Wüstenblume von Waris Dirie


  • Auch wenn man zb. durch die ganzen grossen Küchen/Haushaltsgeräte den Haushalt leichter/zeitsparender absolvieren kann, verstecken viele Frauen ihre Unsicherheit hinter dem alten Rollenbild. Nur nichts ändern, nur keine Verantwortung fürs eigene Leben übernehmen.


    Für Manche, so habe ich es schon selbst erlebt, ist es auch die reinste Erfüllung und sie gehen in eben diesem klassischen Rollenbild voll auf. Manche kennen es vielleicht von Haus aus nicht anders, Andere entscheiden sich bewusst dafür, obgleich sie sich Ihrer anderen "Möglichkeiten" bewusst sind.


    Zitat


    Welche Frau kann es sich leisten, dem Chef ihre beruflichen Leistungen derart provokant/aufdringlich zu präsentieren wie ein Mann ?


    Was meinst Du denn mit "provokant präsentieren"? Wäre mir jetzt bei meinen männlichen Kollegen nie aufgefallen. Oder besser gesagt, dass was ich mir darunter vorstelle, kenne ich mindestens genauso gut von Frauen.


    Zitat


    Welcher Mann hält es denn langfristig mit einer klügeren/mehr wissenden oder reicheren oder besser verdienenden Frau aus ?


    Meiner hoffentlich. :D Bis jetzt macht er sich ganz gut. ;)
    So ist es halt im Leben, einer verdient meist mehr. Aber ich kenne genügend Paare aus dem Freundeskreis, wo das kein Problem darstellt. Welcome 2010. :)

  • Mit provokant präsentieren, meine ich das ständige Aufmerksammachen der eigenen Leistungen, auch wenn es gerade überhaupt nicht in der Situation passt.
    Frau ist da schweigsamer und hofft, dass ohne viel Reden ihre Qualitäten erkannt werden.

    Ich würde gern den Mann kennen lernen, der freiwillig seinen gut bezahlten Arbeitsplatz der Familie zuliebe aufgibt und 20 Jahre lang Haushalt und Kind hütet. Das ist heute bei erfolgreichen Akademikerinnen noch gang und gäbe mit dem Unterschied, dass sie nur kurz ganz zu Hause bleiben und dann die ganze Doppelbelastung Job/Haushalt/Kinder tragen, damit die Karriere keine Pause macht. Diese Frauen sehen "locker" 10 Jahre älter aus als ihr tatsächliches Alter und als der Ehemann. Leider.

    Wenn frau im Rollenklischee oder ausserhalb, wie auch immer glücklich und zufrieden ist, dann ist es wundervoll und ich wäre die Letzte, die das kritisieren würde. Aber oft höre ich Frauen nach Scheidung, mit Rente sagen, "ich hätte gern anders gelebt in meinen besten Jahre, doch der Mann liess mich nicht und jetzt habe ich nicht mehr soviel Zeit um das alles nach zu holen"



  • Ich würde gern den Mann kennen lernen, der freiwillig seinen gut bezahlten Arbeitsplatz der Familie zuliebe aufgibt und 20 Jahre lang Haushalt und Kind hütet.


    20 Jahre??? Selbst bei zwei oder drei Kindern ist das wohl ein bisschen überschätzt ;)


    Ich spekuliere mal, dass Frauen die mit 12 oder 13 jährige Kindern noch zu Hause sind, einfach nicht mehr arbeiten wollen.

  • 20 Jahre??? Selbst bei zwei oder drei Kindern ist das wohl ein bisschen überschätzt ;)


    Ich spekuliere mal, dass Frauen die mit 12 oder 13 jährige Kindern noch zu Hause sind, einfach nicht mehr arbeiten wollen.


    Wer ein komplettes Haus putzen, für vier bis fünf Personen einkaufen, kochen, waschen und bügeln muss, Ansprechpartner für die Probleme sämtlicher Familienmitglieder ist und noch Hund, Katze und Meerschweinchen an der Backe hat, der will vielleicht tatsächlich nicht noch mehr arbeiten. :rolleyes: Und wenn er - oder vielmehr sie - es denn will, dann muss erst mal ein Arbeitgeber gefunden werden, der jemanden nach so langer Pause einstellt ...

  • Ich würde gern den Mann kennen lernen, der freiwillig seinen gut bezahlten Arbeitsplatz der Familie zuliebe aufgibt und 20 Jahre lang Haushalt und Kind hütet.


    Aber warum sollte man einen gut bezahlten Job aufgeben? Meine Eltern arbeiten beide im öffentlichen Dienst und verdienen beide etwa das Gleiche und keiner von denen ist lange zu Hause geblieben und hat die Kinder gehütet. Ich weiß gar nicht, wieso man überhaupt seinen Job aufgeben muss, wenn man Kinder hat. Ich habs auch so überlebt. Wenn mein Mann einen wirklich gut bezahlten Job hätte, würde ich ihn nicht bitten, den aufzugeben, immerhin sichert er uns im Zweifelsfalle finanziell ab. Aber wenn ich mehr verdiene, würde ich halt weiterarbeiten. Ich halte das für eine kluge Entscheidung und nicht für eine, wo es um Gleichberechtigung oder Rollenbilder geht.

  • Wer ein komplettes Haus putzen, für vier bis fünf Personen einkaufen, kochen, waschen und bügeln muss, Ansprechpartner für die Probleme sämtlicher Familienmitglieder ist und noch Hund, Katze und Meerschweinchen an der Backe hat, der will vielleicht tatsächlich nicht noch mehr arbeiten. :rolleyes: Und wenn er - oder vielmehr sie - es denn will, dann muss erst mal ein Arbeitgeber gefunden werden, der jemanden nach so langer Pause einstellt ...


    Das setzt voraus, dass eine Frau tatsächlich mit allen diesen Dingen belastet wird. Nun hat ja nicht jede Familie so eine Konstellation, bei der die Frau alles erledigt. Ich kenne einige Frauen, die nach dem Arbeitsmarktaustritt nicht mehr rein wollen, obwohl sieeben nicht diese Belastungen haben. Ganz profan gesagt, sie sitzen den ganzen Tag auf ihrem Hintern rum. Selbstverständlich trifft das nicht auf alle zu! Das sind deren Entscheidungen, aber dann sind sie natürlich auch von ihrem Partner finanziell abhängig.


    Es ist eben ein zweitseitiges Problem. Zunächst spielt eben die Motivation einer Frau und deren Familie eine Rolle. Unterstützt der Partner und die Kinder den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt? Will sie überhaupt noch? Sind ihre Qualifikationen überhaupt noch attraktiv auf dem AM? Andererseits gibt es die Nachfrageseite. Gibt es genug Arbeitstellen? Würden Arbeitgeber sie trotz einer langen Pause einstellen? Und so weiter und so fort.

  • Das ist heute bei erfolgreichen Akademikerinnen noch gang und gäbe mit dem Unterschied, dass sie nur kurz ganz zu Hause bleiben und dann die ganze Doppelbelastung Job/Haushalt/Kinder tragen, damit die Karriere keine Pause macht. Diese Frauen sehen "locker" 10 Jahre älter aus als ihr tatsächliches Alter und als der Ehemann. Leider.



    Ich kenne genauso eine Frau, Job(Lehrerin), Haushalt, 2 Kinder. Sie ist jetzt 35 und ganz ehrlich, sie sieht viel jünger aus, ist immer super drauf und niemand lacht soviel, wie sie. Ihn Mann dagegen, 37, sieht aus wie 45.
    Ganz offensichtlich ist es Einstellungssache. :)

  • Ganz profan gesagt, sie sitzen den ganzen Tag auf ihrem Hintern rum.


    Das würde ich so negativ nicht sehen. Sie tun ja niemandem weh. Und unbesetzte Arbeitsplätze gibt's ja nicht so viele, im Gegenteil ...


    Zitat von Valentina

    Es ist eben ein zweitseitiges Problem. Zunächst spielt eben die Motivation einer Frau und deren Familie eine Rolle. Unterstützt der Partner und die Kinder den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt? Will sie überhaupt noch? Sind ihre Qualifikationen überhaupt noch attraktiv auf dem AM? Andererseits gibt es die Nachfrageseite. Gibt es genug Arbeitstellen? Würden Arbeitgeber sie trotz einer langen Pause einstellen? Und so weiter und so fort.


    Sicher wären viele Frauen motivierter, wenn sie einen Mann hätten, der ihnen den Rücken freihält und da draußen massenhaft gut bezahlte Jobs auf sie warten ... ;) Meistens wollen Frauen wegen der familiären Belastung oft nur halbtags wieder einsteigen, und so toll und anspruchsvoll sind die Tätigkeitsfelder, in denen das möglich ist, häufig nicht ... Bei den Bedingungen ist es oft nicht verwunderlich, dass manche Frauen nicht mehr arbeiten wollen.


    Ich kenne genug Akademikerinnen, die in völlig unterqualifizierten Jobs arbeiten. Bei Akademikern kommt das seltener vor.


    Das Thema ist ein Fass ohne Boden ...

  • Ich bin immer noch der Überzeugung, dass in meinem Umfeld die hochausgebildete, aber stark benachteilte arbeitslose Mutter nicht die Regel ist.


    stimmt, allerdings müssen sie sich oft bei einem Wiedereinstieg in das Berufsleben unter Wert verkaufen.


    Der Kindergartenplatz bzw. der Hortplatz ist meiner Meinung nach das geringere Problem. Ich denke, bei richtiger Vorausplanung hat man auch gute Chancen einen solchen Platz zu ergattern.


    Das Problem ist immer noch der Arbeitgeber und oft auch die Kollegen.
    Man ist zwar im öffentlichen Dienst, bei den Beamten sowieso und in der akademischen Ecke flexibler, in der sogenannten freien Wirtschaftaber werden die Bedingungen immer radikaler, trotz der vom Gesetzgeber garantierten Rechte.


    Da sind die Arbeitnehmer/innen oft bereits sich den frühkapitalistischen Bedingungen anzupassen um sich die Existenz zu sichern.
    Weitgehends kann man diesen gesellschaftlichen Druck auch mit der Beschneidung von kleinen Mädchen vergleichen.

  • ...
    Weitgehends kann man diesen gesellschaftlichen Druck auch mit der Beschneidung von kleinen Mädchen vergleichen.


    Einen "gesellschaftlichen Druck" auf berufsfähige Frauen mit der Beschneidung gleichzusetzen finde ich erstens völlig an den Haaren herbei gezogen, Altemanze hin oder her; und zweitens geschmacklos (das ist allerdings absolut subjektiv).

  • Einen "gesellschaftlichen Druck" auf berufsfähige Frauen mit der Beschneidung gleichzusetzen finde ich erstens völlig an den Haaren herbei gezogen, Altemanze hin oder her; und zweitens geschmacklos (das ist allerdings absolut subjektiv).


    ich schrieb von "weitgehends"........


    Traditionen, Aberglauben und geschlechtsspezifische Ungerechtigkeiten kann man nicht nur durch Sonntagsreden oder Bücher verändern oder verhindern.
    Dazu gehört wohl Aufklärung, mehr Bildung und die Fähigkeit nicht nur den eigenen Bauchnabel zu betrachten.
    Um Missstände wie die Beschneidung der Frauen zubekämpfen, wird Diplomatie, Kenntnis der ortsgegebenen Umstände und viel Geduld benötigt.
    Allein selbstgerechte Empörung und Brandmarkung dürften hier wohl keine große Hilfe sein.


    Um die hier immer noch vorherrschende Benachteiligung von Frauen mit Kindern, besonders der Alleinerziehenden bedarf es eben auch des Verständnisses von gut versorgten Frauen.


    Stimmt, ich bin dabei alt zu werden. Ich musste mich auch emanzipieren, denn wenn man zwei Kinder weitgehends allein aufzieht, einen minimalen Lebensstandard halten will, viel Wert auf Bildung und hier besonders Herzensbildung legt, dann lernt man eben viele Härten die das System bietet kennen.
    Ich musste nie die lila Latzhose anziehen, dazu war ich zu sehr Frau.
    Ich habe mich aber auch nie zum Affen für einen Mann gemacht und bediente dessen Neigungen.
    Mir war es wichtig, selbstbestimmt zu leben und meine Würde zu behalten.

  • Hier wird überwiegend über die Frau im Berufsleben/Doppelbelastung geschrieben, dabei geht es doch eigentlich um ein Buch. Auch ich habe mich bei meinem Kommentar hier darauf eingelassen und doch glatt vergessen, meine Meinung über die Wüstenblume zu schreiben.

    Ich las das Buch schon vor ein paar Jahren. Es ist eine sehr ergreifende Geschichte, die mich gefesselt hatte, eine Geschichte, die für mich als Frau aus einem "freien Land" nur schwer zu begreifen war, das heißt, begriffen habe ich sie natürlich, nur die Vorstellung, dass es so etwas überghaupt gibt, machte mir zu schaffen.

    Meine Meinung: Ein großartiges Buch, unbedingt weiter zu empfehlen.

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