Obdachlose

  • @ schokosahne : Ich hätte dazu so viel zu sagen, daß ich
    nicht weiß, wo ich anfangen soll. Deswegen möchte ich erst einmal
    die Stimmen des Forums hören, um dann darauf einzugehen.

  • Oberflächlich betrachtet kann man sagen: „Ja, sie sind selber schuld“.

    Mache ich nicht, wenn ich einen Obdachtlosen sehe oder mit ihm in Kontakt komme. Niemand kann die Situation eines anderen Menschen beurteilen. Niemand weiß, warum dieser Mensch gerade in diese Situation gekommen ist. Vielleicht konnten sie mit einem Schicksalsschlag nicht gut umgehen, Scheidung, Arbeitsplatzverlust etc. Es gibt so vieles, das einen Menschen aus der Bahn werfen kann. Und nicht immer sind diese Menschen dumm, Alkoholiker und Drogenabhängige. Einige waren früher gutsituiert, haben Bildung und einen Beruf.


    Ich kenne zwei Obdachtlose. Der eine war Arzt und der andere Rechtsanwalt. Ich kenne auch die Lebensgeschichte der beiden und ich möchte DAS nicht erlebt haben.
    Auch das „zurückkommen“ ist nicht so einfach. Es fällt schwer sich wieder anzupassen und nur mit festen Wohnraum ist es nicht getan.

  • Sind Obdachlose aufgrund ihrer Alkohol - / Drogensucht selbst Schuld an ihrer Situation ?



    Ich würde sagen, daß das nicht nur auf den Einzelfall ankommt, sondern auch darauf, was man unter Schuld jeweils versteht. Gerade der Schuldbegriff ist nämlich sehr kontextabhängig. Eine Mutter schimpft vielleicht mit ihrem kleinen Kind, daß es "schuld" daran sei, daß die Mutter jetzt saubermachen muß, weil es eine Tasse heruntergeworfen hat. Ein Strafrichter würde da aber sicher nicht von Schuld sprechen. Dabei schwankt die Vorstellung von Schuld je nach Gebiet zwischen bloßer Verursachung und persönlicher Vorwerfbarkeit.

    Wenn ich anfange, kostspielige Drogen zu nehmen, meiner Arbeit nicht mehr nachgehe, meine Miete nicht mehr zahle usw. lande ich natürlich früher oder später auf der Straße, ob ich aber auch daran schuld bin, kommt eben darauf an, welche Anforderungen ich an die Schuld stelle und was mich ggf. entschuldigen könnte.

  • Sind Obdachlose aufgrund ihrer Alkohol - / Drogensucht selbst Schuld an ihrer Situation ?


    … für das Wort „Obdachlose“ kannst du viele Substantive einsetzten – warum wählst du denn das Wort Obdachlose, dass würde mich interessieren.


    Eigentlich fragst du danach, ob jemand (Mann, Frau, jung, alt, Arzt, Reinigungskraft …) mit einer sehr stark ausgeprägten Sucht selbst Schuld an seiner Situation ist.


    Es gibt genetische Vorbelastungen für die Suchtentwicklung, es gibt den „Vorbildcharakter“ der Eltern der einen Menschen prägt … meistens „lösen“ die erwachsenen Kinder dann ihre Konflikte auf die selbst Art wie ihre Vorbilder.


    Neben den biologischen und familiären Aspekten spielen auch gesellschaftliche Einflüsse eine Rolle bei der Entstehung einer Sucht. Die frühzeitige Verfügbarkeit z.B. von Alkohol, die Unsicherheit die mit entsprechenden Drogen überspielt wird.


    Was ist denn Schuld – wenn man einen Fehler macht und ihn in der Zukunft nicht umgeht? Vielleicht ist der ein oder andere Mensch einfach so, dass er Fehler machen möchte und dazu sollte jeder Mensch das Recht haben … solange er einen anderen nicht verletzt!

  • Sind dann "Obdachhabende" auch schuldig?
    Wahrscheinlich.


    Die Schuldfrage finde ich schier genauso müßig, wie die "sind Dicke an ihrem Dicksein schuldig oder das Blondinnen dumm sind.


    Es gibt bei Obdachlosigkeit so viele Faktoren und Schiksale, da eine pauschale Antwort zu erwarten oder selbst nur zu suchen, zeugt von einer gewissen Eindimensionialität.


    Zu deutsch: Schreib doch bitte, bei wem du das und warum so empfindest, bevor du erst Mal wieder so eine provokativ eingeschränkte Frage in den Raum stellst. Nenne Ross und Reiter und wir können diskutieren.
    Aber so hohlen Allgemeinplätzen wie "Türken riechen nach Knoblauch" verweigere ich mich. Da ich selbst auch differenzierter behandelt werden möchte und das, *oh Wunder*, auch Alkohol- oder Drogenabhängigen zugestehe.

  • Hallo


    ich würde sagen, jeder Erwachsene ist für seine Lebensweise weitgehend selbst verantwortlich.


    @uwed100 - was soll diese Pauschalisierung? - es gibt nicht: die Obdachlosen, die Dicken, die Ausländer - jedes Individuum hat seine eigene Geschichte.


    Zur Obdachlosigkeit: ich hatte einen Freund, der an seinem achtzehnten Geburtstag obdachlos wurde. Seine Mutter hat ihn ohne Vorwarnung rausgeworfen (weil er ja jetzt erwachsen war), er hat ein Jahr lang auf der Strasse gelebt, danach in einer Unterkunft für Obdachlose. Beides hat er ohne Alkohol und Drogen überstanden, ist auch immer arbeiten gegangen und heute führt er wieder ein "normales Leben". - Es geht, aber ich kann mir vorstellen, wie schnell man in einer solchen Situation schwach werden kann.


    Ich selbst war auch schon in einer Situation, in der ich fast obdachlos geworden wäre, habe aber zum Glück noch shcnell genug eine Wohnung gefunden. Auch ohne Alkohol und Drogen kann jeder schnell in eine solche Sotuation kommen.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • "Die sind selber Schuld" ist das Pauschalurteil meiner Kollegen und meines sonstigen beruflichen Umfeldes über die Obdachlosen.
    Der Hintergrund ist, daß ich seit Jahren so ziemlich der einzige bin, der sich überhaupt mit diesen Menschen unterhält, manchmal kleine Hilfestellungen leiste oder auch schon mal mit ihnen lache........
    Somit bin ich irgendwie in den Augen der Obdachhabenden ( schönes Wort Sonnenkuss:)) nicht ganz koscher, da ich mich mit Bettlern gemein mache, ohne einer zu sein. Ich wurde sogar schon des Öfteren gewarnt oder direkt aufgefordert, mein Verhalten zu ändern, und die (obdachlosen) Bettler entweder zu vertreiben oder zu ignorieren.
    Ich benutze das Wort "Obdachlose", weil es halbwegs neutral ist (wenn auch Behördendeutsch), meine Kollegen würden von "Pennern" oder "Asis" sprechen.
    Im Umfeld meines Arbeitsplatzes sind diese Leute ausnahmslos entweder drogen- oder alkoholabhängig, mischen auch beides.
    Da ich ihre Geschichten zum Teil kenne, tun sie mir hauptsächlich Leid, vor allem die Jugendlichen (weil sie besonders hilflos sind und i.d.R. eine fürchterliche Kindheit hatten).
    Natürlich gibt es Hilfsangebote en gros in meiner Stadt - auch dieses Argument würden meine Kollegen bringen, die Obdachlosen sind eben zu unfähig, diese anzunehmen.Ich kann dazu nur sagen "Nichts ist so wie es scheint", weder die Hilfsangebot noch die Lebensführung der Obdachlosen.

  • Mich macht folgendes stutzig – du beginnst diesen Thread mit der Frage nach Schuld/Drogen und Obdachlosigkeit und sagst selbst nach der Rückfrage, wie deine Haltung dazu ist, dass du dazu so viel zu sagen könntest, dass du nicht weißt wo du anfangen sollst.


    Die Antworten auf deine Fragen waren von allen Usern ähnlich und zwar in Richtung, dass man einen Menschen in solch einer Situation nicht pauschal beurteilen könne und deshalb auch nicht von Schuld sprechen kann.


    Anfangs erklärst du, dass deine Intention der Frage darauf beruht, dass du die Meinungen der User hören möchtest und danach dich selbst äußerst … die Antworten kamen und die waren für mich als User nicht ungewöhnlich, denn die Schreiber in diesem Forum sind nicht dafür bekannt selbstgerechte Menschen zu sein – was haben dir denn nun die Antworten gebracht?

  • Anfangs erklärst du, dass deine Intention der Frage darauf beruht, dass du die Meinungen der User hören möchtest und danach dich selbst äußerst … die Antworten kamen und die waren für mich als User nicht ungewöhnlich, denn die Schreiber in diesem Forum sind nicht dafür bekannt selbstgerechte Menschen zu sein – was haben dir denn nun die Antworten gebracht?



    Vielleicht einfach nur sein Weltbild bestätigt? Wer weiß das schon.

    Theorie ist: Wissen wie etwas funktioniert aber es geht nicht
    Praxis ist: Es funktioniert und keiner weiß warum

  • nein, meiner Meinung nach sind Obdachlose nicht schuld an ihrer Situation. Ich kann doch einem Menschen keine Schuld dafür geben, dass er in seinem Leben gescheitert ist, weil er nicht in der Lage dazu war, sein Leben zu organisieren, Probleme zu lösen.


    Jeder Mensch gerät doch hin und wieder mal in eine Lage oder wird mit einem Problem konfrontiert, mit dem er vielleicht überfordert ist, Hilfe von anderen benötigt oder sich immer wieder disziplinieren und aufraffen muss, um diese Probleme in den Griff zu kriegen, sich den täglich neuen Problemen auch zu stellen


    Und eben das, schafft nun einmal nicht jeder. "Versagen" ist doch keine Schuldfrage. Niemand bringt sich doch freiwillig in eine für ihn nachteilige Lebenssituation, sondern gerät nach und nach in sie hinein, rutscht immer tiefer und findet dann irgendwann keinen Ausweg mehr. Auch Scham spielt dabei eine Rolle. Und Hilflosigkeit, wer hilft einem, wenn man dieses oder jenes Problem hat, an wen kann ich mich wenden? An wen muss ich mich zuerst wenden, wenn mehrere Problematiken zusammentreffen?


    Eine Wohnung kann man ganz leicht verlieren. Dazu muss man nicht einmal mit 2 Monatsmieten im Rückstand sein. Es reicht schon aus, dass die Miete 2mal unpünktlich bzw zu spät kommt; und schon darf der Vermieter eine Abmahnung aussprechen, im Wiederholungsfall die Kündigung, evt sogar die fristlose. Zack, und nun?


    Das kann schnell gehen. Da reicht es aus, dass der Arbeitgeber mal nicht bezahlt, weil er selber insolvent ist. Und schon hat man ein Problem mit der Miete....


    Wenn ein normaler Arbeitnehmer bspw seinen Job wechseln will oder muss, dann bekommt er den Lohn des neuen Arbeitgebers vielleicht in der Mitte des nächsten Monats. Beim vorigen Arbeitgeber bekam er diesen jedoch bereits zum Monatsanfang. Wenn dann die Miete jedoch schon am 01. fällig ist, müsste er diese theoretisch selber vorstrecken, da er das erste Gehalt ja erst am 15. bekommt. Und schon hat er ein Problem, dass er nicht lösen kann, wenn er zb keine Geldreserven hat.


    Da hilft dann auch kein Jobcenter weiter, denn der Arbeitnehmer hat ja einen Job. Und beim Jobcenter werden auch sehr schnell Sanktionen verhängt, auch schon bei Kleinigkeiten, zb wenn jemand mal einen Job ablehnt, weil er nicht schon wieder in der erst besten Zeitarbeitsfirma anfangen möchte. Oder er versäumt einen Abgabetermin für Unterlagen. Oder sontiges. Schon wird eine Sanktion verhängt, wenn man Pech hat.


    Ob dann die Miete bezahlt werden kann, interessiert das Amt dann nicht. Die Person bekommt den Mindestsatz ausbezahlt und muss davon alles bestreiten, nach dem "wie" fragt niemand.


    Diese Dinge passieren täglich normalen Menschen, Arbeitnehmern, Arbeitslosen, Hartz4 Empfängern, alten Menschen, Menschen die krankheitsbedingt nicht arbeiten können, Rentnern. Die müssen dann eigenständig eine Lösung finden, sich evt Geld leihen, sich trauen beim Amt ihre Rechte einzufordern, notfalls mit einem Anwalt; sie müssen aktiv werden und bleiben, Fristen einhalten.


    aber selbst den "normalen" Leuten fällt das oftmals schwer, da man bei den Ämtern einen langen Atem braucht, seine Rechte genau kennen muss, sich wehren können muss, auch wissen muss, wie man die komplizieren Formulare ausfüllen muss


    wie soll das nun jemand schaffen, der auch nur ein wenig eingeschränkt ist? Sei es durch eine Suchterkrankung, eine Angststörung, körperliche Erkrankung, psychische Erkrankung, viele Menschen sind ja auch mit der Organisation ihrer Unterlagen überfordert, können keine Formulare ausfüllen, leben vielleicht in Chaos und Unordnung und finden schlichtweg ihre Papiere nicht, versäumen dadurch widerum Fristen beim Amt


    wenn also schon ein durchschnittlich funktionierender Mensch Schwierigleiten mit Ämtern und Formularen hat, wie soll das dann erst ein Mensch mit richtigen Problemen schaffen?:eek:


    da gibt es einfach viel zu viele Pflichten, wenn man eine Wohnung hat, muss man diese in Ordnung halten, vielleicht das Treppenhaus reinigen, die Post reinholen und bearbeiten, einkaufen gehen, sich selbst darum kümmern, woher man sein Geld bekommt


    ein kranker Mensch schafft das irgendwann nicht mehr. Und dann entgleitet ihm alles, das geht sehr viel schneller, als sich das viele vorstellen können:(


    und eine Suchterkrankung, psychsiche Erkrankung usw kann nahezu jeden treffen. Jeder Mensch erlebt Schicksalsschläge, der eine mehr, der andere weniger. Tod eines nahen Angehörigen, Mobbing, Gewalt durch andere, Unfall, schwere Erkrankung, Einsamkeit, Arbeitslosigkeit, Scheidung usw


    das sind ganz sicher keine bedauernswerten Einzelfälle, und immer mehr Menschen erkranken ja mittlerweile psychisch. Es werden immer mehr. Das heisst dann aber auch, dass immer mehr Menschen auch Gefahr laufen, abzustürzen, sobald sie in ihrem Alltag nicht mehr ausreichend funktionieren können


    der Weg nach unten ist gar nicht so weit, und kann jeden treffen, der eben keine 20 Leute hinter sich stehen hat, die helfen und ihn auffangen. Und der vielleicht einfach nicht mehr aufstehen und kämpfen kann oder will, da er zb unter Depressionen leidet (auch eine Erkrankung, die immer mehr Menschen trifft)


    jeder, der eine Depression hat kann doch ein Lied davon singen, wie schwer es da fällt, den Alltag zu organisieren. Weil eben alles egal ist. Und wer nicht mehr organisieren kann, der fällt.


    immer mehr Menschen können ihre Stromrechnungen nicht bezahlen....


    viele Menschen haben Probleme, ihre Miete zu zahlen oder finden nach einer Kündigung durch den Vermieter keine neue Wohnung mehr....


    immer mehr Menschen sind überschuldet....


    sind die alle "schuldig" und haben dann halt einfach Pech gehabt, dass sie zuviele Fehler in ihrem Leben gemacht haben oder nie gelernt haben, Probleme anzupacken, bevor alles entgleitet und immer schlimmer wird?:confused:

  • Inzwischen komme ich mir manchmal vor wie der Kunde eines Meinungsforschungsinstituts.


    Trotzdem:


    Zitat von uwed100

    "Die sind selber Schuld" ist das Pauschalurteil meiner Kollegen und meines sonstigen beruflichen Umfeldes über die Obdachlosen.

    Pauschalurteile sind halt so wunderbar praktisch, weil sie stark vereinfachen. Da muss man nicht groß nachdenken und kann meistens als ein Teil in einer großen Gruppe aufgehen, die die selbe Meinung hat.


    In der gesellschaftlichen Diskussion geht es heute vielfach nur noch um Schuld und nicht Schuld, schwarz und weiß. So als gäbe es nur noch die Endpunkte einer Skala, aber die Skala dazwischen nicht mehr.


    Aus diesem Grund diskutiere ich z. B. im Netz kaum noch politische Themen, weil meist nur den jeweiligen Gesinnungsreflexen folgende Schlagwörter und Parolen gebrüllt werden, ohne über das wirkliche Thema und die Vorschläge dazu nachzudenken. Die Anderen sind eh immer am Untergang der Welt schuld, egal wer die gerade sind und was die wollen. Ich finde, das wird immer schlimmer.


    Ich schweife ab. Back to the Obdachlosen.


    Auch wenn es uns in Deutschland immer noch sehr gut geht, ist es einfach so, dass man wesentlich eher und unerwarteter auf der Straße landen kann, wie noch vor ein paar Jahrzehnten. Früher™ gab es z. B. noch keinen amtlich diktierten Sanktionierungsfetischismus gegen Arbeitslose, der ganz schnell dafür sorgen kann, wohnungslos zu werden.


    Dafür waren soziale Netzwerke viel stabiler. Vielleicht kam man noch bei Tantchen oder Onkel unter, oder bekam Geld geliehen. Heute müssen die selbst auf jeden Euro achten oder interessieren sich einfach nicht mehr für die Verwandtschaft. Es klingt mittlerweile abgedroschen, ist aber so: Es gibt wirklich Menschen, die haben vielleicht 100 Facebook-Freunde, sind aber trotzdem völlig einsam.


    Und eines ist eben auch so: Es gibt Türen, die, wenn sie erstmal zufallen, von der anderen Seite nicht oder kaum noch zu öffnen sind. Da ist es völlig egal, ob man vorher Astrophysiker oder Autowäscher war.


    So scheitern Arbeitsaufnahmeversuche von Obdachlosen oftmals einfach daran, dass sie keine Anschrift und Kontonummer nennen können. Selbst wenn sie als Anschrift die eines Obdachlosenheims angeben, bekommen sie oft keine Arbeit. Die sind den meisten Arbeitgebern wohl bekannt, und die Hürden so jemanden einzustellen sehr hoch.


    Grundsätzlich muss man einfach nur lange genug "raus" sein, um nicht mehr "rein" zu kommen. Egal warum. Ich kenne inzwischen viele solcher Fälle.Als wäre das noch nicht genug, gab es kürzlich aufgrund einer Untersuchung sogar Hinweise darauf, dass z.B. die Zahl der schizophren Erkrankten unter Obdachlosen wesentlich höher liegt, als im Durchschnitt der Bevölkerung. Gleichzeitig gibt es kaum Behandlung. So jemand kann da gar nicht herauskommen.


    Irgendwo wurde die Gesellschaft mal mit einer rotierenden Scheibe verglichen. In der Mitte geht es dir gut. Je weiter man nach außen kommt, desto höher ist die Fliehkraft. Man braucht immer mehr Kraft, um sich in seiner Position zu halten. Am Rand ist sie so hoch, dass man praktisch nicht mehr aus eigener Kraft in die Mitte zurückkehren kann, oder sogar von der Scheibe fällt.


    Bevor man den gemeinen Penner also pauschal als Looser, lebensunfähig und unbedingt schuldigen Versager abtut, sollte man sich im Klaren sein, dass so etwas manchmal einfach passiert.

  • @ Bircan : Die Antworten haben mir viel gebracht.Ich hatte ja erklärt, daß ich an meinem Arbeitsplatz inzwischen einen gewissen "Rechtfertigungsdruck" fühle. Weil die Verachtung, die den Obdachlosen entgegenschlägt, inzwischen so erbarmungslos geworden ist.
    Wenn ich also hier die Antworten lese, fühle ich zwar auch mein Weltbild bestätigt ( stimmt, Zora), hauptsächlich sind sie mir aber auch Formulierungshilfe in Diskussionen, und sei es meine inneren mit mir selbst (ich denke darüber nach, zum zweiten Mal vorübergehend einen Obdachlosen bei mir zu Hause auszunehmen, um ihm wieder auf die Beine zu helfen.Bin mit mir darüber noch nicht im Reinen, da ich vom ersten mal weiß, wie langwierig und schwierig das ist.... und nein, es ist nicht die gleiche Person wie beim ersten Mal).Insbesondere silas und House MD habe sehr gut erklärt,
    was ich meine ( @ House MD : ich forsche ausschließlich für mich selbst LOL:)).
    Im übrigen liegt eigentlich nahe, daß ein Forum für Dicke, indem zu Recht immer wieder Diskriminierung beklagt wird, Verständnis für Obdachlose aufbringen sollte.Ist ja auch geschehen:)
    Sicher war ich mir aber nicht, deshalb war das hier auch eine Art Test.Was Schokosahne und einige andere wohl gleich am Anfang mühelos durchschaut haben.

  • Ein so dahingeschi**ener Satz löst hier eine Diskussion aus?!?
    Leute, alte Haudegen & Co. was ist mit Euch los? Früher hättet Ihr solche User zerfetzt :evil:.


    "alte Haudegen" da fühl ich glatt angesprochen.


    Ich frag mich hier nur, ob das nicht eine Vergeudung von Ressourcen ist.
    Klar, man sollte diesem User schon mal die virtuelle Faust unter die Nase halten, wenn er speziell bei den dicken Menschen ein besonderes Verständnis für sozial Benachteiligte sucht.
    Zudem gingen mir schon seine "lauwarmen" Beziehungskisten auf die Nerven und ich frage mich warum hier ausgerechnet dicke Menschen als Ratgeber geeignet sind.


    Ich kann mir nicht helfen, aber mit dieser Wohltätergeschichte erinnert er mich ich fatal an den seligen Moshammer.

  • Ein so dahingeschi**ener Satz löst hier eine Diskussion aus?!?
    Leute, alte Haudegen & Co. was ist mit Euch los? Früher hättet Ihr solche User zerfetzt :evil:.


    Wie es ein großer Mann aus dem Forum letztens mal formulierte: mein Aufreger ist offenbar kaputt. Die Frage ist flach, viel zu pauschal, unmotiviert gestellt - was soll man sagen. Keine Lust, heute Vorurteilsbingo zu spielen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!