Schneller satt mit fetterem Essen?

  • Hallo zusammen,


    ich habe die letzten Wochen irgendwie eine eigenartige Erfahrung gemacht und wollte einfach mal so in die Runde fragen, ob es jemandem genauso geht, ob ich vllt. doch ein Einzelfall bin oder ob ich es mir nur einbilde.


    Ich habe ja - durch fettreduzierte Ernährung - einiges abgenommen gehabt. Macht aber nix, denn mittlerweile habe ich alles wieder drauf und das obwohl ich die Ernährung im Großen und Ganzen so beibehalten habe. Allerdings machte sich dann mal ein Gang zum Italiener sofort auf der Waage bemerkbar. Einmal Pizza und schon 2 Kilo mehr. So ging es stetig nach oben.


    Ich habe über drei Jahre lang versucht, es durch sonstige "gesunde" Ernährung abzufangen, doch es hat nichts genützt. Ich hatte immer Hunger, Sättigungsgefühl stellte sich nicht ein. Ich wusste, wann ich aufhören musste zu Essen immer erst dann, wenn die vorher festgelegte Portion alle war. Wäre noch mehr Essen da gewesen, hätte ich vermutlich auch zwei bis drei Portionen verdrückt.
    Heißhungerattacken anschließend waren inbegriffen.


    Im Moment sind wir dabei unsere Küche zu renovieren, was länger dauert als geplant. Aus ursprünglich zwei Wochen sind mittlerweile sechs Wochen geworden und es werden noch ein bis zwei Wochen mehr. Jedenfalls haben mein Mann und ich uns in der Zeit doch eher von Fast Food und Imbisskost ernährt, da wir noch nicht einmal die Möglichkeit haben uns kurz etwas warm zu machen (außer Sachen für die Microwelle und das Zeug schmeckt mir nicht). Ab und an konnten wir mal bei Mama kochen, aber auch da habe ich nicht so penibel auf die Zutaten geachtet, wie ich das bei mir zu Hause getan hätte.


    Naja, lange Rede kurzer Unsinn. Von "Mamas" Spaghetti (also mit Halb-und-Halb statt Tartar, mit Öl angebraten) bin ich nach einem Teller pappensatt. Wenn ich meine "entfetteten" Spaghetti mache, dann könnte ich mind. zwei bis drei Teller verdrücken. Wenn wir mal ehrlich sind, hätte ich dann wohl mind. die gleiche Menge an Energie verdrückt wie bei einem Teller "normalen" Spaghetti.
    Gleiches mit Pizza. Ich habe früher gerne selbst Pizza gemacht, "natürlich" fettreduziert, ich will mir ja was Gutes tun. *hust* Da konnte ich aber locker und ohne große Anstrengungen ein halbes Bleck verdrücken (die andere Hälfte ging an meinen Mann, sonst wäre es vermutlich noch mehr gewesen).
    Wenn ich jetzt mir aber mal 'ne Pizza bei unserem Italiener um die Ecke geholt habe, bin ich nach einer KLEINEN Pizza pappsatt und bekomme keinen Bissen mehr runter.


    Irgendwie hat mich das stutzig gemacht. Ist man von fetterem Essen wirklich schneller satt? Wenn das wirklich keine Einbildung ist, woran könnte es liegen? Weil der Körper sich seine Energie holt, komme was da wolle?


    Und was mich des Weiteren fasziniert: Ich habe in den sechs Wochen FastFood-Exzess nicht ein Gramm zugenommen. Mein Gewicht bleibt trotz der "bösen" Speisen konstant ... hoch ... aber konstant.


    Ich versuche jetzt mal meine Gedanken mit einer kleinen Rechnung zu vermitteln, auch wenn diese nicht akribisch bis zur letzten kcal geprüft ist.
    Also, nehmen wir mal an, ich würde durch die Reduzierung von Fett die Menge an kcal in meinen Spaghetti um die Hälfte reduzieren (was ja eigentlich nicht möglich ist, da ich ja nur die Soße entfetten kann ... die kcal von den Nudeln bleibt ja gleich - aber nur mal zur Veranschaulichung). Also, ich reduziere die Energiemenge meiner Nahrung um die Hälfte, benötige aber zwei Teller um effektiv satt zu werden ohne nach einer halben Stunde eine Fressattacke zu bekommen. Jetzt esse ich meine Spaghetti normal wie eh und je, benötige nur einen Teller und auch die Fressattacke hinterher bleibt aus. Ist es dann nicht unsinnig, die Kalorien überhaupt zu reduzieren? Da ich mir ja ohne die Fressattacke effektiv weniger Kalorien zufüge.
    Wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass wir es nicht schaffen, die Energie um die Hälfte zu reduzieren sondern nur ... *überleg* ... ein Drittel, dann würde ich mir ja effektiv mehr Kalorien reinschaufeln als anders rum.


    Ihr seht mich ein wenig verwirrt ob meiner Beobachtung. Ich hoffe, ich habe euch mit meinem Roman jetzt nicht gelangweilt, aber ich wusste nicht, wie ich es kürzer in Worte fassen soll.

  • Fett macht satt. Habe das genau so beobachtet wie Du, wenn etwas richtig schön fettig ist, ist man auch schon nach einer volumenmäßig nicht so fürchterlich großen Portion satt, während man von fettarmem Zeug wirklich bedenkliche Mengen vertilgen kann, ohne richtig satt zu werden.
    Ich bin mittlerweile der Meinung, daß der Körper ganz genau merkt, wann man versucht, ihn kalorienmäßig zu behumsen, der weiß ganz genau, wie viel Energie man ihm zugeführt hat und signalisiert beständig weiter *Hunger*, wenn es nicht genug ist, obwohl der Magen volumenmäßig eigentlich genug zu tun hat. Ich beobachte dieses ganze Spiel bei mir ja nun schon wirklich lange, zähle Kalorien, spiele mit fettarmen Essensvarianten - und kann an 'normalen' Tagen, wo ich tapfer zähle, eigentlich beständig damit rechnen, daß ich abends zusehen muß, bald ins Bett zu kommen, damit ich einschlafe, bevor ich wieder Hunger habe. Am Wochenende stelle ich die Zählerei meistens ein, esse für gewöhnlich ziemlich fettig - und bin pappesatt, den ganzen Abend. Klar, insgesamt mehr Energie, aber eben auch viele Fettkalorien.
    Daß mit dem '1x auswärts essen und schon 3 Pfund zugenommen' hatte ich phasenweise auch, ist für meine Begriffe ein Zeichen dafür, daß der ganze Stoffwechsel tierisch in Panik ist, weil Du ständig zu wenig ißt (kalorienmäßig), deswegen krallt er sich jeden Krümel Energie, der ausnahmsweise mal mehr vorbei kommt und macht daraus ein Kilo. Da kommt man aber auch wieder raus, der Körper muß nur wieder 'Vertrauen fassen', daß genug Essen da ist, dann nimmt man von einer Auswärts-Essen-Schlemmerei auch nur wieder 'normale' 300 Gramm oder so zu, 2 Kilo sind nicht normal.

    kleineente

  • Zitat von Feyiama

    Ich habe über drei Jahre lang versucht, es durch sonstige "gesunde" Ernährung abzufangen, doch es hat nichts genützt. Ich hatte immer Hunger, Sättigungsgefühl stellte sich nicht ein. Ich wusste, wann ich aufhören musste zu Essen immer erst dann, wenn die vorher festgelegte Portion alle war. Wäre noch mehr Essen da gewesen, hätte ich vermutlich auch zwei bis drei Portionen verdrückt.
    Heißhungerattacken anschließend waren inbegriffen.


    Hast Du schon mal

    gelesen? :D
    (Am besten aber ab

    )



    Der Körper ist nämlich erst dann satt, wenn er bekommen hat, was er braucht - und das sind oft keineswegs die Kalorien.


    Wenn man sich mit gepufften Reisschnitten vollknallt, nur um nicht "böses" essen zu müssen, zieht man sich letzendlich mehr Kalorien rein als wenn man direkt das äße, wonach der Apettit eindeutig verlangt.


    Es ist nicht das Fett, was Dich satt macht, sondern der Umstand, daß Du damit den Bedürfnissen Deines Körpers nachkommst und er damit paradoxerweise kalorien-günstig versorgt wird.


    Denn 3 Schnitten Brot mit 3x fettfreiem Aufstrich macht auch 3x Kalorien für's Brot, was der Körper im Zweifelsfall aber gar nicht haben will.
    Ein Brot mit einmal schön dick echter Butter macht auch nur 1x Kalorien für's Brot.


    Michaela

  • Zitat von MeiersJulchen

    Hast Du schon mal

    gelesen? :D
    (Am besten aber ab

    )


    Nicht nur gelesen, sondern auch ausgedruckt und als Lektüre weiter empfohlen. ;)


    Es klingt auch alles sehr logisch, wenn auch nicht den aktuellen Dogmen der mordernen Ernährungswissenschaft entsprechend. *hust* Das Forum - und auch deine zugegeben hin und wieder provokanten Beiträge (was nicht abwertend gemeint ist) - haben mich durchaus dazu angeregt, eben diese Dogmen mal zu hinterfragen. Mit teilweise erstaunlichen Ergebnissen.


    So ist mein Sodbrennen fast gänzlich verschwunden (den ein oder anderen Auslöser habe ich noch nicht gefunden, wird aber auch noch) ... meine Darmtätigkeit hat sich beinahe komplett wieder eingerenkt, etc pp ...


    Mittlerweile führe ich mir auch Pollmer zu Gemüte. Man muss nicht mit allem 100-%ig übereinstimmen, was er von sich gibt, aber wenn seine Bücher nur zum Nachdenken und "Über-den-Tellerrand-schauen" anregen, finde ich es schon positiv. Und ... als Randnotiz ... ich lese ihn NICHT um einen neuen Guru zu finden, der mir meine Essstörung entschuldigt. Aber wenigstens liefert er plausible Erklärungen, wie so etwas zu Stande kommen kann.
    (An dieser Stelle einen herzlichen Dank an meine Mutter, die mich schon mit fünf Jahren das erste Mal "Diäten" lies) ...


    Ich habe bisher nur immer gedacht, ich würde zu den Menschen gehören, die irgendwie kein Sättigungsgefühl verspüren. Ich kann mich - ehrlich gesagt - auch nicht daran erinnern, es vor meiner "Nahrungsumstellung" gehabt zu haben, aber da kann es auch einfach sein, dass mir meine Erinnerung einen Streich spielt. Jedenfalls hatte ich es in den 2 Jahren der Abnahme, 1 Jahr der Gewichtserhaltung und 3 Jahre der Zunahme nicht signifikant verspürt. Erst jetzt ist es mir aufgefallen. Daher wollte ich einfach mal fragen, ob es noch andere Menschen gibt, denen das aufgefallen ist.


    Gleiches mit den Heißhungerattacken. Denn dadurch, dass diese fast gänzlich verschwunden sind, tue ich meinem Körper ja energietechnisch auch noch was Gutes. Ich will/werde jetzt versuchen, meine Ernährung so in den Griff zu kriegen wie ICH der Meinung bin, dass sie mir gut tut.


    Jetzt bin ich zwischendurch ein wenig abgeschweift. Verzeiht. :)


    @kleineente: OMG ... deinen Post habe ich ja völlig übersehen. :o


    Ich habe meinen Körper - glaube ich - schon gegeiselt. Und das nicht erst mit meiner letzten "Diät" (Ernährungsumstellung). Ich gehörte ja auch zu den Teenies, die meinten, sich mit 600 kcal am Tag runterhungern zu müssen. Aber nur, weil ich seit Jahr und Tag eingetrichtert bekommen habe, zu dick zu sein. Wie oben schon erwähnt, habe ich das erste mal mit 5 Jahren diätet. Komischerweise kann ich mich an jeden Tag erinnern, an dem meine Mutter mit irgendwelchen Pillchen und Pülverchen und Obsttagen und Fastentagen ankam. *wunder* Aber es waren genug.


    Ich bin mir nicht sicher, ob ich meinem Körper dadurch jemals wieder das Vertrauen geben kann, ihn nicht mehr hängen zu lassen. *seufz* Aber vllt. wirds ja wieder. Nur Mut. *g*

  • Hallo Feyiama,


    also das mit dem Sättigungsgefühl kenn ich bei mir selbst nicht.
    Aber ich habe rausgefunden das mein Körper weder mit extra Fettreduziertem (gar Joghurts oder so) klar kommt, noch mit jeder Fettsorte (Pflanzenöle vertrag ich nur wenige) - aber wenn ich auf meinen Körper höre kommen wir ganz gut miteinander klar.


    Übrigens auch ich wurde schon als "kleinkind" auf diät gesetzt, meistens waren es mehr oder weniger drastische "Hungerkuren" weshalb ich niemals eine Fastenkur machen würde.... kommen zuviele Erinnerungen an damals hoch.


    Pollmer eignet sich meiner Meinung nach eh nicht als Guru dafür kommt für mich viel zu oft von ihm: die Möglichkeiten gibt es, was zutrifft finde selbst raus....aber genau das ist es auch was eben wirklich hilfreich ist im Gegensatz zu dem was aktuell als "gut & richtig für Jeden" gilt.


    Den absolut richtigen Weg für mich hab ich leider noch nicht gefunden, aber naja dafür liegen bei mir ja auch zuviele kleinere Probleme vor die nicht so einfach zu lösen sind *seufz*
    Aber ich suche eben immer wieder mal ein stück weiter und einiges ist dank eigener Erfahrung und dem Mut es zu Probieren schon offensichtlich geworden.


    Um dein Verhältniss zu deinem Körper wieder in einklang zu bringen brauchst du vor allem viel Geduld - bedenke wieviele Jahre du ihn hast "hängen lassen" egal ob aufgedrängt oder mehr oder weniger "freiwillig".


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Vor allem sollte jedem klar sein, daß es einen deutlichen Unterschied zwischen "Hunger" und "Appetit" gibt und daß viele Diätgläubige/geschädigte verlernt haben, diesen wahrzunehmen - ja, oft sogar nicht wahrhaben wollen, daß es ihn gibt.


    Hunger ist ein körperliches Zeichen für Energiemangel. Hunger ist ein "sinkendes Gefühl" in der Magengrube, oft sogar regelrecht schmerzhaft ziehend und - vor allem - Magenknurren.
    In diesem Falle ist es dem Körper egal, was man sich reinwirft, Hauptsache er kann Energie herausholen. Eine Mahlzeit, die von jedem etwas enthält, wäre dabei aber optimal - also Kohlenhydrate, Eiweiß, Fett.


    Appetit ist, ein deutliches geistiges Bild einer ganz bestimmten Speise vor Augen zu haben. "Das und nichts anderes". Der Körper signalisiert damit einen Mangel an Vitaminen oder Mineralstoffen. Manchmal aber leider auch ein maskierte Allergie. Solange aber die Verdauung in Ordnung ist, sollte dies nicht der Fall sein.


    Dabei spielt es absolut keine Rolle, ob der Magen schon voll ist oder nicht. Und wenn das letzte Hühnerbein schon oben rausguckt, die Kugel Eis paßt noch. :D
    Oft ist es aber auch so, daß Appetit ganz und gar nicht auf besonders kalorienhaltige Speisen ausgerichtet ist sondern auf Kleinigkeiten wie ein Stückchen Orange, Apfel, saure Gurke, sogar Rosenkohl oder Spinat.



    Ich möchte zwar nichts generalisieren, aber wer richtige Hungersignale nicht kennt sondern nur wechselnden Appetit, sollte zumindest in Betracht ziehen, daß er sich falsch ernährt - egal, ob die Nahrung medienkonform ist oder nicht.



    Seit ich vor 2einhalb Jahren wegen meiner Allergien meinen Speiseplan umgestellt habe, habe ich das erste mal überhaupt wieder richtigen Hunger verspürt.
    Ich wache morgens mit knurrendem Magen auf, habe aber kaum noch Appetit-"Anfälle".
    Oft bin ich sogar zu faul, mir was zu essen zu machen. Zwar hängt mir der Magen in den Kniekehlen, aber mir mag partout nicht einfallen, was ich essen könnte. Total bescheuert.
    Wenn Appetit auftritt, ist dies oft sogar nach einer völlig kalorien- und geschmacksfreien Vitamintablette erledigt (weil ich manche Dinge wie Rollmops eben nicht ohne Zwischnenstop in der Ambulanz essen kann)
    Manchmal jedoch ertappe ich mich dabei wie ich Sahne direkt aus dem Becher löffele. Das passiert meistens dann, wenn ich an dem Tag zu wenig Fett gegessen habe. (z.B. Pfannekuchen statt Butterbrot)


    Dann kann ich auch behaupten, daß mich das Fett sattgemacht hat. Doch den Magen füllen (das was viele Leute mit Sättigung gleichsetzen) tut so ein halber Becher Sahne mit Sicherheit nicht.



    Feyiama, führe doch einmal spaßeshalber ein Ernährungsprotokoll. Eine Woche lang und teile dann alles durch 7, um den Tagesdurchschnitt zu erhalten.
    Ich habe damit letztes Jahr jedenfalls festgestellt, daß ich - durchschnittlich - exakt das zu mir nehme, was einem Menschen sogar von den Ernährungswissenschafftlern zugestanden wird. Das sind u.a. ca. 80g Fett. Der Körper braucht das und er wird es sich mit aller Gewalt holen. Ob dies nun mit 400g 20%-iger Diät-Margarine (und entsprechendem Brot-Verbrauch) oder durch 1 Liter Milch und 3 Butterbrote oder zur Not auch mal durch 200g 30%-iger Sahne direkt aus dem Becher geschieht.

  • Wow Julchen,
    dann ist es ja wirklich echter "hunger" den ich neuerdings öfter bemerke :D
    naja ok das mit dem Magenknurren ist etwas schwierig, der grummelt ja eh andauernd und es klingt fast immer zu ähnlich um es zu definieren :o


    Apetit ist bei mir aber nicht sooo deutlich, da gibts schon abstufungen:
    wie z.B. Apetit auf Fleisch oder Milchprodukte - ohne konkrete Vorstellung was genau
    und dann gibts die Version wo ich genau sagen kann:
    jetzt hab ich apetit auf einen Apfel, Schokolade, Pommes oder sowas, da hab ich dazu das Bild vor Augen, selbst den Geschmack schon im Mund (wie es schmecken sollte und wehe wenn nicht).


    Ernährungstagebuch ist auch ein guter Rat, sowohl wenn man nicht sicher ist wieviel (jeweils) man isst, aber auch wenn man rauskriegen will was einem nicht bekommt - @ Julchen danke nochmal für den Rat mir hat es schon mehrfach weitergeholfen.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Hallo Julchen (darf ich so abkürzen?) ...


    das mit dem Ernährungstagebuch ist eine sehr gute Idee. Schon alleine, um vllt. auch den letzten Sodbrennen- und Durchfallverursacher zu finden. Und auch mal zu schauen, wie viele Kalorien, etc. ich wirklich zu mir nehme. Denn es kommt mir schon irgendwie sehr viel vor. Allerdings scheint mein Körper es im Moment anders zu sehen.
    Das soll jetzt nicht heißen, dass ich danach wieder penetrant auf meine Kalorien achte, das ist mir eh zu mühsam. ;) Aber nur um mal einen groben Überblick zu bekommen.
    Danke nochmal für den Tipp. :)


    Hunger kenne ich schon und kann ihn - GsD - auch vom Appetit unterscheiden. Ich wache jeden morgen mit Magenknurren auf und gehe i.d.R. auch mit solchem zu Bett, was aber daran liegt, dass ich auf vollem Magen partout nicht einschlafen kann. Daher esse ich lieber nichts. Wenn ich dann mal wieder meine Heißhungerattacke hatte, merke ich das auch sobald ich in die Waagerechte gehe. Mir wird einfach nur schlecht. *sigh* ...


    Eine Weile war Hunger bei mir auch: Schmerzen in der Magengegend. So starke Schmerzen, dass ich kaum noch aufrecht gehen konnte. Damals habe ich meinen Körper auch drangsaliert. Nach dem Motto: Was? Du knurrst? Jetzt kriegst du erst recht nix. Ich weiß, dass das falsch war ... mittlerweile. Damals wollte ich ja partout ein paar Kilo weniger wiegen. Das hat er mir mit Schmerzen gedankt. Erst als ich wieder auf mein Hungergefühl gehört habe, hat sich das mit den Schmerzen auch wieder eingerenkt. Jetzt kommt er nur noch ab und an mal an, wenn ich absolut keine Zeit habe, mir was zu Essen zu machen, wenn er signalisiert, dass er Hunger hat. So ganz im Reinen ist mein Magen mit mir wohl immer noch nicht. ;)


    Cailly: Das mit dem "es muss jeder für sich selbst ausprobieren" gefällt mir an Pollmer auch sehr gut. Wobei es auch Dinge gibt, die man ja nicht "ausprobieren" kann. Wie z.B. die Studien, die (angeblich - traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast ;-)) besagen, dass Abnehmen die Lebenserwartung verringert. Dinge, die man nicht ausprobieren kann. Hier hängt es wieder daran: Wem glaubt man? Den Menschen die sagen "Iss weniger Fett und du lebst länger" oder denen die sagen "Wer abnimmt, verkürzt seine Lebenserwartung". ... Oder ändert man seine Einstellung dahingehend, dass man sagt: "Ich kann den Tod nicht umgehen. Hauptsache, ich fühle mich in meinem Leben wohl." ?
    Patentlösungen gibt es in der Hinsicht wohl nicht.

  • Zitat

    Gleiches mit den Heißhungerattacken. Denn dadurch, dass diese fast gänzlich verschwunden sind, tue ich meinem Körper ja energietechnisch auch noch was Gutes. Ich will/werde jetzt versuchen, meine Ernährung so in den Griff zu kriegen wie ICH der Meinung bin, dass sie mir gut tut.



    Bei Fett gibt es noch einen anderen Aspekt zu beachten. Fett läst den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen, so das weniger Insulin ausgeschüttet wird, was wieder dazu führt das der Blutzuckerspiegel auch wieder langsamer gesenkt wird und das verhindert eine Unterzuckerung und damit diese tierischen Heißhungerattacken.

  • Zitat von Feyiama

    Und auch mal zu schauen, wie viele Kalorien, etc. ich wirklich zu mir nehme. Denn es kommt mir schon irgendwie sehr viel vor. Allerdings scheint mein Körper es im Moment anders zu sehen.


    Der Energiebedarf steigt und fällt je nach Bewegung und - bei Frauen - mit dem Zyklus.
    Ich habe durch das 6-wöchige Tagebuch u.a. herausgefunden, daß ich dankenswerterweise meinen Stoffwechsel nicht versaut habe.
    Durchschnittlich liege ich bei schlappen 2200 kcal pro Tag und halte mein Gewicht problemlos. Seit dem Sommer (ich mußte eine SD-Tablette absetzen) sind sogar 2-3 kg verschwunden.


    Exakt 2-3 Tage vor den "Tagen" könnte ich jedoch den Kitt aus den Fenstern fressen :D Da mache ich es unter 2700-2800 kcal nicht.
    Natürlich nehme ich dann auch 3 Kilo zu, aber das ist alles nur Wasser, weil es nämlich am Stichtag innerhalb weniger Stunden wieder verschwindet. Bei Fett wäre das ja schlichtweg unmöglich. Außerdem verliere ich an diesem Tag den Appetit und begnüge mich mit 1600-1800 kcal.


    Bis auf dieses Intermezzo ist mein Gewicht überaus stabil. Egal wieviel ich esse oder nicht esse - Hauptsache es entspricht dem aktuellen Energiebedarf.
    Es ist aber schon erstaunlich, wieviel Energie der Körper für einen "simplen" hormonellen Prozeß benötigt. Weitaus mehr als man in dieser Zeit durch Sport verbrauchen könnte.

  • Hallo Feyiama,


    öhm also ich glaub da hab ich was Mißverstanden oder ?


    Pollmer hat eine Statistik in einem der Bücher wo zwar ein Zusammenhang von "abnehmen" und verkürzung der Lebenserwartung drin sind, aber dabei geht es um "abnehmen durch diät" - oder?


    Wobei ja schon klar ist warum eine "Reduktionsdiät" dem Körper schaden zufügt und es auch logisch ist das jeder Schaden der dem Körper zugefügt wird auswirkung auf die Lebenserwartung und auf die Lebensqualität hat.
    Gewichtsverluste durch beseitigung von Erkrankungen hingegen dürften keinen Einfluss oder wenn dann ja eher positiven auf die Lebenserwartung haben - logisch betrachtet.


    Übrigens dein Fazit(?):

    Zitat

    "Ich kann den Tod nicht umgehen. Hauptsache, ich fühle mich in meinem Leben wohl."


    hat eine Menge für sich. Oder?


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Julchen: Das mit den Tagen vor den Tagen kenne ich. Am Wochenende hätte ich nur noch Fressen können. Gestern Abend wusste ich dann warum. *g* Ich werde mal schauen, ob ich heute Abend zu Hause noch zusammen bekomme, was ich heute verdrückt habe. Ansonsten werd ich morgen damit anfangen. *gespannt auf das Ergebnis bin*


    Cailly: Natürlich war das jetzt nur auf Diäten bezogen und nicht auf Krankheiten. Wenn die beseitigt werden, ist es natürlich schön und erstrebenswert. Es ging mir nur um den Mythos "Wer abnimmt, lebt länger" ...


    Mein Fazit hat mit Sicherheit viel für sich, aber es ist für mich (leider) noch nicht so einfach, es wirklich effektiv umzusetzen. In der Theorie sind sämtlichen guten "Vorsätze" schon vorhanden, in der Praxis kriege ich immer noch Rückschläge. Aber ich bin ein Stehaufmännchen. :)


    Und ich muss zugeben, wenn ich endlich mal meinen inneren Schweinehund überwinden würde und mich mal ein bisschen mehr bewegen würde, so dass meine Muskulatur etwas die Chance hat sich aufzubauen um meine Kilos besser durch die Gegend hiefen zu können, würde es mir gar nicht so schlecht gehen. ;)


    Aber ich weiche vom Thema ab. :)


    //Edit: Hach, hab was vergessen. *schäm*


    Susi: Danke, diese Info hatte ich bisher noch nicht. Oder habe ich sie nur überlesen? *spion* Naja, wenigstens erklärt das Einiges. :)


    Julchen: Mir ist da noch was zu einem deiner vorigen Posts eingefallen bezüglich der Fettmenge. Meine alte Ernährungsberaterin (*hust*) hat immer was von 30 gramm gefaselt und nicht von 80 gramm. *spion* ...

  • Öhm, sorry wenn ich jetzt meinen Senf dazugebe aber ...


    Ernährungsberaterin die sagt maximal 30g Fett am Tag - ja doch kenn ich auch, im Rahmen einer "Reduktionskost" sollte man nur bis zu 30g Fett am Tag essen, ansonsten wären 60g am Tag erlaubt...
    sind aber die Anhänger der "veralteten" weiniger fett ist gesünder Theorie.


    liebe Grüße aus dem Chaos der Renovierung,


    Cailly

  • Zitat von MeiersJulchen

    Ich denke hier im Forum treiben sich genug Gallen-lose User rum, die davon ein Lied singen können ;)


    Ich gehöre auch zu den "Gallenlosen" ... und als ich gelesen habe, dass fettreduzierte Ernährung Gallensteine begünstigt, bin ich fast aus allen Wolken gefallen. Die Biester kamen nämlich, nachdem ich meine Ernährung schon ziemlich lange auf fettreduziert umgestellt hatte. Na, danke vielmals. Da kamen die also her. Tsja, und jetzt kriege ich von zuviel Fett Durchfall. Aber ich möchte jetzt nicht allzusehr ins Detail gehen. ;)

  • Hallo Feyiama,


    das mit dem Durchfall von zu "fettem" Essen (bei mir brauchts nur das falsche zu sein) haben nicht nur leuts ohne Galle...
    ich hab meine noch, auch noch nie Steine oder so gehabt und Trotzdem....


    vielleicht liegts ja auch nur daran das ich als Kind wenn überhaupt dann nur bei Oma normale Kost bekam und die hatte es nicht mit "pflanzenfetten" gerade mal die Pommes aus der Fritteuse gabs wenn ich sie zur "arbeit" begleiten durfte... die vertrag ich auch heute noch sehr gut.


    liebe Grüße,
    Cailly

  • Hallo!


    Mit Interesse hab ich eure Beiträge gelesen. Was ich nun zum ersten Mal höre/lese ist das Gallenprobleme von zu wenig Fett kommen.Vor 9 jahren bin ich mit Schmerzen in die Klinik gekommen. Und die Ärzte waren sich schnell einig das ich wohl eine Menge Gallensteine hätte...Am nächsten Morgen kommt eine unfreundliche Krankenschwester ins Zimmer und will mich wiegen. Ich fragte warum da sagte sie mir weil ich am nächsten Tag operiert werden soll. Hallo? Mit mir hat da niemand drüber geredet! Ich hab mich geweigert und bin dann noch von den Ärzten angepflaumt worden ich bräuchte nicht wieder kommen wenn ich Schmerzen habe. ich hab die Klinik spfort verlassen und bin zu meinem Hausarzt. Der hat mich beruhigt,die Akte angefordert, mich am nächsten Tag untersucht und keinen einzigen Stein gefunden!!!! ich hol mir jetzt immer ne zweite Meinung wenn mich einer operieren will.
    Sorry, war nicht zum eigentlichen Thema.
    Ich habe auch das Gefühl weniger zu essen wenn ich nicht immer das fettärmste esse.Und manchmal gibt mein Magen erst Ruhe wenn er den Hamburger oder die Pomes aus dem imbiss bekommt. Das passiert so alle 2 Monate...Und dann gönn ich mir das einfach.

  • Hallo Immie


    also das kann ich bei mir so nicht sagen, bei mir macht Eiweiß vor allem eins: Bauchweh!!! Blähungen! und ja "Durchfall".... jedenfalls zuviel davon.


    Es dürfte so sein wie bei fast allem:
    es ist sehr individuell was am besten/schnellsten Satt macht, aber sicherlich wird man erst Satt sein wenn der Körper hat was er braucht.
    Zumindest ist das die gesündeste Art sich zu sättigen.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Lady-Kowali: Bei meiner ersten Cholik haben sie mich mit Verdacht auf - obacht - Gürtelrose (!!!) entlassen. Wenn sich Bläschen und Pickelchen am Bauch bilden sollten, sollte ich einfach nochmal wiederkommen.


    Die nächste Cholik (wird das überhaupt so geschrieben? *unsicher bin*) lies einige Zeit auf sich warten, kam dann aber umso heftiger. Ich bin dann wieder Nachts in die Notfallambulanz meines KHs gefahren und der zuständige Arzt hat die Gallensteinchen gefunden. Ich habe ihm dann von meinem letzten Besuch erzählt, er hat sich meine Akte angeschaut und meinte nur noch: "Es gibt Gründe, warum dieser Arzt hier nicht mehr Arbeitet."
    Ich hab ihn mit ganz großen Augen angeschaut und konnte mir ein Lachen nicht wirklich verkneifen.


    Zitat von Cailly

    [...] es ist sehr individuell was am besten/schnellsten Satt macht, aber sicherlich wird man erst Satt sein wenn der Körper hat was er braucht. [...]


    Amen. :)
    Und das werde ich mit Sicherheit nicht mehr ignorieren.

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