Mache mir große Sorgen um meine Freundin!!

  • Hallo, ich selbst bin zwar nicht dick und um mich geht es in diesem Beitrag nicht. Ich mache mir Sorgen um meine Freundin. Sie ist 28 Jahre, wiegt bei einer Größe von ca. 162 cm um die 100 kg. Sie ist Diabetikerin Typ II, leidet an Hypertonie und ist einfach antriebslos, hat keine Energie und ist immer schnell müde. Kurze Strecken bewältigt sie gerade noch zu Fuß, aber kaum muss sie mal mehr als 10 Min gehen steigt sie auf das Auto um.

    Sie wird zunehmend Depressiv, hat keinen Lebensmut mehr. Zudem sitzt sie seit nun vier Monaten vor einem PC Spiel, das sie rund um die Uhr spielt. Sie flüchtet in ihre Scheinwelt, bevorzugt dieses Spiel dem Weggehen, Unternehmungen etc. Es kommt auch vor, dass sie während des Spiels eine Flasche Baileys in sich hineinschüttet.

    Auf ihren Diabetes achtet sie nicht, sie isst was ihr in die Quere kommt. Hauptsache es ist fettig, süß und es schmeckt. McDonalds, der Pizzaservice etc gehören zu ihren Lieblings-Speisen. Ernährung ist also sehr schlecht, wenig gesundes. Sport ist auch gleich null, lieber spielt sie 24 Std am Stück dieses Spiel mit einer Flasche Rotwein, als mal mit uns etwas zu machen.

    Haben ihr schon so vieles angeboten. Ihr bei der Ernährung zu helfen, mit bisschen Sport anzufangen, es würden ja kleine Spaziergänge reichen. Da wir alle Krankenschwestern sind müsste sie doch am besten wissen, was die Folgen sind. Aber nein, sie will nur unser Mitleid, stellt sich als die arme Dicke dar, die nichts dafür kann, dass sie so ist.

    Wissen nicht mehr weiter. Ich denke mir, wenn sie sich nicht ändern will, dann schafft es auch kein anderer. Klar, es muss von ihr kommen, aber kann man denn gar nichts machen? Wir können nicht wegschauen. Die Hypertonie hatte sie früher nicht, ist vor wenigen Monaten aufgetreten. Eine Zeit lang musste sie auch Tbl gegen den Zucker nehmen (vom Insulin kommt man dann nicht mehr so leicht weg)

    Bitte helft mir! Sie hat schon Recht, wenn sie sagt, dass wir nicht wissen wie es ist dick zu sein. Aber ich kenne ja auch andere Übergewichtige, die etwas aus ihrem Leben machen und Freude daran haben. Sie flüchtet in ihre Scheinwelt und hilft mit Alkohol nach...

    Hoffe auf Antworten von Euch!! Vielen vielen Dank

  • Zitat von luci_wagner

    Da wir alle Krankenschwestern sind müsste sie doch am besten wissen, was die Folgen sind.


    Hallo Luci,


    Aber kennt ihr auch die Ursachen?
    1. Sie hat Diabetes. Wurde sie korrekt eingestellt?
    2. Sie ist antriebslos und neigt zu Depressionen. Hat sie sich auf Schilddrüsenfehlfunktionen untersuchen lassen?
    3. Sie scheint in jeder Hinsicht suchtgefährdet.


    Ihr allerkleinstes Problem ist ihr Übergewicht.
    Auch in diesem Forum gibt es genug Beispiele, die belegen, daß 40 kg Übergewicht allein einen Menschen nicht so stark einschränken, um Bewegungsfreude und Gesundheit auch nur annähernd zu beeinträchtigen.
    Und wenn Krankheiten vorliegen, so wird man diese durch reines Abspecken keinesfalls heilen.


    Ihr sitzt doch direkt an der Quelle, was Diagnosemöglichkeiten angeht. Diese solltet ihr nutzen und versuchen den Erwartungsdruck (hinsichtlich Gewichtsreduktion und Sport), der auf eurer Kollegin lastet - und unter den sie sich mit Sicherheit selbst setzt - auf ein Mindestmaß reduzieren.


    Michaela

  • Hallo Michaela


    Danke für deine rasche Antwort. Mit ihr kann man leider nicht über ihre Gesundheit reden, sie blockt immer ab, wenn man auch nur damit anfängt.

    Also sie ist öfters wegen ihrem Diabetes beim Arzt und lässt ihn kontrollieren. Der Arzt wollte sie einstellen mit einer Diät. Aber eine richtige Einstellung nutzt ja alles nichts, wenn sie sich nicht dran hält, was der Arzt sagt (richtige Ernährung, Sport, ...) Die Tabletten durfte sie wieder absetzen, da sie in der zeit, als sie diese genommen hat, auf ihren Zucker aufgepasst hat (was die Ernährung betrifft)

    Auf eine Schilddrüsenunterfunktion hat sie sich glaube ich noch nicht testen lassen.

    Aber was können wir denn genau machen? Natürlich sitzen wir an der Quelle was Diagnose etc betrifft, aber sie lässt ja nicht mit sich reden und sich auch nicht helfen. Wenn wir sie darauf ansprechen knallt sie die Tür zu, geht in ihr Zimmer und futtert eine Tüte M&Ms in sich hinein. Sie sagt, sie war noch nie richtig dünn und wird es nie werden. Das soll sie ja auch gar nicht, nur wir machen uns Sorgen und das vesteht sie einfach nicht!!

  • hallo Luci


    das ist sehr schwierig. Sicher weiß sie, daß sie sich falsch verhält, aber vieleicht kann sie einfach nicht anders. Bevor ihr über die körperlichen Krankheiten sprecht, solltet ihr euch um ihre Psyche kümmern. Nur wenn sie aus ihrer Depression herausfindet hat sie auch die Kraft mit ihren körperlichen Krankheiten umzugehen.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Hallo

    Klar steht es im Vordergrund, sich um die Psyche zu kümmern. Aber wir können da wenig machen, dafür braucht man doch eher professionelle Hilfe, oder nicht?

    Eine Freundin von uns will ihr ein Prospekt von einer psychosomatischen Klinik zeigen, die auch einen sehr guten Ruf hat. Aber ist das denn eine Lösung? Außerdem würde sie so eine Hilfe nie in Anspruch nehmen...

    Es ist wirklich schwierig... :confused:

  • Hallo Luci,


    Bei dermaßen weit fortgeschrittenen .. hm... Suchtritualen/verhalten kann dieses Forum keine Hilfestellungen geben.
    Wir bieten zwar ein Eßstörungsforum an, aber dort schreiben die Betroffenen selbst.
    Eine wirkliche Hilfe böte zur Zeit wohl nur eine Suchttherapie und die Abklärung körperlicher Ursachen.


    Vielleicht kann ja noch jemand Tips zu Foren oder Anlaufstelllen geben, die über mehr Informationen dazu verfügen.


    Ein Wort zur Ernährung bei Krankheiten im Allgemeinen und Diabetes im Besonderen:

    Zitat

    "Ein besonders irrationaler Zweig des Gesundheitswesens war stets die Ernährungsmedizin mit ihren Ernährungs- und Diätrichtlinien. In grotesker Weise weder bei den verschiedenen Krankheiten den Patienten rigide Diättherapien oktroyiert und die Betroffenen damit gequält - ohne daß ein Beweis für den Nutzen derartiger Behandlungsmaßnahmen verfügbar gewesen wäre."
    Leider wissen die Ärzte offenbar nicht, daß die Idee der Diabetikerernährung der Vergangenheit angehört, ja ein fataler Irrtum war.

    Quelle: Eßt endlich normal (U. Pollmer), der wiederum Michael Berger, Direktor der Düsseldorfer "Klinik für Stoffwechselkrankheiten und Ernährung" zitiert.


    Kurzum: Die Behandlung sollte den Eßgewohnheiten des Patienten angeglichen werden. (Wobei offensichtliche Eßstörungen ausgenommen sein dürften, die sich aber durch Vorschriften erst recht nicht in den Griff kriegen lassen)


    Michaela

  • Du sagst es selbst ...


    Zitat von luci_wagner

    Zudem sitzt sie seit nun vier Monaten vor einem PC Spiel, das sie rund um die Uhr spielt. Sie flüchtet in ihre Scheinwelt, bevorzugt dieses Spiel dem Weggehen, Unternehmungen etc. Es kommt auch vor, dass sie während des Spiels eine Flasche Baileys in sich hineinschüttet.
    ....
    lieber spielt sie 24 Std am Stück dieses Spiel mit einer Flasche Rotwein, als mal mit uns etwas zu machen.
    ...
    Sie flüchtet in ihre Scheinwelt und hilft mit Alkohol nach...


    Ich finde dies als Außenstehende ziemlich alarmierend.


    Michaela

  • Ja, das ist schon sehr alamierend, obwohl sie das "nur" alle zwei Wochen macht. Aber ich denke, wenn man nicht schnell etwas unternimmt, ist sie schnell in der wirklichen Alkoholsucht drin... :(

  • Hey ;)


    Ich kann dir leider auch nicht dabei helfen, das scheint echt schwirig zu sein, aber ich wollte dir nur sagen, dass ich das so richtig klasse finde, wie ihr euch um eure Freundin kümmert und sorgt! Einige würden sie vlt. jetzt aufgeben, aber ihr WOLLT ihr UNBEDINGT helfen, auch wenn sie es jetzt noch nicht zu lässt und DAS finde ich total super von euch! Auch wenn sie eure Hilfe noch nicht annimmt, kriegt sie ja trotzdem mit, dass ihr euch um sie sorgt usw.. Wär's anderrums, vlt. würds dann ja noch schlimmer werden, also gebt am Besten nicht auf, macht weiter! :) Hut ab! Auf solche Freundinnen wie euch, kann man echt nur stolz sein =) Sowas hat nicht jeder.. :(
    Das wollte ich halt eben nur mal sagen.. :o;)

  • Habe zwar viele liebe Antworten von euch bekommen, wissen jetzt aber trotzdem noch nicht, wie wir weiter vorgehen sollen.

    Sollen wir uns in Ruhe mit ihr zusammen setzen und das Thema (Alkohol, ihre Psyche im allg.) einmal ansprechen? Es sehen zu viele einfach nur weg, aber wir wollen ihr endlich helfen!!

  • Zitat von luci_wagner

    Sollen wir uns in Ruhe mit ihr zusammen setzen und das Thema (Alkohol, ihre Psyche im allg.) einmal ansprechen? Es sehen zu viele einfach nur weg, aber wir wollen ihr endlich helfen!!



    Was ich auf jeden Fall für falsch halte: wenn ALLE (gleichzeitig) mit ihr sprechen wollen. Da kommt man sich doch ziemlich angeprangert vor, auch wenn es gut gemeint ist.

    Was ihr machen könntet: euch bei einer Suchtberatung erkundigen. Die helfen dort auch Angehörigen/Freunden weiter, wie sie z.B. am besten vorgehen können. Und dann sollte EINE von euch, die den besten Draht zu ihr hat, das Gespräch mit ihr suchen. Ich würde das wirklich auf keinen Fall ohne vorherige Beratung machen, das kann es nur noch schlimmer machen.

    Auf sie einreden/gut zu reden/Tipps geben etc. bringt meiner Meinung nach überhaupt nichts. Ich kann die Hilflosigkeit verstehen, die ihr gegenüber dieser Situation empfindet, aber bitte handelt nicht vorschnell. Wenn es euch wichtig ist, eurer Freundin zu helfen, dann sucht euch Hilfe, damit ihr ihr helfen könnt.

    Oddity

  • Hallo, luci


    Ihr könntet zunächst auch Informationen über die Krankheitsbilder von Schilddrüsenunterfunktion und PCO sammeln.
    Denn *falls* sie daran leidet und diese Grunderkrankung nicht behandelt wird, bringt eine psychische Beratung weniger als nichts.


    Und ja, auch wenn ihr keine Ärztinnen seid, sammelt Informationen! Denn viele Ärzte - das können euch fast alle Dicken hier sagen - sind dümmer als trocken Brot, und man muß sie mit der Nase drauf stoßen, um endlich brauchbare Befunde zu bekommen.


    Die Symptome von SD-Problemen sind, wie schon erwähnt, Antriebslosigkeit, schlechte Fingernägel, Herzstolpern und/oder Herzjagen und nicht zuletzt Gewichtszunahme. Außer Fehlfunktionen gibt es auch u.a. das Hashimoto-Syndrom, das sich dadurch äußert, daß das Immunsystem die Schilddrüse langsam zerstört.


    PCO geht oft mit Diabetes und Übergewicht einher.


    Ihr könnt die Suchfunktion des Forum benutzen oder direkt bei wikipedia nachschauen
    http://de.wikipedia.org/wiki/PCO
    http://de.wikipedia.org/wiki/Hashimoto-Thyreoiditis


    Und diese Infos könnt ihr in euer Gerspräch mit ihr (am besten so wie oddity es vorgeschlagen hat) einfließen lassen.


    Michaela

  • Hallo!
    Es gibt auch ein Forum im Internet, daß sich mt allen möglichen Problemen beschäftigt...
    Unter anderem mit Suizid, selbstverletzendem Verhalten (SVV), Depressionen, Süchten, Eßstörungen, Persönlichkeitsstörungen.


    Hier der Link:
    http://www.suizid-forum.com


    Aber natürlich ersetzt das keinen Fachmann der Welt. Allerdings kann das Forum nicht nur dir helfen, damit umzugehn, sondern auch ihr, ihre Probleme auszudrücken.


    Liebe Grüße
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

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