Leben im Überfluß

  • Wenn ich Reportagen über Magenverkleinerungen gesehen habe, war es immer ein riesiger Teil, der da entfernt wurde, mit dem Kommentar, das dieser Magen ja schon fast doppelt so groß war, wie normal.

    Natürlich kann auch ein schlanker Mensch viel essen.
    Tatsache ist aber auch: er gönnt sich eine riesige Portion und ist für den Rest des Tages satt, während ein Übergewichtiger nach 5 Stunden wieder Hunger hat!
    Gleichzeitig kann man auch nicht pauschal sagen: vom vielen essen wird man dick.
    Da spielt so Einiges eine Rolle. Wie aktiv ist ein Mensch, wie arbeitet sein Stoffwechsel usw.!

    Ich koche ausgewogen, Süßes gibt es selten bei uns, aber ich schlage ab und zu bei Ungesundem über die Strenge!
    Von nix kommt nix! Hauptsache es schmeckt mir!

    Im Übrigen möchte ich noch etwas klarstellen.
    Ich habe von Pizza-Teilchen gesprochen, und nicht von PIZZEN!
    Und die 1 Euro Burger vom Mc's sind ja nun auch nicht soooolche Brecher!
    Ebenso war das Wort "Liebe" in diesem Fall mal ausnahmsweise nicht auf meinen Mann bezogen- ich esse doch nicht aus Liebe zu irgendeiner Person (egal wer es ist)!
    Wie kommt man denn auf so eine blödsinnige Idee?

    Mein Thema ist/war ursprünglich "kann man der Gesellschaft eine Mitschuld an Eßstörungen geben" !
    Seit wann gibt es diese Eßstörungen überhaupt so ausgeprägt wie es heutzutage der Fall ist?
    Damit meine ich auch Magersucht und Bulemie!
    Und nochmal: wie paßt der Nahrungsmittelüberfluß mit dem heutigen, "schlanken" Schönheitsideal zusammen?
    Wird man da nicht beinahe automatisch in eine Eßstörung "gelenkt"?

  • Kellie, mir kommt es so vor als reihst Du völlig unreflektiert lauter dummes Zeugs aneinander, was Du irgendwann einmal aufgeschnappt hast und was Du nun versuchst, krampfhaft auf Deine Situation zurechtzubiegen - und zwar alles und jedes.


    Das Problem daran ist, daß Du zwar ständig einwirfst "Jaja, natürlich gibt es da Widersprüche", aber dies ebenfalls als unreflektierte Aussage - sozusagen als Alibi für doch stattfindende Reflektion - stehenläßt.


    Aber nur, weil man etwas grün anmalt, wird es noch lange nicht zum Frosch.


    Angenommen, das, was Du da alles aufzählst, sind tatsächlich Tatsachen.


    Wie erklärst Du Dir, daß sie sich zweifellos deutlich widersprechen?


  • Mein Thema ist/war ursprünglich "kann man der Gesellschaft eine Mitschuld an Eßstörungen geben" !



    Ja, aber als Beispiel schreibst du, dass dein Mann sich nach dem Schichtdienst fertige Sachen kauft und du dann 5 Burger isst (auch wenn es kleine sind, aber immer noch 5 Stück!). Was hat denn das mit der Gesellschaft zu tun? In erster Linie ist es dein Mann, der sich die Sachen kauft und du bist diejenige, die aus Gesellschaft mit ihm was isst. Denn wenn du schreibst, dass du eigentlich zu der Zeit schon im Bett liegst, kann es ja wohl kaum der Hunger sein.

    Natürlich gab es Zeiten, in denen dein Mann sich nicht einfach spätabends oder nachts noch was zu essen hätte kaufen können, aber dann hätte er sich wahrscheinlich eine Pizza in den Ofen geschoben oder Gulasch warm gemacht und du hättest dann auch mitgegessen.

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
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    Ich bin nicht dick, ich habe nur mehr erotische Nutzfläche!

  • Eben nicht: da ich ja nicht wahlos ALLES esse!

    Es geht hier auch nicht persönlich um mich (auch wenn es dich brennend zu interessieren scheint :p), ich habe nur ein Beispiel geben wollen!

    Und wie ich jetzt auch schon 2 oder 3 mal erwähnt habe:
    Natürlich ist letztendlich jeder selbst für sich verantwortlich!

    Langsam glaube ich, ich werde von Einigen hier absichtlich falsch verstanden!

  • Langsam glaube ich, ich werde von Einigen hier absichtlich falsch verstanden!

    Nein, der Ansatz ist durchaus interessant und diskussionswürdig. Nur die Weisheiten, die du so zwischendrin von dir gibst, die sind Quatsch mit Soße. Lass es mich so erklären: "Das Überangebot an Nahrungsmitteln kann dazu verführen, mehr zu essen, als man braucht und fördert so Essstörungen" ist eine These, über die man diskutieren kann. "Die meisten Dicken essen zu viel, weil Essen immer in Reichweite ist" enthält eine ungültige Verallgemeinerung und ist - Quatsch mit Soße.


  • Es geht hier auch nicht persönlich um mich (auch wenn es dich brennend zu interessieren scheint :p), ich habe nur ein Beispiel geben wollen!



    Dann war dein Beispiel vielleicht unglücklich gewählt ;)

    Und wie ich jetzt auch schon 2 oder 3 mal erwähnt habe:
    Natürlich ist letztendlich jeder selbst für sich verantwortlich!



    Dann sind wir uns ja einig :)

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
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    Ich bin nicht dick, ich habe nur mehr erotische Nutzfläche!

  • Daß ich irgendwie im falschen Jahrhundert oder im falschen Land lebe, habe ich mir auch schon mal gedacht. Meine genetische Fähigkeit Reserven anzulegen, wäre ganz gut für Nahrungsmittelknappheit und Hungersnöte geeignet.
    Der Gesellschaft will ich aber keine Vorwürfe machen. Die kann nichts für meine Gene und die Gene alleine sind auch nicht für mein Gewicht verantwortlich.
    Ich esse auch gerne und nicht wenig, allerdings keine riesigen Portionen, eher ziemlich oft. Also keine fünf Big Macs, sondern nur einen und ne Pommes, aber leider nachdem ich zwei Stunden zuvor schon zu abend gegessen habe.
    Zwischendurch was naschen und knabbern, vor allem auch vor dem Fernseher, das ist typisch für mich.
    Unmengen Nahrung in mich reinschaufeln, ist gar nicht mein Ding, auch keine völlig einseitige Ernährung. Ich bin Genußmensch und mag es abwechslungsreich. Gerne auch Obst und Gemüse, aber natürlich nicht nur. Wenn ich jetzt gaaaaanz ehrlich bin, dann muss ich sagen, daß ich doch gerne im Jahr 2010 im Überflußland Deutschland lebe und das nicht gegen ein Leben im 15. Jahrhundert oder in Afrika tauschen würde. ;)

  • Also,
    ich denke mal, dass verschiedene Faktoren hier zusammenkommen. Zum einen ist es so, dass wir im Gegensatz zu früher immer weniger körperlich für unsere Nahrung arbeiten müssen, dafür aber die Nahrung billig und in großen Mengen verfügbar ist. Unsere Gene sind aber denke ich schon noch darauf ausgelegt, Depots anzulegen, falls mal wieder eine Hungersnot kommt.

    Dazu kommt dann unsere Gesellschaft, die dazu neigt, 7 Milliarden Menschen in ein einheitliches Schema zu pressen. Da werden BMIs, Indexe und Studien gemacht. Wenn es nur 2 Gruppen Menschen geben würde, die einen mit 50 Kg, die anderen mit 100Kg, dann hätte der durchschnittliche Mensch 75 Kg und keiner würde diese Vorgabe erfüllen.

    Wenn jemand nun von Natur aus bei 175cm 90 kg wiegt, was ja eigentlich auch für diesen Menschen und seinen Stoffwechsel normal sein kann, wird er gegängelt, dass er ja "übergewichtig" sei und dringenst abnehmen müsste..... Und somit wird er u. U. in den Kreislauf der Essstörung verfrachtet, den er sonst niemals kennengelernt hätte, wenns keine Waagen gäbe.

    Und in unserer Ellenbogengesellschaft ist es halt nunmal "in", den anderen nicht mehr als Mensch zu sehen, sondern als Summe seiner "Fehler" und da gilt es möglichst perfekt zu sein. Wie kann es denn sein, dass ich einen Menschen kennenlerne und diesen auf sein Äusseres reduziere, ohne zu wissen, wie er wirklich als Mensch ist.


  • Und in unserer Ellenbogengesellschaft ist es halt nunmal "in", den anderen nicht mehr als Mensch zu sehen, sondern als Summe seiner "Fehler" und da gilt es möglichst perfekt zu sein. Wie kann es denn sein, dass ich einen Menschen kennenlerne und diesen auf sein Äusseres reduziere, ohne zu wissen, wie er wirklich als Mensch ist.



    Das hast Du wunderbar ausgedrückt und es ist so treffend.

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