Ein paar Fragen zum Verständnis

  • Hallo liebe Leute,
    leider kam ich in den letzten Monaten gar nicht mehr zum Schreiben/Lesen auf diesem Forum... Ich hoffe, ich kann das bald wieder ändern:)


    Wir hatten hier das Thema "Warum bist Du dick geworden?" und andere, ähnlich gelagert Threads. Ich kenne aus meinem Umfeld einige Frauen, die mal schlank waren und jetzt mollig oder dick sind, allerdings weil es mit der Zeit einfach so "passiert" ist. Sei es in der Beziehung (das muß wohl die Nummer 1 sein) oder durch einen Beruf, der wenig Bewegung mit sich bringt. Und andere Gründe, die nichts mit Krankheiten, Allergien etc. zu tun haben. Ein gefühlloser Mensch würde wohl das Wort "selbstverschuldet" benutzen.


    Da ich mit dem Thema und auch meiner Vorliebe sehr offen umgehe, spreche ich viel darüber. Und dabei stellte ich fest, daß viele dieser Frauen gefühlt über Nacht dick wurden, während es in der Realität viele Monate gedauert hat. Das war jetzt überspitzt ausgedrückt. Jetzt genauer:


    Mich hat persönlich interessiert, wo denn der Unterschied zwischen der Frau ist, die sich jedes Urlaubs- oder Weihnachtskilo gleich NACH dem Zunehmen wieder weghungert/-trainiert und der, bei der es mit der Zeit "mehr" wird ist. Ohne Wertung, einfach aus Interesse. Und es ist ja oftmals die Jeans, die nicht mehr zugeht oder andere Kleinigkeiten, die daran erinnern und bei Vielen dann die Notbremse auslöst. Die Jeans zu ignorieren und stattdessen eine in der nächsten Größe zu kaufen, ist ein Schritt, der doch sehr ungern getätigt wird. Und ich denke an dieser Stelle wird doch am ehesten gehandelt.
    Auf diese Frage konnte ich interessanterweise bisher keine Antwort erhalten. Es wurde lange darüber nachgedacht und obwohl die "schlanke Zeit" bei manchen erst zwei oder fünf Jahre her war, konnte sich kaum eine Frau mehr daran erinnern. Die Anderen meinten, die neue Jeans (stellvertretend für andere starre Beinkleider) hätten sie damals nur als Übergangslösung angesehen, damit sie was zum Anziehen hatten.


    Die ersten Pfunde wurden generell nur an Kleidern und auf der Waage festgestellt. Wenn ich frage "wo ging es denn bei Dir los?", dann wußten das Viele gar nicht mehr so genau. Das finde ich deshalb sehr interessant, weil viele Frauen ja jede Veränderung an ihrem Körper wahrnehmen und völlig übertrieben reagieren und die Krise bekommen.


    Und trotzdem sagten mir die Meisten, daß die ersten 10 bis 15 Kilo für sie die "Schlimmsten" gewesen wären, die Veränderung von schlank zu mollig. Auch die Reaktionen aus dem Umfeld wären in dieser Phase am Schlimmsten gewesen. Viele sind mit ihrem aktuellen, höheren Gewicht gelassener, als in der ersten Phase.


    Mich würde mal interessieren, wie Eure Erfahrungen in diesen Punkten sind.


    Gruß,
    Euer
    Andreas

  • Das finde ich deshalb sehr interessant, weil viele Frauen ja jede Veränderung an ihrem Körper wahrnehmen und völlig übertrieben reagieren und die Krise bekommen.


    wie kommst Du auf die Idee von "völlig übertrieben" zu schreiben?.
    Ich zumindest habe die Erfahrung gemacht, dass es entscheiden leichter ist 5 Kilo abzunehmen als dann 20 Kilo oder mehr.
    Ich habe im Urlaub immer zugenommen, weil für mich zum richtig Urlaub machen auch gut essen ohne Hetze in netter Gesellschaft bedeutete.
    Wenn dann wieder der normale Alltag begann, dann hatte ich innerhalb von zwei Wochen wieder mein Normalgewicht ohne irgendwelche Hungerkuren oder Diäten.
    Diese Erfahrung machen im übrigen viele der hier so gescholtenen Hungerhaken.
    Ich habe den größten Teil meines Lebens als schlanke Frau verbracht und wusste nicht mal wie man "Diät" schreibt.
    Allerdings hätte ich mich schwer gegruselt, wenn ich gewusst hätte dass es Dickenliebhaber wie Dich gibt.
    Ich spreche hier ausdrücklich nicht von all den Männer, die eine dicke Frau lieben - komplett mit all ihren Pfunden.

  • Daß es Dich beim Gedanken an Männer, die mollige oder dicke Frauen mögen gruselt, finde ich sehr schade. Allerdings ist es nicht das erste Mal, daß ich sowas höre - gottseidank nicht im Zusammenhang mit meiner Person! Vielleicht liegt es auch an der negativen Presse über "uns", in der wir mit den kranken Auswüchsen "Feeder" in einen Topf geworfen werden? Es scheint öfter mal so und das ist mehr als bedenklich.
    Bei mir war es früher nur mein Frauengeschmack, nicht mehr und nicht weniger - bis ich 3 Jahre mit einer Bulimiekranken zusammen war und ihre Therapie begleitet habe. Erst hier habe ich verstanden, in welcher Gesellschaft wir leben und welcher Druck auf den pummeligen, molligen und dicken Menschen lastet. Seit dem nutze ich verschiedene Bereiche meines Lebens (ich bin Musiker und Moderator einer Web-TV-Musiksendung), um für die Akzeptanz zu kämpfen und das durchaus mit Erfolg. Auch die Talkshows am Nachmittag (hier eine kurze Pause zum gemeinsamen Übergeben_____________) haben dazu beigetragen, daß sowohl das Bild der dicken Frau, als auch das des Mollie-Liebhabers komplett im Keller ist. Daher nutze gerade ich als öffentlicher Mensch die Möglichkeiten aus zu zeigen, daß auch ein in einer bestimmten Szene bekannter Musiker diese Vorliebe hat und nicht der schräge Typ von nebenan.


    Und was ist eigentlich ein "Dickenliebhaber"? Mir gefallen die unterschiedlichsten Frauen, von pummelig bis dick. Und meine Nummer eins dabei ist immer das Gesicht und nicht die Kilos oder andere Körperlichkeiten. Und beim Lebenspartner spielen ganz andere Dinge die Hauptrolle, Dinge die rein gar nichts mit dem Aussehen zu tun haben.


    Wenn Dich das gruselt, dann sei es Dir gegönnt. Wäre ich eine dicke Frau, dann würde es mich eher vor einem fanatischen Sportler gruseln, oder generell an vor einem Mann, der über die Figur meckert und sich heimlich schlanke Frauen im Web oder sonstwo anschaut...

  • Eben nicht, denn mein persönliches Schönheitsempfinden beginnt bei fast schlank und endet weit oben auf der Skala. Und wenn eine Frau von 100 auf 80 Kilo abnimmt, dann gehöre ich nicht zu denen, die wegen den "fehlenden Pfunden" rumheulen.
    Mit Körperkult meinte ich den Umgang mit dem eigenen Körper, mal ganz davon abgesehen. Natürlich sucht sich so jemand auch hier den passenden Partner aus. Und wehe die/der nimmt dann zu...


    Aber eigentlich bin ich nicht hier, um mich für meine Vorliebe zu rechtfertigen. Gerade HIER ist das doch völlig deplatziert. Aber falls das der neue Ton hier ist (war länger nicht hier), dann sei es so und dann ohne mich....

  • Moin Andreas,
    da ich nie "schlank" war kann ich diese Frage auch nicht beantworten...
    aber ich habe öfter langsame oder auch wie im letzten halben Jahr schnellere Schwankungen im Gewicht - die mir diesmal nur wegen meiner Jeans aufgefallen sind.
    Diesmal ging es abwärts, von Größe 46/48 (eher 48) die ich noch im November hatte auf Größe 44 (kleine Größe statt große Grössen, was nochmal einen Unterschied macht) im März und nun bin ich schon bei Größe 40 angekommen.....nur ich tue nichts Bewußtes um das zu bewirken, es "passiert einfach". Am Anfang war mir jedoch noch klar das mein Essverhalten (ich mochte kaum was esssen und musste mich zwingen überhaupt was zu essen, aber Frühstück musste sein) die Ursache sein konnte, nur fällt dieser Punkt eigentlich langsam weg da ich wieder halbwegs normal esse und es geht immer noch, wenn auch deutlich langsamer abwärts (denke ich denn mein Gewicht weiß ich nicht).
    Ähnlich ging es vor Jahren von Größe 42 sehr sehr viel langsamer nach oben, auch ohne erkennbaren Grund.
    Und wenn es ohne erkennbaren Grund passiert - was sollte Frau denn dann machen? Also ich habe das einzigst mir logisch erscheinende getan und mir wenn meine Hosen nicht mehr passen eben andere "passende" angeschafft. Auch jetzt wo die "alten Hosen" anfingen zu "rutschen" da ich es hasse Gürtel tragen zu müssen. :o


    Ob das nun deine Frage beantwortet weiß ich nicht, aber das waren nun mal meine Erfahrungen zum Thema aus deinem Eingangspost.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Ich war als Grundschülerin schon mollig.Nahm dann in der Teeniezeit von 85kg auf 45kg ab durch hungern.Dadurch habe ich mir meine linke Niere fast kaputt gemacht.Sie arbeitet nur noch zu 30%.Hatte Gr.34!Nahm dann mit 18 wieder zu durch normales Essen und kaum/keinen Sport auf 75kg und Gr.40-42.Da war ich schon gefrustet aber man findet noch tolle Klamotten und mit mehr Kurven fühlte ich mich auch ganz wohl obwohl ich immer wieder gerne schlank gewesen wäre!Nun nach 3 Schwangerschaften und mit 25 wiege ich ca.90-95kg:o!!!Und habe Gr.44-46.Bei den Hosen glaube ich kann ich sie noch anziehen, die die ich noch habe ,aber neue muß ich in 48 kaufen!!:mad:Es ist für mich schon schlimm!Weil auch meine Ehe darunter leidet denn mein Gewicht wird von meinem Mannn und mir nie angesprochen.Er hat noch nie was böses gesagt oder das ich abnehmen soll aber er hat mich ja schlanker kennen gelernt!Er mag es ja auch nicht ganz dünn aber auch nicht so fett wie mich!Aber es gibt tatsächlich Tage an denen ich Spaß habe und ich mich wohl fühle,schlank fühle,ja sogar sexy fühle:o!Aber dann kommen die schlechten Tage ,wo ich nicht raus gehen möchte,alle Klamotten einfach nur blöd aussehen und mich noch fetter machen und mich jeder anschaut!
    Jedenfalls merkt mal als Frau genau wenn man zunimmt.Aber man denkt auch das man das schon hin kriegt.Und dann macht man eine Diät und merkt das es doch nicht so einfach klappt.Und man verzweifelt und ißt wieder normal und nimmt zu!Bei mir sind eben die Schwangerschaftspfunde geblieben!:eek:Mein Busen und mein Bauch haben gelitten!Ich würde lügen wenn ich sagen würde das ich mich schön finde und mich gerne betrachte!Aber mein Leben muß weitergehen.Mit Busen und Bauch!Denn Geld für Op`s habe ich nicht!Lg Monimaus

  • Weil auch meine Ehe darunter leidet denn mein Gewicht wird von meinem Mannn und mir nie angesprochen.Er hat noch nie was böses gesagt oder das ich abnehmen soll aber er hat mich ja schlanker kennen gelernt!Er mag es ja auch nicht ganz dünn aber auch nicht so fett wie mich!


    Inwiefern leidet deine Ehe unter deinem Gewicht? Sprich die Sache doch einfach an, wenn sie dich beschäftigt. Vielleicht merkst du dann, dass dein Gewicht für deinen Mann gar kein Problem darstellt.


    Das Wort "fett" finde ich nicht gerade schön, zumal die Mehrzahl hier weitaus mehr wiegt als du.

  • Ich habe damals sehr bewusst wahrgenommen, dass ich immer mehr zunahm. Zur Vorgeschichte: Ich hatte durch Bulemie, viel viel Sport und ganz viel Rauchen zwanzig Kilo abgenommen. Dann hörte ich mit dem Rauchen auf, und ich schwor mir, nicht zuzunehmen. Ich war wirklich sehr diszipliniert und trotzdem nahm ich zu. Heute glaube ich, eine damals unendeckte Schilddrüsenunterfunktion "schuld"war, dass ich trotz sehr wenig essen zunahm. Nach mehreren Wochen und mehreren Kilos mehr, hab ich es nicht mehr geschafft, wenig zu essen. Mein Essverhalten geriet total außer Kontrolle. Ich nahm stetig mehr zu. Ich versuchte, aufs Essen zu achten, aber es gelang mir nicht. Selbst die Bulemie half nicht, beim Gewicht halten. Ich war wirklich verzweifelt und konnte an nix anderes denken, als an mein Gewicht. Ich schämte mich so, dass ich mich vor die Tür zwingen musste. Wenn ich Bekannte traf, die ich schon lang nicht mehr gesehen hatte, hätt ich am liebsten die Straßenseite gewechselt. Denn von meiner schönen Figur hab ich mich zu einem fetten Etwas verändert.


    Heute wiege ich mehr als je zuvor, aber ich habe durch viele Therapiestunden, einen Klinikaufenthalt und eine Selbsthilfegruppe gelernt, es so zu akzeptieren, denn ändern kann ich es im Moment nicht. Wenn ich auf die letzten Jahre zurückblicke, dann wird mein Essverhalten stetig besser, in winzig kleinen Schritten zwar, aber ich kann es sehen! Und ich bilde mir ein, dass ich im Moment nicht weiter zunehme, und das ist ein Segen für mich. Ich sah mich schon mit 500 Kilo im Bett liegen, unfähig das Haus zu verlassen. Ehrlich!


    Hab ich jetzt das Thema verfehlt? War jedenfalls gut, darüber zu schreiben. :p

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!