stimmt, zu gewissen Zeiten war das wirklich ein Hochgenuss.
Die gewissen Zeiten müssen aber nicht zwingend mit dem Hauch des Verbotenen umweht sein, um etwas "komisches" freiwillig zu essen.
Ich habe mich jahrelang gewundert, warum ich grünen Salat so unglaublich gerne mochte. Und zwar so gerne, daß ich ihn direkt nach dem Waschen - ohne Soße, ohne alles - einfach so reingeknuspert habe.
Da war dann für die anderen als Vorspeise kaum noch mehr als die Hälfte da und gab Schimpfe
Daß ich sonst kaum anderes Zeugs ohne Soße und Gedöns mochte, machte die Sache doppelt wunderlich. Warum war das bei Salat so anders?
Viele Jahre später nach ziemlich heftigen Reaktionen auf anderes "gesundes" Zeugs, wurde von ärztlicher Seite eine Art Entgiftung eingeleitet. Da man sich aufgrund des kippeligen Zustands meines Immunsystems nicht einmal mehr traute, mir "richtige" Medikamente zu geben, wurden mir Mittel empfohlen, die unerwünschte Nahrungsbestandteile und Stoffwechselprodukte in Magen und Darm binden konnten. Dazu gehörten Heilerde, Glaspuder und ... horchet denn auf ... Chlorophyll-Tabletten!
Ich denke deswegen, daß mein bislang unerklärlicher Appetit auf "Feld- und Kopfsalat pur" nicht von ungefähr kam, sondern der Körper sich sehr wohl selbst zu helfen weiß, wenn man ihn denn läßt. Blöderweise ist es nun aber wiederum nicht konform, Salat "roh" zu essen, sondern Salatsoße muß ja schließlich sein, ne? Nur dumm, daß der Inhalt der meisten Salatsoßen es war, der mich voll auf die Matte gehauen hat.
Womit wir wieder beim Thema wären: Genausowenig wie Obst, "muß" auch Salat nicht deswegen gesund sein, weil er angeblich soviele wundertolle Vitamine hat (darf nach einem vergleichenden Blick in Tabellen eh bezweifelt werden ) - ne, die schnöde grüne Farbe isses, die wahrscheinlich den positivsten Effekt auf die Verdauung hat.