Essen ohne Hirn

  • Sag' mal, hast du wirklich eine Essstörung mit Fressanfällen oder regelmäßigem Überessen (= Essen bis zur Übelkeit bzw. Essen trotz eindeutigem Sattsein)? Durch sich summierende Kleinigkeiten sind 35 kg Gewichtsveränderung in zwei Jahren nämlich nicht zu erklären.


    damals hab ich viel nutella und süsses gegessen das hat natürlich nicht satt gemacht und hab auch viel fettes gegessen...


    "heute" ist es so das ich nicht einmal weiß wann ich satt bin und überfressen tu ich mich auch manchmal, ja :(


    es gibt aber auch tage da kann ich bewusster essen, das halte ich aber nur ein paar tage aus und dann kommen die tage wo ich alles was ich abgenommen habe wieder zunehme, ich schwanke immer so zwischen 88 kg und 93 kg mehr geht einfach nicht runter...

  • Hallo Kleines,


    hast du dich körperlich untersuchen lassen in letzter Zeit? - Schiddrüsenwerte, Blutwerte - besonders eine Schiddrüsenstörung kann auch zu Essstörungen führen oder sie zumindest begünstigen. Kann nicht schaden das untersuchen zu lassen.



    ich war bei meiner ärztin und hab alles untersuchen lassen, die schilddrüse ist es nicht, es ist eher psychisch bei mir,
    bin hochsensibel und kann mich im realen leben nicht von anderen menschen abgrenzen... ich glaube da liegt das problem :(

  • Ich glaube ja, Mendi meinte weniger "Iss später, dann isst Du weniger, und im Ganzen iss so wie ich", sondern eher: "Iss, wann *Du* Hunger hast. Nur dann und nur, bis du satt bist." Jetzt mit knurrendem Magen zu warten, bis Du Dir am späten Vormittag die erste Mahlzeit erlaubst, obwohl Du die schon drei Stunden vorher gebraucht hättest, sollte also eher nicht die Konsequenz sein. :)


    :) stimmt! danke!


    heute konnte ich mich komischerweise zurückhalten mit dem essen, hmm, wahrscheinlich weil ich viel zu tun hatte :)

  • damals hab ich viel nutella und süsses gegessen das hat natürlich nicht satt gemacht und hab auch viel fettes gegessen...


    So "natürlich" ist das nicht, dass die gewählten Nahrungsmittel nicht satt machen.


    "heute" ist es so das ich nicht einmal weiß wann ich satt bin und überfressen tu ich mich auch manchmal, ja :(


    es gibt aber auch tage da kann ich bewusster essen, das halte ich aber nur ein paar tage aus und dann kommen die tage wo ich alles was ich abgenommen habe wieder zunehme, ich schwanke immer so zwischen 88 kg und 93 kg mehr geht einfach nicht runter...


    Dein "bewusstes" Essen geht in Richtung Hungern - oder? Sicher jedenfalls in die Richtung, dir vieles zu verbieten...


    ich war bei meiner ärztin und hab alles untersuchen lassen, die schilddrüse ist es nicht, es ist eher psychisch bei mir,
    bin hochsensibel und kann mich im realen leben nicht von anderen menschen abgrenzen... ich glaube da liegt das problem :(


    Selbst wenn du aus psychischen Gründen mehr und häufiger isst, als dein Körper es bräuchte, und selbst wenn du dich manchmal überfrisst, sind 35 kg in zwei Jahren 'ne Menge Holz. Eigentlich hättest du dafür jeden einzelnen Tag spürbar über deinen Bedarf essen müssen. D.h., mindestens am Anfang hättest du dich merklich täglich überfressen.


    Diese Zunahme ist m.E. für den Standard-Frustesser ohne Binge-Eating-Disorder eigentlich nicht zu schaffen. An deiner Stelle würde ich einen Endokrinologen aufsuchen und das Hormonsystem mal gründlich checken lassen.


    Außerdem würde ich erstmal eine Bestandsaufnahme machen und zwei Wochen lang das übliche, nicht bewusste Ernährungsverhalten protokollieren. Danach schauen, wieviel es wirklich so im Schnitt pro Tag ist und ob das Pi mal Daumen deine Gewichtsentwicklung erklären kann.


    Wenn das der Fall ist und du wirklich überisst, dann könntest du nochmal ein Ernährungsprotokoll führen - diesmal unter psychologischen Gesichtspunkten. Wie fühlst du dich vor dem Essen, währenddessen, danach...? Und erst, wenn sich dabei psychische Gründe fürs Essen finden, dann kann man sagen, dass es psychisch verursacht ist. Und erst dann hat man überhaupt etwas, wo man ansetzen könnte, um etwas zu verändern.

  • Kleines, Es kann auch sein, dass du soviel zugenommen hast, weil du z.B. die Pille nicht verträgst, so wie Rieke schon schrieb, Probleme mit Hormonen.
    Ich hab auch durch die Pille eine Menge zugenommen und hab es aufs Essen geschoben.
    Als ich nach der Geburt meines Sohnes dann wieder die Pille nahm, passierte diese plötzliche Zunahme schon wieder und hörte mit absetzen der Pille auf, nun steh ich halt so in meiner Gewichtsklasse herum ... Puh...

  • hallo,


    ich hab meine hormone checken lassen davon kann es nicht sein und die pille nehme ich seit jahren nicht mehr.


    ich hab einfach eine essstörung entwickelt und bin dabei sie loszuwerden... bis jetzt klappt es ganz gut.


    danke trotzdem :)


  • Dazu noch: wenn du kannst, lass dir die Werte (speziell die der Schilddrüse) mal geben, viele Ärzte arbeiten mit veralteten Referenzwerten.


    Und bist du in psychologischer Behandlung? Denn "loswerden" kann man so eine Essstörung ja nicht einfach mal...

  • Hallo zusammen,

    ich wollte einfach mal eure Meinung zu meinem Essverhalten hören, denn ich bin mir nicht sicher ob ich eine Esstörung habe.

    Mein Gewicht liegt derzeit bei +176kg - naja nichts neues ich bin schon als Kleinkind en dolles Ding gewesen und so mit 15 rum wog ich auch schon 168 kg.

    Ich finde mein Essverhalten relativ normal bis auf abends aber ich bin eben kein Fan von ollem Brot mit faden Aufschnitten. Ok hier mal die schonungslose Aufzählung:
    Frühs: 1 belegtes Brötchen (ohne Butter) + 1 Activia
    Mittags: warm und 1 1/2 Portion (weil sichs nicht mehr lohnt auf zu heben :p)
    Nachmittags: manchmal 1 Stück Kuchen oder 4-5 Plätzchen
    Abends: dann aber meistens nochmal warm 1 1/2 hühnerschnitzel mit toast und gemüse oder Frühlingsrollen, 2 Putensteaks mit Salat etc. Zwischendurch: im Durchschnitt eine handvoll Salzstangen und 2-4 BonBons, Trinken: tu ich Selters und Kaffee+Milch , Cola oder Fanta trinke ich fast 2 Liter pro Woche, aber keinen Alkohol.
    So Attacken habe ich eigentlich nicht, wenn es bei mir mal soweit ist dass ich mir sage *boar ich hab so en Frust oder so en scheiß Tag, ich brauch jetzt was ... dann esse ich zwei Schokostreifen/riegel oder kaufe mir ne tüte Chips
    :D:o
    Was meint ihr zu meinem Essverhalten? Ich wäre euch dankbar für ehrliche Meinungen :)


    Eure Madam Mim ;)

  • Hm, an Tagen ohne das Stück Kuchen wäre ich mit so einem Speiseplan längst nicht satt. Ohne solche Snacks zwischendurch würde ich dann zum Werwolf. Von daher sieht dein Essverhalten für mich eher zu kontrolliert aus, als dass ich es in Richtung "Essen ohne Hirn" gestört fände.

  • Das ist zu ungenau. Schreib doch mal einen echten Tag auf (also mit Mengenangaben und so) und rechne mal aus, auf welche Kalorienzahl du kommst.


    Bist du körperlich gesund? Irgendwelche Nahrungsmittelallergien, Schilddrüsenprobleme, PCO(S), Diabetes etc.?

  • denn ich bin mir nicht sicher ob ich eine Esstörung habe.

    Was meint ihr zu meinem Essverhalten? Ich wäre euch dankbar für ehrliche Meinungen


    Erst einmal glaube ich, dass wenn du dir nicht sicher bist, ob du eine Essstörung hast es vielleicht einen Gedanke wert wäre, einen Psychotherapeuten aufzusuchen mit dem du über deine Befürchtung sprichst.

    Es ist sehr schwer sich eine Essens-Aufzeichnung anzusehen und zu sagen, dass ist zu viel oder das ist zu wenig oder auch zu sagen, die Menge an Essen ist in Ordnung.

    Es hängt doch von vielen Faktoren ab, ob die Menge des Essens in Ordnung ist....für mich sind folgende Fragen wichtig "bin ich satt nach dem Essen" oder "habe ich das Bauchgefühl zu viel gegessen zu haben und deshalb ist mir schlecht" oder "fühle ich mich wohl mit dem was ich esse" oder "fühle ich mich nach dem Essen vital".

    Wie du siehst ist es, meiner Meinung nach, nicht nur davon abhängig was du, an einem Tag, isst.

  • Tagchen,

    ja ich mache mir schon meine Gedanken was und wie viel ich esse aber wenn es sehr gut schmeckt dann esse ich zu den Mahlzeiten eben mehr 1 1/2 oder auch 2 Portionen aber dafür bin ich auch länger satt.

    Ja, das mit den Kalorien zusammen rechnen wäre mal eine gute Idee ... ich verbrauche eben auch nicht soviel Energie weil ich mich nicht viel Bewege :rolleyes:

    @ cinnamon_lady ... Ja, ich habe leider einige Erkrankungen für die ich auch jede Menge Tabs schlucke. Schilddrüsenunterfunktion, Lymphödem(Wassereinlagerungen), Bluthochdruck, leichte Magenentzündung, Blutanemie, Borderline, Soziale Phobie joa und bestimmt noch irgendwas wass noch nicht aufgedeckt wurde :rolleyes: Ich nehme derzeit 7 Tabletten am Tag davon zwei für die Psyche.

    Das spielt sicher auch alles ein Rolle - aber eigentlich wurde bei mir noch nie eine Esstörung diagnostiziert - obwohl mir mal eine Schwester geraten hat eine Magen Op zu machen *lol* Naja typisch Vorurteile.

    Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag

    Eure *heute mal gut gelaunte* Madam Mim :D

  • Erstmal finde ich dass Kalorienzählen bitte nicht zum ersten Schritt gehören sollte, wenn man dabei ist auf eigene Faust zu erkunden ob man eine Essstörung hat. Das finde ich keine gute Idee.
    Sowas gehört - wenn überhaupt - in eine Therapie mit professioneller Beratung.


    Ich halte es auch für unwahrscheinlich, dass man per Ferndiagnose anhand von Essensplänen sehen kann welches Verhalten nun "normal" und welches schon "gestört" ist. Dazu ist der Bedarf einfach zu individuell und dazu hast Du MdmMim sicher auch zu viele Faktoren, die sich auf das Gewicht auswirken können (Schilddrüse, Bluthochdruck, Medikamente etc. )


    Du könntest zunächst versuchen darauf zu achten welche Gedanken und Gefühle, welche Rituale und Gewohnheiten Du mit dem Essen verbindest. Wie sehr es Dein Denken und Handelt beeinflusst.



    Auf mich wirkt Dein Essverhalten offen gesagt vollkommen normal ... für mich wären die Mengen (an Tagen ohne Kuchen) zu wenig (und ich bewege mich in etwa in Deiner Gewichtsklasse), aber das muss nichts aussagen.


    Wenn Du Dich wirklich sorgst, dann suche am besten eine Beratungsstelle auf (oder melde Dich anonym online dort) ...

  • Ich kann Frl. Wunder da nur beipflichten, und ich sehe da auf den ersten Blick nichts ungewöhnliches im Essverhalten, so es normalerweise so aussieht. Ob es eine Essstörung ist, hängt auch viel eher davon ab, ob du Zwang empfindest, wie ferngesteuert handelst, Essen als Ersatz für Gefühle verwendest oder Gefühle damit abtöten willst, solche Sachen.


    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Erstmal finde ich dass Kalorienzählen bitte nicht zum ersten Schritt gehören sollte, wenn man dabei ist auf eigene Faust zu erkunden ob man eine Essstörung hat. Das finde ich keine gute Idee.
    Sowas gehört - wenn überhaupt - in eine Therapie mit professioneller Beratung.


    Von einem Tag wird sich vermutlich kein zwanghaftes Verhalten einstellen. Und ich hab das mit den genauen Mengen nur vorgeschlagen, weil das nach einer normalen Nahrungsmenge aussieht, der Teufel aber oft im Detail steckt und grade die eben fehlten. Aber muss sie ja nicht, wenn sie nicht mag.


    Zitat

    Ja, ich habe leider einige Erkrankungen für die ich auch jede Menge Tabs schlucke. Schilddrüsenunterfunktion, Lymphödem(Wassereinlagerungen), Bluthochdruck, leichte Magenentzündung, Blutanemie, Borderline, Soziale Phobie joa und bestimmt noch irgendwas wass noch nicht aufgedeckt wurde :rolleyes: Ich nehme derzeit 7 Tabletten am Tag davon zwei für die Psyche.


    Hmm...bist du mit all diesen Dingen gut eingestellt/in Behandlung? Könnte dein Gewicht nebenwirkungsbedingt sein und vielleicht ein Tablettenwechsel sinnvoll? Bekommst du Lymphdrainagen?

  • Hallo ihr Lieben !

    Erstmal vielen dank für eure Meinungen, Einschätzungen und Tipps. Ich muss zugeben dass ich eigentlich so gut wie gar nichts über Esstörungen weiss.

    Aber durch die Beiträge von Fräulein Wunder und Hamster - hat sich meine Empfindung eigentlich bestätigt.
    Ich würde jetzt auch nicht sagen dass ich ein gestörtes Essverhaltem habe, das hat mir auch nie ein Therapheut gesagt oder so. Ich weiss wann ich zu viel und wann ich zu wenig esse. Aus der Adipositas-Reha habe ich ja auch einiges lernen können und ja ich wollte einfach nur auf Nummer sicher gehen mit meinem Frage-Beitrag ;) Mein Essen ist mir heilig :D


    Liebe Grüße

    Mad Madam Mim :D

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!