Wie finde ich denn nur einen Job?!

  • Das war ein Vergleich um Dir deutlich zu machen wie Deine Sätze für mich rüberkommen. Deshalb hatte ich den Satz auch mit: "Das ist ungefähr so sinnvoll wie" eingeleitet. Und jemanden als "sowas" zu bezeichnen ist einfach respektlos ... aber getroffene Hunde bellen eben.


    Hallo Fräulein Wunder,


    ich bin hier noch nicht lange dabei, kenne keinen der Beteiligten und weiß auch nicht, ob, wo und warum es schon mal Zusammenstöße gegeben hat.
    Für mich kamen Kerstins Sätze (mit der Ausnahme von "Sowas hat dann studiert" :rolleyes:) nämlich nicht so rüber, sondern als Versuch wirklich konstruktiv zu helfen.


    Ich war im Gegenteil gerade im Begriff, Deine beiden Beiträge als unzumutbare und böswillige Unterstellungen zu melden, obwohl ich solche Petz-Prozeduren sonst nicht schätze. (Dann bemerkte ich, dass das gar nicht geht, weil Du Moderatorin bist?)


    Aber egal, das spiegelt Dir vielleicht,

    Zitat

    wie Deine Sätze für mich rüberkommen

    und wie leicht Missverständnisse passieren.


    Grüße von Thea

  • Also erstmal bezog sich meine Kritik auf mehrere Beiträge und nicht nur auf einen Satz, zweitens hatte ich deutlich gemacht, dass die Sätze auf mich so gewirkt haben (es also mein persönlicher Eindruck) war.


    Und für mich wären diese Nachfragen eben keine Hilfe - sorry ist so.


    Ich gehe davon aus, dass Svantje sich bewußt ist dass ein so später Einstieg die Sache nicht leichter macht u.a. deswegen weil sie schon im ersten Beitrag mehrere Male davon berichtet, dass ihre geringe Berufserfahrung ein Teil des Problems ist. Ebenso gehe ich davon aus, dass das Amt schon zig mal nachgehakt hat warum ihr Lebenslauf so aussieht wie er aussieht und dass wir hier nicht ihre Sachbearbeiter sind.
    Und ich empfinde solche Fragen und Hinweise auch deshalb nicht als hilfreich, weil sich an diesen Eckpunkten eben auch nichts ändern lässt.


    Ersters ist bekannt, letzteres nicht zu ändern.


    Genau wie (Achtung dies ist lediglich ein Vergleich) der Hinweis eines Arztes: "Sie sind stark übergewichtig, warum haben Sie nicht schon vor Jahren eine Ernärungsberatung gemacht" in allen Punkten unnötig ist.
    Ersteres ist bekannt, letzteres nicht zu ändern. Nur an der Zukunft lässt sich etwas ändern.


    @ Thea


    Du kannst Dich auch einfach per PN beschweren (entweder bei mir oder beim Administrator) und kannst sicher sein, dass die Kritik ernst genommen wird.


    Mir fällt allerdings auf, dass Du immer mal wieder genau dann in Erscheinung trittst wenn Du glaubst einen Angriffspunkt gefunden zu haben und die Chance siehst mir einen auf den Deckel geben zu können, nur um Dich dann für Wochen und Monate zurückzuziehen und Dich gar nicht mehr an Diskussionen zu beteiligen. Das macht das Ganze für mich persönlich etwas ... na ja ... merkwürdig, sage ich mal.

  • Hi,


    was ich im Vorstellungsgespräch antworte, wenn die Frage kommt, warum ich die Ausbildung so spät abgeschlossen habe, weiß ich: Die Wahrheit sagen. Ich denke, mit der Wahrheit fahre ich noch am besten und ich wüsste nicht, wie ich es sonst verheimlichen sollte/könnte, warum ich nur jobbte und so spät eine Ausbildung abgeschlossen habe.


    Allerdings gibts heute wieder was zu berichten. :(
    Ich war heute morgen wieder in der Minimaßnahme, da kam wieder das Thema "Alternativen suchen" auf. Schwupp, sollte ich mich im Verkauf umschauen und schon wurde eine Zeitungsanzeige gefunden, beider an einer Raststätte jemand für den Verkauf gesucht wurde. Der Herr rief dort an und schickte mich direkt hin.


    Es stellte sich dann raus, dass es -anders als ich dachte- nicht ums Kassieren in einer Tankstelle geht, sondern da sind noch mehrere Restaurants in einem Gebäude - darum gings! Und nicht nur Kassieren, Lebensmittel servieren oder so, "jeder macht alles", hieß es.


    Der Herr fragte mich dann, ob ich mir wirklich sicher bin, mir das anzutun. Es wäre ein Knochenjob. Für den Einstieg fragte ich, ob auch vorerst Teilzeit möglich ist. Dass ich für mich schauen kann, ob es von meinem Übergewicht her zu schaffen ist. Das verneinte der Herr aber, er würde für Vollzeit suchen. Auf 450€-Basis käme eventuell noch in Frage, hier bräuchte er aber erst noch Bedenkzeit, weil er 2 Angestellte in Vollzeit sucht.


    Nun rief ich den Herrn meiner Maßnahme direkt an und teilte ihm das mit, bekam ich in etwa zu hören, ich hätte mich besser verkaufen müssen. Ich sagte dann, dass ich mir das komplett anders vorgestellt habe und ich es körperlich einfach nicht schaffen werde, plötzlich täglich mindestens 8 Stunden am Stück zu gehen, zu stehen, körperlich zu arbeiten.


    Versteht mich nicht falsch, ich bin mir nicht zu schade, den Job zu machen, allerdings habe ich nun schon Probleme mit dem Laufen (siehe anderer Beitrag), da werde ich sowas einfach nicht überleben.


    Aber hauptsache unter, egal wieder. :(

    LG


    Svantje
    --
    Ich habe meine Ernährung umgestellt. Die Schokolade liegt jetzt links vom Computer.

  • Hast Du bei der Maßnahme irgendwas unterschrieben???
    Was genau wurde als Ziel festgelegt? Welche detailierten Aufstellungen über deren "Service" wurde vereinbart? Stimmt dies mit der expliziten Zuweisung vom Amt überein? Gibt es die überhaupt?
    Was wurde bzgl. Kostenerstattung von Bewerbungsmaterialien, Porto und Wegekosten zu Gesprächen festgelegt?
    (Wenn Du willst schreib mir mal ne PN. Ich verlinke Dich dann auf ein Forum, die solche Dinge mit Wonne auseinandernehmen)


    Du bist doch kein unmündiges Kind oder ein Stück Vieh!
    Fungiert der Saftladen etwa auch als eine Art Zeitarbeit oder Jobvermittler? Das allein könnte schon rechtswidrig sein.
    Wenn Du Dich bewirbst, dann bitteschön so, daß Du Termine selbst abmachst.


    Nochmal: Diese Maßnahmen sind MÜLL!!! Ohne Abstriche.
    Finde Deinen Selbstwert wieder.
    Lerne, Dich zu wehren.
    Mach die Augen auf und schau Dich um! Ausschließlich jeder in dieser Maßnahme wird auf diese Art behandelt. Auch die Dünnen. Auch die Blonden.
    WEIL es gar nicht darum geht, irgendwem was Passendes zu verschaffen, sondern nur die Leute für dumm zu verkaufen und das Geld des Staates abzugreifen. Der läßt es sich eine schöne Stange Geld kosten, nur um die hochheilige Statistik sauber zu halten.
    Nicht DU bist der Schmarotzer, sondern diese Typen, die völlig qualifikations- und sinnbefreit Leute durch die Gegend schicken und dafür groß Kohle zu kassieren.
    Ist Dir bewußt, daß die für ihre hochhehren Dienste mindestens das Doppelte Deines Regelsatzes kassieren? Und die haben absolut keine Gewissensbisse, dafür diese unglaublich beschissene Arbeit abzuliefern. Zumindest wenn man diese Arbeit nach den Grundsätzen dessen beurteilt, was angeblich erreicht werden soll.

  • Ausschließlich jeder in dieser Maßnahme wird auf diese Art behandelt. Auch die Dünnen. Auch die Blonden.


    Das Svantje kann ich nur bestätigen. Eine meiner ehemaligen Kolleginnen ist durch Krankheit und Burnout in Hartz4 gerutscht. Sie ist schlank, blond, hübsch, gepflegt und erlebt (wirklich!) auch nichts anderes.





    Ist Dir bewußt, daß die für ihre hochhehren Dienste mindestens das Doppelte Deines Regelsatzes kassieren? Und die haben absolut keine Gewissensbisse, dafür diese unglaublich beschissene Arbeit abzuliefern. Zumindest wenn man diese Arbeit nach den Grundsätzen dessen beurteilt, was angeblich erreicht werden soll.


    So habe ich das noch gar nicht gesehen :eek: - danke für den Hinweis.

  • So habe ich das noch gar nicht gesehen :eek: - danke für den Hinweis.


    Das ist ja das kranke daran! :cool:
    Jeder Arbeitslose, der absolut gar nichts tut und so richtig das komplette Medien-Klischee auslebt, kommt dem Staat um ein Vielfaches billiger als jene, die ja alles alles tun und jeden Mist mit sich machen lassen, nur um nicht als faul zu gelten, um sich (die ihnen rechtlich zustehende(!) Beihilfe) "verdienen" zu "dürfen".


    Auch die 1€-Jobs sind das Hinterhältigste, was es gibt.
    Für die 100 Piepen, die die Willigen da gnädigerweise im Monat für völlig sinnlose "Arbeiten" zugestanden bekommen, erhält derjenige, der ihnen im staatlichen Auftrag diese Arbeiten gibt, mindestens das 3 oder 4 fache.
    Soviel dazu, daß man ja die Staatskasse entlasten würde und der Allgemeinheit etwas zurückgäbe, wenn man sich darauf einläßt.
    Und bringen tut es einem auch nix, weil man - wenn es rechtlich korrekt gehandhabt wird - absolut nichts tun darf, was in irgendeiner Form gewerbliche Konkurrenz bedeuten würde. Es kann also gar nicht als Heranführen/Kennenlernen an den Arbeitsmarkt dienen. Kurz: Jede sinnvolle Arbeit ist hier per Definition rechtswidrig und geschäftsschädigend.


    Das sind Abgründe! :mad:

  • Puh, wenn ich immer wieder so Geschichten vom Arbeitsamt/Jobcenter höre, krempeln sich mir echt meine Zehennägel hoch.


    Ich selbst (sorry, dass ich immer wieder auf Geschichten von mir zurückgreife ;) )habe solche Erfahrungen mit dem JC gemacht. Das ging so weit, dass ich vor Gericht gegangen bin.
    Und dort dann auch gewonnen habe.
    3000€ habe ich erhalten durch meine Klage und den neuen Job habe ich selbst gefunden.


    Viel erwarten kann man leider von den Sachbearbeitern nicht.
    Denen ist wichtig dich los zu werden. Egal wohin.
    Ich hatte meine Krankenpflegeausbildung fertig und wollte da wie gesagt von weg.
    Mein Bearbeiter meinte immer nur, dass das nicht geht, hat mich nur zu Pflegestellen geschickt. Mir ausschließlich solche Vorschläge gemacht und mein Vorhaben dermaßen torpediert...


    Deswegen muss man lernen sich da durchzusetzen.
    Nur weil man arbeitslos ist, hat man nicht weniger Rechte, ist nicht weniger mündig oder muss sich mehr gefalle lassen.
    Beachten musst du nur, dass du soweit mitmachst, dass du dir keine Sanktionen einfährst.


    Natürlich ist es gut offen für neues zu sein.
    Die Frage ist in welchem Bereich du genau suchst? Nur auf Bürokauffrau?
    Da gibt es evtl ja noch andere Möglichkeiten.
    Wie sieht es denn mit Weiterbildungen aus, die dir wirklich was bringen?
    Sprich SAP, Dokumentation, eine Fremdsprache?
    Finanziert das AA sowas auch?


    Lass dich nicht unterkriegen. gerade nicht von so Hanswürsten, wie denen aus dem Arbeitsamt..:evil:

  • Hi,


    ich muss dazu sagen, ich bekomme für die Fahrt dorthin jedes Mal Fahrtkosten erstattet (0,20 €/km). Das deckt sich so einigermaßen mit meinen tatsächlichen Kosten.


    Auch bekomme ich zu jedem Vorstellungsgespräch dieses Kilometergeld. Die meisten Bewerbungen schicke ich momentan per Mail. Aber auch Briefmarken usw. bekomme ich gestellt. So ist es ja nicht.


    Mir wurde die Maßnahme vom Jobcenter schmackhaft gemacht. Es wurde erzählt, die Vermittler dort haben einen engen Kontakt zu Arbeitgebern, wodurch es einfacher wäre, in Arbeit zu kommen. Aber dem ist nicht so, wie ich nun feststelle. Ich kümmere mich eigentlich selbst um alles. Aber eben die Tatsache, dass ich nun unbedingt eine Alternative suchen bzw. finden muss, nervt mich extrem. Ich meine es interessiert keinen Arbeitgeber, dass ich es schwer hatte während der Ausbildung. Mir bedeutet es allerdings was.


    Ich war knapp 10 Jahre von der Schule weg und plötzlich geht die Lernerei wieder los. Wie gesagt, ich liebe den Beruf. Ich gehe darin völlig auf. Und so stressig wie es auch mal war, bin ich immer mit einem guten Gefühl nach Hause gefahren. Sollte es nicht genau so sein, sodass man auch seinen Job bis zur Rente schafft und nicht dauerhaft unglücklich ist?


    Mir kommt es langsam so vor, als wollten die mich bis ich mit der Maßnahme fertig bin auf jeden Fall unterbringen - egal wohin. Gibt dann sicher nochmal Provision oder so. Sonst würden sie sich diese Mühe nicht machen. Selbst das Wort "Reinigungsarbeiten" ist heute gefallen. Was ich aber direkt abgelehnt habe. Ich bin mit ihm so verblieben, dass ich eben anhand von Probearbeiten rausfinden muss, welche Alternativen es noch gibt.


    Wie gesagt, ich bin nicht abgeneigt, vorübergehend z.B. an der Tanke zu arbeiten. Hauptsache weg vom JC. Bewerben würde ich mich weiterhin. Aber die ganze Art und Weise, wie das nun abläuft, nervt mich extrem. Ich möchte arbeiten, ich arbeite auch für wenig Geld. Denke meine Ansprüche sind nicht ganz so hoch. Aber Hauptsache unter, dass die Maßnahme Kohle kassiert, möchte ich auch nicht.


    Ich habe Bürokauffrau gelernt. Auf diesem Beruf würde ich gerne wieder arbeiten. Am allerliebsten in einer Verwaltung, bei der man quasi Allroundkraft ist. Kein Tag ist wie der andere, es ist abwechslungsreich, man hat ein wenig mit Kundschaft zu tun, man ist Ansprechpartner für Kollegen, kann ihnen helfen usw.


    Allerdings bewerbe ich mich wie gesagt nicht nur darauf, sondern auch als Helfer im Büro, Bürokraft, kaufmännische Angestellte, als Datenerfasser (was bis zu stupidem Einscannen von Büchern geht), mittlerweile sogar ein Stück weit in die Call-Center-Schiene. Nur, dass ich irgendwie wieder einen Fuß fassen kann und vom JC weg bin.


    Mit meiner neuen Vermittlerin vom Jobcenter hatte ich direkt Auseinandersetzungen wegen meinem Gewicht bzw. meiner Person. Habe ich hier auch im Forum gepostet (http://www.deutschlands-dicke-…um/showthread.php?t=42064). In der Aussprache nach diesem Horror-Termin konnte ich noch kurz das Thema Weiterbildung anschneiden. Im Endeffekt zahlen sie mir keine Weiterbildung "ins blaue", weil dann dennoch nicht gesagt ist, dass ich einen Job finde.


    Als Beispiel nannte man mir "Wenn der Chef X nun sagt, wir würden Frau Y einstellen, aber ihr fehlen SAP-Kenntnisse, würden wir die Weiterbildung natürlich finanzieren". Andernfalls eben nicht. Das heißt ich bleibe weiterhin auf einem Level (nämlich ganz unten) und finde keinen Weg, aufzusteigen.


    Ich werde beim nächsten Termin noch einmal das Thema Weiterbildung und Schulung ansprechen, weil ich mich eben nicht mehr nur auf einem Fleck bewegen möchte. Denke, im Lebenslauf wäre das wohl auch recht positiv (ok, war arbeitslos, hat sich aber um Weiterbildung XY gekümmert). Zumindest möchte ich eine Art "Auffrischung" rausschlagen, denn je länger ich nun nicht arbeite, je weniger bleibt hängen und das macht es nicht leichter wieder einen Einstieg zu finden.


    Hast Du bei der Maßnahme irgendwas unterschrieben???
    Was genau wurde als Ziel festgelegt? Welche detailierten Aufstellungen über deren "Service" wurde vereinbart? Stimmt dies mit der expliziten Zuweisung vom Amt überein? Gibt es die überhaupt?
    Was wurde bzgl. Kostenerstattung von Bewerbungsmaterialien, Porto und Wegekosten zu Gesprächen festgelegt?


    Ich habe meine Ausbildung bei so einem Träger von Maßnahmen abgeschlossen und kenne das Prozedere dadurch. Standardmäßig muss man einige Dinge unterschreiben (wie z.B. Datenschutzerklärung, Hausordnungen usw.), aber nichts relevantes im Bezug auf Ziele. Ziel ist es in erster Linie eben, in Arbeit zu finden. Der Rest ist weitestgehend Auslegungssache.

    LG


    Svantje
    --
    Ich habe meine Ernährung umgestellt. Die Schokolade liegt jetzt links vom Computer.

  • Mir wurde die Maßnahme vom Jobcenter schmackhaft gemacht.


    Mündlich zugelabert oder schriftlich?
    Wie gesagt: Was genau wurde alles schriftlich festgehalten?
    Immerhin ist das mit den Fahrkosten ja geklärt. So zahlen die wenigstens für die unnützen Strecken, die sie zu verantworten haben ;)


    Zitat

    Ich meine es interessiert keinen Arbeitgeber, dass ich es schwer hatte während der Ausbildung. Mir bedeutet es allerdings was.


    Dann fasse doch mal für Dich allein zusammen, was es Dir alles bedeutet.
    Und dann versuche es so zu formulieren, daß es den Arbeitgeber vielleicht doch interessieren könnte.


    Zitat

    Mir kommt es langsam so vor, als wollten die mich bis ich mit der Maßnahme fertig bin auf jeden Fall unterbringen - egal wohin. Gibt dann sicher nochmal Provision oder so.


    Exakt. Hurra! Du kommst langsam dahinter, wie der Hase läuft! :D
    Meist ist es sogar so, daß jeder, der für wenigstens 6 Wochen(!) vermittelt wurde, als Erfolg verbucht wird. Ob die Leute dann gleich wieder fliegen oder einfach gesundheitlich zusammengebrochen sind, ist egal. Für die nächste 6 Wochen-Vermittlung gibts dann die nächste Provision.


    Zitat

    Ich bin mit ihm so verblieben, dass ich eben anhand von Probearbeiten rausfinden muss, welche Alternativen es noch gibt.


    Vorsicht. Auch Probearbeiten muß gezahlt werden. Das ist der reinste Filz, der da herrscht! Stell Dir mal vor, eine Firma bekommt täglich aus so einer Maßnahme einen "Probe"-Arbeiter geschickt.... den sie natürlich nicht nehmen, weil es mit ausreichend Willen immer was zu meckern gibt. So bekommen die vom Amt glatt ne volle Stelle gesponsert. Ist doch ein Traum für: Die Leute kommen arbeiten, sogar mit viel Elan, weil sie ja was beweisen wollen, und bringen sogar noch Geld mit. Paradisisch!


    Zitat

    Ich möchte arbeiten, ich arbeite auch für wenig Geld. Denke meine Ansprüche sind nicht ganz so hoch.


    Ganz falsch. Natürlich sind die maßnahmen dafür da, Dich genau an diesen Punkt zu bringen.
    Aber was hilft Dir ein Job, der so saumäßig bezahlt wird, daß Du vielleicht trotz Vollzeitarbeit am Ende immer noch beim Amt aufstocken lassen mußt?
    Wenn Du möchtest, daß man Dich und Deine Leistung respektiert, dann mußt Du zunächst selbst damit anfangen. Niemand anderes wird es sonst tun.
    Jobsuche ist kein Straßenstrich. Auch wenn es die "Berater" gerne anders sehen.


    Zitat

    Ich habe Bürokauffrau gelernt. Auf diesem Beruf würde ich gerne wieder arbeiten. Am allerliebsten in einer Verwaltung, bei der man quasi Allroundkraft ist. Kein Tag ist wie der andere, es ist abwechslungsreich, man hat ein wenig mit Kundschaft zu tun, man ist Ansprechpartner für Kollegen, kann ihnen helfen usw.


    Schreibst Du das auch so in den Bewerbungen?
    Ich würd's ehrlich gesagt tun. Genau ein solcher persönlicher Touch hebt Dich von dem anderen 08/15-Zwangs-Bewerbern ab.


    Zitat

    In der Aussprache nach diesem Horror-Termin konnte ich noch kurz das Thema Weiterbildung anschneiden. Im Endeffekt zahlen sie mir keine Weiterbildung "ins blaue", weil dann dennoch nicht gesagt ist, dass ich einen Job finde.
    ... Ich werde beim nächsten Termin noch einmal das Thema Weiterbildung und Schulung ansprechen


    Anschneiden und ansprechen ist blauer Dunst. Mache und beantrage alles schriftlich. Lasse es Dir schriftlich bescheiden.


    Zitat

    Standardmäßig muss man einige Dinge unterschreiben (wie z.B. Datenschutzerklärung, Hausordnungen usw.), aber nichts relevantes im Bezug auf Ziele.


    Laß mich raten: eines der "usw" war auch noch ne Erklärung zum Versicherungsschutz, hm?
    Gar nichts muß man unterschreiben. Damit nageln sie einen nur einseitig fest, um handhabe für Sanktionen zu haben.
    Maßgeblich ist, was Dir das JC schreibt. Nichts anderes.
    Die Maßnahmeträger handeln in deren Auftrag. Du als Dritter (als "Ware". sorry.) hast mit denen nichts anderes zu schaffen als dort anwesend zu sein. Damit ist Deine Mitwirkung vollauf abgeleistet.


    Ohne Datenschutzerklärung (nämlich die Freigabe der eigenen Daten) dürfen die nämlich nicht ungefragt mit Arbeitgebern telefonieren. Damit wäre der Hin- und Herschickerei ein Riegel vorgeschoben.


    Hausordnung und Gedöns sind gefährlich, weil wenn sie Dir was anflicken wollen, dann konstuieren sie einen Verstoß eben dagegen und Du bist geliefert und hast auch noch ne Kürzung am Hals.



    Zitat

    Der Rest ist weitestgehend Auslegungssache.


    Es hat keine Auslegungssache zu geben! Bitte versteh das!!!
    Die Auslegung (sprich: das Ermessen) hat der Sachbearbeiter VOR der Zuweisung auszuüben. Und ebenjene Sachen, individuell auf Dich zugeschnitten, schriftlich zu zementieren. Exakt das hat der Maßnahmeträger dann auszuführen.
    Existiert so eine verfertigte Zuweisung nicht, könntest Du Dir den Mist mit ein wenig Frechheit und Hartnäckigkeit vor Gericht (vielleicht sogar schon im Widerspruchsverfahren) vom Hals schaffen.
    Aber da Du "freiwillig" unterschrieben hast, steckste jetzt in dem Mist fest.
    Das nächste Mal mußt Du auf jeden Fall schlauer sein.


    Wenn Dir jemand ein Auto vor die Tür fährt und Dir sagt, Du müßtest da jetzt was unterschreiben...würdest Du das tun?

  • Hallo Svantje,


    schwierige Situation bei Dir.


    Ich denke, dass dein Gewicht nicht so das Problem sein wird bei den Arbeitgebern, wichtiger ist da die Ausstrahlung und der Umgang. Da schreibst Du ja, dass es Dir Spaß macht und dann sollte auch die Ausstrahlung stimmen, die Du rüber bringst.


    Was ich aber als "Problem" als neuer Arbeitgeber sehen würde ist, dass Du vermutlich immer nur kurze Zeit bei Firmen gearbeitet hast, vermutlich auch nichts im Büro. Deswegen kommen wahrscheinlich auch die Anfragen, ob sie deinen Ausbildungsbetrieb anrufen dürfen um nachzufragen wie zuverlässig du warst in der Zeit. Es wirkt auf einen Außenstehenden auch nochmal anders, ob man 1 Jahr im Ausland war oder gejobbt hat.


    Ein weiteres "Problem" ist dein Alter - um die 30 rum wird Frauen unterstellt, dass sie nun heiraten und Kinder haben wollen und nicht wenige Unternehmen sortieren die Bewerbungen danach aus.


    Die Sachbearbeiterin hatte dahingehend Recht, dass es mit dem Bürokauffrau Abschluß viele Mitbewerber gibt und eine Spezialisierung sinnvoll wäre. Schau Dir mal die Stellenanzeigen in der Tageszeitung an - Bürokauffrau steht fettgedruckt selten. Eher die Versicherungskaufleute, Außenhandel, Bankkaufleute.


    Die Allroundkraft wird selten von Außen gesucht. Das ist in den überwiegenden Fällen ein Mitarbeiter, der schon im Unternehmen war, und nach und nach einen Teil übernommen hat bis er "alles" konnte.


    Wie sieht es in Deiner Gegend mit ordentlichen Zeitarbeitsfirmen aus?

    Langer Rede, kurzer Sinn. Natürlich wird es Arbeitgeber geben, denen dein Gewicht nicht passt und dich deshalb nicht einstellen. Nachdem was Du hier aber geschrieben hast, vermute ich, dass es daran nicht liegt.

  • Mündlich zugelabert oder schriftlich?


    Mündlich. So lange stecke ich eben noch nicht in der Hartz4-Rolle und ich hatte bammel, dass ich sonst Sanktionen ernte, wenn ich ablehne. Also stimmte ich zu. Wie gesagt, wurde mir das eh schmackhaft gemacht. Denkst du, ich habe eine reelle Chance beim Jobcenter, dort nicht mehr hin zu müssen? Ich glaubs kaum. :( Bis ich das vor Gericht usw. durchgeboxt hätte, ist der Mist wohl rum (Ende Nov.)


    @ sajara: Das stimmt schon, vor der Ausbildung habe ich nur gejobbt. Aushilfsjobs eben. Die liefen durchschnittlich ein Jahr.
    Habe den Lebenslauf so geführt, dass man deutlich erkennen kann, ab wann ich die "Kurve bekommen" habe.


    Mit Zeitarbeitsfirmen machte ich bis jetzt größtenteils gute Erfahrungen. Die Vorstellungsgespräche sind lockerer, es bieten sich mehr Möglichkeiten (plötzlich kann Firma X dringend jemanden suchen) und die Bezahlung gar nicht so mies. Das weiteste Bewerbungsgespräch waren bis jetzt 70km (einfach), weil eine damalige Freundin dort einen Job bekam. Das ging aber leider in die Hose, die Firma hätte sich selbst intern ausgeholfen. :(


    Gestern Nachmittag war ich so voller Mut durch die Beiträge von euch, dass ich privat nach Stellen gesucht habe. Bei einer Stelle stand als Beginn 16.09., also rief ich direkt an und fragte nach, ob die Stelle noch frei ist. Sie ist noch frei, also direkt eine Bewerbung hingeschickt. Die Stellenbeschreibung war wie für mich gemacht. All das, was ich während und nach der Ausbildung auch gemacht habe. Die Hoffnung stirbt zuletzt, nicht wahr? :(

    LG


    Svantje
    --
    Ich habe meine Ernährung umgestellt. Die Schokolade liegt jetzt links vom Computer.



  • Bei einer Stelle stand als Beginn 16.09., also rief ich direkt an und fragte nach, ob die Stelle noch frei ist. Sie ist noch frei, also direkt eine Bewerbung hingeschickt. Die Stellenbeschreibung war wie für mich gemacht.



    Bei der Stelle hätte ich gleich die Gelegenheit genutzt persönlich vorzusprechen. :)

  • Mündlich. So lange stecke ich eben noch nicht in der Hartz4-Rolle und ich hatte bammel, dass ich sonst Sanktionen ernte, wenn ich ablehne


    Genau darauf zählen die doch!
    All den Scheiß, der Dir erzählt wird, dient nur dazu, daß die sich ihre eigenen Fleißkärtchen vollstempeln können. Deren Jobs sind nämlich auch nur noch befristet und all den Druck, den die von oben bekommen, damit sie selbst eventuell eine Verlängerung bekommen, geben sie direkt nach unten weiter.
    Höre auf, ein leichtes Opfer zu sein. Du wirst Dich wundern wie schnell die sich jemand anderen suchen, mit dem sie's machen können, nur um ihre Quote möglichst streßfrei (für sich selbst) vollzumachen. Wer sich wehrt, macht Arbeit und Arbeit ist zeitraubend und lästig und wird demnach vermieden.


    Du hast ein Recht auf schriftliche Auskunft. Du hast ein Recht darauf, daß man alle Deine Anträge annimmt. Du hast ein Recht auf schriftliche Bescheide. Du hast ein Recht, Bescheiden zu widersprechen. Du hast ein Recht, einen - oder sogar mehrere - Begleiter zu Amtsterminen mitzunehmen.


    Und glaub mir.... vieles von dem, was man Dir an die Backe labert, trauen die sich niemals nie nicht, Dir schwarz auf weiß zu überreichen, weil sie genau wissen, daß ihnen dafür vor Gericht der Arsch an die Wand genagelt wird, solltest Du den Unfug zur Prüfung weiterreichen.


    Ich schreibe Dir jetzt mal eine PN mit dem Link zu einem Forum, wo Du Dich mal ein wenig schlau machen kannst, wozu Dich Deine Unterlagen eigentlich verpflichten und wie es generell so im Dunstkreis der Ämter zugeht.



    Zu Weiterbildungen:
    Schau mal bei Kursnet rein. Die Seite gehört zum Arbeitsamt und ist im Gegensatz zur Jobbörse eigentlich ganz tauglich.
    Suche Dir dort passende Kurse heraus, setze Dich mit den Anbietern in Verbindung. Wenn möglich, gehe dort sogar persönlich mit Deinen Unterlagen vorbei, schau Dir den Laden an.
    Manche Anbieter verlangen Mindestvoraussetzungen, nehmen also nicht jeden. Wenn Deine Unterlagen nicht aussagekräftig genug sind, führen viele auch kostenlose Tests durch, um herauszufinden, ob Du mit dem Kursinhalt klarkommen wirst. Frage danach. Das ist nämlich ein gutes Zeichen, denn es bedeutet, daß sie eben nicht jene sind, die sich an jedem Hinz und Kunz bereichern, der ihnen zur statistik-säubernden "Aufbewahrung" vom Amt zugeschanzt wird. Die Chance, dort echtes Interesse an Deinem persönlichen Erfolg zu finden, ist groß.


    Wenn Dir dann ein oder mehrere Angebote vernünftig erscheinen, so reichst Du beim JC einen hübschen schriftlichen Antrag auf einen Bildungsgutschein ein. Mit ein bissel nachvollziehbarem Text warum und wieso es Dich weiterbnringen wird und mit der Bitte um zügige Bescheidung, von wegen Anmeldefristen.
    Und dann sollen der Bearbeiter mal in die Gänge kommen. So lapidar abkanzeln läßt sich ein gut begründeter schriftlicher Antrag nicht. Zwar können die toter Mann spielen, weil sie gesetzlich 6 Monate Zeit haben (danach kann man die Bearbeitung gerichtlich anordnen lassen), aber vor jeder anstehenden und nach jeder verstrichenen Anmeldefrist (des beantragten Kurses) kannst Du ein Erinnerungsbrieflein schreiben und denen so richtig auf die Eier gehen :evil:

  • Und zur Not, wenn sich dann gar nichts tut beim JC, kannst du dir einen guten Anwalt für Sozialrecht suchen. Der hilft dir, die Dinge ans Laufen zu bringen. Wegen der Kosten musst du dir keine Sorgen machen. Als SGB II-Bezieher hast du Anrecht auf Beratungs- und Prozesskkostenhilfe.

  • das alte Lied, man darf sich nicht nur auf den gelernten Beruf, den einen Wunschjob, beschränken. Wenn im Lebenslauf steht, dass man seit 2 Jahren und mehr arbeitssuchend ist, wissen die Chefs Bescheid. Dann ist man nicht flexibel genug, etwas an seiner Situation zu ändern, ist zu anspruchsvoll, weil man nicht mehr tut. Jede Zeitarbeitsfirma würde dich zb vom Fleck weg einstellen.


    Klar, Zeitarbeitsfirma ist nicht schön, ich habe damit auch schon schlechte Erfahrungen gemacht. Aber, du tust was, dein Lebenslauf sieht besser aus, du hast einen geregelten Tagesablauf und damit weniger Zeit zu grübeln. Und wenn du nicht zu einer Zeitarbeitsfirma willst, dann mach was anderes. Das "nichts tun" macht hingegen depressiv und verunsichert nur. Man wird sensibler und reagiert auch auf Absagen empfindlicher, resigniert.


    Man kann sovieles machen. Ich habe Zeitungen ausgetragen, mit einem Sprinter Zeitungen auf Paletten von Verlagen abgeholt und ausgeliefert, Post zugestellt, geputzt, Hunde gehütet, im Büro gearbeitet, im Einzelhandel, im Kino. Hauptsache man tut was. Man muss sich ja nicht verbiegen und irgendwas tun, was einem überhaupt nicht liegt oder wo die Hemmschwelle zu groß ist.


    Aber, je länger du zu Hause bist, desto schwerer wird es. Und solange du zu Hause bist, ist die Hemmschwelle was völlig anderes zu machen, auch zu groß bzw wird immer größer.Mir geht es zumindest so, wenn ich täglich arbeite, bin ich auch selbstsicherer im Umgang mit anderen Menschen. Wenn man schon länger zu Hause ist, dann kommt man auch da regelrecht aus der Übung.


    Und ich denke, diese Unsicherheit strahlt man auch im Vorstellungsgespräch aus. Ich kenne beide Seiten, zu Hause sein und arbeiten, bis man umfällt. Wenn man zu Hause ist, dann ist man anders, wirkt anders, weil man sich anders verhält, gemächlicher, unsicherer, ängstlicher.


    Das ist mir so ergangen, ich habe das selber gemerkt. Man fühlt sich, als wäre man außen vor und würde nicht mehr alles aktuell mitkriegen, sondern eben nur noch aus der Sicht eines Menschen, der seinen Alltag im Haus verbringt. Und man verändert sich, strahlt das auch aus. Man agiert langsamer, man denkt sogar langsamer, alles ist anders.


    Zu arbeiten bedeutet einfach, dass man mitten im aktuellen Geschehen ist, man sich besser und schneller auf neue Situationen, Aufgaben, Menschen und Jobs einstellen kann. Das fällt leichter, wenn man täglich "draussen" ist, da man sich eben täglich mit neuen Problemen, Anforderungen, Menschen auseinandersetzen muss und dadurch einfach flexibler ist und bleibt.


    Gerade wenn man unterschiedliche Jobs macht, das sind Erfahrungswerte, die kann dir niemand nehmen. Man lernt immer was dazu, wird flexibler, selbstständiger, kann Probleme besser lösen. Man bekommt einfach eine andere Sichtweise, auch in Bezug auf andere Berufe- und bringt bspw auch viel mehr Verständnis für andere Berufe und ihre spezifischen Probleme auf.


    Diese Erfahrungswerte schätzen viele Arbeitgeber und sicher mehr, als wenn sich jemand einfach nur bewirbt und jahrelang darauf wartet, dass endlich eine positive Antwort kommt.


    Ich denke nicht, dass es immer am Gewicht liegt. Sicher, manchmal tut es das schon, Vorurteile gibt es immer, und die meisten Menschen haben diese leider gottes, wenn es um übergewichtige Menschen geht. Aber, ich habe immer einen Job bekommen, wenn ich mich bemüht habe.


    Wer sich für keinen Job zu schade ist, der ist bemüht und fleissig- und solche Leute suchen die Firmen. Daran messen sie, ob jemand den unbedingten Willen hat, zu arbeiten, auch dann, wenn es eben nicht der Traumjob oder der gelernte Job ist.


    Das war in meiner alten Firma nicht anders, unsere Bezirksleiterin hat immer diejenigen bevorzugt, die immer irgendwas getan haben, und wenns auch nur ein Nebenjob war, hauptsache was tun. Davon leiten die noch mehr ab, wer immer jobbt, ist flexibel, belastbar, muckt nicht so schnell auf, ist weniger anspruchsvoll, will was erreichen, ist eher bereit Überstunden zu machen, ist nicht so häufig krank usw


    diese Kurse sind das letzte, absolut sinnfrei und einfach nur dazu da, dass die Sachbearbeiterin dich von ihrer Liste streichen und ihre Zahlen/Vorgaben optimieren kann. Ich habe auch so einen Kurs gemacht, ein halbes Jahr sollte er gehen.


    Wir haben dort Bilder gemalt, wurden stundenlang alleine gelassen und jeder hat dann irgendwas gemacht. Diejenigen, die wirklich Arbeit finden wollten, haben ihre Bewerbungen dort so geschrieben, wie sie es immer getan haben, da wurde nichts optimiert oder so. Nur mal drüber geschaut, ob zuviele Rechtschreibfehler drin sind und fertig.


    Meine Bewerbungsmappe habe ich mir von meinem Computermann optimieren lassen, der zufällig Ahnung in diesem Bereich hat und mir alles optimiert, auf den neusten Stand gebracht hat. Den "Lehrern" wars egal. Die haben Englisch mit uns gemacht (da mussten wir einen Menschen mit Buntstiften ausmalen und dann immer dazu schreiben, wie Nase, Augen usw auf Englisch heissen....oh man.


    Ein anderes mal haben wir Muskelgruppen mit Buntstiften in unterschiedlichen Farben ausgemalt......oder Textaufgaben gelöst. Ich weiß nicht was noch alles. Keiner von den 20 Teilnehmern hatte am Ende der Zeit einen Job. Ich habe das Ding nach 2 Monaten abbrechen können und in der Drogerie angefangen. Kein Traumjob, aber ich war nicht mehr arbeitslos.


    Und viele von denen die in diesem Kurs waren, sind heute noch, Jahre später, arbeitslos- alle wollten sie in ihre alten Berufe zurück, und nur da. Dabei waren die meisten schon zu lange raus, oder zu alt, oder zu unflexibel, oder hatten keine Berufserfahrung.

  • Zitat

    Die haben Englisch mit uns gemacht (da mussten wir einen Menschen mit Buntstiften ausmalen und dann immer dazu schreiben, wie Nase, Augen usw auf Englisch heissen....oh man.


    Jemand nannte das mal "KITA für Erwachsene"
    Genau das trifft es auf den Punkt und zeigt, was sie in einem sehen: Aufbewahrung für Unmündige .. nichts anderes


    Zitat


    Kein Traumjob, aber ich war nicht mehr arbeitslos.


    Der Knackpunkt ist jedoch: Zahlen die Vollzeit vernünftig genug, so daß Du das Amt vollständig vom Hals hast und Dein Leben so gestalten kannst, daß Du auch durchgehend arbeitsfähig bleibst?
    Nur dann ist ein Job das, was er wirklich sein soll. Und nicht etwas, was man tut, um den Lebenslauf systemkonform vollzukriegen.

  • Habe nicht alles gelesen, möchte aber ein paar Sachen rauspicken und kommentieren.

    Zitat

    Es kam in letzter Zeit vermehrt vor, dass Firmen sogar nachfragten, ob sie sich bei meinem ehemaligen Arbeitgeber Infos holen können. Dem habe ich zugestimmt.

    Nicht einfach zustimmen, sondern wenn möglich, Namen und Kontaktdaten nennen. Sonst hast du doch keine Ahnung, wer da was über dich verbreitet.

    Zitat

    Was ich im Vorstellungsgespräch antworte, wenn die Frage kommt, warum ich die Ausbildung so spät abgeschlossen habe, weiß ich: Die Wahrheit sagen. Ich denke, mit der Wahrheit fahre ich noch am besten und ich wüsste nicht, wie ich es sonst verheimlichen sollte/könnte, warum ich nur jobbte und so spät eine Ausbildung abgeschlossen habe.

    Die Wahrheit sagen ist natürlich wichtig, du musst aber auch schauen, wie du sie formulierst. Denn ein "Ja ich war zu faul nach der Schule und hab erstmal bloß gejobbt." kommt eben nicht gut an und rückt dich selbst sofort in ein negatives Licht.

    Zitat

    Ich war knapp 10 Jahre von der Schule weg und plötzlich geht die Lernerei wieder los. Wie gesagt, ich liebe den Beruf. Ich gehe darin völlig auf. Und so stressig wie es auch mal war, bin ich immer mit einem guten Gefühl nach Hause gefahren.

    Und genau sowas musst du auch im Vorstellungsgespräch bzw. Anschreiben reinbringen. Niemand will Standardsätze lesen à la
    "Hiermit bewerbe ich mich auf Stelle XY"
    "Mit großem Interesse las ich Ihre Anzeige im Tagesblabla"
    "Ich bin teamfähig und flexibel" usw.
    Alles leere Worthüllen, die jeden Personaler langweilen. Die Begeisterung, die du hast, muss aus dem Anschreiben rauskommen. Der, der das liest, soll wissen "Ja, die ist motiviert, die schreibt das nicht, weil sie muss".
    Und ich weiß nicht, ob du es gemacht hast, aber ich persönlich habe nie ein Foto an meine Bewerbungen dran gehangen. Ich will, dass meine Leistung beurteilt wird, nicht ob ich auf Fotos sympathisch rüberkomme (was ich nämlich nicht tue :p).


    Und ansonsten stimme ich den anderen hier zu: Mach die Maßnahmen, die unbedingt nötig sind und versuch, an die Maßnahmen zu kommen, die wichtig sind. Ansonsten lass das JC links liegen und kümmer dich selbst, wurde hier ja schon häufiger angesprochen.
    "Irgendeinen" Job machen noch dazu mit mieser Bezahlung, hilft leider selten dabei Fuß zu fassen und schadet dem Selbstbewusstsein nur. Verkauf dich nicht unter Wert.


    Wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg, dass du was findest. :)

  • Guten Morgen,


    habe meiner ehemaligen Chefin eine Mail geschrieben mit Fragen bezüglich einer persönlicheren Beurteilung und, ob sie als Referenz für potenzielle Arbeitgeber bereit wäre. Mal gespannt.


    Heute muss ich wieder in diese Maßnahme und ich bekomme schon wieder das Grauen. Werde heute wieder gefragt, welche Alternativen ich mir gesucht habe.


    Ich habe für mich beschlossen, dass ich dort gerne Unterstützung fürs Büro hätte, weil ich dort arbeiten möchte - langfristig. Nebenbei bzw. Privat suche ich mir nun eine Arbeit, und sei es Teilzeit, dass ich erst mal vom Jobcenter weg bin. Als Kassiererin oder so.


    Nur, kann ich das so den Angestellten dort vermitteln, ohne irgend eine Sanktion zu kassieren? Es ist ja nicht so, dass ich nicht arbeiten möchte, aber ich möchte von denen nicht gerade in die Gastronimie geschickt werden bzw. dafür sorgen, dass ich unter bin (egal wie) und die sich dafür eine goldene Nase verdienen.


    LG


    Svantje

    LG


    Svantje
    --
    Ich habe meine Ernährung umgestellt. Die Schokolade liegt jetzt links vom Computer.


  • Ich habe für mich beschlossen, dass ich dort gerne Unterstützung fürs Büro hätte, weil ich dort arbeiten möchte - langfristig. Nebenbei bzw. Privat suche ich mir nun eine Arbeit, und sei es Teilzeit, dass ich erst mal vom Jobcenter weg bin. Als Kassiererin oder so.



    Unterstützung vom Jobcenter / der Maßnahme bei der Suche nach einer Bürotätigkeit bekommst du aber nur, solange du im Bezug bist. Sollte das also der Plan sein, wäre es cleverer, du suchst dir eine Teilzeitstelle und stockst dein AlG II damit auf! Durch die Freibeträge hast du dann tatsächlich mehr Geld im Monat ohne auf die Unterstützung durch das Jobcenter verzichten zu müssen.

    Ansonsten wäre es ja die Aufgabe deiner Jobvermittlerin im Center dir bei der Suche nach Alternativen und evt damit verbundener Ausbildungsmaßnahmen behilflich zu sein und nicht einfach nur jede Woche nachzufragen, ob du dir was überlegt hast!!!

    Das man durch Aufnahme einer Arbeit und sei es nur Teilzeit eine Sanktion riskiert kann ich mir nicht vorstellen. Im Zweifel ist abzuklären, ob du die Maßnahme für einen Teilzeitjob einfach abbrechen kannst aber sonst?

    LG Merian

  • Solche Maßnahmen sind Sanktionsmaschinen. Mehr nicht.
    Hast Du meine PN bekommen?


    Im Prinzip kommst Du aus der aktuellen Situation in dieser Tretmühle nur heraus, indem Du zum Arzt gehst und Dich krankschreiben läßt.


    Entweder sagst Du dem die volle Wahrheit, daß Dich dieser Blödsinn völlig kaputt macht und Dir die allerletzte Kraft raubt, überhaupt noch Deinen Alltag, geschweige denn den potentiellen Arbeitsalltag, zu bewältigen.
    Oder Du machst es über die Schiene, daß Du tatsächlich aus naheliegenden Gründen eben keine 8 Stunden auf den Beinen sein kannst.


    Wichtig: Diagnosen gehen weder Maßnahme noch JC auch nur das geringste an!!!


    Die bekommen nur den Arbeitgeber-Teil der AU und die Krankenkasse wie üblich das andere.
    Mache auch eine Kopie für Dich selbst und lasse Dir die Abgabe per Unterschrift bestätigen.
    Du glaubst ja gar nicht, was das JC alles in der Lage ist zu verlieren :rolleyes:
    Am besten sogar Faxen mit der Notiz, daß Schein per Post folgt.


    Wenn der Arzt Dir ein Attest geben sollte wegen der Lauferei (wirst Du allerdings bezahlen müssen), so gehören auch dort keine Diagnosen hinein.
    Nur allgemeine Hinweise wie z.B. "kein längeres Stehen, keine Zwangshaltungen, kein Bücken , kein schweres Heben" usw.
    Ich weiß allerdings nicht, ob das Amt das so ohne Weiteres anerkennen würde.
    Eine AU haben sie zu akzeptieren.


    Wenn das Amt Zweifel an Deiner Arbeitsunfähigkeit hat, dann haben die die Möglichkeit, Dich zum Amtsarzt zu schicken. Aber das wird garantiert nicht bei der ersten AU geschehen. Laß Dich nicht ins Bockshorn jagen, wenn sie Dir dumm kommen wollen!
    Der med. Dienst ist die einzige Stelle, die Deine Diagnosen etwas angehen. Du mußt Dich nirgendwo rechtfertigen.
    Du kannst jetzt erst einmal einfach nicht - und fertig!


    Unter eigener Regie bewerben kannst Du Dich auch aus der AU heraus.

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