Irgendwie muss man das Süssigkeiten-Verbot bzw. die Einschränkung auch begründen. Manchmal geschieht das durch den Vergleich mit einem Negativbeispiel. "Du wirst sonst noch so dick wie Bud Spencer und dann kannst Du Dich nur schwer bewegen und alle lachen Dich aus". Aber auch wenn man kein Negativbeispiel vorgesetzt bekommt, schwingt ja doch mit, dass man nur akzeptiert wird, wenn man dünn ist. Schwierig. Ich denke es gelingt den wenigsten Leuten die Süssigkeiten bei den Kindern so radikal einzuschränken, dass sie keine negativ-subjektive Botschaft hinterlassen.
Viele Eltern müssen auch gar nicht radikal einschränken. Es gibt ein paar Regeln (nicht direkt vorm Essen, nicht offen zugänglich), aber ich kenne genug Familien, in denen es kein Süßigkeitenverbot gibt. Diese Kinder legen dann die Schokolade auch weg, wenn sie genug haben und das ist nicht erst nach einem Schokoweihnachtsmann, sondern eben schon nach dem Kopf des Weihnachtsmanns der Fall.
Ich finde es auch gut, wenn Kinder nicht mit Essen belohnt werden. Essen sollte Hunger stillen und nicht irgendwelche emotionalen Bedürfnisse - denn je mehr Essen emotional wird, desto einfacher ist es, zusammen mit anderen Risikofaktoren eine Essstörung zu entwickeln. Ums Essen wir einfach ein riesiger Bohei gemacht, es gibt Ernährungsschulungen an Kindergärten und Grundschulen, obwohl doch die wenigsten Erkenntnisse aus den Ernährungs"wissenschaften" gesichert sind. Ich finde das absolut unnötig und glaube keineswegs, dass man Kinder über gutes und böses Essen ständig aufklären muss.