Dicke Sportlehrer müssen aussortiert werden

Ich als angehende Erziehungswissenschaftlerin stimme dem Hernn da in vielen Punkten zu.
Es braucht besser Qualitätskontrolle für Lehrer, damit da nicht jeder machen kann, was er will.
Es braucht ne bessere Ausbildung für Lehrer, besonders im Hinblick auf neue Lehrmethoden und Motivation etc.

Ich stimme auch zu, dass Lehrer glaubwürdig sein sollten...was für mich aber nicht heisst, dass jeder etwas dickere Sportlehrer unglaubwürdig wirkt.
Wir hatten auch mal eine Mollige und die war ganz klasse...hat allen gezeigt, dass man nicht gertenschlank sein muss, um sportlich zu sein.
Wenn da allerdings ein/e 150kg Mann/Frau vor ner Klasse steht halte ich das zugegebenermaßen schon für fragwürdig...aber ehrlich gesagt habe ich noch keinen "so dicken" Sportlehrer gesehen.
Aber wenn der entsprechende Lehrer die Sachen, die von den Schülern verlangt werden wenigstens auch demonstrieren kann, ist das für mich OK. Was ich für problematisch halte sind besonders Sportlehrer, die die ganze Zeit mit ihrer Pfeife am Rand stehen und dann sagen "nun macht doch mal"

Klar besteht Verbesserungsbedarf in Deutschland was das Bildungssystem angeht. Aber es sich da so einfach zu machen wie "alle dicken Sportlehrer aussortieren" geht einfach nicht...da wird die Qualität des Unterrichts nicht automatisch besser.

Aber gut, der Herr Zürbig ist noch jung und ich weiss nicht auf welchem Hintergrund seine "Forderungen" so gewachsen sind.

Die Glaubwürdigkeit eines Sportlehrers besteht für mich weniger aus seiner Form (dick/dünn/groß/klein).
Für mich ist ein guter Sportlehrer ein solcher, der den SPASS an der Bewegung vermitteln kann. Und DAS können die wenigstens, egal, wie dünn sie sind...

Absolutely dagegen!

Die wenigen Lehrer, die mir 20 Jahre nach dem Abi noch im Gedächtnis sind, waren diejenigen, die durch ihre Persönlichkeit beeindruckt haben. Ich würde fast so weit gehen, das sogar für wichtiger als die fachliche Ausbildung zu halten. Ich hätte 1000mal lieber eine mollige Sportlehrerin gehabt, die mich für ihr Fach begeistern kann, als eine vorschriftsmäßig ausgemergelte Person, die ihren Unterricht lustlos abnudelt.

Lehrer sollen Vorbilder sein, ok. Aber was ist ein Vorbild - ein optisch angepasster Allerweltsmensch oder eine starke Persönlichkeit, die auch Schüler zur Entwicklung ihrer individuellen Eigenart ermutigt?

Bei der Forderung nach "Aussortierung" optisch nicht genehmer Sportlehrer habe ich eher das mulmige Gefühl, dass es zu noch mehr Druck bei den Schülern kommt. Man pestet doch schon Kinder mit (letztlich dickmachenden) Diäten, impft ihnen ein, dass Ernährung etwas "Problematisches" ist etc.etc. - jetzt fehlt noch, dass man die Kindergärtnerinnen nach Schlankheit normt, damit so ein armes kleines Mensch von Geburt an ja nichts Deviantes zu sehen bekommt. Die Ultima Ratio in Sachen Ausschaltung "falscher Vorbilder" wäre dann noch, dass man dicken Eltern das Sorgerecht für die Kinder entzieht - in den USA gibt's ja solche Fälle längst.

Im übrigen finde ich, dass ein Sportlehrer insbesondere integrativ wirken muss. Er muss negative Gruppendynamiken stoppen, die gerade beim Sport sehr stark sein können: Ausgrenzung, Außenseitertum, Kollektivdruck zu Lasten des Einzelnen. Das ist eine wesentliche Aufgabe. Und dabei geht es nicht nur um Dicke! Meinem (schlanken) Freund zB ist Sport auf Lebenszeit vergrault worden, weil er halt ein Schüchterner und Sensibler war, der von den Macho-Fussball-Affen in seiner Klasse gemobbt wurde. Der Sportlehrer griff nicht ein - im Gegenteil; der lästerte noch mit. "Vorbild" ist eben nicht nur das Optische, sondern vor allem, was man spürt und empfindet.

Finde ich sehr fragwürdig.
Zum einen brauchen die sportlichen Kinder keinen Schulsport. Für die ist das eh eher langweilig.

Die anderen profitieren vielleicht von einem Lehrer der ihnen glaubhaft vormacht, das Übergewicht ihn nicht am Sport hindert. Eine Einschränkung hätte ich da allerdings schon: Das Übergewicht sollte sich soweit in Grenzen halten, das der Lehrer in der Lage ist, die Übungen auch Vorzumachen.

Dazu sollte er aber allgemein in der Lage sein. Unabhängig von seinem Gewicht.

Ich hatte lange Jahre eine Sportlehrerin die sich nicht getraut hat die einfachen Geräteübungen vorzumachen. Das fande ich, als ängstliches Kind, nicht sonderlich vertrauenserweckend. Und auch beim Dauerlauf sollte die Lehrkarft mal (sie hat ja mehrere Klassen) mitlaufen.

Müssen dicke Schülersprecher dann auch aussortiert werden???Ist ja auch kein gutes Vorbild der junge Mann;)

Wenn ich sowas lese, kommt mir echt die Galle hoch.
Ich meine, wo soll denn noch überall vorgegaukelt werden, dass es das Idealmaß für den perfekten Menschen gibt. Gerade in der Mittel und Oberstufe befinden sich die Kinder in einer der schlimmsten Phasen ihrer Entwicklung... jaja, ich meine die Pubertät.
Da ist es meiner Meinung nach wichtig, dass sie kompetente Pädagogen an ihre Seite bekommen und nicht Mister und Miss Waikiki. ... Ich glaub, ich spinne!
Ich hatte grad vor einigen Wochen irgendwo über eine Studie gelesen, dass wahnsinnig viele Schüler schon essgestört sind. Das liegt doch auch nur daran, dass ihnen son dusseliges Ideal vorschwebt, das eh für die meisten unerreichbar, weil irreal ist (... da ist doch eh immer die Hälfte retuschiert). Und jetzt soll ihnen auch noch in der Schule der "Idealfall" von Sportlehrer vor die Nase gesetzt werden - Frechheit.
Und diesem.... *pieeeeeeps*.... Zürbig wünsche ich, er möge selbst mal zu einer diskriminierten Gruppe gehören.

Zitat von Honigbienchen

Ich hatte grad vor einigen Wochen irgendwo über eine Studie gelesen, dass wahnsinnig viele Schüler schon essgestört sind. Das liegt doch auch nur daran, dass ihnen son dusseliges Ideal vorschwebt, das eh für die meisten unerreichbar, weil irreal ist (... da ist doch eh immer die Hälfte retuschiert). Und jetzt soll ihnen auch noch in der Schule der "Idealfall" von Sportlehrer vor die Nase gesetzt werden - Frechheit.

*unterschreib*

Ich denke auch, dass solche Normierung nur immer mehr Druck auf Kinder ausübt. Schön und treffend gesagt, Honigbienchen! Da gibt's für mich nichts mehr hinzuzufügen.

Gruß von Hamburgerin an Hamburgerin!
Launa

in einem punkt kann ich dem jungen mann zustimmen: man musste sich die zur zeit (und zu meiner zeit leider auch schon) aktiven sport"pädagogen" einmal näher ansehen und gegebenenfalls auch aussortieren. dabei möchte ich allerdings weniger die figur der herrschaften als auswahlkriterium zugrunde legen, als eher ihre eignung. wenn man bedenkt, dass der sportunterricht unsere jugend zur bewegung motivieren soll, dann ist, so möchte ich hier einfach mal unterstellen,die erfolgsquote nicht besonders hoch. denn wie schon in einem anderen post klargestellt wurde, braucht man kinder, die von haus aus sportlich sind nicht zusätzlich zu motivieren, die sind längst in irgendwelchen vereinen aktiv und ziehen aus diesen aktivitäten auch meist mehr nutzen als aus dem schulsport. wer also vielleicht wirklich so eine art "verordnete" motivation wie schulsport nötig hätte, wären die kinder, die von natur aus eben keine bewegungs-wunder, zu schüchtern und vielleicht auch noch ein bisschen knuffig sind. allerdings stelle ich mir unter motivation etwas ganz anderes vor, als das, was ich während des schulsport genießen durfte und von dem ich weiß, dass es auch heute noch gang und gäbe ist: eine dürre, meist genervte sportlehrerin steht am rand mit ihrer trillerpfeife, nur, wer die geforderten (genormten) leistungen erbringt wird akzeptiert, alle anderen werden mit häme bedacht, dem spott und der ausgrenzung ausgesetzt und bekommen zur vier im zeugnis noch den segensreichen tipp mitgegeben, man solle doch endlich mal abnehmen.dann wundern diese herrschaften sich, wenn aus diesen kindern die heutzutage ach so verpönten couchpotatoes werden.

lg daniela

Zitat von nebelkrähe

man musste sich die zur zeit (und zu meiner zeit leider auch schon) aktiven sport"pädagogen" einmal näher ansehen und gegebenenfalls auch aussortieren. dabei möchte ich allerdings weniger die figur der herrschaften als auswahlkriterium zugrunde legen, als eher ihre eignung. ...

Dies Überprüfung wäre auch bei den Herrschaften anderer Fachbereiche notwendig

Ich finde auch, dass die Qualifikation von Lehrkräften in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden sollte. Fachlich und pädagogisch.
Wenn man bedenkt, dass Lehrer einmal ausgebildet werden und dann Jahrzehnte auf Schüler losgelassen werden... praktisch ohne irgendwelche Kontrollmechanismen ... naja, das hat mich schon als Schülerin irritiert.

Und gerade deshalb finde ich das statement von Herrn Z so unmöglich. Die übergewichtigen Sportleherer sollen aussortiert werden, aber - möglicherweise unqualifizierte - andere Lehrer werden erst gar nicht in Augenschein genommen... pfui!