Wie viel Sport?

  • Zitat von Cailly

    2. - Falsch, also ich komme schon an Tagen wo es mir so mies geht das ich mich fast gar nicht Bewegen kann (muskelkrämpfe) locker auf besagte 500 bis 600m, wenn es mir halbwegs gut geht und ich normale alltagsaktivitäten erledige sind es etwa 3000 (5 x 600m) m die ich am Tag zusätzlich zu dem Besagten Minimum habe...

    Das sind Deine individuellen Werte. Ohne Gordo oder dem Stern jetzt das Wort reden zu wollen: ich kann mir durchaus vorstellen, dass diese 500 bis 600 Meter realistisch sind, man denke dabei nur mal an die sprichwörtlichen Leute, die ihre Brötchen beim Bäcker um die Ecke mit dem Auto holen. Wenn man nur von der Wohnung ins Auto, vom Auto in die Arbeit (und nachmittags das Ganze umgekehrt) läuft, könnten durchaus weniger als 500 Meter rauskommen.


    Grüße
    Bastian

  • Dann stellt sich noch die Frage, ob die Wege, die man in der Wohnung (und auf dem Weg zum und vom Transportmittel) zurücklegt, mit eingerechnet werden.
    Selbst wer krank ist, muß ab und zu aufs Klo und muß sich Essen machen usw. Das kommen schon einige hundert Meter zusammen, selbst wenn man sonst nur im Bett liegt.


    Hausfrauen sollen täglich 2-3 km allein nur durch Tätigkeiten in der Wohnung zusammenbekommen. Ob Einkaufen da mit drinsteckt, weiß ich jetzt nicht.


    Wer mit dem Auto zu Arbeit fährt, muß immer noch den Weg von und zum Parkplatz zurücklegen und da Büros bzw. Werkhallen doch recht weitläufig sein können, werden selbst kleine Erledigungen mit längeren Wegen verbunden sein.


    Ich glaube den Statistiken nicht mehr, solange ich nicht sehen kann, ob die einen Unterschied machen zwischen Menschen, die sich nicht bewegen können und jenen, die sich nicht bewegen wollen.


    Und ich möchte zu diesem Zweck gerne wissen, auf welche Quellen sich der Stern stützt .... denn, entschuldigung, nur weil etwas in populären Presseblättern steht, nehme ich es nicht als wissenschaftliche Tatsache hin.


    Eine Quelle ist was anderes als das, was bei "stiller Post" hinten rauskommt.



    Eine Studie (wenn niemand sonst mit Quellen rausrückt) ist z.B. die Harvard Alumni-Studie, die die Gesundheit von Collegeabgängern über längere Zeit beobachte. Dabei ergab sich folgendes Bild bei Herzinfarkten:
    [Blockierte Grafik: http://stroke.ahajournals.org/content/vol29/issue10/images/small/hs1080859001.gif]
    Unten steht der wöchentliche Kaloreienverbrauch, der sich aus Treppensteigen, Fußwegen und auch sportlichen Aktivitäten berechnen ließ.
    Rechts steht das relative Risiko, einen Infarkt zu erleiden. Je höher der Punkt, desto gefährlicher. Der Punkt ist dabei der Mittelwert, die Linien zeigen an, wie weit die eigentlichen Werte tatsächlich auseinanderlagen.


    Der erste Block zeigt das, was ich weiter oben schon ausführte: er repäsentiert "weniger als 1000" Kcal pro Woche. Das dürfte die Null mit einschließen. Laut Text wurden zwar explizit Männer mit bereits bestehenden ärztlich nachgewiesenen Herzkrankheiten von der Berechnung ausgeschlossen, aber es gibt ja genug andere Krankheiten, die einen bewegungstechnisch ebensfalls einschränken.


    Man kann deutlich sehen, daß die geringste Gefahr bei 2000-3000 kcal/Woche besteht, aber ... erstaunlich ... wer sich mehr bemühte, hatte sogar ein höheres Risiko als jene, die nur 1000-2000 kcal für Bewegung aufwendeten.
    Schon ein Hammer nicht wahr? Und das direkt aus einer Studie und nicht über 10 Ecken herum verwässerte Theorien über "Je mehr Bewegung desto besser".


    2000-3000kcal entsprechen übrigens 300-400kcal am Tag.
    Die bekommt man wirklich locker durch normale Aktivitäten zusammen. Man erbringt sie ja über einen Zeitraum von 16 Stunden, in denen man wach ist. Das sind 20-25 kcal in der Stunde.
    (Ich entschuldige mich bei jedem/jeder, den/die ich mit diesen Rechnungen mal wieder überfordern sollte :p)
    Wenn Treppesteigen 5 kcal verbraucht (hatten wir ja schon ;)), dann kann man sich vorstellen, daß man dieses Pensum wirklich mit Leichtigkeit schafft, ohne sich total zu verausgaben. Selbst "gerade Wege" oder Heben und Bücken verbrauchen ja Energie.


    Eigentlich sagt diese Studie nur aus, was ich die ganze Zeit erzähle:
    1. In der "<1000"-Gruppe stecken mit großer Wahrscheinlichkeit chronisch Kranke
    2. Angepaßte Bewegung ist empfehlenswert.
    3. Wer ständig über seine Leistungsgrenze hinausgeht, tut sich nichts Gutes.


    Michaela

  • Zitat

    Von Marktschreiern wie Dir sehe ich solche Gedankengänge, die sich wirklich mit der Situation der Betroffenen auseinandersetzen gar nicht.
    Dafür werden aber hohle, unblegte (unbelegbare) oder bereits widerlegte Thesen runtergeleiert als wäre es feststehende Wahrheit.
    Wenn es das wäre hättest Du Beispiele und Zahlen, die sich tatsächlich auf diesen einen Umstand "Sport macht kranke Leute gesund" bzw. "Sport verhindert den Ausbruch bestimmter Krankheiten" beziehen.


    Ja klar! Alles was nicht aus der Feder des gottgleichen Herrn Pollmer stammt unbelegt und hohl!:rolleyes: :mad:

    Ich werd mir nicht die Mühe machen und nach Quellen googeln. Tu das gefälligst selbst wenn sie dich interessieren. Aber es gibt genügend Studien und Erfahrungswerte zu unterschiedlichen Erkrankungen und in wie weit sich Sport und Bewegung positiv auswirkt. Und Schmerz ist da häufig kein Indikator um Bewegung zu meiden.

    Man denke nur an Rheuma und Athritis bzw neuerdings auch Bandscheibenleiden.

    Zitat

    1. Am Anfang steht die (nicht unbedingt kausal nachweisbare) These, daß Übergewicht durch zuviel essen und zuwenig Bewegung verursacht wird. Check.



    Bevor du deinen Pollmer runter leierst, mach dich erst einmal schlau wie weit Bewegung bzw. Bewegungsmangel in den ganzen Stoffewechsel eingreift.

    Zitat

    2. Aber gerade deswegen, WEIL(!) das Bewegungsdefizit bei Übergewichtigen/Erkrankten per se vorausgesetzt wird, sind die betroffenen Leute ganz eindeutig eins: aufgrund von Bewegunsmangel untrainiert (sic)


    3. Nun wird aber eben diesen untrainierten Leuten eine Tabelle oder Sportpläne oder gar Leistungen von Profisportlern oder meinetwegen auch nur bewegungsfreudigen Normalbürgern vorgesetzt.



    Kein Mensch hat hier irgendjemandem Sportpläne vorgesetzt! Es ging um den durchschnittlichen Kalorineverbrauch bei unterschiedlichen Tätigkeiten und Sportarten. Was dann wiederrum dich zu sehr konfusen Rechenexempeln und Theorien verführt hat.

    Zitat

    4. Welchen Effekt hat eine plötzlich einsetzende ungewohnte sportliche Belastung auf einen untrainierten Körper?
    Ich denke mal, daß sich da kaum ein positiver Effekt erkennen lassen wird. Vielmehr kann es zu Verletzungen und Streßsymptomen kommen. Denn für einen Körper ist eine plötzlich erzwungene Aufwendung an Kraft, die über die Leistungsgrenze hinausgeht, nur eins: Flucht und Überlebenskampf. Wenn das mal nicht streßt.



    Es hat keiner gesagt so ne typische Couchpotato soll nächste Woche nen Marathon mitlaufen. *kopfschüttel* Natürlich muß man egal was man auf sportlichem Sektor tut langsam anfangen. Das geht aber normalgewichtigen genau so.

    Zitat

    Natürlich ist jemand gesund, der 2 Stunden joggen kann.
    ABER es ist keine Medizin für bereits erkrankte Menschen!!!



    Wie oben schon geschrieben es gibt eine ganze Reihe Erkrankungen bei der Bewegung die reine Medizin ist. In der Tat ist das allerdings seltenst das joggen. Aber es gibt X andere Möglichkeiten vom Tanzen übers Wandsern bis hin zur Gartenarbeit.

    Zitat

    Wer ausreichend gesund ist (egal mit welchem Gewicht) wird Bewegung keinesfalls ablehnen und täglich Freude daran haben.



    Das glaubst aber auch nur du. Das geht schon bei Jugendlichen los. Da ist bei vielen die Playstadion wesentlich interessanter als irgendetwas, was in Bewegung ausarten könnte.

    Zitat

    Achja... wo bleibt in der "Sport macht gesund"-Theorie eigentlich die Tatsache, daß im letzten Jahr eine handvoll (junger, aktiver) Spitzensportler (ich erinnere mich speziell an einen Fußballspieler) den plötzlichen Herztod gestorben sind? Selbst olympische Athleten haben sehr jung den Löffel abgegeben - und zwar nicht durch Unfall.
    Dürfte doch eigentlich gar nicht sein. So wie die sich bewegt haben, hätten die mindestens 120 werden müssen .... ein Satz mit x....



    Der Fußballer starb meines Wissens an ner Hermukelentzündung ausgelöst durch ne nicht auskurierte Grippe. Und nach der disjährigen Tour de France muß man sich eigentlich eher wundern das Spitzensportler nicht öfter mit nem Herzschlag umkippen.

  • Zitat von Susi 250

    Ich werd mir nicht die Mühe machen und nach Quellen googeln. Tu das gefälligst selbst wenn sie dich interessieren.


    Ich habe gewußt, daß Du das nicht tun wirst.
    Und deshlab habe ich es tatsächlich selbst gemacht. Was dabei rausgekommen ist, liest Du oben.
    Und rat mal was: Hat mit Pollmer gar nix zu tun.


    Ich brauche auch niemanden persönlich anzugreifen, um Defizite in meinem grundlegenden Verständnis von Zusammenhängen zu überspielen.


    Ich bin es auch nicht gewesen, die angefangen hat mit hohlen Thesen um sich zu werfen.
    Ich habe mir Meinung aufgrund von Dingen gebildet, die ich 1. tatsächlich gelesen habe und 2. nachvollziehen konnte - sowohl in ihren einschließenden als auch ausschließenden Aussagen.
    Wissenschaftlich nennt man das Verifikation und Falsifikation.


    Ich gestehe Dir allerdings zu, nicht gaNZ unnütz zu sein.
    Als schlechtes Beispiel mit welcher Einstellung man eine Diskussionen nicht führen und wie man mit Informationen aus der Presse nicht umgehen sollte, taugst Du immer noch. :p


    Zitat

    Der Fußballer starb meines Wissens an ner Hermukelentzündung ausgelöst durch ne nicht auskurierte Grippe.


    Exakt. Er hat sich über seine Leistungsgrenze hinaus beansprucht.
    Angepaßtes Training während und kurze Zeit nach der Krankheit wäre ihm mit großer Sicherheit besser bekommen.


    Michaela

  • Hallo MeiersJulchen,

    Zitat


    Wer ausreichend gesund ist (egal mit welchem Gewicht) wird Bewegung keinesfalls ablehnen und täglich Freude daran haben.


    Na, diese These hab ich ja bereits widerlegt. :D
    Und du hast das weiter oben sogar schon erkannt:

    Zitat


    Nur WENN ein ansonsten gesunder Mensch durch ein absolut beispielloses Ausmaß an Faulheit und einer dazu im krassen Mißverhätnis stehenden Energieaufnahme übergewichtig geworden ist, DANN wird ihm Bewegung und ein angepaßtes Eßverhalten gewichtsmäßig zuträglich sein.


    Was glaubst du denn, wie ich (gesund, bis auf ein paar Wehwehchen in der Vergangenheit, die jedoch eindeutig FOLGE und nicht URSACHE für mein Gewicht waren) auf mein Kampfgewicht gekommen bin? :p
    Ganz einfach:
    Bequem war ich, um nicht zu sagen: faul. Gegessen habe ich, was mir geschmeckt hat, ohne Hunger, dafür aber mit umso mehr Appetit. Und ich hatte verlernt, auf meinen Körper zu hören und nahm mein natürliches Sättigungsgefühl nicht mehr wahr. So war´s, jawollja. ;)
    Ich habe z.B. früher oft zweimal gefrühstückt oder auch zweimal abendgegessen. Oder nachmittags ein richtig dickes, großes Stück Sahnetorte verdrückt, dazu Milchkaffee usw.
    Heute laufe ich stattdessen nachmittags eine Stunde und morgens mache ich nach dem Aufstehen Gymnastik und frühstücke dann nur einmal (und zwar nicht gerade Weißbrot mit Nutella wie früher *gg*).
    Anfangs musste ich mich zu der Bewegung zwingen und empfand das als großen Einschnitt in mein Leben und meine Lebensqualität.
    Mittlerweile seh ich das ganz anders: Die regelmäßige Bewegung erhöht sogar meine Lebensqualität. :)

    Zitat


    Die Studien (die natürlich von Deiner Seite völlig ohne Quellenangaben kommt) zeigen nur, daß gesunde Leute höhere sportliche Leistungen erbringen können.


    Es geht doch aber gar nicht darum, höhere sportliche Leistungen zu erbringen. Es geht nur darum, sich sportlich zu betätigen, ganz ohne diesem "Leistungs- und Wettbewerbsgedanken" dahinter.
    Der Threadstarter wollte nur eine "gute Figur" und dünnere Oberschenkel haben, dafür muss man nicht gleich Leistungssportler werden. ;)

    Zitat


    Achja... wo bleibt in der "Sport macht gesund"-Theorie eigentlich die Tatsache, daß im letzten Jahr eine handvoll (junger, aktiver) Spitzensportler (ich erinnere mich speziell an einen Fußballspieler) den plötzlichen Herztod gestorben sind?


    Ich war vor einiger Zeit, aus persönlichen Gründen, die ich hier nicht anführen möchte, auf einer Trauerseite unterwegs, auf der Eltern ihren verstorbenen Kindern ein "virtuelles" Denkmal setzen können.
    Dort gab es Fälle, da schliefen junge Leute (12, 15 oder auch 20 Jahre) abends ein und die Eltern fanden sie morgens tot im Bett.
    Da bei solch ungeklärten Todesfällen immer eine Obduktion angeordnet wird (könnten ja auch Drogen oder Gift dahinterstecken), erfuhren die Eltern dann auch die Todesursachen ihrer Kinder. Mal war ein angeborener, unentdeckter Herzfehler verantwortlich für das frühe Ableben, mal eine Angina pectoris etc.
    So traurig es ist, sowas passiert. Und es passiert nicht nur sportlich aktiven Jugendlichen/Menschen. :(

    Zitat


    Dann stellt sich noch die Frage, ob die Wege, die man in der Wohnung (und auf dem Weg zum und vom Transportmittel) zurücklegt, mit eingerechnet werden.
    Selbst wer krank ist, muß ab und zu aufs Klo und muß sich Essen machen usw. Das kommen schon einige hundert Meter zusammen, selbst wenn man sonst nur im Bett liegt.


    Also, wenn ich von der Couch zum Kühlschrank und wieder zurück gehe, dann steigt mein Puls während des Gehens schätzungsweise auf - seien wir großzügig und sagen mal - 100 an. Nach spätestens zwei bis drei Minuten bin ich dann wieder auf der Couch und der Puls sinkt wieder ab.
    Wenn ich aber eine Stunde laufe, dann schwankt mein (ganz persönlicher, individueller!!) Puls während des Laufens durchschnittlich zwischen 150 und 165.
    Da ist der Effekt auf die Atmung, das Herz und die Muskulatur natürlich ein ganz anderer. Und es werden auch viel mehr Kalorien verbrannt, das aber nur nebenbei.
    Selbst wenn wir mal annehmen, dass ich zu Hause auf der Couch vom vielen süßen und fetten Essen Durchfall bekäme und im Rahmen dessen im Laufe des Tages zwischen Couch und Klo pendle und bewegungstechnisch auf die gleiche "Strecke" käme, wie im Training (was SEHR unwahrscheinlich ist), so wäre der positive Effekt auf meinen Körper nicht mal annähernd derselbe (s.o.).
    Die Bewegung innerhalb der Wohnräume hat nicht annähernd den gleichen Effekt, wie gezielte sportliche Betätigung, sei es nun Schwimmen, Rad fahren, Laufen, Krafttraining etc.

    Zitat


    Man kann deutlich sehen, daß die geringste Gefahr bei 2000-3000 kcal/Woche besteht, aber ... erstaunlich ... wer sich mehr bemühte, hatte sogar ein höheres Risiko als jene, die nur 1000-2000 kcal für Bewegung aufwendeten.
    Schon ein Hammer nicht wahr? Und das direkt aus einer Studie und nicht über 10 Ecken herum verwässerte Theorien über "Je mehr Bewegung desto besser".


    Darf ich eine andere Studie heranziehen?
    http://www.cardiologe.de/index…ernaehrung/ern_leberw.htm

    Du schreibst:

    Zitat


    2000-3000kcal entsprechen übrigens 300-400kcal am Tag.
    Die bekommt man wirklich locker durch normale Aktivitäten zusammen. Man erbringt sie ja über einen Zeitraum von 16 Stunden, in denen man wach ist. Das sind 20-25 kcal in der Stunde.


    Die von mir zitierte Studie jedoch besagt:

    Zitat


    Auch ein mäßiger Alkoholkonsum und Verzicht aufs Rauchen (seit 15 Jahren) wurde als "low-risk" eingestuft. Eine weitere wichtige Komponente war körperliche Bewegung (30 Min. Sport täglich).


    Ich nehme jetzt mal mich als Maßstab (bin übrigens KEINE Leistungssportlerin! :rolleyes: :p ).
    Also:
    In 30 Minuten verbrenne ich beim Laufen +/- 350 kcal.
    Dazu kommen dann die von dir zitierten "normalen Aktivitäten" (Treppensteigen, in der Wohnung rumlaufen, Einkaufen gehen etc.).
    Demnach wäre ich also mit den "normalen Aktivitäten" bereits bei meinem gesunden Soll und der Sport als kleines "Extra" in meinem Tagesablauf wäre meiner Gesundheit gar abträglich. Denn durch ihn verdopple ich die von dir als optimal dargestellte Kalorienmenge pro Tag sogar nahezu. (*Flüster* Ich jogge sogar eine Stunde täglich, also kommen eigentlich nochmal ca. 350 kcal hinzu *Flüster* ;) ).
    Nun hat aber die von mir zitierte Studie folgende Ergebnisse erbracht:

    Zitat


    Todesursache von den meisten Studienteilnehmern der beiden Kohortenstudien zu ermitteln. Bisher sind 935 Teilnehmer gestorben, davon:

    • 371 an Herzkreislauferkrankungen
    • [font=Arial, Helvetica, sans-serif]und 233 an Krebs.
    Zitat


    [font=Arial, Helvetica, sans-serif]Bei beiden Erkrankungsgruppen spielte der Lebensstil eine wichtige Rolle, wie die Studienergebnisse es bestätigen.

    Zitat



    [font=Arial, Helvetica, sans-serif]Die Gesamtsterblichkeit sank[/font]

    • [font=Arial, Helvetica, sans-serif]durch mediterrane Kost um 23 %, [/font]
    • [font=Arial, Helvetica, sans-serif]mäßiger Alkoholkonsum senkte sie um 22 %, [/font]
    • [font=Arial, Helvetica, sans-serif]körperliche Aktivität um 37 % [/font]
    • [font=Arial, Helvetica, sans-serif]und Nichtrauchen um 35 %. [/font]

    [font=Arial, Helvetica, sans-serif]Bei älteren Menschen, die alle vier Faktoren beachten, sinkt die Sterblichkeit um 65 %. Laut einer anderen Auswertung sind 60% aller Todesfälle im Alter auf ungesunde Lebensweise zurückzuführen. [/font]


    Fazit:
    Durch körperliche Aktivität (also 30 Min. Sport täglich, die von dir genannten "Alltagstätigkeiten" NICHT mit eingerechnet) kann man die Sterblichkeitsrate um 37 % senken!
    Der bedeutendste Posten übrigens unter den vier "Low-risk"-Faktoren.


    Im Gegensatz dazu:
    http://www.gesundheit.de/ernae…n-uebergewicht/index.html
    Auszug:

    Zitat


    Übergewicht stellt nicht nur eine ernstzunehmende Gefahr für die Gesundheit dar, sondern kann, neben den verschiedenen gesundheitlichen Einschränkungen, auch eine Verkürzung der Lebenszeit bedeuten.
    Das Sterblichkeitsrisiko ist bereits bei mässig erhöhtem BMI (= 27) 1,3fach höher als bei Normalgewichtigen. Bei einem BMI von 35 erhöht es sich sogar auf das 2,5fache. Diesem Risiko kann jedoch durch Abnehmen entgegengewirkt werden. So zeigt eine 12-Jahres-Studie mit 15?069 übergewichtigen 40 bis 64-jährigen Frauen, dass Gewichtsreduktion die Sterblichkeitsrate bis zu 20 Prozent senkt. Jedes Kilo weniger erhöht also die Lebenserwartung.


    --> Wobei wir wieder bei der Gretchenfrage wären:
    Hilft Sport beim Abnehmen?
    Ich sage: ja
    Du sagst: nein

    In diesem Punkt werden wir wohl keine Übereinstimmung finden, fürchte ich.

    Zum Thema Bewegungsmangel allgemein (das hier ja auch schon angeschnitten wurde) möchte ich noch aus einem Buch zitieren, welches ich z.Zt. lese. Der Titel des Buches lautet "Laufen", der Autor ist Jens Bodemer.
    Ich zitiere von S. 10 f:
    " Erschreckend ist nicht nur, dass in Deutschland über 50 % der Erwachsenen zu dick sind, sondern dass diese Tendenz auch vor Kindern nicht halt macht. Denn in der Altersgruppe der sechs bis 18 Jahre alten Kinder und Jugendlichen gab es in den letzten 20 Jahren sogar mehr als eine Verdoppelung der Übergewichtigen. Woran das liegt, ist uns allen klar: zu viel Süßigkeiten, und statt Spiele im Freien nur noch am Computer mit dem Joystick. Schon früh werden die Kids zu Stubenhockern erzogen. Wie bei den meisten Erwachsenen bestimmt den Tagesablauf der "Sitz-Kreislauf": Frühstückstisch, Autositz, Fahrstuhl, Bürostuhl, Mittagstisch, Bürostuhl, Autositz, Fernsehsessel, Bett. Tagein, tagaus, Woche für Woche, Monat für Monat, jahrein, jahraus dasselbe. Wie lange steht ein Körper, der über Jahrtausende auf Bewegung zur Nahrungssuche programmiert war, diese Mästerei durch? Der Körper legt wie unsere Urahnen Fettdepots an. Diese werden nicht wie einst aufgezehrt, da es keine Hungerphasen mehr gibt, in denen der Mensch hinter seiner Nahrung herjagen muss.
    (...)
    Früher lebte der Mensch als jagender Läufer. Heute müssen wir, um gesund zu bleiben, die Nahrungssuche simulieren. Wir haben es dabei unendlich besser als unsere Urahnen, denn wir können uns aussuchen, wann und wie viel wir laufen. Wir können ohne diesen Druck von einst laufen, einfach zur Entspannung, um unsere Sorgen abzustreifen. Dennoch tun wir es oft nicht, sondern belohnen uns für einen langen harten Arbeitstag im Sitzen mit einem üppigen Mahl und führen uns aus Appetit und Lust mehr zu, als der Hunger signalisiert. Wir haben es uns schließlich verdient, denken wir, obwohl unser Körper seiner Natur nach eher Bewegung verdient hätte."

    Zitat Ende.

    Viele Grüße

    Morgaine
    [/font][/font]

  • Hallo Morgaine,


    also zuerstmal würd mich bei der Studie interessieren woran die Restlichen 331 Teilnehmer Gestorben sind - immehin gut 1/3 der gesamt Todesfälle - einfach unterschlagen?


    Was mich ebenfalls wundert: Stress-Reduktion ausser durch Sport wurde gar nicht aufgeführt - dabei ist Stress der Herzkreislauf-Problem-Verursacher schlechthin.


    Ausserdem - 30 min Sport täglich schaffen im allgemeinen dauerhaft nur Menschen die keine Schmerzprobleme haben, logisch das Schmerzfreiheit ein zusätzlicher Faktor für ein "längeres Leben" bedeutet oder? Schmerz ist körperlicher Stress - je häufiger und heftiger sie auftreten desto häufiger und stärker leidet der Betroffene unter "akutstress". Nicht zu vergessen das es genug Menschen gibt die wenn sie denn Sport unbedingt machen wollen sich dafür mit Schmerztabletten vollstopfen - was übrigens von vielen Ärzten auch unterstützt wird, auch dazu keine Beachtung trotz der erhöhten Risiken. Davon ab auch wenn 37 Prozent sehr viel klingt sind es doch nur ca 1/3 wieso so wenig? Und was ist mit den "restlichen" 63%?


    und nun mal einige Fragen zu dem was du über dich selbst schreibst:

    Zitat

    Anfangs musste ich mich zu der Bewegung zwingen und empfand das als großen Einschnitt in mein Leben und meine Lebensqualität.


    Hast du bei der Bewegung zu der du dich "zwingen" musstest starke Schmerzen gehabt?
    Hast du nachdem du dich an regelmäßige Bewegung gewöhnt hattest Schmerzen gehabt bzw. hast du sie heute noch bei Bewegung?


    Zitat

    Gegessen habe ich, was mir geschmeckt hat, ohne Hunger, dafür aber mit umso mehr Appetit. Und ich hatte verlernt, auf meinen Körper zu hören und nahm mein natürliches Sättigungsgefühl nicht mehr wahr. So war´s, jawollja.
    Ich habe z.B. früher oft zweimal gefrühstückt oder auch zweimal abendgegessen. Oder nachmittags ein richtig dickes, großes Stück Sahnetorte verdrückt, dazu Milchkaffee usw


    Nun was daran falsch ist dürfte klar sein - wie hast du geschrieben?
    Ich hatte verlernt auf meinen Körper zu hören! - Das aber sollte etwas sein worauf ich (und auch Michaela und sogar Pollmer) immer wieder Hinweisen: Mensch höre auf deinen eigenen Körper!


    Hunger, Sättigung, Apetit - alles Signale des Körpers in bezug auf die Nahrungsaufnahme!
    Bewegungsdrang, Schmerz, Erschöpfung, Bewegungslust - das sind einige Signale des Körpers zur natürlichen Bewegung!


    Das Problem mit der ganzen Abnehm-Geschichte, mit den Diät-Empfehlungen und den Sportempfehlungen ist vor allem eines:
    Es wird den Betroffenen nicht dazu geraten die Signale des eigenen Körpers wahr zu nehmen! - Werden diese aber Ignoriert kämpft man oft gegen die eigene natur bzw den eigenen Körper und wird langfristig nur Verlieren können!


    Sicherlich können gesunde Menschen einiges mehr an Leistungen erbringen als es Heutzutage allgemein angenommen wird(von Nichtsportlern), aber dies gilt eben nur für gesundeMenschen!


    Zu den von dir Angeführten Todesfällen bei Jugendlichen möcht ich nur Anmerken, das:

    Zitat

    So traurig es ist, sowas passiert. Und es passiert nicht nur sportlich aktiven Jugendlichen/Menschen.


    Teilweise absoluter Quatsch ist! Angina Pectoris kann auch die Folge einer nicht oder falsch Therapierten Infektion sein - da hat die Bewegung dann nur den Einfluss das der Betroffene eher Stirbt.
    Angeborene Herzfehler - auch hier gilt das Bewegungsarmut eher Lebensverlängernd wirken kann!
    Jedes Ding hat nunmal 2 Seiten und man sollte niemals nur eine davon betrachten!
    Wobei hier anscheinend die Argumente von Michaela und mir von sehr vielen nur teilweise Gelesen werden und man sich ja nur soviel davon rauszieht wie man nutzen kann um die eigene Sicht zu stärken - ja doch klar ich habe das hier jetzt genauso gemacht, weil ich keine Lust habe auf alles zu Antworten.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Zitat von Morgaine


    --> Wobei wir wieder bei der Gretchenfrage wären:
    Hilft Sport beim Abnehmen?
    Ich sage: ja
    Du sagst: nein

    Mit Verlaub: die von Dir so üppig zitierten Studien über Sterblichkeit und Deine persönlichen Kalorienverbrauchswerte haben jetzt genau welche Relevanz bezüglich der vermeintlichen Gretchenfrage, insbesondere, wenn man eine allgemeingültige Antwort geben möchte?


    Grüße
    Bastian


  • Hallo...
    Du sagst, du hattest nicht auf deinen Körper gehört und dein Sättigungsgefühl verloren. Es ist schön, daß dus geschafft hast, das zu überwinden. Nur geht es nicht allen so wie dir, das bedenke bitte immer.
    Tja, der Threadstarter... Klar, eine gute Figur, nur ist das individuell sehr unterschiedlich. Und ausschließlich an den Oberschenkeln abnehmen geht nun mal auch nicht. Damit wars eigentlich schon geklärt, auch die Frage nach dem Trainingspensum wurde beantwortet. Wir reden mittlerweile über andere Dinge...


    In deinem ersten Link steht:
    [font=Arial, Helvetica, sans-serif]

    Zitat

    Die Studie umfasst zwei Kohortenstudien, die in elf europäischen Ländern durchgeführt wurden. An der Untersuchung haben 1507 Männer und 832 Frauen im Alter von 70 bis 90 Jahren teilgenommen.


    [/font]Elf europäische Länder soso... Wurden da auch ethnische Unterschiede mit berücksichtigt?
    Desweiteren bezieht sich der Artikel auf die HALE-Studie. Hier noch mal ein anderer Artikeldarüber, was die HALE-Studie eigentlich ist, leider in Englisch: HALE-Studie
    Vllt sollte man sich damit noch mal ausgiebiger beschäftigen, aber ob man bei der WHO nachgucken muß?

    • [font=Arial, Helvetica, sans-serif][/font]


    • [font=Arial, Helvetica, sans-serif]u den "low-risk"-Gruppen gehörten Teilnehmer, die sich hauptsächlich mediterran ernährten mit einem hohen Anteil an pflanzlicher Nahrung und Fisch, wenig Fleisch und wenig Milchprodukte, mit hohem Anteil an ungesättigten Fettsäuren. [/font]

    • Zitat

      [font=Arial, Helvetica, sans-serif]Auch ein mäßiger Alkoholkonsum und Verzicht aufs Rauchen (seit 15 Jahren) wurde als "low-risk" eingestuft. Eine weitere wichtige Komponente war körperliche Bewegung (30 Min. Sport täglich).[/font]

    • [font=Arial, Helvetica, sans-serif] [/font]

    Somit wird von vornherein festgelegt, daß diese Teilnehmer ein geringeres Lebensrisiko haben... Das stimmt einen ja gleich ein... und mit mediterraner Ernährung hat das erwähnte eher wenig zu tun, da sprech ich aus Erfahrung. Im Mittelmeerraum wird viel Fleisch gegessen, viel fettiges Fleisch. Überhaupt wird gern fettig gegessen. Desweiteren viel Brot oder auch Nudeln/Reis. Es wird viel gebraten, auch das Gemüse. Soviel zu "mediterraner Kost"...



    Aha, also sind die restlichen 331 an was anderem gestorben. Ok, 371 sind an Herz/Kreislauferkrankungen gestorben. Das sagt aber nichts aus, da viele ältere Menschen an Herzversagen sterben, ein natürlicher Tod. Und was heißt hier "bei den meisten"...? Mich würde vor allem gleich auch interessieren, ob die Erbanlagen mit berücksichtigt wurden, denn es gibt nunmal Familien, wo die Mitglieder von vornherein eine lange Lebenserwartung haben. Da steht, daß die Gesamtsterblickeit sank durch... Da frag ich mich doch wieder, im Vergleich zu was?


    In deinem zweiten Link wird als Bezugsquelle ein Professor Astrup auf Kopenhagen genannt... Ich bin mal auf die Suche gegangen, wie seine Studie aufgebaut war, allerdings bin ich erstmal auf eine pdf-Datei gestoßen, in der viele seiner Publikationen als Quelle zitiert werden: Der Link
    um sie mal zu nennen:
    -Dexfenfluramine as adjuvant to a low-calorie formula diet in the treatment of obesity: a randomized clinical trial. 1992
    -Horizontal or vertical banded
    gastroplasty after pretreatment with very-low-calorie formula diet: a randomized trial. 1987
    -Dietary fibre added to very low calorie diet reduces
    hunger and alleviates constipation. 1990
    -Effect of 3 modified fats and a conventional fat on appetite, energy intake, energy expenditure, and substrate oxidation in healthy men.
    -Effect of sibutramine on weight maintenance after weight loss: a
    randomised trial. STORM Study Group. 2000
    -A randomized comparison of two weight-reducing diets. Calorie counting versus low-fat carbohydrate-rich ad libitum diet 1998
    Ich kann die Titel auf Anfrage noch übersetzen, allerdings kann ich so schon sagen, daß seine Themen sich ausschließlich mit Abnehmen und Diäten beschäftigen und er vor Gastroplastik und Medikamenten bzw. Formuladiät nicht halt macht... Ich bin da einfach ein wenig skeptisch, daß er wirklich nachvollziehbare Studien gemacht hat. Ich würde ihm fast unterstellen, daß er seine Studien entsprechend "geschönt" hat um entsprechende Ergebnisse zu erhalten...


    Insgesamt seh ich deine beiden Links mit der entsprechenden Argumentation als eher fragwürdig in ihrer Glaubhaftigkeit. Daß du an die Richtigkeit der Links glaubst beinhaltet nunmal nicht die Richtigkeit der Links, tut mir leid, bitte nicht persönlich nehmen...


    Zu Jens Bodemer möchte ich noch folgendes sagen: Er mag zwar ein toller Athlet gewesen sein aber als Chefredakteur einer namhaften Sportzeitschrift, Germanist, Soziologe und Sportwissenschaftler (M.A.) muß er natürlich jedem empfehlen zu laufen und er muß auch sagen, daß Sport immer gut tut und er wird es natürlich "erschreckend" finden, daß sich die Leute so wenig bewegen... Wobei ich mich noch frage, woher er seine Informationen bezieht, wenn er so eindeutig sagen kann, daß das Zu-Dick-Sein ausschließlich an zuviel Süßigkeiten und zu wenig sportlicher Bewegung im Freien liegt... Und das mit den 50% hört sich deshalb so schrecklich an, weil da alle drin sind, die auch nur 100g über der Normalspanne im BMI liegen... Dann ist also immer noch die größte Gruppe, nämlich knapp 50%, normalgewichtig mit einem BMI von 20-25, das ist doch gut so (man muß ein paar Prozent für Untergewichtige abziehen). So wie er das formuliert, ist es reißerisch und übertrieben formuliert, und von daher verliert er gleich an Sympathie, einfach weil es mir nicht nüchtern genug ist. Was er beschreibt sind extreme Einzelfälle, seine Wortwahl ist geschmacklos... Wenn das das ganze Buch so weiter geht, weiß ich noch ein Buch, was ich mir nicht kaufen brauch ;)


    So... Ja, es ist sehr lang, aber vllt wird es ja trotzdem komplett gelesen, wenn man darauf antworten möchte.


    Liebe Grüße
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Zitat von Morgaine

    Und ich hatte verlernt, auf meinen Körper zu hören und nahm mein natürliches Sättigungsgefühl nicht mehr wahr. So war´s, jawollja.


    Mit anderen Worten: Du warst schon vorher krank (Eßstörung) q.e.d.


    Zitat

    Früher lebte der Mensch als jagender Läufer. Heute müssen wir, um gesund zu bleiben, die Nahrungssuche simulieren. Wir haben es dabei unendlich besser als unsere Urahnen, denn wir können uns aussuchen, wann und wie viel wir laufen.


    Diese Theorie ist solange toll bis man anfängt, ein wenig selbstständig nachzudenken.
    Was ist denn früher mit jenen Menschen passiert, die nicht in der Lage waren, ihrem Essen hinterherzujagen? Hmmmm.... mal überlegen ....
    Sind sie vielleicht gar verhungert bevor sie andere Krankheiten entwickeln konnten?
    Ich glaube kaum, daß die sozialen Strukturen und die medizinischen Eingriffsmöglichkeiten in den menschlichen Körper in der Frühzeit dermaßen fortgeschritten waren, daß "unsportliche" Menschen überhaupt längere Zeit überleben konnten. Sie werden im Gegenteil mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht einmal ein fortpflanzungsfähiges Alter erreicht haben.
    Heute ist das tatsächlich anders. Der Jagderfolg stellt sich schon bei einem gemütlichen Gang durch den Supermarkt ein. Das heißt aber nicht, daß es plötzlich mehr Leute gibt, die faul sind. Sie haben von der Natur einfach nicht die Statur und Ausdauer eines Jägers mitbekommen - aber sie sterben einfach nicht mehr dran, weil es in unserer Zeit nicht mehr die elementare Voraussetzung für das Überleben und die Fortpflanzung ist.


    Wie wär's denn mit folgendem Vorschlag: Wir stellen einfach jede gesundheitliche Versorgung ein und schauen zu wie die Menschheit innerhalb kürzester Zeit gesundet ... einfach dadurch, daß die Kranken sterben und die gesunden übrig bleiben.
    Wer meint früher wäre alles besser gewesen, sollte akzeptieren, daß dies genau das Prinzip ist, nach dem die Natur arbeitet.


    Michaela

  • Zitat von MeiersJulchen


    Wer ein wenig physikalisch begabt ist, kann sich ausrechnen, wieviel Energie man benötigt, um z.B. eine Treppe hochzugehen. Wer 100kg (ein Normalgewichtiger mit Getränkekiste) in den ersten Stock schaffen will, verbraucht sage und schreibe 100kg mal 5m mal 10 (für die Erdanziehung) = 5000 Joule.


    Die Formel E = m * g * h (g = 9,81 m/s^2) bezieht sich auf potentielle Energie, d.h. wenn Du Mensch und Kiste (wobei diese Formel eigentlich nur auf Punktmassen anwendbar ist) auf 5 Meter Höhe bringst, so hast Du dieser Punktmasse die folgende potentielle Energie zugeführt, wobei wir hier von einem Wirkungsgrad von 100% ausgehen müssten.


    Das gute ist, dass nach dem Grundsatz der Energieerhaltung für das Treppenhinabsteigen zum Glück keine Energie aufgewendet werden muss, da diese potentielle Energie vollständig in kinetische umgewandelt werden kann. Hier gilt natürlich wieder, dass der Wirkungsgrad 100% ist. Leider sind alle Prozesse in der Natur nicht reversibel.


    Bei dem ganzen haben wir jetzt auch noch die horizontale Translation vernachlässigt.


    Ganz allgemein glaube ich nicht, dass man diese tollen Physikformeln überhaupt für sowas hier heranziehen kann. :p

  • scholzen's hugo, darauf wurde hier schon detailiert eingegangen ;)
    Es geht nicht allein um die Getränkekiste, sondern daß man natürlich auch sich selber die Treppe hochstemmen muß und daß auf dem kurzen Stück/Zeit nur die Arbeit, die entgegen der Erdanziehung geleistet wird, relevant ist.


    Man kann physikalisch keine abgeschlossenen Punktmassen betrachten sondern muß immer eine Systemgrenze ziehen.
    Man kann diese Grenzen natürlich so legen, daß die Energieerhaltung gewährleistet ist.
    Leider - wie Du schon angedeutet hast - ist der Mensch kein isentropes Wesen.
    Wie Prof. Lesch von BR3 so schön sagt, sind wir alle kosmische Durchlauferhitzer. Wir nehmen Energie auf und wandeln sie in eine andere Form von Energie um.
    Aber mit jeder Umwandlung steigt die Entropie - wodurch die resultierenden Energieformen für den Menschen nicht verwertbar sind.
    Wenn sie das wären, könnten wir echt auf Lichtnahrung (wir hatten da mal einen Thread drüber :D) umsteigen.
    Nein, wir benötigen eine klar definierte Energieform (meistens chemisch gebunden). Deren Umwandlung geht nun mal unter hohem Wärmeverlust vonstatten und darin liegt der Wirkungsgrad von aufgenommener Nahrung zu geleisteter mechanischer Arbeit.


    Und wenn wir so weitermachen, schmeißen uns die anderen Leser hier raus :p


    Michaela

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