Wird mein Kind auch dick?




  • Ehrlich gesagt war das erste, das mir durch den Kopf schoss, als ich das las: "Magersucht!"

    Mit 8 Jahren vielleicht noch etwas früh, aber beim heutigen Schönheitswahn kann es auch immer früher beginnen. Ich will ja nicht die Pferde scheu machen, aber es ist schon ein bißchen auffällig, dass sie gerade bei Kindern beliebtes, aber fettiges Essen ablehnt, generell am Essen viel herummäkelt und gerne Wasser trinkt.

    Ihr habt sie untersuchen lassen, aber Magersucht zeigt sich nicht unbedingt immer so auffällig - woher wisst ihr, dass sie "von der Psyche her stabil" ist?

    Vielleicht denkt sie sich "So wie meine Eltern will ich nicht aussehen!" (sorry, das klingt vielleicht ein bißchen hart, aber du schriebst selbst, dass sie optisch nicht zu euch passt, ihr beide also wohl etwas runder seid, und es kann ja sein, dass sie das vielleicht nicht so akzeptiert wie ihr).

    Ich kenne deine Tochter nicht, und weiß auch nicht so genau Bescheid wie du, mir kam es nur so auffällig vor.

    Inside me is a thin woman trying to get out.
    ...I usually shut the bitch up with chocolate.

  • Zitat von Nane

    Wir haben eine 8-jährige Tochter die eine Körpergröße von 1,51 m hat und 37 kg wiegt oft fragen wir uns warum dieses Kind so ein dünner Spargel ist und warum sie nicht richtig ißt !


    Zitat von Alioshya

    Ehrlich gesagt war das erste, das mir durch den Kopf schoss, als ich das las: "Magersucht!"


    Also von Magersucht ist die Tochter von Nane aber nun wirklich weit entfernt - sie liegt klar im normalgewichtigen Bereich.
    Mein Sohn ist 8 Jahre, 143 cm groß und wiegt 33 kg. Mit seiner Größe überragt er bis auf einen anderen Schüler alle in seiner Klasse.
    Bei den Angaben von Nane ist mir daher nur aufgefallen, daß die Tochter enorm groß ist für ihr Alter, aber das ist ja nichts schlimmes.

  • Ich habe zwar keine Kinder, kann Deine Ängste aber durchaus verstehen. Irgendwie hätte ich auch Angst, dass meine Kinder dick sind. Aber das ist ein Problem, dass mich betrifft und nicht mein Kind, da ich es immernoch als Versagen ansehen würde.. bin leider noch nicht so weit, dass ich es nicht so sehe..
    Über das Essverhalten denke ich darüber aber wie einige gepostet haben: verbiete nichts, erlaube alles! Richte Dich nach dem natürlichen Appetit- und Essverhalten, was Dein Kind in sich trägt. Denke doch mal eine Deine eigene Kindheit zurück...wie war es da?
    Mich haben Verbote und Rationalisierungen nur dazu gebracht, als Kind meine Eltern zu bestehlen, um mir Süßigkeiten kaufen zu können :eek:

  • @ Alioshya

    Klar hab ich mir oft Gedanken gemacht ob das eine beginnende Magersucht ist und wir haben auch schon Gespräche mit dem Arzt darüber geführt aber jeder der sich bislang mit ihr unterhalten hat ist zu dem Ergebniss gekommen das sie einfach ein verwöhntes Einzelkind ist !

    Wenn sie nicht mag, mag sie nicht und da kann sie sehr konsequent sein.

    Was die Optik betrifft paßt sie von der Körperlänge zu uns aber halt nicht von der Figur her ... ich bin 1,87 m groß und wiege 120 kg mein Mann ist 1,95 m groß und hat 110 kg klar das sie dann kein Winzling ist aber grad deswegen fällt sie so super schlank um so mehr auf.

    Uns haben Arzt und Schulpsychologe empfohlen sie nicht zum essen zu zwingen sie soll kein gestörtes Verhältniss zum Essen entwickeln, wenn sie nicht mag sollen wir sie lassen bzw. ihr Sachen anbieten wo wir wissen das ißt sie. Oft habe ich versucht Sachen in sie reinzuzwängen aber das bringt doch nichts und seitdem wir das gelockert haben klappt das, bis auf wenige Ausnahmen, ganz gut.

  • Hallo Nane,

    ich würde mir da nicht so große Sorgen machen, wenn ihr schon geprüft habt, ob es Magersucht sein könnte und es nicht so aussieht.
    Ehrlich gesagt, was mir als erstes eingefallen ist, bei deiner Beschreibung, war: hat sie evtl. eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Allergien? Oft ist es so, dass instinktiv Essen abgelehnt wird, was einem selbst als Kind nicht gut tut.
    Gruß
    Dani

    PS: Ich bin sehr froh, dass ihr/du nicht mehr versuch(s)t, ihr Essen reinzuzwängen. Das hört sich für mich genauso schlimm an wie Essen verbieten...

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • (sie mäkelt sehr am Essen zb. ißt sie keine Nudeln, Pizza & Döner) alles Dinge die Kinder in ihrem Alter eigentlich lieben, wir sollen sie nicht zum Essen zwingen wenn sie nicht mag dann sollen wir sie lassen bzw. ihr das zu essen geben was sie gerne ißt und nicht mit Gewalt was erzwingen.


    na ja, die Pizza und der Döner sind vielleicht Notlösungen wenn garnichts anderes essensmäßig zur Verfügung steht, aber als ERnährung würde ich das nicht bezeichnen. Deine Tochter hat echt gute Instinkte.

    Ich zwinge sie nicht was das Essen betrifft, sie brauch auch nicht aufessen wenn sie nicht mag (ich denke das Zeitalter ist vorbei wo man aufessen mußte) und sie geht von sich aus an gesunde Lebensmittel, trinkt mit Vorliebe Wasser was wollen wir mehr dafür das wir manches Mal doch sehr ungesund leben, ich hoffe das wir auch die Pubertät ohne große Probleme überstehen was das Essen betrifft.


    Sorgen würde ich mir machen, wenn das Mädchen ständig krank, müde und unkonzentriert wäre.
    Meine Tochter ist auch sehr, sehr schlank. Was für ein Kraftpaket sie ist, merkt man erst wenn man sie in Aktion sieht.
    Essen ist für sie sehr wichtig und sie ist beileibe keine Verweigerin. Aber Die Qualität muss für sie stimmen und da lässt sie nicht mit sich reden. Fett und Salz hat sie schon als kleines Kind verweigert. Auch Süßigkeiten waren ihr nie so sehr wichtig. Allerdings hat sie immer eine Tafel Schockolade in der Sporttasche. So ein bis zwei Riegel können es manchesmal nach dem Training sein, wenn sie voll ausgepowert ist.


    Für sie ist allerdings das Schlanksein nicht wichtig, sondern die Fitness um ihren Beruf, den sie liebt, auch ausüben zu können.


    Wenn ein Kind sich gern bewegt und spielt, nicht übermäßig viel krank oder müde ist, dann ist es doch wirklich egal ob es ein bisschen zu dick und wie hier zu dünn ist.

  • Hallo ihr Lieben
    Auch ich hab 2 Kids und sie sind groß und schlank! Gottseidank gesund und haben nicht die Eßstörung ihrer Mutter.
    Macht Euch keine Gedanken... die müssen nicht so sein wie wir ;-))
    Lg sun

  • Meine Kids sind Beide total dünn, mein Mann auch und sie verzichten auf nichts. Ich frag mich dann manchmal, warum bei mir nicht ein Gramm runter geht, da ich nie extra koche oder ähnliches.
    Ich denke nicht, das es unbedingt sein muß, das wenn man dick ist, das weiter gibt.
    Ich freue mich für meine Kids, da ihnen so einfach einiges ersparrt bleibt.!
    Lieben Gruß
    Moni

  • Ich hab eine Tochter, nur Haut und Knochen. Heute hat sie 500 gr Eis verdrückt plus noch die regulären Mahlzeiten. Und ich hab einen Sohn, mit meinem Genen, da steh ich ständig auf der Essbremse. Wenn er nur an der Küche vorbei geht, hat er schon ein Pfund mehr drauf. Er wird ein lebenlang mit dem Gewicht zu kämpfen haben.
    Er isst weder Gemüse noch Obst (das gibt es bei uns täglich) und er könnte sich gut von Mc und co. ernähren. Nur das gibt es sehr selten. Ich zwinge ihn nicht, Dinge zu essen, die er nicht mag, aber es gibt dann auch nichts anderes.

  • Mein Mann und ich sind beide sehr übergewichtig.
    Keines unserer drei Kinder hat Gewichtsprobleme.
    Essen ist bei uns kein Thema. Jedes Kind hat schon von Anfang an seine Süßdose,da kommt einmal täglich alles rein,was an diesem Tag genascht werden darf. Z.B. 2 kleine Tütchen Gummibären+ 1 Riegel Duplo+ 1 Lakritzschnecke.
    Und wenn alle,dann alle,das haben sie von klein auf akzeptiert.
    Und ansonsten kann deine Kleine ja nur das verlangen,was sie täglich bei euch sieht oder sah oder kennt,schätz ich mal.
    Wenn ihr also alle in der Familie zusammen relativ ausgewogene Mahlzeiten zu euch nehmt,plus die Süßdose,dürfte es für euer Mäuschen ja kein Problem mehr geben (Anfangsnörgeleien müßt ihr wohl tapfer durchstehen:D)
    Spätestens,wenn sie im Kiga ist,kommt ja noch jede Menge Bewegung dazu und das Zwischendurchessen hört dann weitestgehend auf.

    Meine beiden Großen(13 und 7 Jahre alt) kaufen sich mittlerweile natürlich auch mal vom Taschengeld was Süßes,essen tun sie es aber nicht vor dem Kleinen(3 Jahre alt)

    Theorie ist: Wissen wie etwas funktioniert aber es geht nicht
    Praxis ist: Es funktioniert und keiner weiß warum

  • Hallo, also ich arbeite als Erzieherin in einer Tagesstätte. Meine 24 Kinder sind 2 bis 6 Jahre alt. Wir sind von 7 bis 17 Uhr für ihr Essverhalten verantwortlich. Gerade ich als Binge Eating Frau ;) reflektiere eigentlich ständig meinen Umgang mit dem Essen, ob nur für mich, oder im Beruf.

    1. kann ich es nicht verstehen, wie einige hier gegenseitig aufeinander los hacken, denn ist es nicht verständlich, dass wenn man selbst Probleme mit zb. dem Essen hat, man diese automatisch auf Erziehungsfragen projeziert?! Inwiefern diese dann im Resultat das Ergebnis beeinflussen, ist eine andere Sache. Aber ich kann jede Mutter mit einer Essstörung verstehen, die sich Sorgen in Bezug auf ihre Sprösslinge macht!!!

    2. Jede Mutter hat eigene individuelle Kindheitserlebnisse, gerade auch in Bezug auf das Essen, daher ist es klar, dass diese auch andere Ziele für die Erziehung ihres eigenen Kindes hat.

    3. ich habe schon in vielen unterschiedlichen Kindergruppen gearbeitet, und ganz unterschiedliche Erfahrungen im Umgang mit Ernährung machen dürfen - von dem Kind, welches zu Hause nur Vollwertkost bekam, und an Karneval unser Süßbuffet bis zum Erbrechen plünderte, und anschließend fröhlich weiter naschte, bis hin zu Kindern, die nach 3 Teilen Süßkram lieber tanzen gingen, denn Süßkram gabs da immer.

    Für mich galt immer die Regel, das wer gesund isst, darf auch eine Kleinigkeit ungesund bekommen. In meiner jetzigen Gruppe galt, jeder darf essen was und wie er wollte, nur zu den Mahlzeiten. Vor ein paar Monaten konnte ich dann aber durchsetzen, dass es nur noch eine Portion Nachtisch gibt, nur noch ein Riegel Schoki und Co, denn bei den meisten dieser Kinder war überhaupt kein Genuss mehr da, die hatten gerad den ersten Löffel Pudding im Mund und verfolgten dabei aber schon, ob sie denn noch eine weitere Portion bekommen würden! Dazu die Frage, wie das normale Essen beregelt wird, denn die Kids konnten einfach frei wählen.

    4. ging ich dann sehr unsicher zu einer Fortbildung mit dem Thema gesunde Ernährung und Bewegung, und ich muß sagen, trotz meiner Essstörung, die ich für mich und meinen Körper noch nicht im Griff habe, war ich ganz stolz, dass meine Ansichten in der Erziehung gar nicht soo verkehrt waren, denn:

    auch Kindern im Kleinkindalter kann man bewußt eine gesunde, ausgewogene Ernährung beibringen, ohne sie direkt in eine Essstörung zu bringen. Denn das was in früheren Generationen unbewußt gesund vermittelt wurde, verläuft sich heutzutage durch viele Umweltfaktoren, wie zb. Woher kommt die Milch - oder geregelte Mahlzeiten kenne ich nur aus der Ganztagsbetreuung.

    Ich fand diese Fortbildung sehr interessant, und ich werde dies bald in einem Projekt mit den Kindern umzusetzen versuchen, dabei gibt es die Ernährungspyramide, die ich spielerisch erklären kann, sowie ganz viele Bewegungsangebote - denn dies beides gibt es nur im Zusammenhang.

    Und vielleicht gibt es auch mir wieder etwas Schwung, in meine gesunde Ernährung hineinzukommen, denn man darf bei der ganzen Ernährung auch nicht die Vorbildfunktion vergessen, die man ja leider ;) auch immer hat.

    Ich denke, jede Familie muß selbst ihre Erfahrungen im Umgang mit dem Essen machen, gerade in Familien mit Essstörungen ist dies leider sehr schwierig. Aber ich glaube, dass wichtigste dabei ist, die Kinder in ihrem instinktiven Ernährungsbedürfnis (nettes Wort:D) zu unterstützen, und gegebenenfalls zu lenken. Und da ist das Oberziel, dass Essen an sich Spaß machen soll, aber nicht den Spaß am Leben ersetzen darf!

    Ich schrieb von Müttern - und meinte natürlich auch Väter!!!

    In diesem Sinne



  • auch Kindern im Kleinkindalter kann man bewußt eine gesunde, ausgewogene Ernährung beibringen, ohne sie direkt in eine Essstörung zu bringen. Denn das was in früheren Generationen unbewußt gesund vermittelt wurde, verläuft sich heutzutage durch viele Umweltfaktoren, wie zb. Woher kommt die Milch - oder geregelte Mahlzeiten kenne ich nur aus der Ganztagsbetreuung.


    genau das bezweifle ich. Denn der Begriff "gesund" kann für ein Kleinkind nur abstrakt sein.
    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Kinder mit dem Wissen, woher die Milch kommt, das Gefühl dafür bekommen was für sie gut ist.
    Geregelte Mahlzeiten sind ganz sicher wichtig aber auch, dass das Essen dazu da ist satt zu machen. Das heisst, das Kind sollte auch den Hunger kennenlernen.
    Das klingt zwar jetzt radikal, aber für viele Eltern ist es unerträglich bei dem flehendlichen "ich hab so Hunger" zu sagen, dann ess mal den Apfel und zu essen gibt es in einer Stunde.
    Ich verstehe auch nicht, warum Kinder täglich ihr Quantum Süssigkeiten brauchen, wie

    Zitat

    Jedes Kind hat schon von Anfang an seine Süßdose,da kommt einmal täglich alles rein,was an diesem Tag genascht werden darf. Z.B. 2 kleine Tütchen Gummibären+ 1 Riegel Duplo+ 1 Lakritzschnecke.


    Süßigkeiten sollten doch Ausnahmen sein. An Weihnachten, Ostern etc. z.B.-
    Es heisst ja auch nicht "Herr gib mir mein tägliches STück Kuchen".

  • Zitat

    Das heisst, das Kind sollte auch den Hunger kennenlernen.


    Hier muss ich mal intervenieren, denn Hunger und Hunger sind durchaus sehr verschiedene Dinge....


    für einen Säugling ist es eine Qual ne Stunde Hunger ertragen zu müssen, für ein Kleinkind ist es noch schwierig diese Zeit aus zu halten, bei Schulkindern kann man das jedoch ohne Probleme machen - solange sie sich darauf verlassen können.


    Und ja die eigene Ess-Störung oder deren Ursprung kann es einem Elternteil enorm schwer machen z.B. dem eigenen Kind "hunger haben" zumuten zu müssen - vor allem wenn man wie ich selbst als Kind richtig "hungern" (nicht stunden sondern Tage!) musste und nie wußte wann oder ob man überhaupt mal wieder was bekommt ;)


    Zu Gesunder Ernährung und der "welcher?" Ernährungspyramide fällt mir nur ein : Hey Leuts wer lädt mal Julchen und Mich zu einer gleichen gemeinsamen Mahlzeit ein?
    Das dürfte auch dem allerletzten klarmachen das es "die gesunde Ernährung" nicht gibt :D
    Übrigens: Julchens Wasser vetrag ich zwar auch, aber wir reden vom Essen ! :rolleyes:


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Zitat toni
    Süßigkeiten sollten doch Ausnahmen sein. An Weihnachten, Ostern etc. z.B.-
    Es heisst ja auch nicht "Herr gib mir mein tägliches STück Kuchen".

    Wow,isst du wirklich nur 3x im Jahr etwas Süßes?
    Ich kenne niemanden,der das tut.
    Und warum sollte Süßes eine Ausnahme sein? Damit verleihe ich diesem Esssen ja schon den Stellenwert "Besonders begehrenswert".
    Wie schon gesagt,das ist bei uns kein Thema und wird nicht hochgespielt.
    Gummibärchen sind schlicht und einfach ein Nahrungsmittel mit viel Zucker und Kinder sollten ihren Gesamtkalorienbedarf nur zu einem kleinen Teil mit diesen Nahrungsmitteln decken.
    Aber wenn ich daß hochstilisiere,wird die Gier meines Kindes nach eben diesen Sachern nur umso größer,also behandle ich das mit einer relativen Gelassenheit. Das ist wie mit dem rosa Elefanten,an den man nicht denken soll:D
    Übrigens essen meine Kinder durchauis nicht täglich ihre Dose leer.
    Aber wenn sie es doch tun,dann gilt die Regel:wenn leer,dann leer

    Theorie ist: Wissen wie etwas funktioniert aber es geht nicht
    Praxis ist: Es funktioniert und keiner weiß warum

  • Hallo, bin auch noch ganz neu, habe aber schon oft unregistriert mitgelesen und mich nun doch mal angemeldet (war mir nie sicher, weil ich im Prinzip nicht mehr hierhergehöre, mich das alles aber doch nicht losläßt und auch interessiert...)

    Nun möchte ich bei dem Thema doch mal was dazu schreiben:

    Wie Pueppi bin ich gelernte Erzieherin (nicht mehr in dem Bereich tätig, aus diversen Gründen). Ich finde es grundsätzlich mehr als wichtig, dass man schon bei Kindern auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achtet. Nicht falsch verstehen: Es geht nicht darum, Kindern eine Diät aufzuzwingen oder schon von klein an Kalorien zu zählen. Ich bin prinzipiell gegen Diäten und für eine gesunde und ausgewogene Ernährung!

    In der Krippe, in der ich tätig war, habe ich gesehen, was Eltern teilweise ihren Kindern als Mahlzeit mitgegeben haben und war einfach nur entsetzt: Nutellabrote, Kinderpingui, Milchschnitte, Pudding etc... Das alles wohlgemerkt als Hauptmahlzeit für das Essen in der Nachmittagsgruppe:eek:

    Unabhängig davon, ob ein Kind oder ein Elternteil dick ist, schüttelt es mich bei solchen Sachen.

    Ich selber war mal stark übergewichtig, meine Eltern haben immer nur fettig gekocht, es gab Süßigkeiten ohne Grenzen und wie Vollkprnbrot oder auch Zucchini schmeckt, weiß ich erst seit meiner eigenen Ernährungsumstellung.

    Und wenn ich hier lese, dass jemand (ist nun schon ein älterer Beitrag) schreibt, dass es doch schlimmeres gibt, als ein dickes Kind zu haben oder zu sein, dann kann ich dem nur begrenzt zustimmen: Klar gibt es schlimmeres, denn an Übergewicht kann man jederzeit wieder arbeiten. ABER: Bitte vergesst nicht, was Kinder in der Schule durchmachen. Ich selber habe alles durch: Nette Sprüche wie "Deutsche Panzer rollen wieder" und das auch von dem Jungen, in den ich das erste Mal richtig verknallt war. Hänseleien, immer die letzte beim Schulsport, die gewählt wurde etc..

    Überlegt bitte genau, ob ihr eurem Kind das antun wollt:( Es prägt einen das ganze Leben, selbst wenn man irgendwann den Absprung schafft.

    Ich maße mir nicht an, jemanden zu sagen: Abnehmen kann jeder, tu was. Das steht mir nicht zu, zumal ich selber weiß, dass das nicht so einfach geht. Da muß der berühmte "Klick" kommen. Ich gehöre auch nicht zu denen, die abgenommen haben und nun alle belehren wollen-wirklich nicht, auch wenn ich nun in die berufliche Richtung gehe. Aber es muß ja von demjenigen selber kommen.

    Was mir aber schon die Hutschnur hochgehen läßt ist, wenn ich sehe, dass Eltern (egal ob die selber dick sind oder nicht) dem Kind so viel ungesundes Zeug geben, nicht drauf achten, dass es ein wenig im Rahmen bleibt und ein gesundes Maß hat. Denn das finde ich dem Kind gegenüber einfach unfair!

    LG
    BigGirl99

  • Hallo BigGirl99,


    einigem, was du sagst kann ich zustimmen, anderem wieder nicht.


    Ich heiße es auch nicht gut, den Kindern alle möglichen Fertigmahlzeiten in den Kindergarten/die Schule mitzugeben, ob nun süß oder würzig bleibt sich gleich. Es sollte schon Zeit genug sein, selbst was "herzustellen".
    Allerdings ist dieses Schlagwort "gesund und ausgewogen" sehr individuell zu betrachten, da nicht jeder alles mag und nicht jeder alles verträgt. Ich finde, man kann den Kindern nur Hintergrundwissen geben, was wie schmeckt, was welche Inhaltsstoffe hat und ob die Nahrung künstlich oder natürlich ist - plus die Motivation, auf den eigenen Körper zu hören, was er braucht und warum. Irgendwelche Wertigkeiten reinzubringen wie die Ernährungspyramide wäre da aus meiner Sicht der falsche Ansatz.
    Was du übers Dicksein und "dick machen" schreibst, nunja... manche Menschen sind nunmal zum Dicksein veranlagt, da kann man seinem Kind nur was antun, indem man es zu Diäten motiviert anstatt dazu, sich selbst zu akzeptieren. Viele andere Menschen sind, wenn sie dick werden, einfach krank, da sollte man lieber die eigentlich Ursache zügig beheben oder bekämpfen anstatt auf Diäten zu drängen - und auch hier Selbstakzeptanz motivieren, damit das Kind lernt mit sich und seiner Krankheit umzugehen. Die dritte "Gruppe" hat seelische Probleme - auch hier ist eine Diät kontraproduktiv, man muß auch hier die Ursache bearbeiten und das Kind zu Selbstvertrauen motivieren. Selbstbewußte dicke Kinder sollte es mehr geben. Nicht insgesamt mehr dicke Kinder, sondern einfach mehr dicke Kinder, die selbstbewußt durchs Leben gehen. Die lassen sich nämlich auch nicht hänseln und Schuldgefühle einreden, sie nehmen sich so wie sie sind.
    Bedingt durch diese Gründe, kann man ein Kind normalerweise nicht dick "machen", also tut man seinem Kind auch nichts an! Das einzige, wo man als Elternteil wirklich mit schuld haben kann, ist eine Eßstörung - zum Beispiel, weil man zu viel Wert darauf legt, dass das Kind schlank bleibt/wird und das "Richtige" isst.


    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Mh, also - mit gesunder Ernährung meinte ich nicht, dass ich es unterstützen würde, mit einem Kind eine bewußte Diät zu machen. Im Gegenteil, ich würde einem Kind vor der Pubertät niemals "erlauben" eine Diät zu machen. Die Tochter meiner Freundin ist ein bisschen propper, und die blöde Lehrerin hat meine Freundin vor ihr angesprochen, seitdem geht die Kurze mehrmals am Tag auf die Waage!!! :mad:

    Allerdings kann man den Kindern, und damit meine ich auch schon ganz kleinen Kindern, gerad wenn man hauswirtschaftlich etwas mit ihnen zusammen macht!!! beibringen, was in den groben Bereich der gesunden Ernährung gehört. Und das man, um gesund groß zu werden :D ganz viel Hasenfutter ;) essen sollte - und dass auch schnuckern dazu gehört! Als kleines I Tüpfelchen, ganz ohne Bedingungen, sprich als Trost, oder so.

    Auf unserem Tisch im Kindergarten steht zb. immer ein gefüllter Obst/Gemüseteller, und alle, wirklich alle Kinder nehmen sich immer mal wieder ein Stück davon!!! Renner sind immer noch Äpfel, Bananen, Weintrauben, natürlich ohne Kern:rolleyes: sowie Gurken und Paprika und Möhren!

  • @ HamsterD: Natürlich gibt es krankheitsbedingte Unverträglichkeiten von gewissen (auch gesunden) Lebensmitteln und dann bringt eine "normale" Ernährung nach Richtlinien der DGE nicht wirklich viel. Stellt man als Elternteil irgend so etwas fest, muß natürlich ein Arzt hinzugezogen werden und dann ist für dieses spezielle Kind sicher anderes gesund als allgemein gültig (und ich denke schon, dass die Ernährungspyramide eine allgemein recht gültige Richtlinie gibt). Klar: Bestimmte Abweichungen von Mensch zu Mensch gibt es immer.

    Und da ist es halt wichtig, dass man mit den Lebensmitteln, die dort in gewissen Mengen empfohlen wird, auch erstmal anfängt. Klar: Wenn ein Kind keinen Rosenkohl mag, muß man es nicht dazu zwingen-aber es gibt viele Alternativen und einiges ist auch echt ne Angewöhnungssache. Und ich glaube nicht, dass man einem Kind schadet bzw. es in eine Magersucht oder Diätkarriere schickt, wenn man es bevorzugt mit gesunden Sachen wie Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und magerem Fleisch versorgt,gepaart mit auch mal leckeren nicht so gesunden Sachen wie Pudding oder Eis. Nur dann lernt es von Klein auf das richtig einzuschätzen und muß gar nicht erst später von einer Diät in die nächste hetzen;)

    Mit dem Selbstbewußtsein gebe ich dir Recht: Wenn ein Kind halt dicker ist und es ggf. wirklich körperliche Ursachen hat, die nicht einfach so zu beheben sind, dann muß man an anderer Stelle erstmal arbeiten-eben dem Kind die Selbstakzeptanz zu vermitteln.

    @ Pueppi: Das mit dem Teller finde ich klasse!!!! Und das die Kinder da zugreifen zeigt ja auch, dass sie es mögen. Sonst würden sie es ja nicht essen(denn es ist ja wohl nur ein "Naschteller" wenn ich das so richtig verstanden habe...

    LG: melli

  • Habt ihr den Thread wirklich gelesen?
    Zwei Neulinge, die sich damit lobpreisen "Erzieherinnen" zu sein (Apropo: Qualifiziert euch das dann, dass ihr besser wisst als ich, was mein Kind essen sollte?)... und die hier fragwürdige Ernährungstipps vom Stapel lassen. Genau die richige Voraussetzung um Kinder in eine Essstörung im weitesten Sinne zu treiben.
    Wenn ich mich soviel mit Essen und angeblich richtigem Essen beschäftige, bleiben für mich wichtige Sachen in der Menschenbildung zurück. Und das ist es mir nicht wert.
    Wie gesagt, meine Tochter ist jetzt schlank, sie war vor der Pubertät pummelig, genau wie es sich gehört und es gibt für mich erheblich schlimmere Defizite bei Kindern als dass sie "zu dick" sind. Das fängt schon wo ganz woanders an und hat mit der Erziehung zum gesunden Essen soviel zu tun, wie Äpfel mit Birnen.

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