Kennt Euer Arzt Euer wahres Gewicht?

  • Hallo zusammen,
    seit ich denken kann, flunkere ich bei Arztbesuchen, wenn die Frage nach dem genauen Gewicht kommt. Meistens in den Anamnesebögen. Ist mir zu peinlich...:o


    Heute war ich bei meiner Hausärztin und habe ihr von meinem neuen Anlauf zum Abnehmen erzählt (habe mich hypnotisieren lassen). Sofort fragte sie mich, wie viel ich denn momentan wiegen würde. Ich hab mich geziert und ihr gesagt, dass ich damals (als ich zu ihr gewechselt bin) da sicherlich etwas untertrieben habe. Leider bin ich ein schlechter Lügner, denn ich wusste nicht mehr was ich angegeben habe. Letztendlich hab ich mich durchgerungen und mein tatsächliches Gewicht angegeben.


    Aber jetzt fühle ich mich komisch damit. Klar eigentlich sollte ich dazu stehen, aber diese Zahl ist soo hoch...
    Sie war auch etwas erstaunt, hat mich wohl doch leichter eingeschätzt....


    Wie handhabt ihr das so? Seid ihr immer grundehrlich?


    LG Gismo

  • Ich gebe außer Medikamenten-Unverträglichkeiten überhaupt gar nichts in diesen Fragebögen an, weder Gewicht noch Ausbildung noch Beruf noch sonstwas.


    Daß ich dick bin, sieht jeder, dessen Sehnerven noch halbwegs ihren Dienst tun.
    Den einzigen, den das Gewicht etwas angehen würde, wäre der Anästhesist in Vorbereitung einer korrekten Narkose.
    Oder einen Orthopäden/Chirurg, der eine Prothese berechnen müßte.


    Alle anderen Ärzte sollen bitteschön meine vorliegenden Beschwerden behandeln. Wenn sie sich dazu nicht in der Lage sehen, taugen sie nichts.

  • Oder wie eine sehr schlanke Freundin von mir sagt:


    "Sind wir hier auf dem Viehmarkt, dass ich mein Gewicht angeben muss? " ;)



    Und bei mir: wenn ich es genau kenne, dann gebe ich es auch korrekt an ... meist ist es aber eher geschätzt.

  • Außer für Narkose oder beim Frauenarzt in der Schwangerschaft habe ich mein Gewicht bisher noch nicht angeben müssen. Auf den Fragebögen wurde auch nicht danach gefragt; da ging es um Medikamente, Allergien, wann welche OP war etc. und allgemein Daten eben, die mit der jeweiligen Erkrankung zu tun hatten.

    Ich könnte es auch nicht angeben ... ich weiß es schlicht und einfach nicht :p ... meine Waage hat seit Ewigkeiten keine frischen Batterien gesehen und daher bin ich gedanklich immer noch bei meinem Gewicht von vor etlichen Jahren ;) ... (ob es noch soviel ist oder nicht - keine Ahnung).

  • Hallo


    meine Ärztin hat erst gar nicht nach meinem Gewicht gefragt, bei der Frauenärztin kann ich mich nicht erinnern, ist zu lange her, dass ich das erste Mal dort war.


    Im Krankenhaus bei Narkosen gebe ich immer eher 1-2 kg mehr an, weil ich Angst habe, sonst während der Op aufzuwachen. :o


    Ich war mal bei einem Arzt, der fragte gleich nach meinem Gewicht, als ich es wahrheitsgemäss antwortete, schaute er mich abschätzig an und meinte: "könnte stimmen" - das war dann auch der letzte Besuch bei diesem Arzt. Er hätte mich eh nicht behandelt, weil er meinte, wenn ich abnehmen würde, würden sich auch meine Beschwerden geben. Heuite würde ich mich bei der Ärztekammer über ihn beschweren. Inzwischen ist er tot. :evil:

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Ich muss dreimal in der Woche zur Dialyse.
    Dort wiege ich mich vor und nach der Therapie. Das muss sein um meinen Wassergehalt zu bestimmen. Je nach Gewicht wird mehr oder weniger Wasser gezogen.
    Damit habe ich keine Probleme, dient es doch meinem Wohlbefinden.


    Beim Hämatologen werde ich einmal in der Woche gewogen.
    Für den sind Gewichtsschwankungen auch wichtig zur Berechnung der Infusionen.


    Der Hausarzt musste das genaue Gewicht kennen um die Tagesdosis Morphium richtig zu berechnen.


    Egal ob mit 180 Kg oder 135 Kg, zu meinem Schutz gebe ich mein Gewicht immer korrekt an.
    Allerdings habe ich auch keine Probleme damit zu meinem Gewicht zu stehen. Es ist mir schlicht egal was ein anderer mit dieser Info anfängt.
    Es ist wie mit Allem im täglichen Leben, ich bestimme wer mir weh tun darf oder kann. Ärzt/Fremde gehören da sicher nicht dazu!

  • Vielen Dank für die vielen Antworten. Naja, sie hat mich damit bekommen, dass das ja so toll ist, wenn man nachher ne Verlaufskurve hat (wie viel ich wann gewogen habe). Im Nachhinein ärgere ich mich drüber. Setzt mich ja auch unter Druck.


    Und das mir, die ich doch sogar schon bei ner Vollnarkose geflunkert hab :rolleyes: und trotzdem nicht zu früh aufgewacht bin. Ja, ja, ich weiß, unverantwortlich...


    Naja, ich werde mir für die Zukunft auf jeden Fall den Spruch mit dem Viehmarkt merken. Und bei meiner Ärztin werde ich versuchen, es wie Andreas zu sehen "ist mir egal, was sie mit dieser Info anfängt".

  • Und das mir, die ich doch sogar schon bei ner Vollnarkose geflunkert hab :rolleyes: und trotzdem nicht zu früh aufgewacht bin. Ja, ja, ich weiß, unverantwortlich...


    Gut, daß Dir das schon selbst eingeleuchtet ist :cool:


    Wenn das Gewicht in grundlegender Form in eine zu genau dem Zeitpunkt vorgenommene Behandlung einfließt, dann sollte man es auch so genau wie möglich angeben.
    Zur Not eben ohne alle Vorbehalte vor Ort wiegen lassen, wenn man zu Hause seine Waage schon längst gefeuert hat.


    Die Verlaufskurve kann sich ein Arzt doch in die Haare schmieren. Dafür muß man nicht studiert haben, um sowas zu zeichnen. Und was kann man daran erkennen? Gar nix! Das Kopftätscheln und die "Motivation" bekommt billiger im Zeitschriften-Kiosk an der Ecke.


    Wenn eine Behandlung anschlägt, so tut sie das völlig ungeachtet des Gewichts. Und eine fallendes/steigendes Gewicht sagt rein gar nichts über die Qualität oder "konsequente" Durchführung einer Therapie aus. Außer natürlich es wäre eine gezielte Therapie gegen Ödeme o.ä.

  • Mein Hausarzt lässt mich einfach auf die Waage steigen, dann kennt er mein aktuelles Gewicht.
    Das macht er natürlich nicht jedes mal und er zwingt mich auch nicht dazu, aber ich habe damit auch absolut kein Problem.
    Was hätte ich davon wenn er mein Gewicht nicht kennt ? Warum sollte ich mich vor meinem Hausarzt schämen ? Zu dem sollte ich schon ein Vertrauensverhältnis haben, schließlich ist er der erste Ansprechpartner, was meine Gesundheit betrifft.


  • Was hätte ich davon wenn er mein Gewicht nicht kennt ?


    Umgekehrt fragt man sich natürlich auch: was hat er denn davon Dein Gewicht zu kennen?


    Sagt Dein Gewicht etwas über Deinen Gesundheitszustand aus? Eigentlich sollte es das nicht, denn das Körpergewicht ist keine Maßeinheit dafür wie gesund oder krank jemand ist.


    Meine sehr schlanke Freundin schämt sich nicht für ihr Gewicht, sie fand es nur einfach befremdlich auf eine Waage gestellt zu werden.


    Von ihrer Hausärztin war sie das nicht gewöhnt und als sie von einer Amtsärztin auf eine Waage gescheucht, einen BMI im Bereich "Untergewicht" bescheinigt und daraufhin Vorwürfe zu hören bekam, dachte sie echt sie spinnt. Sie hat diese Figur schon ihr Leben lang, isst gerne und gut und war ziemlich erzürnt über diese Aktion. Sie kannte noch nicht mal den Begriff BMI. :D


    Erlebnisse die für "uns" (also für viele Übergewichtige) Alltag sind, sind nicht zwingend für jeden Patienten normal und alltäglich und das ist so eigentlich nicht in Ordnung. Denn mit der Ermittlung des Gewichts erfolgt eventuell zugleich eine Wertung, wenn es blöd läuft.


    Klar ist es okay gewogen zu werden wenn es wirklich einen zwingenden Grund hat, aber wenn es keinen zwingenden Grund hat, frage ich mich schon wozu das gut sein soll, zumal es ja offenbar bei einigen wirklich Stress und Beschämung auslöst. Finde ich eben umgekehrt auch keine gute Grundlage für eine positive Zusammenarbeit mit dem Arzt und ein gutes Vertrauensverhältnis.

  • Also mir hat meine zwängelige Art, meine Ärzte in meinem Portemonai dabei zu haben und mein Gewicht beim Hausarzt notiert mal das Leben gerettet, als mein Herzchen nicht mehr so wollte und ich mich auf die Reise zum Licht am Ende des Tunnels machte durch einen zu geringen Kaliumspiegel. Der Notarzt brauchte da mein Gewicht um die richtige Menge Kalium aufzuziehen, weil ohne Kalium auch die Reanimation nicht geklappt hätte. Eine "Schätzung" vom Notarzt her hätte auch klappen können - hätte aber auch in die Hose gehen können.


    Klar ist das ein Sonderfall - sehe aber jetzt auch nicht wirklich so das Problem bei mir - egal welche Kiloklasse ich habe. Gewogen werde ich beim Frauenarzt und beim Hausarzt (also mein alter Hausarzt, aktuell habe ich ja keinen :o)- habe ich Tage wo ich ein Problem mit meinem Gewicht habe, stelle ich mich einfach rücklings auf die Waage und sag dem Arzt, dass ich es nicht wissen will. Hab damit nie Probleme gehabt.


    Achja von einem Narkosearzt, der sich alleine auf das "gesagte" Gewicht verlässt, würde ich mich nicht operieren lassen - ist mir aber auch noch nicht bei meinen vielen OPs unter gekommen, musste immer beim Narkosearzt auf die Waage, selbst bei meiner Zahnarztop.



    Leela

  • Umgekehrt fragt man sich natürlich auch: was hat er denn davon Dein Gewicht zu kennen?


    Sagt Dein Gewicht etwas über Deinen Gesundheitszustand aus? Eigentlich sollte es das nicht, denn das Körpergewicht ist keine Maßeinheit dafür wie gesund oder krank jemand ist.


    Das Gewicht als einzelnes betrachtet, sagt wohl nichts über den Gesundheitszustand aus. Ein Gewichtsverlauf hingegen schon.


    Gewichtszunahme oder -abnahme können schließlich Symtom für etliche Krankheiten sein. Deswegen ist auch die Frage nach dem Grund der Zu- bzw. Abnahme beim Arzt in meinem Augen auch keine Schikane, sondern eine Ausschlussmöglichkeit. Und da es einen Unterschied machen würde, ob ein dicker oder ein dünner Mensch das gleiche Gewicht im gleichen Zeitraum verliert oder zulegt, finde ich es nur logisch, die Differenz zur absoluten Zahl, also die Gewichtsänderung zum aktuellen bzw. zum Anamnesegewicht zu betrachten.


    Und ich kann Ärzte verstehen, die nach einer Zahl als objektiver Kenngröße fragen und sich nicht mit der unspezifischen Aussage, viel Gewicht zugenommen oder verloren zu haben, zufrieden geben.
    Damit meine ich nicht, dass das Gefühl, das durch die Gewichtszu- oder Abnahme entsteht, zu vernachlässigen ist oder der durch die Veränderung eventuell entstandene Leidensdruck nicht real ist. Aber für den Arzt und damit auch für mich als Patient bedeuten das unter Umständen doch unterschiedliche Diagnosen und Therapieformen.


    So sind meiner Beobachtung nach Zunahmen über die individuelle "Grenze" (z.B. ü100) hinaus bei vielen Personen leidvoller als innerhalb der selbst gesteckten Grenze. Und ich wage mal zu behaupten, dass es medizinisch irrelevant ist, ob ein 95 kg Mensch oder ein 99 kg Mensch 2 kg Gewicht zunimmt.

  • Hm, ja stimmt da hast Du Recht.


    Den Gewichtsverlauf hatte ich nicht bedacht, eventuell auch deshalb weil ich bisher eigentlich nur bei neuen Ärzten nach dem Gewicht gefragt wurde und später nicht mehr darüber geredet wurde (also über die konkrete Zahl, über das Gewicht allgmein schon) ... aber es stimmt schon, die Zahlen könnten mal wichtig werden.


  • Gewichtszunahme oder -abnahme können schließlich Symtom für etliche Krankheiten sein.


    Ja, wenn es die heutigen Ärzte tatsächlich mal so sehen würden, dann wäre das ja ok.
    Leider aber wird oft genug das Gewicht selbst als die Krankheit betrachtet und "Diagnosen" der Form "nehmen sie ab, dann geht <beliebige Beschwerden> weg" sind Alltag geworden.



    Eine krankheitsrelevante Zu- oder Abnahme merkt man mit Sicherheit an der Kleidung.
    Nur geh mal zum Arzt und erzähle was von Zunahme. Die Chance, dort mit völlig hinrissigen Ernährungstips und anderem Müll überschüttet zu werden ist groß.
    Selbst bei einer unerklärlichen Abnahme kann es einem passieren mit einem debilen Grinsen "oh wie schön. machen sie genauso weiter" empfangen zu werden.


    Ich sage nachwievor, daß langfristige ärztlich geführte Gewichtskurven "ins Blaue hinein" Unsinn sind.

  • Das Gewicht als einzelnes betrachtet, sagt wohl nichts über den Gesundheitszustand aus. Ein Gewichtsverlauf hingegen schon.


    Absolut.
    Bei vielen Krankheiten sind die Gewichtsschwankungen eines der Symptome.
    Die Frage ist nur, kombiniert der Arzt auch entsprechend?
    Schauen sich Arztpraxen wirklich den Gewichtsverlauf an?
    Viel mehr wird er wahrscheinlich sagen - Sie haben Ödeme, bekommen ein Diuretikum, bitte notieren Sie sich täglich ihr Gewicht.


    In meiner Zeit als KS habe ich selten übergewichtige Patienten erlebt, die bei der Aufnahme ihr Gewicht richtig angegeben haben - bzw gewusst.
    ;)
    Deswegen haben wir irgendwann nicht mehr gefragt, sondern hatten gleich die Waage bei der Aufnahme dabei.


    Aber das ist okay. So sind Menschen. Ich schwindel auch wenn ich es angeben soll.


    LG


  • Die Frage ist nur, kombiniert der Arzt auch entsprechend?
    Schauen sich Arztpraxen wirklich den Gewichtsverlauf an?


    Der Knackpunkt überhaupt.


    Stellen wir uns mal vor, ein tief und fest in der Diätdemenz steckender Dicker nimmt unverhofft einfach so ab und erzählt das voller Stolz dem Arzt.
    Ist der Arzt nun ein Idiot, wird er darüber voll des Lobes sein und verkennt eventuell die Relevanz dieser Information. Ist demjenigen damit geholfen? Nö.


    Wenn man eine wirklich schlimme Krankheit hat, so werden sich mit Sicherheit innerhalb kürzester Zeit (wahrscheinlich schon vorher) völlig gewichtsunabhängige Symptome einstellen, bevor allein die fallende Tendenz einer Gewichtskurve Anlaß zur Sorge gäbe.


    Ich hab immer noch die Geschichte vor Augen, wo ein Mann über viele viele Jahre hinweg über unerklärliche stetige Zunahme geklagt hat, und alles, was den Profis dazu einfiel, war die "Verordnung" von Ernährungstips und Diäten.
    Letzendlich wurde er von einem 50 (fünfzig!) kilo wiegenden Tumor befreit.
    Der war im Laufe seiner "Karriere" garantiert nicht nur bei einem einzigen Arzt vorstellig geworden.
    Gewichtskurve und Symptome ... ja, ne is klar. Für'n Arsch!


    Und wenn hier nun jemand mit "Ausnahmefall, Ausnahmefall!" argumentieren möchte... das mag schon sein, daß dies in dieser krassen Form nicht oft vorkommt.
    Aber es zeigt ziemlich wunderbar, daß Ärzte ganz offensichtlich ihr Diagnose-Geschäft nach dem Wahrscheinlichkeits-Motto betreiben. Jajajaja, die meisten Dicken fressen eben viel zu viel. Diät wird schon passen.
    Wie gesagt braucht es dafür mitnichten ein Studium.
    Das ist großangelegtes, flächendeckendes, aber billigstes Hinterhofquacksalbertum.
    Denn ein Arzt als Profi ist doch eben genau dafür da abzuwägen, welcher Fall im Einzelnen vorliegt und nicht, um Schundliteratur aus seinem Wartezimmer abzusingen.



    Zitat


    Viel mehr wird er wahrscheinlich sagen - Sie haben Ödeme, bekommen ein Diuretikum, bitte notieren Sie sich täglich ihr Gewicht.


    Die einzige sinnvolle Anwendung, die auch mir einfallen mag. Der Verlauf ist exakt zum Zeitpunkt der Behandlung relevant.
    Dazu brauchte es vorher keiner "vorausschauenden" Notierung.



    Zitat

    Deswegen haben wir irgendwann nicht mehr gefragt, sondern hatten gleich die Waage bei der Aufnahme dabei.


    Einzige sinnvolle Handhabung, wenn die Gewichtzahl tatsächlich wichtig genug ist, um Fehler bei der Behandlung ausschließen zu müssen.


    Wie sagte Dr. House (also der aus der Serie) so schön?
    Everybody lies! :D

  • also bei meiner Hausärztin läuft das so ab, dass man einmal im Jahr gewogen wird, Größe gemessen, Blutabnehmen und Blutdruck messen. Das gehört zum jährlichen Gesundheits-Check-up mit dazu. Ob sie das nun bei jedem Patienten macht, keine Ahnung. Die Kasse zahlt jedenfalls einen jährlichen Check-up, evt je nach Alter wird es durchgeführt oder nicht.:rolleyes:


    Somit steht mein Gewicht knallhart in meiner Akte, und- meine Güte, ich steh auch dazu, ich habs mir auf deutsch gesagt angefuttert, nun muss ich damit leben und dazu stehen, auch wenns mir nicht gefällt.:p


    Bei einer sehr unfreundlichen Frauenärztin habe ich mein Gewicht mit Absicht mal 30 kg höher angegeben, weil die dermaßen von oben herab war, dass ich auch all ihren Klischees entsprechen wollte, frei nach dem Motto "ist doch egal ob 150 oder 200 Kilo", für diese Ärztin war das eh alles einfach nur "fett" und "Nuancen" spielten bei meinem Gewicht für sie eh keine Rolle, weil ich ihr als Patientin total egal war und sie sowieso hoffte, dass ich nie wieder zu ihr komme, was ich auch nie wieder tat.:mad:


    Also ich gebe meist immer 5 kg mehr an und immer nur als "ca"- Angabe, da ich es ja auch nicht aufs Kilo genau weiß, so selten wie ich mich wiege. Ich lasse mir da immer Spielraum.:D


    Ach ja, und was ich niemals sage ist, dass ich gerade dabei bin, abzunehmen. Das mag als vorübergehender Motivationsansporn geeignet sein, spät wenn man dann wieder im selben Trott gelandet ist oder aus dutzend anderen Gründen dann doch wieder zugenommen hat, steht man ein Jahr später dann mit demselben (gar noch mehr) Gewicht in der Praxis und dann steht man noch dümmer da als vorher:o


    "ich dachte, Sie wollten abnehmen"- oder (noch schlimmer) "oh, wie schade, Sie waren doch auf so einem guten Weg". So, dann steht man dann wieder da und sagt, dass man zwar tolle 25kg runtergeschafft hat, aber 30 wieder drauf sind- verstehen tut das aber niemand, ausser im besten Fall man selbst...:eek:

  • also bei meiner Hausärztin läuft das so ab, dass man einmal im Jahr gewogen wird, Größe gemessen, Blutabnehmen und Blutdruck messen. Das gehört zum jährlichen Gesundheits-Check-up mit dazu. Ob sie das nun bei jedem Patienten macht, keine Ahnung. Die Kasse zahlt jedenfalls einen jährlichen Check-up, evt je nach Alter wird es durchgeführt oder nicht.:rolleyes:


    Somit steht mein Gewicht knallhart in meiner Akte, und- meine Güte, ich steh auch dazu, ich habs mir auf deutsch gesagt angefuttert, nun muss ich damit leben und dazu stehen, auch wenns mir nicht gefällt.:p


    Hallo


    leider haben ja viele Übergewichtige derart schlechte Erfahrungen mit Ärzten gemacht, dass sie nicht regelmässig gehen und schon gar nicht immer zum gleichen Arzt.


    Ich konnte auch immer zu meinem Gewicht stehen, wiege mich auch zuhause regelmässig, einfach um mein Gewicht im Blick zu haben.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • also ich habe auch schon sehr schlechte Erfahrungen mit Ärzten gemacht, so dass ich am liebsten heulend die Praxis verlassen hätte. Die einzige, die da noch menschlich ist, ist meine Hausärztin, aber die habe ich auch erst gefunden, nachdem ich zig verschiedene ausprobiert habe, im Laufe der Jahre.


    Sicher ist es nicht gerade angenehm, wenn ich mich von einer jungen, natürlich schlanken und attraktiven Arzthelferin wiegen lassen muss, aber zum Glück sind auch diese Mädels trotz ihres teils noch sehr jungen Alters, schon richtige Profis, heisst die denken sich wohl ihren Teil, zeigen mir das aber nicht, sondern behandeln mich ganz normal, nett.


    Ich denke mir einfach auch, das die da noch ganz andere Sachen zu sehen kriegen, nicht nur dicke Menschen, sondern eben zig verschiedene Problematiken, ungepflegte Menschen, schwierige Menschen, Menschen mit Erkrankungen, Behinderungen, schlimmen Hauterkrankungen, unfreundliche Menschen, Leute die kein Wort Deutsch verstehen, Leute die alles ausdiskutieren wollen usw, da fall ich kaum auf, da ich freundlich und pflegeleicht bin, eben nur dick


    ein lustiges Erlebnis hatte ich mal bei einem älteren Arzt, der sich längst zur Ruhe gesetzt hat. Seine Frau arbeitete als Sprechstundenhilfe in der Praxis und als ich zum Erstenmal dort war, nahm sie mich gleich (ungefragt) an die Hand und erklärte mir voller Stolz, dass sie mir auf jeden Fall zur Trennkost raten würde, das Lustige, sie selber war noch dicker als ich, und sie meinte nur, "Kind ich verstehe dich" und erklärte mir, dass sie vorher noch dicker war (*lol*) und alleine mit Trennkost um die 30 kg abgenommen hätte.


    Sie plauderte ohne Punkt und Komma, zeigte mir ein Buch und erzählte und erzählte. Nach einer gefühlten halben Stunde durfte ich dann schliesslich auch meinen Namen sagen und mein Anliegen nennen....


    sie war aber wirklich sehr symphatisch und lustig und trotz ihres Gewichtes achtete man bei ihr da so gar nicht drauf, weil sie so aufgeschlossen und herzlich rüberkam, wie man es selten erlebt


    ihr Mann hatte dann auch noch nen richtig dicken Bierbauch..... das war wirklich mal ne tolle Praxis, wo mein Gewicht so gar nicht beachtet wurde....


    ich denke, man muss da seine ganz eigene Strategie entwickeln, ich hatte jahrelang Hemmungen wegen meines Gewichtes, aber ich sehe auch nicht ein, warum ich jedesmal schamesrot durch die Praxis rennen sollte, nur weil ich xy kg wiege oder wieder 5 kg zugenommen habe.


    Es hat auch sehr mit der eigenen Ausstrahlung zu tun. Kurioserweise wurde mein Onkel, der auch sehr dick war, nie vom Arzt blöde angemacht, der hätte sich sowas auch nicht gefallen lassen, und man hatte automatisch Respekt vor ihm. Sicher kam da auch mal ein "Sie sollten/müssen abnehmen", aber mein Onkel machte sich schlichtweg viel weniger Gedanken darüber was die anderen über ihn dachten, und hatte dadurch auch kaum Hemmungen- dadurch wiederum eine selbstsichere Ausstrahlung........

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