Gestörtes ess-verhalten ATYPISCH für mein Gewicht?

  • hi ihrs,
    also ich hab ja nunmal immer noch massive Probs mit dem Essen - naja eher nicht mit dem "essen" sondern eher mit dem "nicht essen"....


    wobei nicht essen oft auf verschiedenen Grundlagen beruht :


    ich vergesse es oft (und merk es erst wenn ich nach 4-5 ausgefallenen Mahlzeiten starke Bauchschmerzen & Krämpfe bekomme - normalen Hunger kann ich nicht spüren, das wurde mir "aberzogen")


    ich krieg aus angst vor weiterer Zunahme nix runter (meist wenn ich gerad mal wieder ein kilo mehr bemerkt hab)


    tja und dann gibts da noch dieses "nichts essen" weil ich mich aufgrund von "körper-reaktionen" - Allergischen aber auch einfach aufgrund von "ich vertrag das jetzt gerad mal nicht" - nicht mehr traue was zu essen...


    wobei ich mit letzteren langsam etwas besser zurecht zu kommen lerne, da ich die erfahrung machen durfte das es bestimmte Dinge gibt die meinem Körper helfen wieder eine "bessere Nahrungsaufnahme" (und entsprechendes ausbleiben der Reaktionen) hin zu bekommen - insbesondere so magen& darm Freundliche Dinge wie : Zwieback, diverse Tee-sorten, Haferschleim (aber nur mit milch - der mit wasser geht nicht - und ohne salz oder zucker zusatz)und Joghurts/Quarks - was wann hilft liegt immer an der aktuellen Körperreaktion.


    Was ich aber gern besser in den Griff bekommen möchte - bzw womit ich lernen möchte "lockerer Um zu gehen" ist dieses "nicht essen aus Panik vor weiterer Gewichtszunahme" und das krieg ich einfach nicht hin - sicher theoretisch weiß ich zb das leichte Schwankungen schon Zyklusbedingt sind - aber praktisch kommt da einfach nur Panik auf und ich krieg dementsprechend einfach nix mehr runter - noch schlimmer war es immer unter Cortisontherapie, aber das verweiger ich mitlerweile komplett da es ja bei mir auch absolut NICHT hilft (wenn dann geht es mir erst nach Absetzen des Cortisons wieder besser - also lass ich es gleich und versuch es mit sanfteren Methoden - die helfen wenigstens).


    Hat jemand von Euch auch solche Probleme und vielleicht ein paar Tips wie man besser damit umgehen kann?


    Liebe Grüße,
    cailly

  • Hi, Cailly!


    Mal ganz lapidar gesagt: Schmeiß deine Waage weg.


    Klingt jetzt ziemlich platt, ich weiß. :rolleyes: War aber der erste Gedanke, der mir durch den Kopf ging. Diese Form der Eßstörung (wobei m.E. ES in JEDER "Gewichtsklasse" vorhanden sind) kenne ich von mir selbst nicht. Ich kann nur dann nicht essen, wenn es mir psychisch extrem Sch**** geht. Auch mit Nahrungsmittelallergien habe ich nicht zu kämpfen.


    Ich kann dir also wirklich nur den Tipp geben, dich von den Zahlen auf der Waage (oder woran du eben das eine Kilo mehr feststellst) nicht terrorisieren zu lassen.


    LG
    Pandora

  • Hallo Cailly,


    Pandora bringt es auf den Punkt! :D


    Dem würde ich bedenkenlos zustimmen. Allerdings - ich gestehe: ich konnte meine Waage leider auch noch nicht wegschmeissen. Ich merke aber auch, dass es schlimmer wird mit den Freßgelüsten, wenn ich mich mal drauf stelle und die Waage tendenziell mehr anzeigt.


    Vielleicht schaffe ich es nach meiner Therapie, dass Ding aus dem Fenster zu kicken??? :p

  • hi ihr beiden,
    erstmal danke für eure Antworten :)
    also das mit dem Waage wegwerfen das krieg ich gar nicht hin - weiß nicht wieso, aber dann kommt eine beständige Panik auf damit auch jegliche Kontrolle über den Körper zu verlieren und die Alpträume kommen dann auch in Form von Flashbacks mehrmals am Tag -
    es geht in besagten Alpträumen um die erlebnisse die ich als Kind mit meiner Mutter hatte, die mich immer tyrannisierte und bestrafte weil ich ihr "zu fett war" - und obwohl ich heute "theoretisch" weiß das sie damit einfach nur selbst falsch eingestellt war (ich war damals nicht wirklich dick, nur etwas molliger als normal) - komme ich noch nicht gegen diese Erinnerungen an, zumal diese sich eben sehr massiv und auf so unangenehme Art aufdrängen (ich verlier dabei eh immer den Bezug zur Realität, wobei es bei den Alpträumen nur ca 20 - 30 minuten dauert um da wieder raus zu kommen, bei den Flashbacks kann sich das über stunden hinziehen)und ich dann wohl auch zu SVV neige ohne das überhaupt bewußt mit zu bekommen - ich hab oft nach solchen Flashbacks leichte Verletzungen besonders am Bauch die sich anders nicht erklären lassen.
    Mein Psychotherapeut meint das ich da nur mit gezielter Traumatherapie gegen ankommen kann und die geht aktuell leider aufgrund meiner gesamtsituation nicht - zumindest nicht in ambulanter form und nen Klinikplatz ist dafür erstens sehr schwer zu bekommen und zweitens gibts da dann das Problem mit der Betreuung meines Sohnes ( die KK oder BFA zahlen da nichts mehr und in ein Heim gehen will er absolut nicht, dazu möcht ich ihn auch net Zwingen).
    Aktuell bin ich schon ganz froh es hin zu bekommen nur einmal täglich auf die Waage zu gehen - morgens früh.
    Früher war ich oft 4-5 mal am Tag auf der Waage und hatte natürlich auch immer entsprechende Schwankungen welche über den Tag durchaus bis zu 2 Kilo ausgemacht haben....da war dieses "nicht essen aus panik" leider ein Täglicher Kampf.
    liebe grüße,
    cailly

  • Liebe Cailly,


    deine Geschichte verfolge ich jetzt mit, seit ich bei DDS gelandet bin und es macht mich immer sehr traurig zu lesen, wie du leiden mußtest. Hilfreiche Antworten konnte ich dir auf deine Beiträge leider nie geben, weil ich mich - ehrlich gesagt - davon auch oft etwas "erschlagen" fühlte. Deine Erfahrungen mußte ich zum Glück (!) nicht machen, habe auch keine Probleme mit SVV oder Traumata - kann dir also (auch dieses Mal) nicht helfen, so leid es mir tut.


    Nur zum Gedanken, eine stationäre Therapie zu machen, möchte ich dir ein paar Worte sagen. Meinst du nicht, es wäre (auch im Hinblick auf deinen Sohn) immens wichtig zur Bewältigung deiner Alpträume/Flashbacks/Ängste, einem solchen Klinikaufenthalt zuzustimmen? Soweit ich mich erinnere, ist dein Sohn 13 oder 14 Jahre alt (?) - könnte er für die Zeit deiner evtl. Abwesenheit nicht bei einer Freundin bleiben? Oder hat er Schulfreunde, dessen Eltern ihn in dieser Zeit aufnehmen könnten? Schließlich muß er in diesem Alter ja nicht mehr rund um die Uhr beaufsichtigt werden.


    Und letztendlich profitiert auch dein Sohn sehr viel davon, wenn es Mama wieder besser geht. Kinder von Eltern mit psychischen Problemen neigen ja häufig auch dazu, eine Erwachsenenrolle zu übernehmen und sich mehr um ihre Mama zu sorgen, als gut für sie ist. Diese Sorgen könntest du ihm durch einen Klinikaufenthalt für eine gewisse Zeit abnehmen...


    LG
    Pandora

  • hallo pandora,
    erstmal danke für deine ausführliche Antwort ;)
    also mein Sohn ist 14 jahre und ganz ehrlich an Freunden hab ich nur eine die es auch machen würde, aber - sie ist arbeitslos und kann den jungen nicht zu sich nehmen (dafür wohnt sie zu weit weg) und zu mir kommen kann sie nicht, wenn sie dafür nicht wenigstens bezahlt(kinderbetreuung) wird, da sie ja auch nicht so lange weg bleiben darf (sonst wird arbeitslosengeld gestrichen), sonst bleibt eben nur eine "heimunterbringung" und da reagiert mein sohn nur beim ansprechen des Themas mit absoluter Panik ( er hat enorme Verlustängste).
    Vermutlich weil er eben auch vor 2 Jahren miterlebt hatte wie das in der Reha klinik passierte, wo ich dann einmal einfach kurzfristig aufgrund von (grund wurde im nachhinein festgestellt) allergischen Magen-Darm Reaktionen ins nächstgelegene Krankenhaus eingewiesen wurde ohne das man mich vorher aufgeklärt hat und meinen damaligen Partner oder meinen Sohn hat auch niemand verständigt - die lebten dann bis zum nächsten mittag mit der Angst was bei mir los wäre - erst nach meiner "auf eigenen Wunsch ausgeführten" entlassung aus dem Krankenhaus konnte ich mich wieder bei den beiden Melden.
    Seitdem hat der Junge die PANIK davor mich verlieren zu können und ganz ehrlich - auch mir hat dieses Erlebniss wahnsinnige Angst gemacht, mußte ich doch wieder mal erleben wie andere mit mir machen konnten was sie wollten und ich war hilf und wehr los ausgeliefert - wurde sogar noch mit Medikamenten ruhiggestellt (was allerdings nicht ganz klappte, ich war die ganze nacht nur dabei einen flashback nach dem nächsten zu erleben und war froh über jedesmal wo der alarm von der alten dame neben mir losging, der mich da für ne weile rausholte).
    Du siehst also auch ich selbst hab da arge Bedenken in bezug auf Kliniken - mein Therapeut hat es auch nie wieder angesprochen dieses Thema.
    liebe grüße,
    cailly

  • Hallo Cailly,


    also ich würde dir vorschlagen, Sport zu treiben. Nicht zur Gewichtskontrolle, sondern weil man dadurch ein besseres Gefühl für die Bedürfnisse seines Körpers bekommt und mehr das Gefühl hat, ihn "im Griff zu haben".
    Das Wiegen ist nicht besonders aussagekräftig, da es ja nichts über die Zusammensetzung deines Körpers aussagt. Muskeln sind zum dreimal so schwer wie Fett, und der Wasseranteil schwankt bei Frauen ja während des Zyklus sowieso um 2-3 Kilo.
    Ich würde dir auch vorschlagen, Süßstoffe und Natriumglutamat vom Speiseplan zu streichen, diese Stoffe sind bekannt dafür, Heißhungerattacken auszulösen!
    Vielleicht kannst du ja ein paar der Tips gebrauchen.


    Viele Grüße Minnie

  • hallo minnie,
    also sport ist für mich sowieso ein greul (panik wenn ich an die erlebnisse aus dem schulsport denke) und mitlerweile hab ich auch immer schneller anstrengungs-asthm-anfälle - also trau ich mich da gar nicht mehr ran; obwohl auch ohne die hatte ich immer probs mit muskelkater, zerrungen usw. weil ich nie merken konnte wann es besser ist auf zu hören, sondern wenn dann auch immer massiv übertrieben hab.
    liebe grüße,
    cailly
    ps: süßstoffe nehm ich grundsätzlich nicht, um das glutamat hab ich mich aber nie gekümmert, weil ich merke je mehr ich mich mit sowas beschäftige desto weniger esse ich - fühl mich aber immer schlechter dabei

    [ 13-05-2004, 14:05: Beitrag editiert von: Cailly ]

  • Hallo Cailly,


    oh, ja, den Schulsport hab ich auch immer gehaßt. Schon das Gebrülle und Gepfeife der Sportlehrer, das Strammstehen, das kollektive Verhöhnen der Schwachen, der Schweißgestank im Umkleideraum...


    *würg*


    Ich habe erst vor ein paar Jahren wieder mit dem Sporttreiben angefangen und zu meiner Überraschung festgestellt, daß es Spaß macht. Man muß es nur sachte angehen, das ist das wichtigste. Und sich eine Sportart suchen, die einem Spaß macht. Schwimmen, Walken, Reiten, Radfahren, Tischtennis - es gibt so viele Möglichkeiten.


    Viele Grüße von Minnie

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