Glaubt ihr Menschen...

  • Hallo zusammen!


    Zuerst möchte ich mal das Eingangspostig beantworten: Ja, ich glaube dicken Menschen, wenn sie sagen, dass sie nicht schlank sein möchten, ganz unabhängig von meiner eigenen Meinung. Zum einen ist das ein Prinzip von mir (ich bilde mir nicht ein, anderen in die Seele schauen zu können), zum anderen finde ich es auch gar nicht sooo abwegig.

    Ehrlich gesagt kann ich auch das Geschrei nach Argumenten nicht ganz nachvollziehen. Wieso muss man denn groß begründen, dass man seine gewohnte Gestalt gut findet und nicht ändern möchte? In anderen Kulturen ist das eine Selbstverständlichkeit, aber in unserer Gesellschaft herrscht ja eine Fixierung auf Schönheitsideale, die bald nur noch als hysterisch bezeichnet werden kann. Wer heutzutage von sich behauptet, gerne dick zu sein, muss ja lügen. Oder komplett spinnen.

    Ich möchte mal ein Gegenbeispiel geben. Ich habe einen Bekannten, der ist über 2 m groß. Der Kerl passt nirgendwo richtig rein, muss sich bücken, wenn er durch die Tür durch will, hat sich extra einen Van gekauft, damit er mehr Platz hat und berappt für neue Schuhe und Kleidung immer ein halbes Vermögen. Die vielen dummen Sprüche über seine Größe kann er inzwischen auswendig. Auch gesundheitlich trägt er gewisse Risiken, denn es gibt einige Krankheiten, die bei großen Menschen häufiger auftreten als bei „Normalwüchsigen“. Dieser Bekannte hat die Frage, ob er deshalb gerne 20 cm kleiner wäre, definitiv verneint. Hat er gelogen? Spinnt er deswegen?

    Es ist ja okay, wenn man andere Menschen nicht immer völlig verstehen kann. (Ich z.B. verstehe nicht, warum sich manche Frauen Silikonbrüste oder Schlauchbootlippen machen lassen.) Wir sind ja zum Glück immer noch Individuen! Trotzdem sollte man für einen selbst unverständliche Meinungen nicht grundsätzlich als Lügen oder „Schutzbehauptungen“ abstempeln.

    Individuelle Grüße von der Murmel

  • *hat gerade das dringende Bedürfnis, hinter jeden von Murmels Sätzen ein "Jawohl!!!" zu schreiben*


    Vor allem hinter das

    Zitat

    Wieso muss man denn groß begründen, dass man seine gewohnte Gestalt gut findet und nicht ändern möchte? In anderen Kulturen ist das eine Selbstverständlichkeit, aber in unserer Gesellschaft herrscht ja eine Fixierung auf Schönheitsideale, die bald nur noch als hysterisch bezeichnet werden kann. Wer heutzutage von sich behauptet, gerne dick zu sein, muss ja lügen. Oder komplett spinnen.



    Das war es, was ich die ganze Zeit so vehement wie erfolglos habe anbringen wollen...

  • Hm, spontan würde mir Japan einfallen. Soweit ich weiß, genießen Sumoringer und allgemein fülligere Menschen ein recht hohes Ansehen.


    @Pepe: Kongruent und Glaubwürdigkeit - Deine neuen Lieblingsworte, hm? :D :rolleyes:

  • Hallo Pepe,

    unfassbar, wie Du es schaffst, eine aggressive Grundstimmung in so viele Fremdwörter zu verpacken...
    Also ich für meinen Teil rede nicht von den typischen Talk-Show-Dicken. Ich glaube, ein großer Prozentsatz dieser peinlichen Vorführungen sind gestellt (oder ich hoffe es zumindest). Warum wirst Du so speziell? Ich glaube auch nicht, dass jemand mit 180 kg ohne Schnaufen in den 10. Stock kommt, es hat mir aber auch noch niemand weismachen wollen.

    Zitat von Pepe

    Man kann verbal alles bis zum geht nicht mehr diversifizieren siehe auch an vielen unsinnigen beispielen die hier genannt sind.

    Na danke! (Sagt übrigens gerade der Richtige...) :mad:

    Bleiben wir doch mal in der Realität. Du triffst eine Person mit einigen Pfunden zuviel, sagen wir mal Damengröße 48/50. Sie zeigt ein durchweg "kongruentes" Verhalten, d.h. sie schnauft nicht sonderlich beim Treppensteigen (wie ich dieses Klischee hasse), macht einen durchaus zufriedenen Eindruck und beantwortet die Fee-Frage mit "Nein danke, ich will so bleiben wie ich bin." Und Du glaubst ihr nicht, weil...?

    Zitat von Pepe

    Es besteht nicht Automatisch ein Recht auf Glaubwürdigkeit diese muss man auch glaubhauft rüberbringen können.

    Ich werde mir jetzt keine "Argumente" aus den Fingern saugen, denn ich finde nicht, dass man sich dafür rechtfertigen muss, wenn man sich gut so findet wie man ist. Außerdem sind in einigen Postings durchaus schon ganz konkrete Gründe genannt worden.

    Zitat von Pepe

    Ich kann mir kaum vorstellen das selbst die etwas "großzügigeren" Kulturen extremes übergewicht von z.b. 100 Kilo "Gut" finden.

    Ich kann mir kaum vorstellen = Es muss falsch sein. Das wolltest Du wohl damit sagen. Dieses Statement zeigt mir, dass Du noch nicht viel in der Welt herumgekommen sein kannst.

    Schöne Grüße, Murmel

  • Zitat von Pepe

    Kommunikation ist immer beidseitig und keine einseitige Willenserklärung die per
    Einschreiben durch einwurf seine gültigkeit erhält.
    Sender und Empfänger.
    Wenn das Gesendete nicht kongruent ist wird es in der Regel auch nicht angenommen.


    Da Kommunikation immer beidseitig ist, Sender und Empfänger, kann es durchaus mal passieren, dass die Ursache für eine Kommunikationsstörung auf Seiten des Empfängers liegt. :rolleyes: (Zum Beispiel dann, wenn er so eingestellt ist, dass er Argumente einfach nicht annehmen kann. Da können sich die Sender dann glatt zu Tode senden, es wird nichts ankommen.)

    Gruß, Sopho

  • Zitat von Murmel

    Hallo Pepe,

    unfassbar, wie Du es schaffst, eine aggressive Grundstimmung in so viele Fremdwörter zu verpacken...
    [/b]


    Unfaßbar auch, daß es dabei zu sprachschöpferischen Leistungen ungeahnten Ausmaßes kommt. Manche lösen das Rätsel in der Times, ich rätsel darüber, ob ein kongruentes Verhalten nicht manchmal ein konkludentes sein wollte. Warum? Ließ man es nicht?


    Mein Vorschlag wäre es, für besonders gute Leistungen auf dem Gebiet der sprachlichen Belustigung die Bücher des Zwiebelfischs zu verschenken. Was meint ihr?


    LG
    Klaus

  • Zum Glück ist denjenigen, die behaupten glücklich zu sein wie sie sind, die Meinung der anderen meist egal - ich würde sogar sagen es ist ihnen egal OB man ihnen glaubt oder nicht. Warum also drüber diskutieren ?

  • Nachdem ich diesen Thread gelesen bzw. z.T überflogen habe, ist mir immer wieder der folgende Gedanke gekommen:


    Ich bin sehr mit mir zufrieden. Ich finde mein Gewicht oft nicht toll und ärgere mich zuweilen, wenn ich mal wieder eine Tüte Chips verdrückt habe, aber: ich finde mich, also mein Wesen, meine Fähigkeiten, und auch vieles an meinem Aussehen klasse! Das Entscheidende an meinem Punkt ist: die meiste Zeit denke ich über mein Gewicht nicht nach. Ich fühle mich gut und habe gar keine LUST, ständig mein Gewicht oder sogar das Abnehmen zum Thema zu machen. Mein Leben besteht aus so viel Wichtigerem... Mein Freund liebt mich, ich habe einen tollen Freundeskreis - runde und dünne Leute... - und zum Leben gehört für mich auch, z.B. ein gutes Essen zu genießen oder ein kühles Bier oder ein Glas Wein oder eine Tüte Eis oder, oder, oder... Wie traurig wäre das doch, wenn ich ständig an Kalorien und an meine Waage denken würde.


    Ich habe jahrelang gar keine Waage besessen.
    Leider muss ich mir seit einigen Monaten zwangsläufig Gedanken über mein Gewicht machen (wegen Verbeamtung...) und habe auch 9 Kilo abgenommen, aber jetzt stagniert es seit ein paar Wochen und ich habe keine Lust, mir gleich ein schlechtes Gewissen zu machen sondern ich denke, es wird dann auch wieder weitergehen...


    Zu der Fee-Frage: ich denke, es kommt auf die Anzahl der Wünsche an... :D Wahrscheinlich würde ich der Versuchung nicht wiederstehen können, aber ich denke auch, dass es besser ist, ein Wohlfühlgewicht aus eigener Kraft zu erreichen und zu halten...


    Viele Grüße!

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