Wüstenblume von Waris Dirie

  • Ich habe mir heut Abend Wüstenblume angeschaut! Im Kino! Es ist ein sehr erschütternder, aber sehr guter Film, der über das Leben von Waris Dirie, einer Somalierin, erzählt. Sie ist als Kind in ihrer Heimat beschnitten worden, landete abschließend in London - wo sie als Modell Bekanntheit erreichte. Und irgendwann anfing, sich gegen die Verstümmelung von Mädchen und Frauen einzusetzen.


    Sehr ergreifend!!!Klar, das Buch war noch eindrucksvoller, aber für Lesemuffel ;) zb oder als Zusatz zum Buch!


    Püppi

  • Ich hab den Film auch angeschaut und war erschüttert.
    Das Buch kannte ich schon, konnte mir aber nicht vorstellen, wie das Ganze als Film rüberkommen soll - deshalb war es dann eine angenehme Überraschung, weil nichts geschönt oder verändert wurde.
    Kann mich Pueppi`s Meinung also nur anschließen!

    Leben ist das, was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben.
    (Henry Miller, amerik. Schriftsteller)

  • @ joy 24: Ich habe auch alle Bücher von ihr gelesen, und finde sie alle super. Sie rüttelt einem mit ihren Büchern gut auf. Gerade bei ihrem Buch "Schmerzenskinder" war ich erschüttert, wie viele Mädchen und Frauen in Europa beschnitten werden.


    Den Film Wüstenblume habe ich leider noch nicht gesehen. Hoffe das ich ihn bald in der Videothek finde. Das Buch habe ich natürlich gelesen.

  • Ich kenne nur das Buch, weiß aber auch, das die Autorin z.B. NICHTS mit Organisationen zu tun haben will, die in Afrika (und der Welt) gegen die weibl. Beschneidung kämpfen.
    Waris Dirie wird nachgesagt, das sie durch die Bekanntheit den Bezug zu ihrer Heimat verloren hat und das schillernde Leben vorzieht.
    Allerdings fand ich das Buch trotzdem aufrüttelnd und gut geschrieben.

  • Schonmal gesehen wie sie sich benimmt ? Eigendlich sollte sie es besser wissen tut aber genau das gegenteil . Und dafür ist mir mein Geld einfach zu schade . Glaube das Thema hatten wir hier auch schon mit ihr .

  • Weißt schau dir die berichte an von ihr und andere haben es ja nun auch schon gesagt . Und zum anderen ist das meine ganz persönliche meinung die musst du ja nicht teilen .

  • Wie benimmt sie sich denn? Und wie sollte sie sich benehmen, Deiner Meinung nach?


    ich persönlich halte sie auch für eine sehr wiedersprüchliche Person.


    Einerseits publiziert Sie das Thema Beschneidung durch Schilderungen ihrer eigenen Beschneidung - andererseits wehrt sie sich gegen die totale Vereinnahme ihrer eigenen Person.


    Wahrscheinlich hat sie einfach keine Lust mehr immer noch das "Opfer" zu sein.

  • Für mich liegt der Widerspruch darin, das sie durch das Thema der weibl. Beschneidung zu Popularität gekommen ist, nun aber alles vergißt und nur noch den Reichtum und die schönen Seiten des (westlichen) Lebens sieht!


    Klar, sie hat durch genügend Finanzen, Fürsprecher, Unterstützer die teure OP bezahlen können, also ihre "Fraulichkeit" wieder herstellen lassen, die Schmerzen beseitigen lassen -zumindest die dauerhaften - denn ich glaube mit dem eigentlichen Trauma dieser Prozedur kämpft auch sie heute noch, so wie alle Mädchen und Frauen, die das erleiden mußten.
    Nur sie hat die Mittel und Möglichkeiten bekommen, die tausenden anderen fehlen. W.D. könnte von ihren Gewinnen genug Leidensgenosinnen helfen, aber genau das tut sie nicht, sie setzt das Geld für ihre "Vermarktung" ein und das ist für mich der drastische Widerspruch!

  • Alles vergißt? Das glaube ich nun wirklich nicht, daß man das vergessen kann.


    Nur weil ihr damals Schlimmes passiert ist muß sie doch nicht lebenslang die Opferrolle beibehalten. Sie hat jetzt Erfolg und ist eine Frau, die selbst bestimmt, was sie möchte und was nicht. Und möchte vermutlich auch nicht auf die Beschneidung reduziert werden.


    Und woher weißt Du, was sie mit ihrem Geld tut? Abgesehen davon, daß keiner dazu verpflichtet ist, sein Einkommen zu verschenken... Man muß es ja nicht wie diverse andere Promis an die große Glocke hängen. Die Aufklärung da hängt auch nicht an großen Geldmengen, sondern an jahrhundertealten Traditionen, die aufgebrochen werden müssen. Und damit an die Öffentlichkeit zu gehen erfordert wohl mehr, als einen Teil des Einkommens auf ein Konto zu überweisen. Ich denke, damit hat sie schon sehr viel beigetragen. Ich kann auch gut verstehen, wenn sie nach allem, was ihr da passiert ist und noch passiert, sich von der alten Heimat distanzieren möchte.


    Außerdem kann ich dann auch die Frage stellen, was die gespendet haben, die sich darüber beschweren, daß W.D es gerüchteweise nicht tut.

  • @ Lisa63
    Hegst Du da nicht sehr hohe Ansprüche gegenüber dieser Frau?
    Jeder ist sich doch -zumindest zunächst - selbst der Nächste und investiert in de eigene Person. Und W. D. soll ale ihre Gewinne in die "Sache" stecken?
    Sie hat das Thema angestoßen und vielleicht auch nicht die Absicht, für immer damit in Verbindung gebracht zu werden. Manche Traumata möchte man evtl. hinter sich lassen.
    Ok., dass ist nicht selbstlos - aber menschlich.
    Bei mir persönlich hat das Buch "Wüstenblume" Eindruck hinterlassen (den Film habe ich nicht gesehen), die anderen Bücher waren mir dann aber auch zu viel.

  • Beschneidung bei Frauen ist schlimm und unmenschlich, keine Frage. Gut finde ich auch, dass dieses Thema publik gemacht wurde und das sich W. D. dagegen einsetzt. Allerdings gehen mir ihre Arroganz und Zickigkeit gehörig auf den Keks. Sie kehrt noch gern das Topmodel raus und schikaniert die Leute. Am Benehmen sollte die liebe "Wüstenblume" noch etwas arbeiten.

  • Für mich liegt der Widerspruch darin, das sie durch das Thema der weibl. Beschneidung zu Popularität gekommen ist, nun aber alles vergißt und nur noch den Reichtum und die schönen Seiten des (westlichen) Lebens sieht!


    Das ist nicht korrekt. Waris Dirie wurde zunächst als Model bekannt und hat erst Jahre später der Öffentlichkeit von ihrer Beschneidung berichtet und somit das Thema in die Medien gebracht.

    Zitat von Lisa63

    W.D. könnte von ihren Gewinnen genug Leidensgenosinnen helfen, aber genau das tut sie nicht, sie setzt das Geld für ihre "Vermarktung" ein und das ist für mich der drastische Widerspruch!


    Warum sollte sie sich persönlich finanziell aufopfern, wo die Beschneidung ein gesellschaftlich kulturelles Problem ist? Sie setzt ihre Popularität ein, das ist doch gut so. Würde sich Lieschen Müller an den Straßenrand stellen und auf das Problem der Genitalverstümmelung hinweisen würde es niemanden interessieren.

    Nach wie vor reisen alte runzlige (sogenannte) Heilerinnen von einem Dorf zum nächsten und nehmen ihre Eingriffe mit ein- und derselben (bisweilen stumpfen) Rasierklinge vor.
    Waris Dirie setzt in ihrem Kampf gegen die Beschneidung auf die Aufklärung der Frauen, auf die Informationspolitik und das Durchbrechen alter (Denk-) Strukturen.


    Zitat von Lisa63

    Klar, sie hat durch genügend Finanzen, Fürsprecher, Unterstützer die teure OP bezahlen können, also ihre "Fraulichkeit" wieder herstellen lassen, die Schmerzen beseitigen lassen -zumindest die dauerhaften - denn ich glaube mit dem eigentlichen Trauma dieser Prozedur kämpft auch sie heute noch, so wie alle Mädchen und Frauen, die das erleiden mußten.


    Die Schmerzen beseitigen zu lassen? Mannomann.... hast Du das Buch wirklich gelesen und hast Du Dir je die Mühe gemacht Dich darüber zu informieren wie diese irreversible Verstümmelung vorgenommen wird?

    KLICK HIER

  • Ich verstehe nicht, warum jemand in der Situation wie Dirie unbedingt den Gewinn aus dem Buchverkauf sozial einsetzen soll.
    Von anderen Autoren wird das schliesslich auch nicht gefordert, wie zb. von der reichsten Frau GB"s, die Autorin von den Harry Potter Romanen.

    Schliesslich weiss doch jeder, der sich ein Buch kauft, dass er damit direkt in die Taschen von Verlag und Autor wirtschaftet.
    Wenn man das nicht will, dann kauft man sich ein gebrauchtes Buch, leiht es sich aus etc.

    So wie ich die wenigen Zeitungsgeschichten von ihr deute, dann ist Frau Dirie eine gespaltene Person. Es kommen immer mal Nachrichten darüber, dass sie für Tage verschwunden sei und dann verwirrt wieder auftaucht mit Geschichten über Gewalt gegen ihre Person.
    Sie tut mir einfach leid, wie auch die anderen Opfer.
    Kein Vermögen auf der Welt wird sie ihre Leiden vergessen machen.

    Ich finde Autorinnen wie Betty Mahmoody - Nicht ohne meine Tochter - hingegen unmöglich, die aus ihrem selbst gewählten Weg im Nachhinein noch Gewinn schlagen.
    Während Mahmoody die ganze Welt mit der Geschichte rührte, dass sie dem bösen iranischen Ehemann im guten Glauben in den Iran mit der gemeinsamen Tochter gefolgt sei und dann nicht mehr weg durfte, hatte sie gleichzeitig ein oder 2 Kinder aus 1. Ehe in den USA zurück gelassen. Sie tat alles für die halbiran. Tochter, die anderen 2 waren ihr vollkommen egal. Tolle Mutter.

    Zum Thema weibliche Beschneidung fallen mir noch 2 Sachen ein.

    Das Thema unfreiwillige männliche Beschneidung bei Kindern - bei Juden, Amis, Moslems - wird überhaupt nicht thematisiert.

    Die neue westliche Mode, sich per Schönheitschirurgie im Geschlechtsbereich Schamlippen etc. als Frau straffen zu lassen, ist die moderne Form der freiwilligen Beschneidung, da man nach der Intimrasur in diesem Bereich angeblich weiblichen Pornostars nacheifern will.

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