Kur für Adipositas-Kind

  • Hallo

    Die sache mit dem Paten an sich ist auch nicht so schlimm. Es gibt jedoch Dinge, die ich nicht an einen Paten weitergeben würde. Z.B. die Sache mit der Regenjacke. Wie weiss der Pate um welche Grösse es sich handelt und welchen Preis wir bereit sind für diese Jacke zu zahlen.

    Mir fällt da gerade noch die Geschichte vom Krankenhaus ein.
    Ein Junge hatte Beschwerden an seiner Hand und sollte ins Krankenhaus zur Untersuchung.
    Er fragt unseren Sohn, ob er mitkommen würde, dann könnten sie während der Wartezeit ein wenig reden . Unser Sohn fuhr also mit. Die Jungs wurden mit dem
    Klinikbus hingefahren . Sie stiegen aus und der Bus fuhr zurück. Die Jungs waren dann 2 Stunden allein im Krankenhaus, bis alles durch war. Dann sollten sie wieder anrufen um abgeholt zu werden. Das taten sie dann auch. Sie mussten dann aber noch 40 Minuten warten, da ihnen am Telefon gesagt wurde, dass im Moment keiner da ist um sie abzuholen.
    Wieso bleiben zwei Jugendliche allein in einem Krankenhaus? Ich habe mich darüber geärgert. Beide sind hunderte von Kilometern entfernt von zu Hause. Es mag sein, dass es nur eine Kleinigkeit war, doch die Jungs haben ein Recht auf Beistand und Hilfe.

    Naja, mir kommen bestimmt noch öfter solche Momente wo ich noch dran kaue, auch wenn es vorbei ist.

    auf bald
    Michèle

  • Zitat von Michèle36

    Die Jungs waren dann 2 Stunden allein im Krankenhaus, bis alles durch war. Dann sollten sie wieder anrufen um abgeholt zu werden. Das taten sie dann auch. Sie mussten dann aber noch 40 Minuten warten, da ihnen am Telefon gesagt wurde, dass im Moment keiner da ist um sie abzuholen.
    Wieso bleiben zwei Jugendliche allein in einem Krankenhaus? Ich habe mich darüber geärgert. Beide sind hunderte von Kilometern entfernt von zu Hause. Es mag sein, dass es nur eine Kleinigkeit war, doch die Jungs haben ein Recht auf Beistand und Hilfe.


    Da gebe ich dir vollkommen recht. Es darf einfach nicht sein, daß Erzieher Jugendliche in einer solchen Situation einfach hängen lassen! Wie sollen sich da Vertrauen, Geborgenheit und das Gefühl, daß man anderen wichtig ist, entwickeln, was doch für einen Therapieerfolg so wichtig wär?

  • erstmal eine ganz dicke Entschuldigung meinerseits das ich mich schon ein paar Tage lang nicht gemeldet habe. Mein PC war hin. Da er schon ein leichtes Alter hatte hab ich mir erstmal einen neuen besorgt und hatte dann auch mein Passwort nicht mehr!


    Aber jetzt funzt zumindest dieses Forum zumindest wieder!


    Alles andere wird auch wieder heile werden.


    Wenn ich mir den Bericht Deines Sohnes durchlese Michèle werde ich an manches erinnert das ich in meiner Internatszeit erlebt habe. Allerdings habe ich für mich daraus die Konesquenzen gezogen das ich von mir aus auf Neulinge zugegangen bin um ihnen den Anfang zu erleichtern.


    Erstmal was das Waschen angeht... also ich hätte jedem was erzählt der mir gesagt hätte das ich mich viermal waschen sollte. Ich bin ja auch in der 160kg Klasse und kann sagen 1-2 mal pro Tag reicht wenn man täglich die Unterwäsche wechselt.


    Es währe also nicht darauf zurückzuführen das Dein Sohn sich nicht genügend waschen würde, sondern eindeutig darauf das er auf seine Wäsche länger als nötig hat warten müssen und so erzwungenermaßen manches Wäschestück mehrmals hat tragen müssen.


    Zitat

    Unser Sohn sollte dann seine Therapeuten und Zeiten gezeigt bekommen. Das musste der Pate machen. Der Pate sollte mit ihm eine Regenjacke kaufen gehn, ihm zeigen wo er seine Wäsche abgeben soll usw. Wozu gibts Erzieher


    Also wir haben solche Sachen auch immer unter uns ausgemacht. Die Nuen sind mit einem von uns in die nächste Stadt gelaufen. Dann haben wir ihnen alles gezeigt was sie kennen müssen.


    Zitat

    Der Junge war sehr nett und woherzogen und 14 Jahre alt.


    Nur wenn ihr da wart oder war er auch sonst "wohlerzogen"?


    Zitat

    Auf meine Frage was er so den ganzen Tag macht, wenn keine Therapie ist, antwortete er, mich langweilen, Musik hören und lesen.


    Das ist allerdings schon sehr bedenklich! Immerhin sollten die Kinder ja dazu angeregt werden körperlich aktiv zu sein. Ich meine das Therapie alleine nicht reicht.


    Zitat

    Am dritten Tag kamen schon einige zu ihm um sich Geld auszuleihen. Er verweigerte dies. Da wurde er belehrt:"Ach komm auch du wirst nach einer Woche zum Laden oder zur Tanke rennen und dir Schoki kaufen."


    Die altbekannte Leier: "Du bist mein Freund wenn Du mir Geld leist!" Richtig das er es nicht getan hat. Außerdem hätte er die anderen beim Selbstbetrug unterstützt.


    Zitat

    An seinem ersten Schultag rief er mich morgens um halb acht von der Bushaltestelle aus an und sagte, ejemand hätte ihm ein Loch in seine neue Jacke gebrannt.


    Woher kenne ich solch Geschichten nur? Ich gebe zu das ich auch schon herausgefunden habe das Deosprayflschen klasse Flammenwerfer sind! Wenn man jung ist macht man solch einen Unsinn schon mal. Die Erzieher können da tatsächlich nichts machen. Ansonsten müssten sie nämlich neben jeden Jugendlichen einen Aufpasser stellen.


    Zitat

    Unser Sohn sagte, dass oft am Wochenende, wenn der Ezi seine Runde gedreht hat auf den Zimmern Alkohol getrunken wird.


    Der Reiz der Heimlichkeit ist für manche sehr groß. Bei uns war es auch nicht anders. Ein Mitschüler mußte sogar mal mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus! Du glaubst nicht wie kreativ manche beim verstecken der Flaschen sein können.


    Zitat

    Die Schule hatte begonnen. Es wurde Schulmaterial gekauft. Nach der ersten Woche fehlten dann jedoch noch verschieden Sachen, da die Jungs ihre Lehrer ja nicht alle an einem Tag gesehen haben. "Wir fahren nicht mehr zum einkaufen." Wir haben die Sachen hier gekauft und beim nächsten Besuch mitgenommen.


    Also die Standartsachen wie Bleistifte. Radierer Füllerpatronen und Hefte gab es bei uns in der Schule. Die wurden dann pauschal abgerechnet. Spezielle Sachen wie Zirkel oder ähnliches mußten wir uns selber besorgen.


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    Seine Brille hatte ein Glas verloren."Trag sie zu den Ezis, die können morgen wenn du zur Schule bist schnell zum Optiker fahren(5km hin, 5km zurück) dann hast du sie morgen wieder."


    Diese Geschichte ist schon ein starkes Stück! Immerhin gibt es Kinder die auf ihre Brille angewiesen sind da sie sonst dem Unterricht absolut nicht folgen können. Kurzum gesagt: Die waren eigentlich zu faul um das zu machen!


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    Wir telefonieren fast täglich. Während unseren Gesprächen schreien hysterische Mädchen, Jungs rülpsen ungehalten durch die Gegend. Sie beschimpfen unseren Sohn als dummes dickes (Nationalität) Schwein. Du stinkst. usw.


    Auch sowas hat es bei mir gegeben. Ich habe dann sehr schnell meine gute Kinderstube abgelegt und mal einen mächtigen Brüller "Ruhe!" losgelassen. Manchmal muß man auch mal die Ellenbogen etwas ausfahren. Und die konnten bei mir bei Bedarf recht spitz und hart sein.


    Ein Tipp von mir: Wenn ihn mädchen nochmal so angehen, "Lieber ein dickes Schwein als eine dumme Gans!" Das wirkt!


    Du hast in einem früheren Beitrag mal geschrieben das ihr ein Ferienhaus in Frankreich habt...


    Kommt ihr aus Frankreich? Ich meine... dein Forumsname, Dein Sohn wird unter anderem auf Grund seiner (wohl anderen) Nationalität angegangen... das läßt mich mal darauf schließen.


    Es tut allerdings nichts zur Sache an sich.


    Zitat

    Kommen wir zu Besuch, sind alle soooo nett, sogar die Ezis.


    Jaja! Einschleimen könnten manche Leute auch als Hobby nennen! :D


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    Die Ärztin meinte am Telefon, dass er bei der Ausdauer etwas Probleme hätte. Er würde nicht laufen. Zu dem Zeitpunkt wiegt er noch 155 Kilo. Andere mit dem Gewicht würden auch laufen.


    Ich gehe mal davon aus das ihr bei seiner Anmeldung die Unterlagen seiner Kinderärztin mitgebracht hattet, bzw. diese Ärztin selbige schon von sich aus geschickt hatte, oder? Wenn ja dann frage ich mich warum es solche Unstimmigkeiten gegeben hat.


    Zitat

    Unser Sohn ruft in Panik an."Einem Jungen wurde etwas gestohlen. Ein M¨dchen behauptet ich hätte das Ding. Das stimmt aber nicht. Der Junge sagt, wenn er sein Ding bis heute Abend nicht zurück hat, schlägt er mich im Duschraum zusammen bis ich nicht mehr aufstehe." Hast du das dem Ezi gesagt?
    "ja die meinen wir sollen das unter uns regel."


    Also meistens haben uns die Erzieher gezeigt wie man sowas untereinander regeln kann. Manchmal haben wir das dann auch selber hinbekommen. Sowas kann die soziale Kompetenz sehr fördern. Allerdings nur wenn es einem vorher richtig gezeigt wurde.


    Zitat

    Nach der Schule kommt eine Erzieherin zu Ben, das wäre eine frechheit und er hätte sich ja da wohl im Ton vergriffen. Er hätte ja nach seiner Wäsche fragen können. "Hab ich ja beim ..". Keine Antwort. Sie ging kommentarlos mit ihm seine Wäsche holen.


    Deinen Aussagen nach zu urteilen ist Dein Sohn mit Sicherheit niemand der sich im Ton vergreift, zumindest nicht wissentlich. Ich würde eher sagen das die "Zimmerfrau" wohl sehr gestresst war und das Ganze gegenüber der Erzieherin aufgebauscht hat. Sie ist dabei wohl als die Schuldige anzusehen.


    Zitat

    Er wurde in den ganzen Wochen auch nie medizinisch kontrolliert.


    Blutzucker, Leber- und Blutfettwerte wurden nicht kontrolliert? Unverantwortlich!


    Zitat

    Vielleicht mögen diese Sachen für einige von euch nur belanglos erscheinen.


    Ich glaube das ich für alle hier spreche wenn ich sage das die Vorkommnisse sicherlich nicht belanglos sind.


    Allerdings solltet Ihr aus diesem bericht Eure Konsequenzen ziehen. Es kann immer wieder mal vorkommen das Euer Sohn in Situationen kommen kann wie Du sie hier geschildert hast. Zumindest was die Versuche angeht ihn seelisch zu verletzen. Es ist an Euch ihm zu zeigen wie man sich gegen solche Angriffe wehren kann. Er wird nämlich nicht immer die Möglichkeit haben Euch anzurufen und muß dann selber damit fertig werden.


    Freundlichkeit anderen gegenüber ist zwar sehr gut, aber er sollte auch wissen wann er auch mal seine ellenbogen einsetzen muß um sich zur Wehr zu setzen oder sich durchzusetzen.


    Abgesehen davon das ihn so etwas auch im Leben weiterhelfen wird.


    Mir sind meine 6 Jahre im Internat auch nicht immer leicht gefallen. Aber das was ich dort gelernt habe hat mir im weiteren Leben sehr viel geholfen. Vor allem weil einem komischerweise in solchen Institutionen immer gerade die Leute über den Weg laufen die man gerade nicht so sehr mag. Man lernt sich mit ihnen auseinanderzusetzen.


    Am Anfang war es so das auch ich heimweh hatte. Am Ende war ich froh wenn ich wieder ins Internat zurück durfte und nicht mehr daheim war!


    Aber alles in allem war es eine gute Zeit!

  • Hallo Frank


    Erst mal danke für deine Antwort.
    Es ist jedoch genau so wie ich es mir gedacht habe. Dadurch dass du das ganze hier nur runterlesen kannst, wirst du nicht den Eindruck Gewinnen, dass es für uns als Eltern schlimm war.
    Es ensteht der Eindruck, dass wir unseren Sohn vielleicht zu sehr beschützen wollen. Dies ist jedoch nicht so. Er ist ja vorher auch schon hier gemobbt worden.
    Er musste sich schon oft selbst verteidigen und kommt auch damit hier klar.
    Ich weiss nicht wie ich dir sie Situation aus meiner Lage beschreiben kann.

    Vielleicht liegt es auch daran, dass mein Mann und ich im Alltag durch unseren Job immer wieder mit solchen Fällen konfrontiert sind. In wie Fern möchte ich hier nicht weiter erläutern nur, dass wir täglich mit Missbrauch, Gewalt uns zu tun haben und dadurch etwas sensibler reagieren. Unsere Kinder sind dementsprechend aufgeklärt, was aber nicht heisst, dass ihnen im Leben nie etwas widerfahren könnte.

    Unser Sohn hat wie gesagt schon seine Erfahrungen im Leben mit mobbing und so weiter gemacht. Auch unsere Tochter wurde schon an der Schule gemobbt, obwohl sie nicht übergewichtig ist. Hat bei ihr eher mit unseren Berufen zu tun gehabt, und jeder sie gemieden hat und verbal beleidigt hat .
    Sie hat sich lange durchgeschlagen. Wir haben zu Hause immer nur mit ihr darüber gesprochen. Erst als sie körperlich angegriffen wurde, haben wir eingeschritten und da war es dann ganz schnell Ruhe.
    Die andern konnten nicht mal richtig erklären wieso sie sie gemobbt haben. Dieses Jahr kommt sie gut mit den andern aus. Einige haben sich sogar schon zu uns nach Hause getraut. Ich frage mich oft, was die für eine Vorstellung von unserem Familienleben hatten bevor sie hier waren.

    Also zurück zum Sohn. Hier ist er ja selbständig. Er macht seine Einkäufe eigenständig und geht alleine oder mit Kumpels . Nicht nur dies eben alles was er alleine machen möchte. Nur wenn er kommt und begleitet werden möchte dann gehn wir mit ihm. Zum Beispiel im Fitnessstudio. Das erste Mal sind wir alle zusammen hin, weil keiner sich so allein getraut hat. Jetzt ist es ok. Wenn wir Zeit haben gehen wir zusammen, wenn jemand Lust hat zu gehn und keiner da ist , dann geht einer alleine.

    Wir kommen nicht aus Frankreich, sondern aus Luxembourg. Kleines Land. In einer Stunde ist man vom Norden im Süden. Jedefalls hier hat noch jeder mir Recht gegeben, dass wir ihn heim geholt haben.

    Es lag sehr an der Entfernung und an der Machtlosigkeit in dem Sinn.

    Bei euch gehn die Eltern doch auch zum Lehrer oder Rektor, wenn in der Schule Probleme auftauchen. Keiner lässt seine Kinder in einer Situation hängen. Falls das Kind jedoch weit weg im Internat oder Kurheim ist, gibt es bestimmt einige die auch ihre Probleme damit hätten.
    Am Tag unserer Abreise war eine Mutter die sagte:" Sie haben in dem Vortrag drinnen viel geredet. Da waren Dinge dabei die keiner Verstand, fast wie wenn die Politiker anfangen. Die reden die Therapie der Kinder in den Himmel; doch keiner sagt uns als Eltern was wir tun sollen um die Situation zu Hause zu ändern. Wir werden als Eltern allein gelassen und fühlen uns hilflos und machtlos.
    Da kann man ja als Mutter dann nicht zum Kind sagen : du hast ja jetzt Eigenverantwortung gelernt, also mach mal und sieh zu wie du klar kommst. Wir machen hier nichts.

    Naja, ich werde noch lange an diesem Thema kauen, weil ich immer alles hinterfrage .
    Bis bald
    Michèle

  • Hallo Michèle!


    Mein Nachteil ist natürlich (wie Du ja schon richtig bemerkt hast) das ich eure persönliche Geschichte nur aus diesen Beiträgen kenne. Ich wollte eigentlich auch nur meine persönlichen Erfahrungen in ähnlich gearteten Situationen in die gesamte Diskussionen einfliessen lassen.


    Vielleicht seid ihr beide tatsächlich auf Grund eurer beruflichen Erfahrungen sensibler für solche Berichte, aber ich denke mal das auch andere Eltern in derselben Situation genau so gehandelt hätten.



    Klar gehen auch in Deutschland die Eltern zum Lehrer bzw. zum Rektor wenn irgendwas mal nicht in Ordnung ist. Ich gehe mal davon aus das es in Luxemburg in den Schulen auch so etwas wie eine Elternsprechstunde oder einen Elternabend gibt.


    Vielleicht liegt es auch etwas an mir selber, da ich gerade im Internat die Erfahrung gemacht habe das es besser war wenn ich meinen Eltern manche Sachen lieber nicht erzählt habe. Deren Reaktionen waren dann nämlich meist so das sie vieles nur noch schlimmer gemacht haben.


    Andererseits wurde ich dadurch natürlich recht schnell sehr selbständig. aber Du hast recht wenn Du Dir jetzt sicherlich sagst das dies nicht sehr einfach war.


    Zitat

    Wir kommen nicht aus Frankreich, sondern aus Luxembourg. Kleines Land. In einer Stunde ist man vom Norden im Süden.


    Leider hatte ich noch nie die Gelegenheit Luxemburg kennen zu lernen. Aber ich habe schon gehört das es bei Euch sehr schön ist. Vielleicht komme ich ja mal dazu es mir selber anzusehen.


    Zitat

    Da kann man ja als Mutter dann nicht zum Kind sagen : du hast ja jetzt Eigenverantwortung gelernt, also mach mal und sieh zu wie du klar kommst. Wir machen hier nichts.


    Leider passiert es oft das Eltern so etwas tun, was natürlich nicht gut ist. Ich kenne ja selber das Gefühl das man hat wenn man meint das niemand im Notfall hinter einem steht.


    Zitat

    Naja, ich werde noch lange an diesem Thema kauen, weil ich immer alles hinterfrage .


    Als überzeugter Antifaschist habe ich im "ales hinterfragen" auch so meine Erfahrungen...!


    Liebe Grüße, Frank

  • Ich denke Kur hin oder her....Jeder muss für sich individuell entscheiden ob es ihm etwas bringen könnte oder nicht.
    Ich bin jetzt 16, vor 3 Jahren war ich in einer Kur. Am Anfang hatte ich als ich zuhause noch mal zwei Kilo abgenommen (Ich hab in 6 Wochen ca 8 Kilo abgenommen)
    Bei uns war es allerdings auch so, dass eine KinderÄrtztin da war für 16 JÄhrige Mädchen...die mit der echt wenig anfangen konnten. Zumal sie mal zu mir sagte als ich in einer Woche "nur" einen Kilo abgenommen hatte, dass sei zu wenig...und mir unterstellte ich hätte irgendwas noch gegessen oder mich beim Sport nicht angestrengt obwohl es nicht so war.

    Tja..Am anfang lief das zu hause noch..aber wirklich unterstützung von zu hause hab ich acuh nicht bekommen. Die ernährung wurde nicht umgestellt. Meine mutter hat meistens auch keine Lust "richtiG" zu Kochen, weil es halt ziemlcih auwändig ist Gesunde Sachen aus Kochbüchern zu Kochen. dann meckert sie immer, ich solle doch Kochen, obwohl ich um die normale Essens Zeit gerade mal aus der Schule komme und danach fast schon wieder weg muss. Ich hab alles was ich damals abgenommen hatte wieder zugenommen.
    Ich will eigentlich gerne noch mal in eine Kur, allerdings nciht mehr in die Klinik wo ich war. Das war damals Fachklinik am Hochwald in Langweiler/Bruchweiler in Reihnland-Pfalz.

    Ich weiß nicht warum alle so von der Insula schwärmen. Wie es da ist können nur Leute sagen die schon da waren, und ihr glaubt dohc nicht im ernst, dass in den Medien irgendwer etwas Negatives dazu sagen würde, oder?
    Für mich wäre es z.B nichts weil man mindestens ein Halbes Jahr dort ist. Ich wäre weg von meiner richtigen Schule, von meinen Freunden etc. Dann würde das alles keinen richtigen Sinn für mich machen.
    Meine Eltern hatten jedoch damals mit mir darüber geredet ob ich es möchte oder nicht. ICh wollte zwar, aber hätte ich nicht gewollt hätte mein Vater mich gezwungen in eine Kur zu fahren, was wiederum auch nicht richtig ist.

    Also jeder der in eine Kur will sollte sich erst überlegen was er davon erwartet, wie lange er oder sie von zu hause getrennt sien will bzw. kann etc.
    Ich war damals 3 wochen noch während der Schulzeit von zu hause fort...den Unterricht dort konnte man vergessen. mein beste Freudin hat mir damals allse per Telefon erklärt...ich hab mich echt gefragt wo diese "Lehrer" ihr Examen gemacht haben. Ich konnte da mit dem UNterricht der lediglich deutsch, mathe, englisch und auch Französisch ersetzt hatte, nicht anfangen

    Also frag deinen Sohn wie lange er fort möchte...6 Wochen oder 6 monate, damit du weißt ob du eine normale, gute kurklinik auswählst oder die Insula

  • Hallo alle zusammen!


    Das Thema Kur ja oder nein wird ja echt heftig [font=&quot]hier[/font][font=&quot]diskutiert. Ich muss sagen, das es eigentlich jeder selbst entscheiden ob er eine kur haben möchte oder nicht. Ich (17 jahre 1,76m groß 106 kg schwer) habe von allein jetzt gesagt das ich eine Langzeit Kur will und habe sie jetzt auch durch bekommen. Weiß zwar nicht wohin und wann genau bekomme das aber in ca. 4 wochen von der Krankenkasse mitgeteilt. Mein Hausarzt hat mich voll unterstützt und meine Mam auch, aber mein vater leider nicht ganz so , denn er stellt es sich viel ainfacher vor, das abnehmen.. Ich würde sagen, das es immer wieder allein entschieden werden muss, vorallem muss der wille zum abnehmen da sein sonst bringt es leider nichts. Ich selber will jetzt und ich hoffe das es was bringen wird.


    LG Silke
    [/font]

  • Hallo,


    Ich war auch in der Insula und mich würde Erfahrungsberichte interessieren.
    Der Link in dem "Kur " Thread geht leider nicht mehr. Weiß einer wo ich noch Erfahrungsberichte bekommen kann?

  • Ich war im Sommer 2003 [damals 17 Jahre] in Kur in Bad Kreuznach. Sollte eigentlich 6 Wochen dauern, dort war ich schließlich 10 Tage. Einmal hatte mir mein ausgeprägter Freiheitsdrang ein Bein gestellt [durfte das Gelände nur 2 mal die Woche für 3 Stunden (glaub ich) verlassen, war absoluter Einzelgänger und hätt mich am liebsten jeden Tag unten an den Fluss gesetzt und gelesen. Der lag nur leider ausserhalb des Geländes] und ich total fertig war, weil ich nicht dahin gehen konnte, wo ich hingehen wollte. Die Betreuer und die Ärztin waren mir absolut unsympathisch und ich kam mit ihnen nicht klar.
    Weiter hatte ich Moto-Therapie. Mit überdimensionalen Dreirädern [zugegeben - das Trampolin hat Spaß gemacht] und so. Moto-Therapie hatten nicht alle. Warum ich sie hatte, weiß ich nicht denn ich war eine der wenigen, die daheim wirklich Sport gemacht haben. Gut... ich kam mir etwas verarscht vor.
    Nun ja... auch war es so, dass ich mich praktisch den ganzen Tag gelangweilt habe, Sport war nur zwei Mal die Woche [Badminton. Nun ja.] Einmal die Woche war noch Schwimmen in einem Becken, in dem mir das Wasser nicht mal bis zur Brust ging [und mein Wohnzimmer ist größer als das Becken war]. Alles in allem war ich ziemlich enttäuscht damals, denn daheim hab ich Karate gemacht zweimal die Woche, Tischtennis gespielt, bin täglich mit dem Rad in die Schule gefahren [9km hin und 9km zurück], war Schwimmen und etwa einmal die Woche Joggen. [Ach ja, und ich war und bin Vegetarier].
    Alles in allem fand ich es absolut sinnlos in diese Kur zu gehen, das Programm war überhaupt nicht auf mich abgestimmt, ich war eingesperrt [fing ja schon damit an, dass man die Fenster nicht öffnen konnte. Als ob ich aus dem ersten Stock springen würde] und tief gelangweilt. Ein Gutes hatte die Kur - ich hab soviele Bücher durchgelesen, wie nie zuvor in dieser Zeit. 8 Bücher in 10 Tagen.
    Fazit: Einmal und nie wieder.

    [Möglicherweise bin ich auch einfach an einen weniger guten Platz geraten. Wo anders ist es vielleicht besser].

  • hi,
    also ich muß sagen, dass das thema kuren für kinder hier extrem neg. diskutiert wird....also ich selber war vor fast 7 jahren (also mit 15jahren) in wangen im allgäu auf kur!

    klar jedes kind/ jeder jugendlicher muß vom kopf her zur kur wollen, sonst hat das alles kein sinn!

    ich muß sagen, dass meine kureinrichtung auch nicht grad der knaller war, aber es hat mir in einer sache sehr geholfen, und zwar zu sehen, dass ich nicht die einzige bin, die das problem mit sich "herumschleppt" und ich konnte ganz anders an freundschaften heran gehen (also in der kur), weil ich nicht immer darüber nachdenken mußte, ob die anderen mich wegen meinem übergewicht vielleicht ablehnen könnten und das war sehr entspannend und ich habe da freundschaften geschlossen die teilweise bis heute bestehen, zwar nur über eine große entfernung (da die kurklinik ca. 700km von zu hause entfernt war), aber immerhin...
    also könntet ihr (Eltern), dass auch mal aus der Sicht sehen, dass die Zeit in der Kur für Eure Kinder eine "richtungsweisende Zeit" werden könnte...mal ganz unabhängig vom Thema, ob Euer Kind da jetzt Kilos abnimmt oder nicht (oder diese nach der Zeit in der Kur weiter halten kann) ...es bringt emotional denk ich recht viel, zu sehen, dass man mit diesem Problem nicht allein da steht!!!

  • Prima Antwort juju,
    ich glaube auch, wenn einer eine Kur wirklich will und nicht die Erwartungén der Eltern/Umwelt befriedigt, dann kann es ein guter Weg sein. Es generell zu verteufeln halte ich für falsch!!!

    Gruß flamingo

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