Übergewicht in der Öffentlichkeit

  • Es geht mir darum, dass Frauke diesen Satz, der hier als 'gemeiner Sarkasmus' empfunden wird, unter ein Zitat schreibt, das von mir stammt und damit dann wohl mich gemeint hat.


    Es wäre schön, wenn dieses Zitat von mir vielleicht im Zusammenhang betrachtet werden könnte und damit evtl. besser verständlich wäre.


    Kann ich nicht so ganz nachvollziehen, wenn ich ehrlich bin. Da deine Posts weder inhaltlich noch sinngemäß irgendetwas mit der Kritik an Fraukes Satz zu tun hatten.
    Im Gegenteil hätte ich deinen Satz noch dazugebracht, hätte es so ausgesehen, das ich an dem was du Geschrieben hast Anstoß nehme, was aber nicht der Fall war. Mich hätte das viel mehr verwirrt.

  • Es geht mir darum, dass Frauke diesen Satz, der hier als 'gemeiner Sarkasmus' empfunden wird, unter ein Zitat schreibt, das von mir stammt und damit dann wohl mich gemeint hat.


    Es wäre schön, wenn dieses Zitat von mir vielleicht im Zusammenhang betrachtet werden könnte und damit evtl. besser verständlich wäre.


    Hallo Entli,


    bei allem Verständiss für dein Bedürfniss nach intensiver Kommunikation und der Vermittlung von linguistischen Grundwerten möchte ich dich doch sehr bitten mit darauf zu achten, dass in diesem Thread keine erneute Diskusion über die Auslegung von Aussagen und Spitzfindigkeiten entstehen zu lassen! Du hast diesbezüglich bereits weiter unten detailiertes Feedback bekommen, sowie eine ausreichende Plattform.


    Ausgangslage war hier ja die Anregung zur Ehrenamtlichen Arbeit. Vielleicht könnten wir nun wieder darauf zurück kommen, bzw. uns auf den Ausgangspost besinnen.


    LG Lavendelzwerge

  • Ich bin eine von denen, denen ehrenamtlich immer mal wieder "Hilfe" angeboten bis aufgedrängelt wird. Und ja - man merkt die Absicht und ist häufig verstimmt.


    Es "kommt" einfach nicht so gut, als Selbstwertauferbauer für irgendwelche Liebeleins zur Verfügung stehen zu sollen. Man könnte auch sagen: die darin enthaltene Objektifizierung (ich Helfer --> du Objekt meiner Hilfe) ist eine einzige Respektlosigkeit.


    Nein, nicht alle, die "helfen", sind respektlos. Aber eine ganze Menge - die dann froh sind, dass es "sie nicht so hart getroffen hat" oder aber eben - dass sie nicht so sind wie dieda, die "Geholfenen" - vor allem nicht so "schlecht dran"

  • Meine Güte, kleine Katze, häng dir doch einfach ein Schild um, auf dem steht, dass du keine Hilfe willst. Ich frage mich echt, wie du aus einer kurzen Begegnung a la "ich halte mal die Tür auf" deuten kannst, was der andere grade denkt. Wenn ich einem Rollstuhlfahrer etwas aus dem obersten Regal reiche oder einer alten Dame die Tür aufhalte, dann denke ich nicht "boah, zum Glück sitze ich nicht im Rollstuhl/bin ich nicht alt". Deine herablassende Gehässigkeit nervt.

  • Da komm ich nimmer mit:confused:
    Sowohl dein Beitrag Cinnamon als auch der darauffolgende verwirrt mich. Worauf bezieht ihr euch?


    Ich beziehe mich auf den Beitrag von kleine Katze. Mag sein, dass ich während meiner Abwesenheit was verpasst habe, aber ich kenne sie halt als Person, die alle paar Wochen oder Monate mal im Forum vorbeischneit, sich darüber beklagt, dass die bösen Nicht-Behinderten sie arme Rollstuhlfahrerin mit ihrer Hilfe belästigen und dass sowieso alle Menschen doof und böse sind. Und das nervt mich.

  • cinnamon_lady:
    du musst halt verstehen, ich kenne weder dich noch sie und sehe nur den Thread und weiß nicht worums in der Vergangenheit ging. Da war das schon eine heftige Reaktion und ich hatte keinen Plan, worauf du angespielt hast, weil du dich ja anscheinend auf noch mehr Beiträge als diesen hier beziehst.


    Aber danke, jetzt krich ich das schon besser zusammen. :)

  • die darin enthaltene Objektifizierung (ich Helfer --> du Objekt meiner Hilfe) ist eine einzige Respektlosigkeit.


    Ich habe festgestellt, dass sich dieses Verhältnis mit der Zeit auch umkehren kann.


    Ich kam ganz zufällig zur freiwilligen Arbeit und nachdem ich die Leute dort mit der Zeit kennen gelernt habe und sie mich, bekomme ich dort wertvolle Hilfe in vielen Fragen. Das geht von Einkaufstipps über tatkräftige Hilfe z.B. bei Problemen mit dem Auto, über einfach mal Zuhören bis zu Rechtsauskünften eines ehemaligen Anwalts.


    Ich habe mich nie als erwas Besseres gefühlt. Ich glaube, ich bekomme die wertvollere Hilfe in vielen Dingen, als ich mit meinem Essen- und Decken-Ausgeben, Kinderbetreuung, Spenden sammeln etc. jemals leisten könnte.


    Natürlich gibt es auch solche, die sich von Freundlichkeit provoziert fühlen. Das ist zwar sehr traurig, wenn man einmal genauer darüber nachdenkt, aber nicht zu ändern.

  • ok habs kapiert.


    Wieder wen Nichterwünschtes weggebissen. Ich werd euch nicht mehr belästigen. Dann muss auch niemand mehr auf seine Ängste gucken, irgendwann nicht mehr "nur" dick zu sein, sondern auch "behindert". Ausdenaugenausdemsinn ist halt praktischer zur Aufrechterhaltung der eigenen Illusionen.

  • ich denke es kommt immer auf die jeweilige Situation an. Wenn mir jemand helfen will, weil er sieht das ich Hilfe brauche, dann ist sie auch durchaus erwünscht, solange ich dadurch nicht bspw erst recht in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerate-


    was bpsw der Fall wäre, wenn mir jemand aufhelfen wollen würde, nachdem ich gestürzt bin- und mir aufgrund des Gewichtes aber nicht helfen kann, es dennoch versucht- bis Passanten dann auf uns aufmerksam werden oder der Helfende selber peinlich berührt ist. Das ist auch so ein Horrorerlebnis....ist mir schon zweimal passiert.....:o


    Auch gibt es sehr aufdringliche Menschen, die immer Mitleid mit einem haben, weil man ja "ach soooo schlimm dran ist" und so ein schlimmes Schicksal hat. Und die erzählen einem dann auch noch, dass sie sich gar nicht ausmalen könnten, wie sie selber reagieren würden, wenn sie selbiges Schicksal erleiden müssten.


    Hier ist Hilfsbereitschaft oder Mitgefühl doch völlig falsch, geheuchelt oder schlichtweg aus den falschen Motiven heraus entstanden- oder auch einfach nur ziemlich dumm vermittelt worden. Diese Leute werten sich selber auf, indem sie Mitleid vorheucheln.


    Und wenn dann ältere Frauen an meinem Arbeitskittel herumzupfen(!), damit ich von hinten "besser aussehe" (weil der Kittel immer wieder hochrutscht wegen meiner Figur), dann ist die Toleranzgrenze einfach überschritten......


    genauso wenn jemand Fremdes mich anspricht und sagt, dass die Fahrstühle im hinteren Teil des Gebäudes sind (!), was ich auch schon erlebt habe, nur weil ich es gewagt habe, mich einer Treppe auch nur zu nähern.....:eek:


    wenn mir jemand einfach nur hilft, weil er sieht das ich Hilfe brauche, dann nehme ich das gerne an und dann bin ich auch froh, dass es solche Menschen gibt. Wenn es mir unangenehm sein sollte, und ich weiß das ich es auch ohne Hilfe schaffe, dann sage ich das auch und bedanke mich ggf oder bin zumindest freundlich.


    Ab einem bestimmten Gewicht ist es meiner Meinung nach schon ein Fakt, dass früher oder später entsprechende Beschwerden eintreten, denn die Gelenke machen irgendwann einfach Probleme, wenn man eine bestimmte Gewichtsmarke sprengt und viele Jahre mit sich herumträgt- auch wenn man das mit Mitte 20 vielleicht noch nicht glauben/wahrhaben will oder es verdrängt, weil man immer meint "ich kann ja "irgendwann" abnehmen". Doch dieser Tag kommt nie.


    Mit sehr viel Gewicht fällt einfach vieles schwerer, angefangen beim Duschen, beim Schuhe zubinden, in den 5. Stock laufen oder sonstiges.


    Wer davon nicht betroffen ist, der kann sich glücklich schätzen. Aber ich denke mal "irgendwas ist immer".


    Und ja, ich empfinde es so- dass ich finde das es mir besch.... geht, wegen dem hohen Gewicht, dass ich glaube und mir sicher bin, dass ich in 20 Jahren vielleicht nur noch mit dem Rollator laufen kann, wenn ich nicht abnehme und mich wesentlich mehr bewege.


    Vor 10 Jahren habe ich auch nicht soviele Probleme mit dem Rücken, den Bandscheiben etc gehabt- jetzt fangen auch schon die Knie an zu schmerzen, Fußprobleme habe ich auch wenn ich mehr als 6 Stunden auf den Beinen bin- ich muss für mich was ändern. Ich kann nicht mal mehr in meinem Beruf arbeiten!


    Und ja, wenn ich mir bspw einen Samuel Koch ansehe- wie er zu kämpfen hat, vieles aufgeben musste, täglich massiert werden muss und all das, auf ewig auf fremde Hilfe angewiesen ist- ja dann reisse ich mich automatisch etwas mehr zusammen und denke " jammere nicht, ändere was, tue was"- andere würden was tun, an ihrem Körper arbeiten, wenn sie es denn könnten. Ich könnte es und schaffe es nicht. :mad:


    Ja, das macht mich wütend. Weil ich meinen Körper mit meinem Gewicht foltere und ich weiß, dass er für dieses hohe Gewicht nicht gemacht ist. :(


    Und ja, auch tägliche Schmerzen, chronische Schmerzen machen wütend- zumal weil ich weiß das ich sie mir im Grunde selber zugefügt habe.


    An dem Punkt, an dem man an Lebensqualität einbüßt, sehr stark einbüßt- da kann ich nicht mehr von Selbstakzeptanz sprechen, da will ich nur noch was ändern und suche verzweifelt nach einem Ausweg.


    Ich akzeptiere mich als Mensch und habe mir meine Gewicht auch mittlerweile verziehen, weil ich ja weiß warum ich es mir angefuttert habe. Aber, ich würde auch alles darum geben wieder gesund zu sein, schmerzfrei laufen und mich bewegen zu können.:cool:

  • [...] Ja, das macht mich wütend. Weil ich meinen Körper mit meinem Gewicht foltere und ich weiß, dass er für dieses hohe Gewicht nicht gemacht ist. :(


    Wenn du wütend bist, dann hast du einen erhöhten Blutdruck und das Hormon Adrenalin wird im Körper ausgeschüttet ... auch das ist eine Folter für deinen Körper.

  • Sei doch nicht so unnachgiebig, streng und erbarmungslos mit dir und deinem Körper.
    Durch Hass wird sich nichts an deiner Figur ändern. Ich glaube tatsächlich, dass es eine der wichtigsten Sache im Leben ist, sich selbst zu lieben. Mit allen Unzulänglichkeiten und Fehlern.
    Nur dann wirst du an deiner Situation etwas ändern können. Sich annehmen, mit sämlichen schwierigen Gegebenheiten und den Umständen, die man mit sich selbst hat.


    "Liebe deinen nächsten wie die selbst", meint und nennt ja auch an erster Stelle, die Selbstliebe.
    Noch eine andere Stelle in der Bibel:
    "Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?"


    Ich habe eben einen etwas größeren Tempel für meinen Herrgott und kann dank meines Hüftschadens im Moment längere Strecken nur im Rollstuhl bewältigen. Ja aber hey!, deswegen bin ich doch kein schlechter Mensch. Und ich bin hochzufrieden, dass ich mein Leben und so auf die Reihe bringe.
    Klar muss ich eher früher als später etwas an meinem Gewicht ändern, damit ich an der Hüfte operiert werde, aber davon mach ich doch mein Lebensglück an sich nicht abhängig.


    Ich nehme im Moment sehr viel Hilfe von meiner Familie und meinen Freunden entgegen. Geht gar nicht anders. Ich bin sehr dankbar dafür und behalte mir aber doch mein sonniges Gemüt und mag nicht griesgrämig und bitter irgendwelchen Sachen, die ich jetzt halt nicht mehr schaffe hinterher greinen.


    Da werden in meinem Leben, wenn ich alt bin noch ganz andere Probleme auf mich zukommen. Jetzt kann ich aktiv etwas zur Verbesserung meiner körperlichen Schwächen tun und das tu ich auch. Aber deswegen liebe ich mich doch und hasse nicht meine Unzuläglichkeiten und mache alles daran fest, dass wenn ich schlank wäre, das alles viel-viel besser laufen würde.


    Wir leben halt nun mal in einer Welt, wo wir uns auch bewegen und agieren und reagieren müssen. Mit einer Portion Selbstliebe fällt mir das erheblich leichter und das strahle ich auch aus und werde wiedergeliebt. Nur so kann das funktionieren und nicht mit Selbsthass und einer immensen Unzufriedenheit.


  • Sonnenkuss ... du bist einfach grandios, außergewöhnlich und fabelhaft :) - Danke für diese tollen Worte!

  • Dann steht noch die Anleitung zur Selbstliebe aus,... :D
    Meiner Meinung nach lässt sich das ja nun nicht einfach anschalten, klick, ahhhh, ab heute liebe ich mich.
    Ich finde, sich selbst lieben zu sollen ist wie abnehmen sollen, beides nicht einfach und schnell machbar.

  • "Sich selbst annehmen und lieben" und "Schmerzen aufgrund des Gewichtes hassen" sind für mich zwei Paar Schuhe.


    Wenn ich sage dass ich es hasse beim Gehen Schmerzen zu haben ect., dann sage ich damit noch lange nicht, dass ich mich selbst nicht liebe oder annehme.



    Man versucht ja wohl immer, Schmerz zu lindern oder abzustellen, außer Masochisten, stehen wohl die wenigsten Leute auf Schmerzen.


    Irgendwann sind eben Grenzen erreicht (gewichtsmäßig)...die sind natürlich bei jedem Menschen sehr individuell...wer dann Schmerz und komplette Einschränkung stoisch hinnimmt und nicht mal mehr ansatzweise das Bedürfnis nach weniger Schmerz und/oder mehr "Bewegungsfreiheit" verspürt, der hat sich in meinen Augen nicht selbst angenommen und geliebt, sondern aufgegeben.

    Theorie ist: Wissen wie etwas funktioniert aber es geht nicht
    Praxis ist: Es funktioniert und keiner weiß warum

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