutartigen Gehirntumor liegt, ist jedesmal dieses Theater, was mich (und meinen Blutdruck) immer schon stresst.


    Beim letzten Mal habe ich ihr einfach meine Tabelle hingeknallt und gesagt sie soll abschreiben, welchen Wert sie denn gerne hätte aber vor Ort lasse ich nicht mehr messen. Wäre der Arzt nicht so verdammt gut und hätte schon viele schlimme Phasen mit mir durchgemacht, hätte ich die Praxis gewechselt.


    Ich habe in Kliniken auch schon erlebt, dass die gar nicht mehr "old school" messen können und als meine Schwiegermutter letztens im KH war, hat nicht die Krankenschwester den Blutdruck gemessen (elektronisch), sondern ein FSJler. Das fand ich schon krass - der hat ja nicht mal ein Gefühl wirklich dafür, ob Messfehler vorliegt oder ob der Wert für den Patienten jetzt passt oder nicht.

  • ...ich muss mal zu Hause meinen Oberarm messen.


    Ich hatte eine blöde Erfahrung bei einer 24h Messung. Zunächst einmal hat mich eine total üble Erkältung heimgesucht als ich den Termin hat. Ich bin darauf zur Arzthelferin und fragte ob das denn so in Ordnung ist oder ob das nicht zu falschen Werten führt. "Nönö, das hat keinen Einfluss", meinte sie. Da war ich schon sehr skeptisch. Ein Erkältung ist doch eine Belastung. Zumal ich immer mein Herz und Herzschlag "spüre", wenn ich arg krank bin.
    Nun gut, ich hab mir das Ding anlegen lassen und nach zwei Schritten rutscht es mir schon in den Ellbogen, weil mein Oberarm natürlich kein Zylinder, sondern eher Kegelform hat. Dazu kam, dass im Laufen das Ding immer neu gestartet ist und der Druck dann so hoch war, dass es wahnsinnig geschmerzt hat und meine Hand taub geworden ist.
    Als ich nur neugierig auf die Werte geschaut habe, waren die Teilweise total hoch oder total niedrig. Da das Ding auch nachts alle 30 Minuten losgeht, konnte ich kaum schlafen. Plus die fette Erkältung, plus die unbequeme Liegepositon.
    Natürlich schaut sich der Arzt den Durchschnitt an, aber ich war und bin immer noch überzeugt, dass so ein Gerät nie den echten Wert anzeigen kann, wenn man 1. krank ist, 2. es nicht richtig sitzt, 3. eventuell zu klein ist, 4. man unausgeschlafen ist (da ist mein Blutdruck auch oft zu hoch) und 5. Schmerzen den Messwert verzerren.
    Statistisch gesehen (und das ist mein Beruf), war das ne Nullnummer und so aussagekräftig über meinen damaligen Tagesverlauf als ob ich gewürfelt hätte.
    Das Beste war dann die Besprechung. Ich erinnere mich nicht mehr an die Werte, nur dass sie sehr hoch wahren. Der Kommentar der Ärtzin war auch Gold wert, da muss man nichts mit Tabletten machen, aber sie müssen aufpassen. Die Gute hat wiedermal vergessen, dass ich seit Jahren Blutdrucktabletten nehme.

  • Julchen


    Das, was du da jetzt als Tabelle hast, ist nur für die Standardgröße, ja? Hast du auch Werte für breitere Manschetten? Oder eine Formel zum Ausrechnen?


    Ich mein, die Tabelle an und für sich ist nicht schlecht. Für meinen Oberarmumfang müßte ich noch etwas nach oben verlängern, da ich einen 50cm-Umfang habe.


    Leela


    Ich hab auch mal vor langer Zeit eine 24h-Messung aufgedrückt bekommen, Das war extram nervig, kann ich nur bestätigen. Und ich hatte natürlich keinen zu hohen Blutdruck.


    Schokosahne


    Ist ja auch interessant - anstatt sich passende Manschetten zuzulegen, wird einfach gar nichts mehr gemacht. Ja, immerhin hat man dann seine Ruhe, allerdings halte ich das persönlich für den falschen Ansatz seitens der Ärzte


    @sunny73


    Ich befürchte fast, dass da zusätzliche Info auch nichts bringen. Nach meinem Eindruck will sie sich von mir eher nichts sagen lassen bzw. hat kein Interesse daran. Entweder sie mag sich nach Möglichkeit nicht mit mir befassen, oder sie ist generell schlecht drauf derzeit.


    @alle


    Danke auch den anderen für eure Rückmeldungen. Es ist schon interessant, wie unterschiedlich das teilweise gehandhabt wird. Was mir aufgefallen ist: Die meisten reden davon, dass die "große" Manschette verwendet wird. Allerdings ist kaum jemand konkret darauf eingegangen, ob der eigene Armumfang nun bekannt ist oder nicht, und dementsprechend die Manschette danach ausgesucht wurde. Schon interessant.
    Ich selbst weiß meinen Armumfang (und auch die anderen wichtigen Körpermaße), nicht nur wegen des Blutdruckmessens, auch wegen Kleidung nähen und so. Mir ist es halt passiert, dass mich Ärzte und Sprechstundenhilfen verwundert angeschaut haben, weil ich halt direkt angesagt habe "Mein Armumfang ist 50 cm, haben sie da eine passende Manschette für?" Da kam dann zum Beispiel die Nachfrage, weshalb ich das so genau wüßte... (ist ja eigentlich logisch) und ich hab den Eindruck gewonnen, dass da in der Regel nach Augenmaß gegangen wird, was ja nun nicht unbedingt so genau ist.


    Grüße
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Julchen


    Das, was du da jetzt als Tabelle hast, ist nur für die Standardgröße, ja? Hast du auch Werte für breitere Manschetten? Oder eine Formel zum Ausrechnen?


    Haben tu ich's nicht.
    Welche Manschettengrößen gibt es denn sonst noch so?
    Ich kenne jetzt nur die Standard und die nächstgrößere , die bis 42 cm Umfang "geeicht" ist.


    Und leider hört die Tabelle in der PDF "Umfang -> optimale Manschettengröße" tatsächlich bei 30cm auf.


    Ich kann die Werte natürlich extrapolieren. Sie scheinen immerhin ziemlich geradlinig zu verlaufen, so daß ich da für 5cm mehr keine große Gefahr sehe, daß sich radikale Fehler einschleichen.



    Eine Formel gibt es dafür nicht. Oder besser gesagt: natürlich kann man sich eine Formel zurechtwurschteln (werd mal sehen, was sich da machen läßt), die dann aber natürlich nichts weiter tut als die Diagrammwerte "abzubilden".


    Eine grundlegende physikalische Formel enthielte viel zu viele Parameter, um handhabbar zu sein.
    Ich habe zwar schon danach gesucht und auch vor Jahren spaßeshalber in einer Physiker-Newsgroup nachgefragt, aber außer mit der Bestätigung der generellen Erklärung über die Kräfteverteilung auf Arm und Manschette konnte man da nicht dienen. Es spielt wie gesagt einfach zu viel rein.


    Ich habe den Verdacht, daß die Tabelle selbst auch nicht durch Formeln berechnet wurde sondern auf Meßergebnissen beruht, wo Manschettenwerte mit Direkt-Messungen des Flüssigkeitsdrucks direkt in der Blutbahn verglichen wurden. (wenn beim Legen einer Infusion das Blut ziemlich weit in den kleinen Schlauch hineinschießt, obwohl der schon von der Infusionslösung gefüllt ist ... das ist der im wahrsten Sinne des Wortes der Blut-Druck)

  • Hier ist schon mal das "verlängerte Diagramm" für eine Standardmanschette


    [Blockierte Grafik: http://www.dicknaund.de/web_im…uck_korrekturwerte_54.png]


    Erstellt anhand der Tabellenwerte Tab 8-2 aus http://www.isf.uni-bremen.de/Praktikum.pdf#page=114 (S. 114)


    PS:
    Die ursprünglichen Daten in der Tabelle waren nur Bereichswerte, von denen ich jeweils den Höchstwert in das Diagramm übernommen habe.
    Ich empfehle zur Korrektur trotzdem immer den nächstkleineren "5er"-Wert zu nehmen. Also z.b. 10 mmHg anstelle des Ablesewerts 12,13 oder 14.
    So ist man auf der sicheren Seite, daß man sich nicht zu sehr "runterrechnet".

  • Das mit der Extrapolation auf andere Manschettenbreiten ist echt schwierig.
    Das Diagramm zu der Tabelle "Meß-Umfang -> Manschettenbreite" (also Tab. 8-1 (S. 114) aus http://www.isf.uni-bremen.de/Praktikum.pdf#page=114) ist keinesfalls eine Linie. Sieht nach was "krummen" wie Parabel oder Wurzelfunktion aus. Hatte mir ähnliches schon gedacht, da meine damaligen Versuche, dem Problem physikalisch auf den Leib zu rücken, auf Abhängigkeit vom Arm-Volumen hindeutete.

    Ich will mich da auf gar keinen Fall versteigen, denn einen "Bogen" an ein paar Punkte anzupassen (und weiterzuführen) ist außerordentlich fehlerträchtig. Vor allem weil die Tabelle keine expliziten Punkte, sondern nur Bereiche angibt.


    Ich find's überaus befremdlich und auch bedenkenswert, daß man im Netz keine weiteren Infos bzw klare Angaben zu finden scheint.
    Es war ja schon schwer genug bzw Zufall, überhaupt dieses eine Dokument mit dieser Tabelle zu finden.
    Ich hab's sogar auf englisch probiert, weil man in den USA zwangsläufig ein ganzes Stück weiter ist, aber auch da - außer empfohlenen Manschettenbreiten - nichts.





    Eventuell kommen wir in dieser Hinsicht schneller weiter, wenn mal jemand mit dem Zugriff auf 2 verschieden breite Manschetten (also Standard und einer breiteren) so experimentierfreudig wäre, seinen/ihren Blutdruck abwechselnd mit der einen und der anderen zu messen :D

  • Achsoja...
    ein Förmelchen ließe sich für die Korrektur prima hinbiegen.
    Stimmt zwar nur grob, aber es kommt gut hin, ohne daß man sich kaputtrechnen muß. Marke Bremsweg sozusagen.


    Gilt aber NUR für Standardmanschette!


    Für den Oberwert:
    Für jeden cm über 30 -> 1 mmHg abziehen.
    Also: z.B. 40 cm Umfang sind 10cm mehr als 30. Macht 10 mmHg Abzug. (Im Diagramm sind's 13)


    Für den Unterwert:
    Für jeden cm über 20 -> 1 mmHg abziehen.
    Also: z.B. 40 cm Umfang sind 20cm mehr als 20. Macht 20 mmHg Abzug. (Im Diagramm sind's 18)

  • Danke, das ist großartig!


    Leider verstehe ich das mit der Manschettenbreite physikalisch noch nicht zu 100 %. Wieso wirkt die Kraft bei einem größeren Armumfang über die Länge?


    Edit: Huch, woher kommt der traurige Smiley da oben? Der ist nicht gewollt...

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