Hallo zusammen,
ich habe die letzten Wochen irgendwie eine eigenartige Erfahrung gemacht und wollte einfach mal so in die Runde fragen, ob es jemandem genauso geht, ob ich vllt. doch ein Einzelfall bin oder ob ich es mir nur einbilde.
Ich habe ja - durch fettreduzierte Ernährung - einiges abgenommen gehabt. Macht aber nix, denn mittlerweile habe ich alles wieder drauf und das obwohl ich die Ernährung im Großen und Ganzen so beibehalten habe. Allerdings machte sich dann mal ein Gang zum Italiener sofort auf der Waage bemerkbar. Einmal Pizza und schon 2 Kilo mehr. So ging es stetig nach oben.
Ich habe über drei Jahre lang versucht, es durch sonstige "gesunde" Ernährung abzufangen, doch es hat nichts genützt. Ich hatte immer Hunger, Sättigungsgefühl stellte sich nicht ein. Ich wusste, wann ich aufhören musste zu Essen immer erst dann, wenn die vorher festgelegte Portion alle war. Wäre noch mehr Essen da gewesen, hätte ich vermutlich auch zwei bis drei Portionen verdrückt.
Heißhungerattacken anschließend waren inbegriffen.
Im Moment sind wir dabei unsere Küche zu renovieren, was länger dauert als geplant. Aus ursprünglich zwei Wochen sind mittlerweile sechs Wochen geworden und es werden noch ein bis zwei Wochen mehr. Jedenfalls haben mein Mann und ich uns in der Zeit doch eher von Fast Food und Imbisskost ernährt, da wir noch nicht einmal die Möglichkeit haben uns kurz etwas warm zu machen (außer Sachen für die Microwelle und das Zeug schmeckt mir nicht). Ab und an konnten wir mal bei Mama kochen, aber auch da habe ich nicht so penibel auf die Zutaten geachtet, wie ich das bei mir zu Hause getan hätte.
Naja, lange Rede kurzer Unsinn. Von "Mamas" Spaghetti (also mit Halb-und-Halb statt Tartar, mit Öl angebraten) bin ich nach einem Teller pappensatt. Wenn ich meine "entfetteten" Spaghetti mache, dann könnte ich mind. zwei bis drei Teller verdrücken. Wenn wir mal ehrlich sind, hätte ich dann wohl mind. die gleiche Menge an Energie verdrückt wie bei einem Teller "normalen" Spaghetti.
Gleiches mit Pizza. Ich habe früher gerne selbst Pizza gemacht, "natürlich" fettreduziert, ich will mir ja was Gutes tun. *hust* Da konnte ich aber locker und ohne große Anstrengungen ein halbes Bleck verdrücken (die andere Hälfte ging an meinen Mann, sonst wäre es vermutlich noch mehr gewesen).
Wenn ich jetzt mir aber mal 'ne Pizza bei unserem Italiener um die Ecke geholt habe, bin ich nach einer KLEINEN Pizza pappsatt und bekomme keinen Bissen mehr runter.
Irgendwie hat mich das stutzig gemacht. Ist man von fetterem Essen wirklich schneller satt? Wenn das wirklich keine Einbildung ist, woran könnte es liegen? Weil der Körper sich seine Energie holt, komme was da wolle?
Und was mich des Weiteren fasziniert: Ich habe in den sechs Wochen FastFood-Exzess nicht ein Gramm zugenommen. Mein Gewicht bleibt trotz der "bösen" Speisen konstant ... hoch ... aber konstant.
Ich versuche jetzt mal meine Gedanken mit einer kleinen Rechnung zu vermitteln, auch wenn diese nicht akribisch bis zur letzten kcal geprüft ist.
Also, nehmen wir mal an, ich würde durch die Reduzierung von Fett die Menge an kcal in meinen Spaghetti um die Hälfte reduzieren (was ja eigentlich nicht möglich ist, da ich ja nur die Soße entfetten kann ... die kcal von den Nudeln bleibt ja gleich - aber nur mal zur Veranschaulichung). Also, ich reduziere die Energiemenge meiner Nahrung um die Hälfte, benötige aber zwei Teller um effektiv satt zu werden ohne nach einer halben Stunde eine Fressattacke zu bekommen. Jetzt esse ich meine Spaghetti normal wie eh und je, benötige nur einen Teller und auch die Fressattacke hinterher bleibt aus. Ist es dann nicht unsinnig, die Kalorien überhaupt zu reduzieren? Da ich mir ja ohne die Fressattacke effektiv weniger Kalorien zufüge.
Wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass wir es nicht schaffen, die Energie um die Hälfte zu reduzieren sondern nur ... *überleg* ... ein Drittel, dann würde ich mir ja effektiv mehr Kalorien reinschaufeln als anders rum.
Ihr seht mich ein wenig verwirrt ob meiner Beobachtung. Ich hoffe, ich habe euch mit meinem Roman jetzt nicht gelangweilt, aber ich wusste nicht, wie ich es kürzer in Worte fassen soll.