Adipositas und Lymphödem

  • Hallo,


    hat von Euch noch jemand, wie ich seit 3 Jahren, ein Lymphödem und trägt Kompressionsstrümpfe?


    Und seht Ihr einen Zusammenhang zwischen der Lympherkrankung und der Gewichtszunahme/Übergewicht?


    Mein Phlebologe meinte ja, ich hätte das auch ohne Übergewicht bekommen, aber sagt dennoch immer, ein wenig weniger Gewicht würde sich auf den weiteren Verlauf der Krankheit positiv auswirken...das heisst, ich bin jetzt noch im Erkrankungsstdium 1 und es bsetünde ohne so hohes Gewicht eher die Chance, die Erkrankung auf diesem Level zu halten. So dass sich also KEINE do ganz dicken Füsse/Beine dann entwickeln würden, vorausgesetzt ich mache diese Kompressionstherapie wirklich DURCHGEHEND.


    Bei mir "brach" die Erkrankung ja erst vor rund 3 Jahren voll aus, als ich bereits adipös geworden war . habt Ihr eventuell es schon eghabt als ihr noch DÜNN wart und fühlten sich da die Beine und das Gewebe ANDERS an? Weniger Schwellungen an den Knöcheln? Weniger "heiss" an den Füssen?


    Bei mir sind Füsse und Beine derzeit optisch NOCH(!) so, dass keiner es "merkt" dass ich eine Erkrankung da hab, wenn ich ihn nicht extra darauf HINWEISE also Unterschenkel/Knöchel meist kaum geschwollen und proportional eher dünn im Vergleich zum Oberkörper, dennoch weiss ich WIE es weitergehen wird, wenn ich die Krankheit nicht behandle und etwas abnehme, von daher mache ich mir Sorgen....


    Da ich NUR Röcke tragen will, sind auch schon diese Strümpfe optisch der reine Horror für mich! Weiss gar nicht, was ich da machen soll, wenn ich mal wieder ARBEITE im Büro...

    [ 25-06-2004, 20:22: Beitrag editiert von: Kampfblaumeise ]

  • Bekommst du Lymphdrainage? Das ist wichtig, auch wenn man vielleicht nur ein Rezept pro Quartal abgreifen kann. Kommt halt drauf an, welchen einsichtigen Arzt man da hat. Schwimmen hilft auch.


    Ich hab ein Lipödem in den Beinen, dadurch kann sich auch die Lymphe stauen. Einmal in der Woche geh ich zur Lymphdrainage und danach schwimmen, das erhält gerade so den Status Quo. Kompressionsstrümpfe trage ich nicht, das ist mir zu unangenehm.

  • Hallo nin-nanna,


    ja, ich hab mir jetzt 1x ein Lymphdrainagen-Rezept geholt (bin privat versichert, da ist den Ärzten die "Menge" egal, weil die "Privaten" ja nicht auf ihr "Budegt" gehen...).
    Aber ich muss sagen, ich hab nach den 1-stündigen Behandlungen rein gar nix verspürt bzw. gespürt...
    Zudem hat meine Versicherung, nachdem ich die Rechnung einreichte, mir gleich geschrieben, dass sie statt 30 EUR nur noch 23 EUR künftig für einen "angemessenen Preis" für 1 Lymphdrainage ansehen und erstatten. Seither war ich jetzt nicht mehr zur Lymphdrainage. Das Beste bei der Sache ist ja noch, dass ich eigentlich 10(!) Lymphdrainagen auf dem Rezept stehen hatte, dass die Therapeutin aber 60(!) Euro für 1 Stunde verlangt, daher bekam ich für das Rezept eigentlich eh nur 5 Stück!


    Ich werde aber auf jeden Fall mit den Lymphdrainagen weitermachen, habe die KV aufgefordert, mir bitte dann eine Liste von Therapeuten zu schicken, die es im teuren München für 23 Euro machen. Da warte ich jetzt drauf, angeblich krieg ich eine (das können für meine Begriffe dann nur Praktikanten, 400-EUR-Kräfte oder Schwarzarbeiter sein.......*G*)


    Was hast du denn mit den Strümpfen für Probleme?(ich nehm mal an, du meinst die Kniestrümpfe, die medizinisch ja bei 99 % der Ödeme ausreichend sind). Denn mit den Strumpfhosen hatte ich auch starke Probleme mit Einschneiden in der Kniekehle und am Fuss-Bein-Übergang und im Schritt, Rutschen...obwohl sie massgefertigt waren.


    Auch als Kassenpatientin muss Dein Arzt Dir massgefertigte(!) verschreiben, wenn die Standardmasse für Dich unpassend sind! Bist Du bei einem "richtigen" Facharzt, also einem "Phlebologen"? Weil ich kann mir gar nicht vorstellen, dass der Dir nicht sagt, dass die Strümpfe das allerwichtigste und einzige(!) Mittel sind, um die Krankheit auf Deinem JETZIGEN Stadium zu halten. Die Lymphdrainagen sind immeer nur "zusätzlich"!
    Ich wollte die Strümpfe anfangs auch nicht tragen, habe aber jetzt die Erfahrung gemacht, dass es bei heissem Wetter MIT Strümpfen sogar "angenehmer" und kühler als ohne strümpfe ist! Hätte ich vorher auch nie geglaubt, ist aber so!
    Ich trage derzeit Strümpfe von der Marke MEDIVEN. Wenn Du Stiefeletten trägst sind die im Winter/Herbst zumindest überhaupt nicht von normalen Strumpfhosen zu unterscheiden auf 1 Meter Abstand.


    Meine Füsse sind wesentlich weniger geschwollen, seit ich die Strümpfe trage. Ich würd es Dir wirklich ans Herz legen, es nochmals mit den Strümpfen zu probieren...


    Einige Infos zu den weiteren "Stadien" inkl. Fotos kannst Du auch hier finden (es geht beim 1. Link zwar fast nur um "Lymphödem" aber für Lipödem gilt quasi dasselbe. Ausserdem haben viele eine Mischform aus beidem!
    http://www.aerzteblatt.de/pdf/95/13/a740-47.pdf


    Und hier ein Forum zu allen Fragen rund um Kompressionsbehandlung, Strümpfe, Erfahrungen, Krankenkassen, Lipödem und andere Ödeme...:


    http://www.kompressionsbehandlung.de/yabbse/index.php


    Schwimmen tu ich auch, manche tun dies sogar MIT den Kompressionsstrumpfhosen.
    Was man auch unbedingt VOR dem Anpassen der Strümpfe tun muss, vorher misst dir KEIN seriöser(!) Phlebologe Kompressionsstrümpfe an, ist die Beine 1-2 Wochen lang durch Wickeln mit Binden beim Arzt entstauen zu lassen. Meine Beine wurden dadurch 4-5 cm dünner und sind eigentlich ganz schlank jetzt (ausser ich "********" mal wieder und zieh die Strümpfe paar Tage nicht an, dann schwill der Fussrücken und die Stelle hinter den Knöcheln sofort wieder an!).


    Was ich noch tun werde, falls meine Versicherung es genehmigt, ist eine KPE- (= Komplexe Entstauungstherapie") in einer Fachklinik (entweder FÖLDI-Klinik, die ist am renomiertesten auf diesem Gebiet in Deutschland, oder im Kreiskrankenhaus Freising bei Dr. Strössenreuter, der dort Belegbetten hat).
    Hierbei bekommt man TÄGLICH 2x Lymphdrainage und wird 1-2x täglich gewickelt bis zum Poansatz. Erst dadurch erreicht man eine "völlige" Entstauung der Beine. Ausserdem lernt man dort spezielle Gymnastik udn Selber Wickeln übernacht usw...

    [ 28-06-2004, 21:07: Beitrag editiert von: Kampfblaumeise ]

  • Hallo Kampfblaumeise,


    zunächst erscheint es mir sehr wichtig, heraus zu finden, warum Du ein Ödem hast. Das kann verschiedene Ursachen haben und die sollten wirklich unbedingt festgestellt werden. Übergewicht zählt allein nicht zu den Ursachen von Knöchelödemen, aber es unterstützt das Geschehen. Insbesondere dann, wenn es sich um Ödeme wegen, sagen wir, "einem zu schwachen Kreislauf" handelt.
    Wenn die Ursache ein schlechtes Bindegewebe in den Beinen ist, wird das Gewebe durch die Stützstrümpfe entlastet und dadurch etwas schwächer. Man muss also sorgfältig erwägen, was man in welchem Fall macht. Allein dass das Symptom verschwindet reicht nicht. U.U. reicht etwas "Sport" (Gehen) und evtl. eine stärkende Venensalbe (auch zusätzlich).
    Sollte es z.B. an Herz oder Nieren liegen, müssen selbstverständlich diese Organe untersucht und therapiert/unterstützt werden.
    Manchmal ist die Therapie relativ einfach, vor allem, wenn die Ödeme neu aufgetreten und nicht sehr ausgeprägt sind. Schwierig wird es meist, wenn es sich um ausgeprägte ältere Fälle handelt, bei denen viel versäumt wurde. Kläre das mit Deinem Arzt.

  • Hallo Kampfblaumeise,


    ich habe seit ca. 1,5 Jahren ein Lymphödem, welches durch ein Erysipel entstanden ist.


    Die Beine sind so geschwollen, dass die Kompressionsbestrumpfung trotz regelmäßiger Lymphdrainagen nicht angepaßt werden kann.
    In der nächsten Woche werde ich mich deshalb in eine Lymphfachklinik begeben.


    Ein Lymphödem kann durch Übergewicht verstärkt werden, bzw. ein kombiniertes Lipödem werden, aber bei mir ist es z.B. durch eine Infektion entstanden.


    Gruss aus Dortmund
    Die Brockenhexe

    Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert. (Oscar Wilde)

  • Hallo Gerhard,
    Danke für Deine Hinweise. Ich habe medizinisch bereits alles abklären lassen bei einem Phlebologen durch diverse Untersuchungsmethoden und habe wohl ein kombiniertes Ödem, also ein Lipolymphödem, wobei ich noch am Anfang der Erkrankung stehe. Habe die Schwellungen, wie gesagt, lange Zeit auf mein Übergewicht geschoben und nicht gemerkt, dass meine Mutter mir ihre Venenerkrankungen wohl doch vererbt hat und dies KEIN normales "Fettgewebe" ist. Es wurde aber schon mit "ausgelöst" bzw. eindeutig verschlimmert, indem sich auch ein Lipödem bildete, durch das extreme Übergewicht.
    Ich habe ein sogenanntes "primäres" Lymphödem. Also nicht nach Krebsbehandlung oder durch Unfälle oder Nieren-/Herzerkrankungen bekommen. Habe ich alles vom Internsiten natürlich abklären lassen vorher und bin dann zum Phlebologen, der dann die Lympherkrankung feststellte. War letzte Woche auch zusätzlich in der Klinik Freising, wo ich vor paar Tagen stationäre "komplexe Entstauungstherapie" bei meiner privaten KV beantragt habe. Ich weiss aber nicht, ob die Krankenversicherung es bei Krankheitsstadium 1 schon genehmigen wird, denn die Privaten werden bei sowas auch immer knausriger, vor allem was stationäre Behandlungen angeht! Wobei es gerade in DIESEM Stadium sehr wichtig wäre, da man NUR in diesem Stadium 1 die Krankheit noch "anhalten" kann, wie ich im Internet in medizinischen Veröffentlichungen las. Und später, bei schlimmeren Stadien, man halt nur noch die Symptome quasi mildern/lindern kann mittels FLACHSTRICK-Strümpfe und KPE/Lymphdrainagen


    (ich trage derzeit, eigentlich "unsinnigerweise" (*G*) und aus optischen Bedenken nur Rundstrickstrümpfe, die bei Lymphödem ja NICHT so wirklich geeignet sind, sondern eher bei Krampfadern (die ich nicht habe!), da mir bisher die nötige Compliance für die hässlichen Flachgestrickten fehlte - zumindest im Sommer! Im Winter gehen auch Flachgestrickte Schwrze zum Kostüm im Büro, finde ich).


    Von den Salben halte ich persönlich absolut nichts, sie wirken höchstens kühlend, was natürlich im Sommer auch eine Erleichterung ein bisschen ist. Bei Kompressionsstrümpfen soll man eigentlich auch keine Salben drunter tragen, zumindest keien normalen Körperlotionen, da sie die Elastizität der Gummifasern wohl angreifen. Ich benutze tagsüber oft das Mediven-Gel und übernacht - wo ich derzeit die Beine noch nicht wickle - reines Pflegeöl bzw. Neutrogenas sehr fetthaltige Körperlotion, da im Laufe der Jahre bei täglichem Kompressionsstrumpftragen meine eh schon sehr trockene Beinhaut immer trockener wird...


    Brockenhexe,
    ja, bei mir entstand wohl durch das Übergewicht zusätzlich ein Lipödem bei meinem letzten Gewichtsschub vor einigen Jahren. Meine Phlebologen empfehlen mir daher dringend eine Gewichtsnormalisierung, um das Krankheitsbild nicht noch weiter zu verschlimmern bzw. es wenigstens etwas zu bessern, die ich derzeit aber wegen meiner seelisch bedingten Essstörung (Binge Eating) und Depressionen nicht schaffe.


    Wie ich gerade schrieb, ich hoffe momentan auch auf die Genehmigung eines Klinikaufenthalts, damit die Beine und Knöchel mal richtig mehrfach täglich entstaut und bandagiert werden, was ambulant mit "nur" den Binden nie klappte.


    In welche Klinik gehst du denn? Ich hab Krankenhaus Freising (Dr. Strössenreuter), Földi-Klinik (Dr. Földi) in Hinterzarten oder Voglsbergklinik in St. Blasien beantragt...

    [ 01-07-2004, 12:15: Beitrag editiert von: Kampfblaumeise ]

  • @ Kampfblaumeise


    Ich gehe nächste Woche in die Klinik in Bad Nauheim.
    Soviel Auswahl gibt es in Deutschland ja nicht an Lymphkliniken, die meisten sind im Schwarzwald, eine in Schleswig-Holstein, eine in Bad Berleburg, eine in Bad Nauheim und eine in Zechlin.


    Die Kliniken im Schwarzwald kommen für mich aufgrund meiner Höhenangst nicht in Betracht - und die BfA hat es glücklicherweise auch diesmal eingesehen. :D


    Ich bin berufstätig und derzeit kann ich aufgrund der starken Schmerzen nicht arbeiten, es muss also schnellstens etwas passieren und ich hoffe sehr, dass der Klinikaufenthalt mir die gewünschte Besserung bringt.


    Gruss aus Dortmund
    Die Brockenhexe


    P.S. Gut für die Haut ist von Eucerin die Tri-Lipid-Lotion, wird auch empfohlen in der Literatur.

    Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert. (Oscar Wilde)

  • Hallo Brockenhexe, danke für den Eucerin-Tipp. Werde ich als nächstes dann mal ausprobieren, sobald emien Packung Neutrogena-Körperemulsion für extrem trockene Haut leer ist...


    Die Klinik, die du nennst, kenen ich nicht, aber die arbeiten ja praktisch alel nach demselben System.


    Ich wünsche Dir jedenfalls einen schönen Aufenthalt dort! (ich **** habe leider meine private Krankenversicherung vor kurzem nach einer grosen Beitragserhöhung von bisher 1-Bett-Zimmer auf "Regelleistungen" mit Mehrbettzimmer umgestellt...ich habe sehr grosse Probleme mit jemandem in einem Zimmer zu schlafen bzw. den ganzen Tag zusammenzusein und eigentlich hatte ich nicht erwartet, die nächsten Jahre nochmals wo STATIONÄR sein zu müssen...daher blicke ich meinem eventuellen Klinikaufenthalt mit etwas Bange entgegen....seufz!). Bei mir wird der Aufenthalt laut Arzt eh nur 10-14 Tage wohl dauern, da meine Beine nicht so sehr stark angeschwollen sind momentan, die hoff ich dann auch im 2-Bett-Zimmer zu "überleben" - mit Ohropax und so weiter... :D .

    [ 01-07-2004, 13:26: Beitrag editiert von: Kampfblaumeise ]

  • Danke, nin-nanna, für den Hinweis zur Ferdbergklinik. Von der hab ich auch schon gehört.


    Ich warte mal ab, ob meine Versicherung es überhaupt genehmigt.


    Habe mir bisher nur Prospekte und Zimmerinfos von Freising und Földi-Klinik, Hinterzaarten besorgt, und die haben beide nur 2-Bett-Zimmer, ausser man zahlt pro Tag rund 50 EUR drauf, was ich mir notfalls auch noch überlge, wenn ich wirklich nur 10-14 Tage dort sein muss.

  • Also, ich geh ab Montag jetzt auf eine lymphologische Station, um meine Beine mal so richtig an den Knöcheln entstauen zu lassen.


    Leider hat mir die Private Krankenversicherung die FÖLDI-Klinik im schwarzwald, wo ich eigentlich am liebsten hin wäre, natürlich wie von mir erwartet erstmal abgelehnt, da es sich um eine "gemischte Klinik" handelt die auch von der BfA belegt wird für Kuren.
    Ich erwarte mir davon übrigens auch wieder eine "Normalisierung" meines Essverhaltens....wenn ichd en "äusserlichen" Rahmen was Essensmenge und Esszeiten angeht von aussen einfach drübergestülpt krige, als wie bei nem Klinikaufenthalt, fällts mir nämlich immer sofort total leicht, normal zu essen

    [ 14-08-2004, 21:32: Beitrag editiert von: Kampfblaumeise ]

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