einfach essen was man will?

  • ...und so viel wie man will?
    Ich habe bisher immer auf das Essen geachtet und mich verachtet für jeden Bissen zu viel. Im Prinzip habe ich mich bisher dauernd nur mit Essen beschäftigt.
    Inzwischen habe ich die Erkenntnis erlangt, dass das nix bringt,.... :D
    Meine Frage und auch große Angst ist,
    nimmt man denn nicht unendlich zu, wenn man einfach isst wie man Hunger und Lust hat?

  • Nach meiner Erfahrung Jaein. Also ich war lange essgestört und bin auch immer noch gebrandmarkt was das angeht.
    Jedenfalls hab ich alle Reglementierungen auch irgendwann fallen lassen können. Ich habe schon zugenommen, aber irgendwann hat sich das auf einem bestimmten Gewicht eingependelt, was ich jetzt auch ohne Regulierungen oder sonstige Anstrengungen halte.


    Unendlich zu nimmst du eigentlich doch nur dann, wenn dein Körper/deine Seele krank ist und/oder du wirklich jeden Tag noch eine Schippe oben drauf legst.


    Ich hab halt auch die Erfahrung gemacht nachdem ich mich sattgegessen habe in mehrerer Hinsicht ohne das zu bewerten, dass ich dann in Zukunft auch wesentlich schneller zufrieden war, ohne das mir jemand im Ohr saß, der mir das diktiert hätte. Allein weil ich die Selbstbestimmtheit und Sicherheit so als Grundgefühl hatte, dass das keine Phase ist.

  • also ich habe die erfahrung gemacht, dass ich im prinzip essen kann was ich will, aber nicht WIEVIEL ich will, sondern immer nur soviel, bis ich wirklich satt bin! ich habe wirklich mal bewusst auf den hunger gewartet und gemerkt, dass ich dann plötzlich viel schneller satt werde bzw. ich dann überhaupt ein sättigungsgefühl bekomme! und ja, ich habe dadurch auch abgenommen ohne groß darauf zu achten was ich esse.

  • Nun....
    Das kommt ganz darauf an, was das Wollen und die Lust bedingt.


    Wenn die Nahrungsaufnahme, sprich: die Handlung des Essens, bei Dir eigentlich eine psychisch getriggerte Ersatzhandlung ist - also eine gepfefferte Eßstörung -, dann wirst Du nicht wirklich in der Lage sein, auf die An- bzw. Abwesenheit körperlicher Signale wie Hunger oder Appetit zu achten.


    Falls Du das Vorliegen einer Eßstörung (zumindest halbwegs) ausschließen kannst, solltest Du in Dich reinhören und Dir die Frage beantworten: Was will/mag ich wirklich?
    Denn das ist ja der Kern der Frage "Was passiert, wenn ich esse was ich will?", nicht wahr?
    Nicht weniger wichtig ist das Gegenstück dazu: Was will/mag ich absolut gar nicht?
    Im Prinzip kann ich Dir diese Herangehensweise nämlich viel eher empfehlen:
    "Was passiert, wenn ich nicht mehr esse was ich nicht will?"


    Ich mache nämlich genau das - meinen Instinkten bzgl. Vorlieben und Abneigungen folgen - und halte mein Gewicht/Kleidungsgröße wie festgenagelt, obwohl genau das das letzte war, womit ich anfangs gerechnet hatte, da diese völlig paradoxe und politisch unkorrekte Idee aus reiner Not geboren wurde.


    Lies mal für den Anfang

    (über seltsame Appetitsignale im Allgemeinen und Süßhunger im Speziellen)
    und

    (ein kleines Pamphlet über Ernährung)
    und schau, inwieweit Du Dich darin wiederfindest.
    Es setzt - wie gesagt - voraus, daß keine schwere psychisch bedingte Eßstörung vorliegt.

  • Ich denke bei einer Esstörung ist es schwierig zu sagen was passieren wird.


    Bei mir war es so, dass sich mein Essverhalten als ich die ewige Kontrolle aufgab nach und nach normalisiert hat (das heißt natürlich nicht dass die Esstörung in Krisenzeiten nicht wiederkommen kann).


    Ganz extrem zeigt sich das bei mir, wenn ich z.B. meine Mutter besuche und in der Regel einige Tafeln Schokolade mitreisen.


    Obwohl ich im normalen Alltag teilweise über lange Strecken mit ganz wenig Schokolade zufrieden bin oder sogar gar nicht daran denke welche zu kaufen, schlägt das in Situationen in denen ich mich von aussen kontrolliert fühle extrem um und ich falle in uralte, längst überwunden geglaubte Muster zurück.


    Es kann also sein, dass der Zwang sich mit Essen zu beschäftigen langsam zurück geht. Das alleine war für mich schon eine riesige Befreiung und ein großes Plus an Lebensqualität.



    Ob das mit einer Zunahme einhergeht hängt m.E. dann eben auch damit zusammen wie heruntergewirtschaftet Dein Stoffwechsel inzwischen durch Dauerdiäten ist und inwiefern es Dir (noch bzw. wieder) möglich ist auf Dein natürliches Sättigungsgefühl zu hören.


    Bei mir ging das Gewicht zunächst hoch, irgendwann war mit der Zunahme aber Schluß und ich konnte es über lange Zeit (mind. 10 Jahre) halten. Auf einem sehr hohen Level zwar, aber immerhin halten. (Nicht dass mir das viel Lob von Ärtzen und der Familie eingebracht hätte :rolleyes: - aber mich selbst machte es glücklich. :))


    Danach ging es aber durch veränderte äußere Umstände doch wieder weiter hoch ... es ist und bleibt also irgendwie doch auch ein lebenslanges Problem.


    Alles Gute! :)

  • Hmmmmm, ich kann mir das noch gar nicht vorstellen, Leben ohne dieses "Du nimmst zu - Teufelchen " im Nacken.
    Ich habe erst seit wenigen Wochen die Erkenntnis, dass ich dick sein darf und mein Leben trotzdem genießen und Leben darf,... Ich muss nicht auf mein Leben und den Genuss warten bis ich schlank von.
    Ich darf diese Obsession "Essen, Abnehmen, Selbstverachtung, etc. " loslassen.


    Kann ich auch alle Informationen über Board schmeißen? Diese, gesund, ungesund, low carb, low fat, glyx, fatburner, etc. die sich über die Jahre in meinem Hirn angesammelt haben?


    Ich habe es schon einige Tage versucht, auch ganz bewusst das zu essen worauf ich Lust habe ohne mich danach zu geißeln. Es klappt so durchwachsen, wobei ich es entspannend finde und schon jetzt mehr lebe und genieße.


    Und so Lust Attacken auf Süßes, Salziges, Fettiges? Wie geht ihr damit um?


    Daena, ja, das Sattessen, so als würde das innere Kind einfach nochmal befriedigt werden und dürfte sein wie es ist,... so stelle ich mir sattessen vor.


    @loonie und aus Lust, isst du nie?

  • Die Frage ist halt auch ob die Lust Attacken überhaupt noch so groß sind.


    Wenn ich mich bei den Hauptmahlzeiten satt esse (an den Dingen die mir schmecken) ist das Problem bei mir wirklich extrem viel kleiner.


    Schlimme Attacken bekomme ich, wenn ich eben im Grunde einfach Hunger habe, oder gedünstetes Gemüse statt Nudeln in Tomatensoße gegessen habe (nach dem mir eigentlich gewesen wäre) ...


    Und wenn trotzdem eine Attacke kommt. Ganz ehrlich: dann gebe ich ihr nach. In einem bestimmten Rahmen halte ich das für normal.


    Zur Frage ob Du die Infos über "gesunde" Ernährung über Bord werfen darfst empfehle ich Dir die verlinkten Beiträge von MeiersJulchen und das Buch "Lizenz zum Essen" von Gunter Frank.


  • Kann ich auch alle Informationen über Board schmeißen? Diese, gesund, ungesund, low carb, low fat, glyx, fatburner, etc. die sich über die Jahre in meinem Hirn angesammelt haben?


    Bei mir hat es 15 Jahre und diverse Krankenhausaufenthalte aufgrund schwerer und schwerster Reaktionen aufgrund (unerkannt gebliebener) Allergien etc gebraucht bis ich aus reinem Überlebenswillen und Todesangst alles und jeden zum Teufel gejagt habe, der mir noch was über gesund und ungesund erzählen wollte. Und ich hatte trotzdem noch Gewissensbisse.
    Die sind dann aber verpufft als sich plötzlich innerhalb weniger Wochen all die Erfolge einstellten, die man laut der tollen Experten angeblich nur haben "darf", wenn man akribisch allen möglichen Plänen und Handlungen folgt.


    Also mach Dir mal keinen Kopf, wenn es Dir anfangs schwerfällt, Dich von dieser megamäßigen Hirnwäsche-Industrie zu lösen.
    Mit jedem Erfolg, der eintritt und jedem Nicht-Erfolg, der ausbleibt - entgegen jeder expertenmäßigen Prophezeiung - , findest Du ein großes Stück zu Dir selbst zurück.


    Zitat

    Und so Lust Attacken auf Süßes, Salziges, Fettiges? Wie geht ihr damit um?


    Fortwährende Heißhungerattacken sind ein Zeichen dafür, daß Du eben noch nicht das ißt, was der Körper will.
    Lies meinen Link zu Süßhunger.


    Den einzigen allgemeingültigen Tip, den ich Dir dazu geben kann ist:
    Hau alle Fertiggerichte in die Tonne!
    Das Zeug schmeckt weder nach seinen Inhaltsstoffen, noch ist das enthalten, wonach es schmeckt.
    Diese widersprüchlichen Signale sind es, die Deinen Körper bei seiner Entscheidungsfindung, was er will, nachhaltig behindern.



    Zitat

    so als würde das innere Kind einfach nochmal befriedigt werden und dürfte sein wie es ist,... so stelle ich mir sattessen vor.


    Du wirst lachen. Gerade Kinder haben von Ernährung nämlich die meiste Ahnung, wenn es aufs Bauchgefühl ankommt.
    Leider wird es ihnen heutzutage regelrecht ausgetrieben.
    Lies mal hier http://www.leben-ohne-diaet.de…ng/ueber-den-appetit.html über das Experiment von Dr. Davis mit frisch abgestillten Babys. Die Kleenen hatten ganz exakte Vorstellungen davon, was sie wollten. Jeder wollte was anderes, aber keinem von ihnen hat es geschadet.
    Auch Udo Pollmer schreibt darüber in seinen Büchern. Schau mal in unsere Bücherkiste

  • Ich danke euch für eure Antworten und habe schon viele Beiträge von Meiers Julchen gelesen, Toll!
    Ich wäre auch an einer Suchdiät interessiert, aber ich stille zz noch fast voll, da kommt das wohl nicht so gut.
    Ich lese im laufe des Tages eure Beiträge genau und ausführlich. Sobald mein Kleinster mir die Zeit erlaubt, werde ich qAuch ausführlich antworten. Bis später! :).

  • Ob ich an einer Essstörung leide weiß ich nicht. Laut Ärzten ja, denn es sei einfach krankhaft auf ein so hohes Gewicht zu kommen bzw. es nach Therapie meiner Hashimoto nicht "einfach so" wieder zu verlieren.


    Durch mein ewiges Auf und Ab der Schilddrüsenwerte und der damit einher gehenden Schlappheit hat sich bei mir wohl eine Mischung aus Faulheit/Trägheit ergeben, manchmal gesellt sich dann Langeweile dazu und die Mischung ist echt tödlich bei mir. Wenn ich dem nachgebe und einfach so munter vor mich her esse, dann nehme ich eindeutig zu.


    An gängigen Allergien leide ich nicht. Aber am Reizdarmsyndrom. Bis spät Mittags ist mir meist flau und ich kann nicht essen. Irgendwann überkommt mich das Gefühl, was essen zu müssen weil mein Blutzucker in den Keller rauscht, mein Kreislauf schwummert und mir immer übler wird. Also esse ich irgendetwas, Hauptsache was drin. Und egal, was es ist, die erste Mahlzeit des Tages beschert mir immer Krämpfe und zig Toilettengänge mit einer mild ausgeprägten Diarrhoe.
    Danach ist alles okay, zu okay wenn es nach mir geht. Denn ab da könnte ich ohne Punkt und Komma durchessen bis Nachts.


    Ich kann also definitiv nicht alle Grenzen über Bord werfen und einfach nur so nach Gefühl essen. Weil mein Gefühl mich trügt :(

    Theorie ist: Wissen wie etwas funktioniert aber es geht nicht
    Praxis ist: Es funktioniert und keiner weiß warum

  • Aber am Reizdarmsyndrom.


    Ich zitiere mich mal selbst (aus:

    )


    Zitat

    Ein grummeliger, GE-reizter Darm hat mit Reizdarm nichts zu tun.
    Reizdarm bedeutet, daß buchstäblich Reize nervlicher Natur aus dem Verdauungstrakt die "Schranke" zur bewußten Wahrnehmung überwinden und Streß im Gehirn auslösen, das in der Folge mit den Signalen überfordert ist.
    Es ist ein neurologisches Problem, kein - in dem Sinne - organisches. Es wird neurologisch diagnostiziert und neurologisch behandelt.
    Wenn das bei Dir nicht geschehen ist, dann laß Dich bitte nicht von fehlgeleiteten, eingerissenen Modeworten beeindrucken.


    Danach ist alles okay, zu okay wenn es nach mir geht. Denn ab da könnte ich ohne Punkt und Komma durchessen bis Nachts.


    Alles was Du beschreibst, ganz besonders inklusive dieser Art des "Kontrollverlusts", ist geradezu ein Musterbeispiel einer Maskierung, bei der ein regelrechtes, aber wiederum choatisches Suchtverhalten entsteht. SD-Probleme mal außen vor. Die können auch die Verdauung beeinflussen, haben aber eher nicht diesen Suchteffekt zur Folge.


    Und eigentlich hat genau das mit diesem eigentlichen Starterthema nichts zu tun, denn Du willst es ja nicht wirklich essen - Du kannst nur nicht anders, oder?

  • Ich wäre auch an einer Suchdiät interessiert, aber ich stille zz noch fast voll, da kommt das wohl nicht so gut.


    Stillen heißt schwanger (gewesen), oder? Nehm ich jedenfalls an :D


    Konntest Du während der Schwangerschaft denn deutliche Unterschiede zu vorher bzgl. besserer Verdauung bzw weniger "Magenprobleme" oder gar ausbleibendes Kopfweh feststellen?
    Probleme, die vorher da waren, dann zurückgegangen sind und jetzt nach und nach wiederkommen?


    Falls nämlich nein, dann ist die Suchdiät wahrscheinlich ein zu grober Keil und es genügt völlig, wenn Du um alles aromatisierte und vitaminmäßig aufgepeppte einen großen Bogen machst und das, was unaufgepeppt nicht schmecken will, gar nicht erst ißt.

  • Und eigentlich hat genau das mit diesem eigentlichen Starterthema nichts zu tun, denn Du willst es ja nicht wirklich essen - Du kannst nur nicht anders, oder?



    Warum hat es mit dem Thema nichts zu tun? Die Frage war doch eindeutig, was passieren würde wenn man isst wie man Hunger und Lust hat.
    Dass, was ich nach der ersten Mahlzeit mit folgendem Magenschmerz und Darmkrämpfen esse, das esse ich aus absolut aus Lust. Ob diese Lust nun manchmal durch Langeweile entsteht, wie von mir vermutet, oder einfach als unerklärliche Lust auftaucht...dachte nicht dass das jetzt einen so großen Unterschied macht. Bzw. wäre mir dann die Eingangsfrage zu ungenau gestellt.


    Was ich esse, das will ich auch essen. Nur oft eben nicht in der Menge, in der ich das dann tue. So der Klassiker, Tüte Chips auf und erst aufhören wenn sie leer ist. Nach einer Stunde plötzlich Jieper auf Schokolade...und anstatt es bei einem Riegel zu belassen ist die ganze Tafel hopps :o


    Ich bin leider nicht sonderlich bewandelt was Essstörung oder Sucht in der Hinsicht angeht. Ich schrieb ja auch dass ich gar nicht weiß ob ich darunter leide. Bzw. sagt mir meine eigene Logik, dass ja dann im Grunde ganz, ganz viele schwer Übergewichtige in irgendeiner Form darunter leiden müssten, denn von nichts kommt nichts.

    Theorie ist: Wissen wie etwas funktioniert aber es geht nicht
    Praxis ist: Es funktioniert und keiner weiß warum

  • Warum hat es mit dem Thema nichts zu tun? Die Frage war doch eindeutig, was passieren würde wenn man isst wie man Hunger und Lust hat.


    Deiner Beschreibung nach ist es aber weder das eine noch das andere.
    Dein "Hunger" ist "Unterzuckerung" (gemessen?) und "Übelkeit" und es ist Dir in dem Moment schlichtweg egal, was Du Dir reinpfeifst.
    Deine "Lust" ist ein ungezügeltes Verlangen. Ein Zwang, dem Du Dich nicht entziehen kannst.


    Die "Lust", die aber hier gemeint ist, ist die "Freude", und das Gefühl der Zufriedenheit, die man empfindet, wenn man ihr "nachgibt". Die Gedanken sind danach frei und drehen sich nicht mehr ums Essens oder seine Nachwirkungen/Nachwehen.


    Auch etwas, was Du ganz anders beschreibst.


    Ich zitiere mich nochmal selbst (bin faul heute):

    Zitat

    Mein komplettes Studium über habe ich vor dem Abend nie etwas gegessen. Frühestens auf dem Weg nach Hause ein Brezel vom Bahnhofsbäcker.
    Sobald ich es mit Frühstück versucht habe (weil man sowas ja schließlich normal und gesund ist), bin ich kaum mehr aus dem Haus gekommen, weil mein Kreislauf kurze Zeit später abkackte. Wenn ich mich doch zusammenriß, wurde mir später in der Straßenbahn oftmals so schlecht, daß ich zwischendurch aussteigen mußte, um frische Luft zu schnappen. Und in der Uni aufs Klo zu gehen wollte ich auch unter allen Umständen vermeiden.
    Was ich dann aber, wenn ich "konnte", durcheinandergefressen habe, das stellt jede Schwangere in den Schatten. Banane mit Senf, Nutella mit Peperoni, Camembert mit Erdbeermarmelade. Je ekliger desto besser. Und wenn ich am Ende angekommen war, hab ich von vorne wieder angefangen. Alles Histaminbomben vom Feinsten.


    aus:


    Tüte Chips


    Histaminbombe (wegen Geschmacksverstärkern und diverser scharfer Gewürze, die heutzutage auch schlicht und einfach als "Aromen" deklariert werden dürfen. Schau auf die Tüte)

    Schokolade


    Histaminbombe


  • Ja, richtig, das erste Essen des Tages erfolgt wegen des körperlichen Unwohlseins. Und da ich zu diesem Zeitpunkt weder Hunger noch Appetit habe, überwinde ich mich, irgendetwas zu essen. Egal ob nun ein Joghurt, eine Banane, ein Balisto oder ein Brötchen, Berliner, egal was.


    Wenn dann Krämpfe usw. vorbei sind, was von direkt nach dem letzten Bissen der ersten Mahlzeit bis etwa 60 Minuten danach andauert, dann gehts mir gut, ich bekomme ein normales Hungergefühl und habe Appetit.


    Wir essen gegen Abend warm und dabei achte ich auf frische Zubereitung, gesunde Nahrungsmittel. Bloß könnte ich eben gut dazwischen auch noch zu viel essen, zu viel süßes Zeug, zu ungesund, zu viel generell.
    Und das Fazit passend zur Frage war dann für mich: Nö, ich kann nicht nach Lust und Laune das essen was ich gerade will ohne zuzunehmen. Ich muss mich da oft am Riemen reißen. Klappt manchmal, manchmal klappt es nicht.


    Die Unterzuckerung ist gemessen (benutze manchmal die Teststäbchen von meinem Partner der Diabetiker ist) ich liege in diesen Momenten meist um die 50 oder auch mal knapp darunter, für mein Wohlbefinden zu wenig.


    Hmm, ich empfinde Lust und es bereitet mir Wohlbehagen wenn ich ihr nachgebe. Bis ich dann irgendwann merke dass die Hosen kneifen, dann verkehrt sich das und ich reiße mich am Riemen und denke viel über mein Essverhalten nach.


    Ich habe das Thema Suchdiät verfolgt und würde die gern machen. Bislang hat mich aber tatsächlich die Angst vor dem körperlichen Unwohlsein abgehalten welches bislang ja immer erst mit der ersten Mahlzeit zuzüglich Krämpfen ausgestanden war. Ich habe keinen blassen Schimmer, wie es mir körperlich gehen würde wenn ich nur Reis oder Kartoffeln essen würde, die beide allein für sich bei mir nur ein kurzes Sättigungsgefühl machen welches relativ schnell wieder in nagenden Hunger umschlägt.


    So, jetzt aber genug davon. Mittlerweile weiche ich wirklich vom Thema ab, das könnte den Thread kaputt machen.

    Theorie ist: Wissen wie etwas funktioniert aber es geht nicht
    Praxis ist: Es funktioniert und keiner weiß warum

  • Also ich hab das so verstanden, das der TE endlich Essen wollte wie er will.


    Und jegliche Reglementierungen die dann wieder erfolgen finde ich irgendwie kontraproduktiv. Ja man muss mit dem Gedanken leben können zuzunehmen. Ja man muss auch loslassen können in gut und schlecht einzuteilen richtig und falsch, gesund oder nicht.


    Und ich find es wesentlich wichtiger, das man dies erstmal tut, soviel wie man es braucht, bevor man sich dann den Verfeinerungen widmet und sich frag ob das nun genau das war, was man brauchte etc. Das sind auch alles wichtige Überlegungen aber ich sehe die Gefahr, wenn man dies sofort macht nach jahrelanger Selbstgeißelung, dass man sich nur wieder ins andre Extrem damit stürzt, wieder nur über das Essen nachdenkt.


    Zitat

    Und so Lust Attacken auf Süßes, Salziges, Fettiges? Wie geht ihr damit um?


    Ich lasse sie zu.


    Denn ich ticke so, dass ich diese Freiheit brauche. Sobald ich auch nur das Gefühl habe, das ich das nicht dürfte, staut sich in mir Druck und auch Frust an. Lasse ich es los und vertraue mir, komme ich unterm Strich mit wesentlich weniger aus.

  • Ja, richtig, das erste Essen des Tages erfolgt wegen des körperlichen Unwohlseins. Und da ich zu diesem Zeitpunkt weder Hunger noch Appetit habe, überwinde ich mich, irgendetwas zu essen. Egal ob nun ein Joghurt, eine Banane, ein Balisto oder ein Brötchen, Berliner, egal was.


    Joghurt: Erzeugt mit Hilfe von Bakterien, vielleicht auch noch eins der sahnig gerührten, wo die Molke nicht abgegossen wird: Histamin
    Banane: naturgegeben hoher Histamingehalt
    Balisto: wahrscheinlich mit Trockenfrüchten, ggf. auch noch behandelt, damit nicht alles suppt und matscht, und damit's besonders gesund ist, mit Honig statt Zucker, oder?: Histamin
    Brötchen/Berliner: Hefegebäck, wahrscheinlich auch noch mit Backhilfsmitteln, die nicht deklariert werden müssen: Histamin


    Kein Wunder also, daß nach 60 Minuten der Tanz losgeht, wenn Du Dich damit erst einmal wieder hochgepumpt hast.


    Zitat

    Reis oder Kartoffeln essen würde, die beide allein für sich bei mir nur ein kurzes Sättigungsgefühl machen welches relativ schnell wieder in nagenden Hunger umschlägt.


    Siehst Du, und genau dieser nagende Hunger, ist der richtige Hunger.
    Nicht die Übelkeit oder die Unterzuckerung oder der Appetit nach dem Essen.
    Dieser körperliche Hunger, der sehr lautstark ist und im Magen weh tut, bevor überhaupt Übelkeit und Unterzuckerung einsetzt.
    Und daß der Körper anschließend schnell (wie schnell ist schnell?) wieder etwas davon haben möchte, was ihm wirkliche Sättigung verschafft hat, ist nun wirklich kein Wunder, wenn er voll in den Seilen hängt. Es ist auch kein schlechtes Zeichen, vor allem, weil es sich bei Reis und Kartoffeln nicht um Dinge handelt, die eine "Maskierungssucht" auslösen können. Weshalb man sie eben als Einstiegs-Nahrungsmittel auswählen sollte.



    Zitat

    So, jetzt aber genug davon. Mittlerweile weiche ich wirklich vom Thema ab, das könnte den Thread kaputt machen.


    Wir können uns gerne auslagern, wenn Du Details weiter ausbauen möchtest ;)


    Aber ich denke, gerade hier muß auch genau der Unterschied zwischen "Lust" und "Lust" und "Wollen" und "Wollen" klargemacht werden.


    Immerhin kannst Du ja bei den ersten Antworten, die noch vor der meinen eingetrudelt sind, sehen, daß schon ganz andere die Erfahrung gemacht haben, daß bei ihnen das Nachgeben der "freudigen Lust" zu sehr viel schnellerer Sättigung führt und gar nicht zum befürchteten Kontrollverlust.

  • Entschuldigt bitte eine kurze Zwischenfrage:


    Wie gross ist hierbei der Einfluss der TSH-Werte?


    Zora sagt, sie hat HT. Ich habe MB und erkenne vieles, was Zora schreibt, wieder.


    Muss so etwas nicht auch berücksichtigt werden?



  • Mein Arzt sagt, wenn die Werte stimmen dann läuft alles ganz normal wie es laufen soll.


    Meine Schwankungen kamen nur zustande weil ich unter der Hashimoto an mehreren Entzündungsschüben litt. Das dauerte dann immer eine Weile bis es wieder okay war. Nehme zur Zeit 250 Mikrogramm Euthyrox und bin damit bei meinem Wohlfühlwert von 0,7 etwa.

    Theorie ist: Wissen wie etwas funktioniert aber es geht nicht
    Praxis ist: Es funktioniert und keiner weiß warum

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