Riesenstress mit meinen Eltern...

  • Hallo...


    Ich bin grad so sauer und verletzt.


    Gerade eben beim Abendessen ein riesen Theater.


    Meine Mutter hat einen frischen Apfelkuchen auf den Tisch gestellt, alle haben sich ein Stück davon abgeschnitten - auch ich. Und nein, meines war nicht grösser wie das der anderen! Trotzdem fängt mein Vater ein riesen Trara an, (wie üblich in solchen Situationen) von wegen ich solle mich doch mal angucken, ich sei ja schon so dick, ich könne ja auch gleich den ganzen Kuchen essen, usw. und so fort.
    Und eben höre ich, wie er zu meine Mutter sagt: "Guck sie dir doch an, total aufgedunsen, blablabla..."


    So geht das bei beinahe jeder gemeinsamen Mahlzeit. Ich bin es mittlerweile so leid. :(


    Meine Eltern kommen leider überhaupt nicht damit klar, dass ich so dick bin und lassen mich das auch regelmässig spüren. Eben bei Mahlzeiten oder auch wenn ich wieder zugenommen habe (ob nun wirklich oder ob sie nur den Eindruck haben tut nichts zur Sache), etc. pp.


    Sie wollten, dass ich nach dem Abitur diesen Sommer für drei Monate in eine Psych. Klinik gehe. Gut - bin ich mit ihnen da mal hin und hab mir das angeschaut. Ich habe mich da aber total unwohl gefühlt, konnte mich auch mit dem ganzen Programm überhaupt nicht anfreunden, weswegen ich einen Aufenthalt dort abgelehnt habe. Da sind meine Eltern fast ausgeflippt, besonders mein Vater :eek:


    Das Verhältnis zwischen ihnen und mir ist wirklich recht arg belastet wegen dem Gewicht von mir. Klar, haben wir es manchmal auch super gut zusammen - aber der nächste Streit wegen meinem Gewicht kommt bestimmt.


    Ich verstehe ja, dass sie sich Sorgen machen - für meine Gesundheit ist das Übergewicht ja wirklich Gift. Aber das ganze geht mir inzwischen so auf den Wecker und verletzt mich auch irgendwo... :(


    Und ja, ich fühl mich unwohl mit meinen Pfunden und möchte meine Gewicht auf alle Fälle reduzieren - aber ohne Kliniken, OPs (Magenbypass, Band, und sowas waren auch schon Thema), etc.


    Hat jemand von euch auch solche Probleme mit den Eltern oder anderen Verwandten? Wie geht ihr damit um?

  • Huhu, find ich scheisse von deinen Eltern, vorallem in ne Psychatrie, sollst du da rein wegen deinem Gewicht?.


    Hat dein Gewicht mit der Psyche zutun?.
    Falls nicht ist das von deinen Eltern die falsche Richtung auch mit dem was beim Essen vorsich geht.


    Kannst du deinen Eltern bei einem offenen Gespräch mal sagen das dich das unendlich verletzt und eher das Gegenteil bewirkt?!.


    Eltern sollen den Kindern doch Rückhalt geben.


    Lg Wolf

  • Zu dem Thema Op usw, ich halte da nicht viel von.


    Wenn jemand sich verändern will, geht es auch ohne Op. Es dauert zwar, aber die Kilos die man nun zuviel hat drauf hat, waren auch nicht von heut auf morgen da.


    Lg Wolf

  • Hallo moppelchen,


    meine Eltern haben sich nicht abfällig geäußert wie deine. Sie waren aber sehr "besorgt" und haben das Thema immer wieder aufs Tapet gebracht. Das habe ich mir, als es mich genervt hat, dann verbeten, und zwar deutlich. Mein Gewicht gefällt ihnen zwar nach wie vor nicht, allerdings lassen sie mich damit seitdem in Ruhe.


    Deine Eltern überschreiten hier eine Grenze. Zum einen hat niemand das recht, dich zu beleidigen oder abfällig über dich zu reden. Zum anderen geht es niemanden etwas an, wie viel du wiegst und weshalb und ob du abnimmst oder nicht. Auch deine Eltern haben sich daran zu halten. Es ist ihre Pflicht, diese Grenze zu respektieren, und dein Recht, diesen Respekt einzufordern.


    Ich kann gut verstehen, dass du sauer bist, auch Traurigkeit, Enttäuschung, Schockiert-Sein, Hilflosigkeit kann ich nachvollziehen.


    Im Grunde bleibt da nur, genau das zu tun: Fordere den dir zustehenden Respekt ein und setze deine Grenze. Ein paar Tipps dazu, die vielleicht helfen: Sachlich bleiben, in Ich-Botschaften formulieren, klare Wünsche bzw. Forderungen äußern, die Worte vorher zurechtlegen, das Ganze "üben". Und wenn es für dich einfacher ist, dann mach es schriftlich statt mündlich, das ist ebenfalls dein gutes Recht.


    Grüße
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Guten Morgen,


    vermutlich meinen Deine Eltern es durchaus gut mit Dir - aber gut gemeint ist halt leider meist nicht gut gemacht.


    Du scheinst ja wirklich etwas ändern zu wollen - da wäre ggf. der richtige Ansprechpartner Dein Hausarzt - oder auch ein ganz fremder Arzt, falls Dein Hausarzt auch der Deiner Eltern ist.


    Ich vermute mal, dass die Klinik so ein "Essstörungsprogramm" hat, das aber vielleicht gar nicht zu Deinem Bild passt. Wenn Dein Gefühl negativ war, kann das richtig sein. Eventuell würde es aber anders aussehen, wenn du dort mal ganz alleine hin gehst - ohne dass Deine Eltern dabei sind.


    Wenn du bald Abitur machst, bist du sicher auch schon volljährig oder wirst es bald sein - du musst deinen eigenen Weg finden.


    Versuche aber auch, das Gespräch mit deinen Eltern zu suchen. Vielleicht wäre es eine gute Idee, ein Gespräch auf neutralem Boden zu führen - möglicherweise auch getrennt mit jedem Elternteil einzeln.


    Oder schreib Deine Vorstellungen auf - lass es sie lesen. Oft ist in der Familie ein Gespräch schwierig, wenn es schon vorgefasste Meinungen gibt.


    Vielleicht hilft es auch Dir, aufzuschreiben, was Deiner Meinung nach der Grund für Dein Dicksein ist.


    Lass dich keinesfalls entmutigen oder zu irgend etwas überreden, was du nicht selbst machen möchtest.

  • Hallo Moppelchen19,


    ich versuche mich an einer Antwort aus Sicht einer Tochter und aus Sicht einer Mutter.


    Aus Tochtersicht finde ich es sehr traurig, was Dir passiert.
    Ich habe mir als Tochter immer nur gewünscht, dass meine Eltern einfach aufhören, in meiner Gegenwart über mich zu sprechen. Wenn ich zugegen bin, dann kann jeder MIT mir sprechen - aber nicht über mich. Das verbitte ich mir und zwar sehr deutlich. Ich finde, das Recht hast auch Du.


    Wissen Deine Eltern denn, wie sehr Dich ihre Reaktion verletzt?


    Aus Muttersicht erstaunt mich die Situation am Kaffeetisch sehr. Sicher, Du bist eine junge Erwachsene und in dem Sinne kein Kind mehr, aber wenn ich als Elternteil nicht möchte, dass mein Kind in meinem Haushalt Kuchen verzehrt, dann darf ich ihn schlichtweg nicht backen/kaufen und anbieten.


    Meine Kinder haben zwar keine Gewichtsprobleme, aber ich muss aufgrund zahlreicher Unverträglichkeiten und Allergien auf viele Dinge achten und bei der Vielfalt an Produkten ist es nicht besonders schwer, eine Alternative zu finden, die für alle passen kann (geschmackliche Vorlieben außen vor). Das finde ich ganz unglücklich, erst etwas auf den Tisch zu stellen und dann darüber zu jammern, dass es gegessen wurde.


    Liebe Grüße,


    Marie-Luise

  • "Sie wollten, dass ich nach dem Abitur diesen Sommer für drei Monate in eine Psych. Klinik gehe."


    Und was soll da passieren? Kommst Du dann repariert und akzeptabel zurück? :mad:


    Ich glaube Deine Eltern haben leider - wie so viele - keine Ahnung.
    Aber vielleicht kannst Du die "Energie" Deiner Eltern umleiten in etwas für DICH Sinnvolleres wie z.B. Finanzierung von Sport, oder eine bessere Ernährung o.ä.

  • hi,


    selbst wenn du in die klinik gegangen wärst, hätte sich daheim nichts geändert und der mist würde weiter laufen.


    denn nur wenn deine eltern sich mit ändern ginge was.



    ich war mit 14 j zur nulldiät in der klinik und sollte vor weihnachten entlassen werden. eine mutter eines schulkollegen meinte zu meinem vater, dass da ja dieses jahr plätzchen und so nicht auf den tisch kämen. seine antwort: ist doch selber schuld, wenn sie sie frißt.



    von daher wäre der klinikaufenthalt für dich vielleicht dahingehend nicht schlecht gewesen, dass du danach vielleicht in so ne art betreutes wohnen gegangen wärst und nicht wieder heim.
    dass du dir von deinen eltern kein schlechtes gewissen mehr machen lässt.


    ich finde das verhalten deiner eltern unter aller s........


    liebe grüße
    zegge

  • Hallo Moppelchen

    1. Mit dir ist alles in Ordnung so wie es ist und auch dickere dürfen Kuchen (sogar mit Sahne) essen…
    2. Deine Eltern sollten sich Psychologische Hilfe holen – wie man sich ordentlich seinen Kindern gegenüber verhält – ohne sie zu verletzen oder ihren Schuldgefühle zu vermitteln
    3. Du bist schön!
    4. Schockiere sie! Wenn dein Vater das nächste Mal so was sagt Greif dir den Kuchen sag trotzig „Papa du hast recht!“ stell den gesamten Kuchen vor deinen Teller und esse so von der Kuchenplatte … demonstrativ stopfig… und sage zu ihm „du sieht mich doch eh so… also kann ich mich ach so verhalten!“
    5. Sage ihm sofort danach das ER DAS PROBLEM hat uns sich anscheinend für dich schämt! Aber das ist SEIN Problem und du es nicht mehr akzeptiert wenn sie so über und mit dir reden!
    6. Drohen ihnen an das sie dich als Tochter ganz verlieren wenn sie dich weiter so respektlos behandeln!
    7. Mache ihren klar wo das in Zukunft hinführen wird: nämlich das du dein eigenes Leben führen wist … und sie im großen und ganzem nichts mehr von dir hören werden weil du keinen Bock drauf hast das sie sich wie eine Psychisch gestörte behandeln… und dich nicht als eigenständige Erwachsene behandeln
    8. Sag ihnen: Dick sein ist nichts schlimmes! (Alkohol trinken, Drogen nehmen, klauen wäre was schlimmes… )
    9. Mach bloß keine OP, du bist noch viel zu Jung!
    10. Gehe in keine Klinik!
    11. Zieh dich hübsch an und geh raus und filierte mit hübschen, schlanken Männern und du wirst sehen, das viele dich anlächeln und hübsch finden … und die , die es nicht tun, sind egal!
    12. LEBE und lasse dir weder von deinen Eltern noch von andern Menschen nicht einreden das irgendwas nicht mit dir stimmt!
    13. Vergesse nie: du bist deren Kind, nicht deren Eigentum!
    14. Verlange immer Respekt! Keiner – auch nicht deine Eltern – darf dich so behandeln! Sage das deutlich!
    15. Tipp Aktion: wenn sie das nächste mal so sind, gehe, verlasse die Wohnung setze dich ins Kino geh was essen komme spät wieder (Handy aus)… und sage nicht wo du warst! Und wenn sie dann sauer sind sage ihren : wenn ihr teil meines Lebens sein wollt, dann fangt an mich zu respektieren und nett zu mir zu ein! SO WIE ICH BIN! Ansonsten wundert euch nicht, wenn ihr immer weniger über und von mir erfahrt…

    Ich weiß der Schritt ist hart – aber Heilsam auf dem Weg zum erwachsen werden…
    Wenn du dich so akzeptiert wie du bist wird es dir auch leichter falle Gewicht zu reduzieren … weil als fröhlicher Mensch ist man aktiver, als aktiver Mensch mobiler und fang einfach für dich an --- gehe schwimmen oder so was --- aber mache NUR den Sport der dir Freude bereitet… vielleicht auch ein Kampfsport (ja kann man auch mit Übergewicht) und man kann so wunderschön Aggressionen aufbauen, Selbstvertrauen kommt wie von selbst und Lebensfreunde auch…

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    find yourself a big lady...
    with curves in all the right places...
    big girl you are beautiful!

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  • Hallo Moppelchen,


    ich find es furchtbar das Deine Eltern so reagieren und Dir nicht den richtigen Rückhalt geben um Dich zu unterstützen das Du Erfolg hast bei Deinen vorhaben


    ich kann aber auch Deine Eltern verstehen weil Sie sich sorgen machen das Dir was passieren kann , suche doch einfach mal das Gespräch mit Ihnen und erkläre Ihnen was Du vor hast und das Du Dir von Ihnen wünscht das Sie Dir dabei unterstützen ,damit Sie keine Ängste mehr haben müssen das sollte eigentlich jedes Elternteil verstehen


    Um drauf zu kommen das Du Dein Gewicht reduzieren willst ist sehr positiv ich selber habe vor anderthalb Jahre den Entschluss gefasst meine drastischen Kilos ab zu bauen. Ich wolltemir den Magen verkleinern lassen was ich auf raten meines Hausarztes nicht machen lassen habe was eine gute Entscheidung war den diese OP ist nicht mehr Rückgängig zu machen.
    wenn Du wirklich was tun möchtest dann gehe zu einer Ernährungsberatung und frage doch ob Deine Eltern Dich begleiten würden denn es kein leichter Schritt den dorthin vor sich hat , ich weiss wovon ich spreche ich habe es nicht bereut und so dadurch über hundert Kilo abgenommen und bin noch nicht am Ende


    ich drücke Dir alle Daumen das Deine Eltern ein offnes Ohr für Dich haben und viel Erfolg bei Deinen Vorhaben


    LG Heimo

  • Hey!


    Danke euch für eure Antworten und die vielen Ratschläge!


    Ich muss wirklich mal offen mit meinen Eltern reden und dabei auch deutlich werden.



    Mit meiner Mutter ist es da leichter als mit meinem Vater. Also ich konnte heute auch mal in Ruhe mit ihr reden und sie hat meinem Papa auch ihre Meinung gesagt wegen der Aktion gestern.



    Die psych. Klinik hätte so ein Programm für "Essgestörte" gehabt und meine Eltern hofften, dass ich dort lernen würde, "richtig" mit Essen umzugehen und so dann abzunehmen oder so. Aber ich kann leider weder mit Maltherapie, noch mit Basteltherapie und täglicher Gesprächstherapie wirklich viel anfangen. Dann hätte man da wohl noch Gruppenkochen und Ernährungsberatung gehabt. Hatte ich beides schon (ambulant), ebenso wie eine Gesprächstherapie, hat aber nicht sonderlich viel gebracht, gerade bei der Ernährungsberatung habe ich kaum etwas gelernt, dass ich nicht schon vorher wusste.



    Ich liebe meine Eltern sehr und habe irgendwie auch ein sehr schlechtes Gewissen, wenn ich hier über sie schreibe. Und sicher meinen sie es auch gut und ich glaube auch nicht, dass der Scham für mich ihr "Hauptmotiv" ist, sondern wirklich die Sorge um mich. Das sagen sie (v.a. meine Mama) immer wieder und das glaube ich ihnen auch echt.



    Aber mich verletzten solche Situationen wie dieses Abendessen einfach so. :(
    Und es ist sooo ätzend, dass es bei so vielen Gesprächen und auch bei fast jedem Streit, immer nur um dieses eine Thema geht. :mad: Ich bin volljährig und bin diese ewige Rumreiterei auf meinem Gewicht langsam einfach leid. Ja, verdamm.t, ich weiss, dass ich handgelenk mal pi 60kg zuviel auf den Rippen habe. Aber daran muss man mich doch nicht jeden Tag erinnern! Auch nicht daran, dass es gesundheitsschädigend ist, nicht gerade ästhetisch aussieht, etc. Ist mir alles bekannt. Und ich will es ja auch nicht so belassen, wie es jetzt ist, auf keinen Fall.



    Ich muss jetzt einfach meinen eigenen Weg gehen, mich so nehmen, wie ich nun mal bin und auch meine eigene Methode finden, um abzunehmen und meinen Körper wieder lieben zu können. Das will ich für mich selber tun.



    Vielleicht tut auch ein bisschen Abstand zu meinen Eltern (durch Studium) sogar auch mal allen ganz gut.


    Ich möchte den Kontakt zu ihnen nicht ganz abbrechen müssen, das fände ich furchtbar. Ich hoffe, ich kann wirklich ein offenes Gespräch mit ihnen führen.

  • Es ist ja wirklich meist so, dass wir Mollys sehr gut wissen, wie wir uns "eigentlich" ernähren sollten. Das Problem ist, dass viele von uns das aber nicht tun, oder resigniert haben.


    Ich weiss auch sehr genau, dass ich mich von süssen Stückchen, Eis, Bratwürstchen, Pizza usw. fernhalten sollte. Das geht dann mal ein paar Tage gut und dann kommt der - sehr anhängliche und aufdringliche - innere Schweinehund....


    Auch das regelmässige "Gläschen" Wein - ich mag es einfach und es fällt mir schwer, darauf zu verzichten.


    [...]


    Meine Freundin hat mit einem klinisch begleiteten Programm [Edit] abgenommen und hält das jetzt schon über ein Jahr.
    Drei Monate lang gab es nur "Pülverchen", dazu Tee und Wasser als Getränk. Danach wurde dann langsam aufgebaut, hauptsächlich um die drastische Gewichtsabnahme der ersten drei Monate zu stabilisieren. Meine Freundin hat das gut geschafft, sie lebt aber alleine. Sie hat ihre Ernährung gar nicht so extrem umgestellt, sondern passt einfach auf, dass die "Sünden" nicht überhand nehmen.


    Daneben geht sie so oft sie es schafft Nordic Walken und schwimmen. Ausserdem hat sie mit dem Reiten angefangen, nachdem ihr Gewicht runtergegangen war.


    Ich bewundere sie - könnte aber diese Art des Abnehmens für mich nicht schaffen, alleine schon, weil ich für meinen Mann koche. DAS ist nämlich etwas, was er nie lernen wird....


    Noch eine Idee: Vielleicht hilft es dir auch, wenn du mal ein Esstagebuch führst - bei mir klappt das immer schon ganz gut.


    Wenn ich nämlich VOR dem essen aufschreibe, was ich essen will (Kekse, Schokolade, Eis usw.) verzichte ich oft schon darauf und frage mich, warum ich das gerade jetzt essen möchte. Oder es werden zumindest keine drei Bällchen Eis sondern nur eines.


    Man wundert sich nämlich beim Aufschreiben gewaltig, was da so über den Tag alles zusammenkommt: Hier ein Glas Saft, dort ein Keks oder Schokoriegel (oder auch die "gesunde" Alternative Müsliriegel), ein Eis, ein Stückchen Wurst oder Käse... und dann noch die Mahlzeiten. Ich muss mal wieder damit anfangen!


    Ich wünsche Dir sehr, dass Du deinen Weg finden wirst - und anscheinend hast Du ja schon einen Schritt in die richtige Richtung getan, indem du mit Deiner Mutter gesprochen hast.

  • Jaja, die dummen Mollies, die genau wissen, dass sie sündigen!
    Geht`s noch?


    Meine Schwester ist rappedürr und ernährt sich eigentlich von Gänseschmalzbroten, Schäuferle mit dicker Fettkruste und Schokolade.


    So ein Geschmarri ist es, was unglücklich und damit noch dicker macht. Stress macht dick, und wenn es der tägliche Stress mit den Eltern ist.
    Was für den einen Menschen passt, kann für den anderen fatal sein, gerade dieses Sch*#$% Obst und Gemüse-Heruntergebete. Wieviel Leute gibt es, die genau das nicht richtig verdauen können und bei Überdosierung sogar Allergien entwickeln.


    Ich bin gegen diese Verallgemeinerung, dass wir Mollies alle wissen, warum wir dick sind. Dann kannste nämlich viel Geld verdienen, wenn du das weißt.
    Die unverantwortlichen Ernährungsberater, Ärzte und sonstige Schlankpropheten tun das bereits. Das ist ein Riesenmarkt mit den Dickerchen, denen man so leicht ein schlechtes Gewissen einreden kann.


    Furchtbar, die Gehirnwäsche funktioniert leider immer wieder.

  • Zitat

    Meine Freundin hat mit einem klinisch begleiteten Programm [Edit] abgenommen und hält das jetzt schon über ein Jahr.
    Drei Monate lang gab es nur "Pülverchen", dazu Tee und Wasser als Getränk. Danach wurde dann langsam aufgebaut, hauptsächlich um die drastische Gewichtsabnahme der ersten drei Monate zu stabilisieren.



    Ja, ja..... Das berühmte, klinisch begleitete Programm....
    Das hab ich auch mehrmals gemacht. Zum Schluss kannte ich das halbe Zentrum, weil in jedem Kurs zig Wiederholer sitzen. Schön, dass deine Freundin es geschafft hat - aber sie ist eine Ausnahme. In Wirklichkeit haben die ganz schöne Rückfallquoten. Eine Mitarbeiterin hat mal hinter vorgehaltener Hand was von 60 % gesagt. Eine Quote, die sich so rein rechnerisch mit meinen Beobachtungen deckt!

    Um sich die Grundumsätze zu "versa*en" taugt das Programm aber allemal. Die Krankenkassen verweigern die Kostenübernahme nicht umsonst! Also ich kann nur Raten Finger weg davon!

    LG Merian

  • Nun ja, *räusper*, ein Jahr ist jetzt auch noch nicht so irre lang. Interessant wird es in 2, 3 Jahren.
    Irgendwann kommt einem diese auferlegte "Essdisziplin" an den Ohren raus und dann ist vorbei.
    Das ist leider sehr häufig so (ja, nicht in jedem Fall, aber sehr häufig).
    Sonst wäre ein großer Teil der Leute hier heute nicht an dem Punkt, wo er ist.

  • Sonnenkuss
    Es muss ja auch Mollys/Mollies geben. Nicht nur dicke Menschen "wie du und ich". Jedem Tierchen sein Pläsirchen...* ;)







    *(Und die Mollys/Mollies führen ihren Schweinehund spazieren, oder andersrum, der Schweinehund geht mit den Mollys/Mollies gassi. Ich hab ja derzeit gar keine Haustiere. Aber wenn, dann lieber einen Hamster...)

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Das Problem ist mir sehr vertraut. Meine Mutter schämt sich, weil ich so dick bin und hat mir das auch schon so gesagt.
    Das tut mir leid für sie, zum Glück habe ich mein eigenes Leben und sie muss mich nur drei oder vier mal im Jahr sehen. Da dauert es dann auch nie lange, bis sie sich über mein Gewicht auslässt. Mal wird sie gleich beleidigend, mal macht sie erst auf besorgt. Ich ertrage es ruhig, Kontra gebe ich nicht mehr. Das lohnt sich nicht, aber wenn ich das jeden Tag ertragen müsste, wäre es schwer.
    Früher war das so, keine Ahnung wie oft ich von ihr den Satz " Schau Dich mal an wie Du aussiehst " gehört habe.
    Sie hat das gerne so dargestellt als ob sie es nur gut mit mir meinte, aber ich glaube das nicht. Wenn sie schlechte Laune hatte, dann war ich dran und wurde gemobbt. Meine Schwester hat sich daran auch gerne beteiligt, mein Papa nie, was ich ihm auch anrechne.
    Ach ja eine Operation hat mir meine fürsorgliche Mutter auch schon vorgeschlagen. Letztes Jahr hat sie mir dazu einen Zeitschriftenartikel mitgebracht. " Das zahlt die Krankenkasse und wenn sie es nicht zahlt, dann zahle ich es " waren ihre Worte. Ich habe sie nur verdutzt angeschaut. Das fehlt noch, dass ich mich aufschneiden und verstümmeln lasse, damit sie sich nicht mehr schämen muss. :mad:

  • Mein Vater sagte mal zu mir "Guck dich doch an wie du aussiehst, kein Wunder, das du keinen Freund findest." Das war so sehr verletzend, ich habe mehrere Wochen nicht mehr mit ihm geredet oder ihn gar angeschaut (da habe ich auch noch zuhause gewohnt). Auch den Vatertag habe ich sausen lassen, ihm keine Aufmerksamkeit geschenkt. Da hatte er das mal gemerkt, und seither gab es keine so derbe verletzende Worte. Nur mal n kleiner Spruch, mit dem ich aber auch umgehen konnte.

  • @ Zegge, du schreibst: "von daher wäre der klinikaufenthalt für dich vielleicht dahingehend nicht schlecht gewesen, dass du danach vielleicht in so ne art betreutes wohnen gegangen wärst und nicht wieder heim.


    Betreutes Wohnen? Wobei bittschön soll sich die TE denn "betreuen" lassen? Beim Essen?


    Bitte - Dicksein ist keine sogenannte "Behinderung" oder ähnliche Einschränkung, wo schnell und undifferenziert von "Betreuungs"-Bedarf gesprochen wird - oder dieser tatsächlich benötigt wird. "Betreutes Wohnen" ist für Leute mit Schwierigkeiten in der Bewältigung des Alltags. Welche davon liegen im Dicksein?

  • Hallo Moppelchen19,


    eine Sache vorneweg-
    deine Eltern sollten dich eigentlich so lieben, wie du bist. Egal, ob du dick, dünn, klein, groß, extrovertiert oder introvertiert bist. Es sollte ihnen am A... vorbeigehen, wie groß oder wie klein das Stück Kuchen ist, dass du dir auf deinen Teller gelegt hast.


    Das auch mal vorneweg.


    Eltern, die dich kritisieren, die dich mit Worten kleinmachen, zeigen nicht ihre Liebe - nein, sie zeigen noch nicht einmal ihre Sorgen, sondern zeigen ihre schlechten Seiten. Zumindest dein Vater kann und/oder will dich nicht akzeptieren, wie du bist. Das ist sein (!!!) Problem und nicht deines!


    Zitat

    Ich muss jetzt einfach meinen eigenen Weg gehen, mich so nehmen, wie ich nun mal bin und auch meine eigene Methode finden, um abzunehmen und meinen Körper wieder lieben zu können. Das will ich für mich selber tun.


    Vielleicht tut auch ein bisschen Abstand zu meinen Eltern (durch Studium) sogar auch mal allen ganz gut.


    Da hast du dir die Antworten schon selbst gegeben. Wenn du für dich allein entschieden hast, dass du -warum auch immer, denn ich finde deine Schreibweise sehr reflektiert- therapeutische Hilfe brauchst, dann hast du das für dich entschieden, und nicht Jemand anderes für dich.


    Letzteres, also dass mit der "Hilfe-Suche" und Suche nach betreutem Wohnen für Jungerwachsene (hatte das hier kurz in den Beiträgen gelesen), kenne ich nur allzu gut aus eigener, leidlicher und persönlicher Erfahrung.


    Meine Mutter kam nicht mit mir, mit meiner verschlossenen Art klar. Sie wollte eine fröhliche Tochter, die rote Blümchenkleider trägt und mit Freunden samstags in die Disco. Ich trug schwarz, hörte melancholische Songs von Gruftie-Bands und hatte kaum Freunde, kam damit jedoch klar, mal mehr, mal weniger.


    Deswegen bekam ich von ihr, immer wenn wir Streit hatten (sie fing meistens an und brüllte herum - und wir hatten oft Streit, mindestens einmal im Monat während dieser Zeit), den Satz an den Kopf geknallt "Ich steck dich ins betreute Wohnen!". Lustig. Denn immer, wenn sie mit mir "überfordert" war, kam auch in meiner Kindheit der Satz "Ich steck dich ins Heim!" (Gemeint ist ein Kinderheim.)


    Später habe ich mich, was dringend Zeit wurde, abgenabelt und habe mir für mich selbst Hilfe gesucht und gefunden. Das ist einige Jahre her und seitdem habe ich auch das Selbstbewusstsein, das ich schon vor so langer Zeit gut gebrauchen konnte. Aber lieber später als nie ;)


    Viele Grüße,


    Kaffee-Eule

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