Ihr Lieben,
ich habe heute eine eMail von unserem Mitglied Dreamer Jörg erhalten, mit der Bitte, dieses ins Forum zu stellen. Er hatte das neben der Arbeit geschrieben und ich bekam es in drei Teilen. Ein sehr schöner, aufrüttelnder Text!
Crassa
ZitatAlles anzeigenHallo alle miteinander,
ich lese seit mehreren Monaten verschiedene Postings auf diesen Seiten. Heute möchte ich selbst eins zur Verfügung stellen.
Ich bin seit knapp 10 Jahren in einer Kinder/Jugendkureinrichtung für Psychosomatik und Jugendhilfe tätig. Während dieser Zeit und des täglichen Befassens mit der Psychosomatik, sind mir folgende Punkte aufgefallen:
1. Das Nichtzusammenspiel der Schulmedizin im Allgemeinen, d.h. heißt der Informationsfluss zwischen verschiedenen Fachärzt/Innen/Kliniken, begründet durch Rechthaberei. Mehrere Personen, mehrere Meinungen bezüglich Diagnosen. Starkes Indenvordergrundstellen des eigenen Fachgebiets. Zentralisierung eines Problems auf dieses.
2. Zusammenspiel von Schulmedizin und anderen Formen der Medizin. Dies gestaltet sich in der Praxis oftmals als sehr schwierig, da die Brücke zwischen den beiden Komponenten sehr dünn ist. Wir haben hier wie in vielen anderen Ressourcen in Deutschland nach meiner Meinung, eine falsche Fachbezogenheit.
3. Die Medizin ist wie die Gesundheit ein großer Wirtschaftsfaktor. Viele Strategien/Programme/Dogmen/Bücher werden im Namen der Medizin und der Gesundheit herausgebracht. Hier stellt sich wie auch bei der Forschung die Frage, welchem Zweck dienen diese Dinge? Warum wird ein Buch oder Programm oder oder herausgebracht? Warum wird geforscht.
Der Mensch ist das schlimmste Raubtier, das ich kenne. Gewinne müssen maximiert werden. Ein Auto reicht nicht es müssen zwei sein. Stünde ausschließlich die Gesundheit im Vordergrund, dann wären die Forschungen nicht so einseitig, sondern würden versuchen, genauso wie das die anderen von mir aufgezählten Dinge versuchen sollten, der Komplexität der Natur mehr Verständnis entgegen zu bringen. Es würden nicht von einer Lobby in Auftrag gegebene Studien, die nie objektiv sein können, da noch keine Personengruppe von der Entstehung bis zum Tod wirklich und individuell studiert wurde, als die ultimative Regel dargestellt.
Die Erforschung des Menschen steckt in den Kinderschuhen. Es wird aber angenommen, weil man ein paar Gene und Atome kennt, dass die Natur durchschaubar wäre. Manchmal werden wir eines Besseren belehrt. Wenn man sich einmal überlegt, von wie vielen Gegebenheiten, mit dem Erbgut angefangen und mit dem Gebiet auf der Erde, auf dem der jeweilige Mensch lebt, aufgehört, seine eigentliche Konstitution zusammenhängt, dann erscheinen unsere kläglichen Versuche, uns über die Dinge zu stellen, als lächerlich und dies ist nur eine Auswahl der Komponenten, die wir kennen. Ich bin davon überzeugt, dass genauso wie Galileo erkannt hat, dass die Erde rund ist, genauso wird irgendwann jemand erkennen, dass unsere heutigen Erkenntnisse relativ sind und das ist irgendwann dann auch wieder relativ
usw.
Ich glaube, wir sollten mehr auf unseren Bauch hören und unsere Selbstständigkeit zurück erlangen und nicht andere über unser Leben bestimmen lassen. Wenn ein Arzt, Therapeut oder oder Euch kategorisch diagnostiziert, ist das nie der Weisheit letzter Schluss, denn es ist genauso ein Mensch wie wir alle. Dieser Mensch kann auch nur in seinem Radius Entscheidungen treffen.
Ich habe in den vergangenen Jahren aus verschiedenen Zusammenhängen heraus versucht, einen Grund zu finden, warum Menschen abnehmen sollten: Wie heißt es so schön, Übergewicht ist ungesund. Wer sagt dies und auf welchen Grundlagen basiert diese Aussage? Siehe obige Ausführung zu Forschung und Wirtschaftsfaktor. Habt Ihr schon mal von einem Menschenaffen den BMI ausgerechnet, oder von einem Elefanten, einer Kuh, oder einem Nilpferd? - Ich habs auch noch nie getan. Es sind nämlich Tiere und sie unterliegen nicht unseren Gesetzen. Die Tiere können, was wir leider nicht mehr wiklich tun, Generation für Generation der Evolution folgen. Bei den vielen Arten der Tiere gibt es überall Schwächere und Kräftigere, es spielt aber keine Rolle, es ist trotzdem die gleiche Art.
Wir sind leider Menschen und benutzen unseren Kopf nicht mehr. Der Ausbau unserer Macht und der Drang, alles erklären zu können, geht uns über alles. Es vernebelt unseren Sinn und macht uns blind gegenüber unserem Leben.
Wenn morgen ein Arzt/In sagt, Sie müssen jeden Morgen ihren Kopf ins Klo stecken, würde es eine Vielzahl der Menschen tun. Nur weil es von diesem Personenkreis kommt. Es ist eine wichtige Berufsgruppe, wie viele andere auch, nicht mehr und nicht weniger. Aber ein Arzt/Ärztin ist ein Berater/In, kein Guru und kein Gott. Das muß endlich wieder wirklich klar sein. Denn die wirklichen Ärzte/Innen sind wir selbst für uns. Ich habe an mir z. B. gespürt, dass, wenn ich Morgens aufwache und mich selber zum neuen Tag begrüße und mir einen schönen Tag wünsche, abends vor dem Schlafengehen, mich von mir selber verabschiede und mir eine ruhige und erholsame Nacht wünsche, es in sehr vielen Fällen einen Arzt/In ersetzt. Wenn ich tagsüber nervös bin oder abgespannt, es mir einfach nicht gut geht, schließe ich für mich meinen Kreislauf, indem ich meine linke Hand auf meinen Bau lege. Mir hilft es gelassen zu werden, ruhig und tief zu atmen. Ich spüre dann, wir der Kreislauf läuft und wie ich zu meinem Körper und mein Körper zu mir gehört. Das ist meine inividuelle Erfahrung in meinem Radius.
Aus Erfahrungen wird man klug. Impfungen können gegen bestimmte Krankheiten resistent machen. Eine kleine Dosis eines Giftes kann ein Gift neutralisieren. An Kälte und Wärme kann man sich gewöhnen. Nur an unser Gewicht wollen/sollen wir uns nicht gewöhnen, obgleich es dem gleichen Prinzip unterliegt. Die Beine, die uns tragen, Muskeln die unsere Bewegungen ermöglichen, sind mit in das Wechselspiel eingebunden.
Es ist doch eigentlich nachvollziehbar, dass, wenn ein Mensch ein bestimmtes Gewicht hat, sein Körper damit umgehen lernt, wenn man ihm die Gelegenheit dazu gibt. Die Muskeln passen sich den Gegebenheiten an. Bei einer Gewichtsabnahme eigentlich egal ob 10 kg pro Monat oder 500 gramm, kommen wir in den Teufelskreis, dass dem Körper etwas weggenommen wird. Durch eine Ernährungsumstellung/Diät oder mehr Bewegung. Normalerweise wird bei diesem Vorgang die Muskelmasse mit angegriffen, bei einer langsamen Abnahme weniger als bei einer schnellen.
Der Irrglaube, Fett eins zu eins in Muskelmasse umwandeln zu können, ist leider immer noch vertreten. Doch die Muskeln sind wichtige Gegebenheiten, die sich den Umständen anpassen. Bekommen sie mehr zu tun, prägen sie sich aus und umgekehrt. Bei den Fettzellen ist es etwas anderes. Sie haben Speichereigenschaften. Sie können auf frühere Gegebenheiten im Leben zurückgreifen und sich dementsprechend verhalten. Somit werden sie mit jeder Gewichtsabnahme trainiert.
Unsere Bewegung ist so alt wie wir selbst. Nur haben sich die Bewegungsformen verändert. Nehmen wir einmal einen Tag. Wir könnten zu Fuß kleinere Einkäufe erledigen, wir könnten statt der Rolltreppe die Treppe benutzen, wir könnten statt dem Fahrstuhl die Treppe benutzen, wir könnten während der Arbeit im Sitzen ab und an aufstehen, damit das Blut zirkulieren kann, wir könnten abends die Beine hochlegen, damit der Rückfluss gewährleistet ist. Wir könnten uns härtere Matratzen in die Betten legen, damit das Kreuz besser entlastet ist usw.. Wir könnten morgens in den Spiegel schauen und könnten zu uns sagen „Guten Morgen, mein Liebling“ usw.. Simple einfache Dinge könnten wir tun, anstatt an uns rumzudoktern oder rumdoktern zu lassen. Eigentlich doch gar nicht schwer oder?
Wir sind begeistert von den fernöstlichen Philosophien. Solche Philosophien hatten wir auch, nur wir haben sie vergessen. In dem Zusammenhang möchte ich noch das Bild von Buddha erwähnen. EineGottheit. Oh mein Gott, sie ist ja gar nicht schlank! Sollten wir dann nicht auch diese Tatsache mit vielen Anderen, auch in die von uns importierten und für uns umfunktionierten fernöstlichen Lehren mit einfließen lassen? Wäre es nicht erträumenswert, die Welt mit ihrer Einzigartigkeit und das Leben voll zu genießen und uns das geben, was wir verlangen? Ich will so bleiben wie ich bin. Denn meine Uhr läuft und läuft. Sie wird auch weiterlaufen, wenn ich heute Abend Saft statt Bier trinke, ein Schnitzel statt gar nicht esse.
Dass Selbstkasteiung zu einem längeren und gesünderen Leben führt, kann ich mir nicht vorstellen.
Habt Mut und hört Euch zu. Unsere Gesellschaft wie auch unsere Medienlandschaft, sind wie ein guter oder schlechter Wein. Man genießt ihn oder man schüttet ihn weg. Es liegt bei jedem selber. wenn wir uns künstlich bewegen, weil unsere Bewegung durch modernere Arbeitsabläufe und Gegebenheiten eingeschränkt wurde, dann wäre es doch auch mal schön, einen Spaziergang zu machen, die frische Luft zu genießen und sich von den verschiedenen Jahreszeiten inspirieren zu lassen. Natürlich das Wasser ist ein sehr, für mich schönes Element, das natürlich auch sehr wichtig für uns alle ist. Schwimmen gleichmäßig und ruhig. wenn es Spaß macht. Meine Seniorchefin macht es mit knapp 80 Jahren und sie war eigentlich nie schlank.
Krank werden dünne und dicke Menschen. Fakt ist aber, dass zu einem sehr hohen Prozentsatz wir unsere Krankheiten selber machen. Ich habe keinen Grund gefunden warum abgenommen werden sollte, nur sehr viele warum an so bleiben sollte wie man ist.
Dies ist auch ein triftiger Grund für mich, dass ich mich gerade anderweitig beruflich orientiere. Ich konnte und kann diese Gesundheitslehren nicht vertreten.
Grüße
Jörg
j-zuefle@gmx.de