Wie Selbstbewußt seid Ihr

  • Hallo, ich habe mich heute erst angemeldet, noch ganz neu.


    Wie oben beschrieben, würde mich interesieren, wie Selbstbewußt Ihr seit?


    Ich selbst (178 cm und mehr oder weniger 122 kg) muß leider gestehen, dass ich im Lauf der Jahre mehr und mehr Selbstbewußtsein verliere.
    Ich stehe zwar mit beiden Beinen im Leben, habe ein Kind (alleinerziehend) und einen Job, aber an SBW(ich kürz Selbstbewußtsein mal ab) mangeld es mehr und mehr. Direkte Gründe kann ich dafür auch nicht sehen.


    Z.Bsp. Bei der Partnersuche, wenn ich ausgehe denke ich ständig wenn ein Typ mich ansieht oder anspricht, der vera... mich oder will mich auf den Arm nehmen; ebenso im Internet, wenn ich hier oder da einen netten Mann kennenlerne, zieh ich mich sofort zurück sobald er ein Date will und denke mir dieses und jenes.


    Früher war ich da anders gestrickt, ich bin auf Männer zugegangen, hatte keine Angst vor zurückweisung und habe so etwas auch nie erlebt.


    Wie ist das bei euch, wie Selbstbewußt geht ihr mit Männern, bzw. neuen Kontakten um?


    Auch im Bezug auf Kleidung, heute verstecke ich mich ständig in Säcken, die natürlich schwarz oder dunkelbraun sind, früher war das anders, da war ich stolz auf meinen Busen und meine Taille (dazu muß ich sagen, das ich nicht wirklich unansehnlich bin), heut wird alles versteckt.


    Wie ist das bei euch, zeigt ihr ab und an was ihr habt?


    Ich Grüße alle Forummitglieder und wünsche einen schönen Sonntag


    Susi

  • Mein sexuelles Leben hat erst so richtig angefangen, nachdem ich dick geworden war. Insofern gehe ich da selbstbewußt und souverän ran und komme eher weniger auf den Gedanken, dass ich unattraktiv wäre oder mich gar verstecken müßte. Ich kleide mich je nach Anlaß und nach Möglichkeit vorteilhaft. Je nach Gegebenheit flirte ich auch mal ein wenig.
    Mir ist durchaus bewußt, dass ich nicht der Norm entspreche, allerdings stört mich das in dem Sinne gar nicht. Ich lege es auch nicht drauf an um jeden Preis zu gefallen. Wenns klappt, ist es gut, wenn nicht, auch gut.
    Es hat mir aber auch nach meinem Empfinden nie an Männern gemangelt. Daher fällt es mir teilweise schwer mich in andere hineinzuversetzen, die teils einen starken Leidensdruck und/oder Unsicherheit in dem Bereich haben.
    Ich weiß, dass ich alleine leben kann, ich weiß, dass ich, wenn ich will, Affairen oder One-Night-Stands haben kann, und ich weiß, dass ich auch Männer für längerfristige Beziehungen finden kann. Mir fehlt da so ziemlich jede Sorge, jeder Zweifel. Da bin ich (untypischerweise vielleicht?) ziemlich gelassen.
    Das Dumme ist: ich kann da nichts zu raten, was "man" anders machen sollte oder könnte. Das einzige ist, es zu tun, etwas zuzulassen, auf sich zukommen zu lassen, Risiken einzugehen, Gelassenheit zu üben, sich vielleicht zu sagen: ich will mal testen, wie es geht, und mache nicht sofort mein persönliches Glück davon abhängig.


    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Also ich halte mich selbst für relativ selbstbewusst mal mehr mal weniger ist halt auch stimmungsabhängig. Klamotten ist mir egal ich zieh an was mir gefällt was andere darüber denken da hab ich mir noch nie Gedanken drüber gemacht und hab ich auch nicht vor wems ned gefällt soll wegschauen und punkt.:D

  • Selbstbewußtsein heist für mich, mit erhobenem Kopf und sicheren Auftretten durch den Tag zugehen.
    Sich an Blicken nicht zustören oder auch alles negative direkt auf sich zubeziehen, oder wenn man mal jemanden lachen sieht nicht gleich zudenken, jetzt wird über mich gelacht.


    Einfach zudem zustehen wer man ist und wie man aussieht.


    Mit dem zeigen was man hat, meine ich nur auch mal figurbetonende Kleidung zutragen, einen schönen Ausschnitt oder auch mal auffällige Kleidung.


    Zuhause zieh ich solche Kleidung auch an und es sieht gut aus, aber wenn ich dann raus geh stell ich mir dann sofort wieder Fragen wie
    Was denken die Leute?
    Sieht man meine riesigen Oberschenkel?
    ...


    Danke für eure Antworten

  • Hallo


    Also ich hatte auch eine Zeit KEIN Selbstbewußtsein mehr.


    Kopf immer gesenkt, ja keinen ansprechen müßen oder angesprochen werden, nirgendwo ohne Begleitung hin, immer gebeugter Rücken.


    Dann aber war ich eine Weile mit jemandem zusammen (okay, hat mich verarscht, aber hab von ihm gelernt) der mir mein Selbstbewußtsein zurück gab.


    Er ist Goth (Gothic) und ich hab mich mit in diese Richtung gedreht und es tut mir gut.


    Erhobener Kopf, nicht weglaufen wenn mich jemand anspricht, alleine mit der Bahn durch Deutschland reisen, auf Partys gerne schonmal der Alleinunterhalter für die komplette Location :D


    Ende des Monats fahre ich zu den Movie Days in Mülheim und ich freu mich schon wie Bolle drauf und zum erstenmal seit Jahrzehnten werde ich einen Rock, High Heels und ein schulterfreies Oberteil tragen.....


    Ich bin 1,66 klein und 118,4kg schwer, also trage ich einiges mit mir rum, aber hey... wer mich so nicht mag soll mir ausm Weg gehen ;)

  • Hm, mir wurde vor Kurzem vorgehalten, dass mein "betont extrovertiertes Auftreten nur zeigt, wie unglaublich unsicher" ich doch wäre ... :rolleyes:


    Naja, ich würde es nicht "betont extrovertiert" nennen, ich bin halt, wie ich bin, hab ne große Klappe, sag meistens, was ich denke (wenns zu böse wäre, enthalt ich mich lieber - so ein bisschen Diplomatie ist ja doch nicht verkehrt) und schäm mich in keinster Weise dafür, wer ich bin und wie ich aussehe.


    "Neue" Leute (die ich übrigens sehr gerne kennenlerne) sind häufig sehr überrascht, mit wieviel Selbstbewusstsein und auch Selbstironie ich durchs Leben gehe - logisch, ich kaschiere, was zu kaschieren geht (bei guten 140 kg auf 1,77 m eher wenig), fühle mich aber dennoch pudelwohl in meiner Haut und habe auch kein Problem damit, von FREUNDEN auch mal mit meinem Gewicht geneckt zu werden. Meinen Spitznamen "Hummel" hab ich schließlich nicht von ungefähr (war ne tolle Geschichte :D)


    Ich bin zwar auch nicht der Meinung, dass "Zeigefreudigkeit" etwas mit Selbstbewusstsein zu tun hat, würde aber auch nicht wirklich den Umkehrschluss daraus ziehen - so trage ich gerne auch mal ein wenig Ausschnitt und habe auch kein Problem damit, mich in der Sauna auszuziehen, das hängt aber wohl eher mit der eigenen Einstellung und dem (teilweise erziehungsbedingten) Schamgefühl des Einzelnen zusammen.
    Klar hör ich schon auch mal, wenn ich mit Freunden in die Sauna gehe "aber du kannst doch nicht..." oder "stört dich das gar nicht, dass dann alle Leute gucken?" - aber, was soll ich sagen? Wessen Augen durch meinen Anblick beschämt werden, der soll selbige von mir abwenden, und wer drauf aus ist, mir was "wegzuschauen" - bitte, is genug da! :p


    Meiner Meinung nach sollte sich kein Mensch für irgendetwas schämen oder verstecken müssen, außer, er hat verurteilenswerte Dinge getan und nicht wieder gutgemacht!

  • Früher war es mit dem Selbstbewusstsein nicht so gut, doch mit den Jahren habe ich es geschafft, mit meinem Dicksein umzugehen. Dementsprechend ist auch mein Selbstbewusstsein gewachsen.
    Ich schäme mich nicht mehr, denn ich bin wie ich bin. Mittlerweile bekommt jeder, der mit blöd kommt, von mit einen entsprechenden Spruch zu hören.

  • Ich war früher auch eher nicht selbstbewusst. Das änderte sich aber wo ich richtige freunde kennen gelernt habe die zu einen stehen egal wie man ausieht die auch mal einen verteidigen. Dadruch ist mein eigene Selbsbewusst sein gut gestiegen habe weniger probleme mit wenn ich dumme sprüche /blicke etc kriege ;)

  • Selbstbewußtsein hat nicht nur mit der äußeren Erscheinung zu tun. Für mich ist jemand selbstbewußt, der in sich ruht, seine Richtung kennt und weiß, was er will. Dieses strahlt man dann auch aus.

    Ich habe ziemlich lange gebraucht, um mit meiner Figur selbstbewußt umzugehen. Klar zeige ich dann auch mal hin und wieder was ich habe, nämlich ein tolles Dekollete, daß ich dann ganz besonders betone (tiefer Ausschnitt, tolle Kette, Push-Up [!]).

    Ansonsten laufe ich ja auch nicht in Sack und Asche rum. High Heels gehen leider wg. meines kaputten Rücken nicht, aber ich habe ein Faible für schöne und bequeme Schuhe entwickelt und außerdem einen Taschentick.

    Ich bin saufroh, daß ich vor 4 Jahren Geld in eine Farb- und Stilberatung für Frauen mit Format (40 €) investiert habe. Dies hat mich seit langem vor Fehlkäufen und falschen Farben in meinem Kleiderschrank bewahrt. Das ich intuitiv alles richtig gemacht habe, hat mich da echt bestärkt. Frisur, Make-up, Brille, Schmuck, Klamotten, Schuhe - damit war ich in den meisten Fällen auf dem richtigen Weg.

    Um meines Erachtens nach selbstbewußt zu sein, muß man/frau sich auch selber wertschätzen. Ich sehe mich dann immer aus der Perspektive einer guten Freundin. Würde ich mir das dann auch antun? Tut es mir gut, was ich da gerade mache? Wenn ja, dann tue ich es auch!

    Des weiteren habe ich für nicht so gute Tage meine "Hymne". Ich schalte dann im Kopf meine Hymne (I am what I am von Gloria Gaynor) an, bewege mich aufrecht und im Takt der Musik und schwupps, schon wieder ein Lächeln auf den Lippen. Versucht das Mal, hört sich doof an, aber wirkt Wunder (bitte jede/r mit ihrer/seiner eigenen Hymne!).

  • @meyersjulchen

    Du hast mir den Tag gerettet. Mußte direkt an Fred Astair und Ginger Rogers denken.

    I am singin' in the rain,
    just singin' in the rain,
    what a glorious felling,
    I am happy again......

    :):):)

  • Ich hab´ mein Selbstbewusstsein in der Realschule vergessen...ich meine verloren.
    Das Mobbing war wohl bisschen zuviel des Schlechten...Inzwischen hab´ ich auch noch ´ne generalisierte Angststörung entwickelt, was das Ganze nicht einfacher macht...
    Aber nachdem ich nun am 9.2. aus insgesamt 6 Monate Therapie zurück ins Leben gekommen bin, muss ich sagen, es hat sich etwas gebessert :D
    Aber ich arbeite immernoch dran.

  • MusicFreak

    Alleine das Du Dich mit Dir auseinandersetzt ist doch schon ein Stück in die richtige Richtung. Ich weiß, daß das sehr schwer ist und auch noch lange dauern kann.

    Auch wenn es manchmal Rückschritte gibt, bitte gib nicht auf, denn jeder Mensch ist auf seine Art und Weise wertvoll!

    Halt durch!

  • Meine Vergangenheitsbewältigung dauert schon ewig...naja, gefühlt.
    Aber irgendwie ist das auch kein Wunder, so wie alles lief.


    Das Jahr 2010 war mein persönliches Horrorjahr...fast nur in der Psychiatrie gewesen, ein weiterer Suizidversuch...hab das alles einfach nicht ausgehalten, die Albträume, die Ängste und so...


    Sowas brauch ich nicht noch mal, inzwischen hab ich mich hochgerappelt...selber in den Ar*** getreten...mir gehts zwar nicht blendend, aber doch schon um einiges besser als damals.
    Und an Rückschläge bin ich gewohnt ^^' Nur geh ich damit jetzt anders um.
    Ich sauf meine Probleme nicht mehr runter...hab mir ja auch noch ´ne Alk-Sucht angelacht...aber naja...ist zwar schei**, aber es gibt Schlimmeres...
    16 Wochen Langzeit und noch mal 3 Monate Adaption haben bei mir ´nen Schalter umgelegt.


    Ehm...war das zu viel von mir ? ^^'


    Danke auf jeden Fall für deine Worte, mandan69 !

  • Jeder erzählt soviel von sich selbst, wie er will.

    Ich bin im September nach 2 Jahren Vollstreß (IT-Einführung, Zollprojekte, Tod meines Vaters nach Bauchspeicheldrüsenkrebs [sehr dreckig und böse] und Rauswurf meiner Mutter aus meinem Elternhaus) mit Burnout zusammengebrochen.

    Brauche auch immer noch Zeit, um das alles zu verarbeiten. Auf der Arbeit läuft es einigermaßen, aber ich kann immer noch nicht richtig um meinen Papa trauern [war immer Papa's Kind], denn dann kommt der ganze Streit und Streß mit meiner Mutter wieder hoch. Obwohl in der letzten Zeit die guten Erinnerungen an meinen Papa überwiegen. Wir hatten vieles gemeinsam und ich habe viel charakterliches von ihm geerbt(allerdings bin ich ein 100%iges Ebenbild meiner Mutter!). Wenn ich manchmal ein Lied höre, das er sehr mochte, bin ich nicht mehr traurig, sondern träller mit und denke an meinen Paps.

    Siehst Du, so hat jeder sein Päckchen zu tragen, der eine mehr, der andere weniger, aber jeder trägt so gut er kann.

    Schau nach vorne, lerne aus dem was zurückliegt und ziehe ganz allein für Dich Deine Schlüsse daraus!

  • Oh, das ist wirklich ´ne Menge...das würde wohl keiner einfach so wegstecken können.


    Ich komm leider in allen Hinsichten nach meinem Vater...( nie wirklich guten Draht zu ihm gehabt ).
    Und meine Geschwister haben das Glück nach meiner Mutter zu kommen...zumindest körperlich...charakterlich wirds kompliziert :D


    Der letzte Satz ist gut und genau das versuche ich momentan.

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