Ernährungsumstellung mal anders: Suchdiät

  • Ins Krankenhaus mußt Du dafür eigentlich nur, wenn Du nachweislich schwere Allergien hast. Das, was bei diesen Betroffenen "Suchdiät" genannt wird, hat mit vorsätzlicher Provokation zu tun, wo man in jedem Moment mit heftigsten Reaktionen auf kleinste Auslöser rechnen muß.


    Wenn Du bezüglich Allergien untersucht worden bist (z.B. der IgE-Wert, der anzeigt, ob sich überhaupt großartige allergische Dinge bei Dir tun), dies aber unauffällig war, so ist eine stationärer Aufenthalt im Prinzip unnötig.


    Bei Unverträglichkeiten ist das Ganze entspannter, da hier die Reaktionen durchaus von der gegessenen Menge abhängen und man - wie ich "oben" ja schon fett-rot anmerkte - bei neuen Dingen immer mit kleinen Mengen beginnen soll.
    Die Reaktionen können zwar auch sehr deutlich sein, aber nicht in einer Form wie bei Allergien, wo man dann plötzlich umkippt.


    Mach es so wie Du Dich am sichersten fühlst.
    Nur laß Dich von den Ärzten nicht für blöde verkaufen. Wenn die mal wieder den Dackelblick aufsetzen sollten und voller Überzeugung versichern, daß sie "das ja noch nieeeeeee gehört oder gesehen hätten", dann ist das kein Grund, um sich dumm und klein zu fühlen, sondern mit bestem Dank aufzustehen und zu gehen und sich jemanden zu suchen, der "es" schon mal gehört und gesehen hat.


    Um es ganz klar zu sagen: Man muß zum Arsch werden, um sich selbst zu schützen und um überhaupt einen Schritt weiterzukommen.
    Ich habe es jedenfalls mal fertiggebracht, knapp 3 Tage im KH in den Hungerstreik zu treten, weil man sich nicht in der Lage sah, mir Dinge aus der Küche zu liefern, von denen ich mit Gewißheit sagen konnte, daß sie meine Lage (war wegen Überreaktion auf einen blöden Mückenstich in der Notaufnahme aufgeschlagen) nicht noch verschlimmerten.

  • Jaa leider wegen beidem, wobei Kreuzallergien nach Pricktests ausgeschlossen wurden.
    Aber wer weiß was da so in mir schlummert.


    Keine Sorge, ich passe gut auf mich auf, wenn ich weiß worauf ich aufpassen muss :D.


    Das mit dem KH ist ja krass Oo aber gott sei dank gibts auch genügend Ärzte die berücksichtigen, dass man selbst ja immerhin in diesem Körper steckt also auch nen bissel Ahnung mitbringt. (was allerdings leider nichtmehr die Regel ist).


    So wie ich das mitgekricht habe, ist dein Speiseplan nun aber recht eingeschränkt. Wie machst du dass dann mit Besuchen bei Freunden? Oder Restaurantbesuchen? Finden die gar nichtmehr statt?


    Grüße Daena

  • So wie ich das mitgekricht habe, ist dein Speiseplan nun aber recht eingeschränkt. Wie machst du dass dann mit Besuchen bei Freunden?


    Meine Oma hat das mal kurz und knackig so formuliert: "Ich lad Dich ein ... bring Dir was mit." :D


    Zitat

    Oder Restaurantbesuchen?


    Gibt's nicht mehr. Ich hätte zwar kein Problem damit, bei zwingenden familiären Anlässen den anderen beim Essen zuzuschauen (würd halt vorher was essen), aber seltsamerweise finden es eher die anderen Leute entnervend, wenn ich nichts esse.


    Für mich ist es nicht wirklich eine Einschränkung. So entspannt wie die letzten Jahre bin ich noch nie mit Essen umgegangen.

  • Hallo Meiers julchen,



    Ich habe seit vorgestern abend mit der Suchdiät angefangen. Also 1 tag nichts gegessen nur Wasser getrunken und abends eine Schüssel Reis mit rapsÖl und Salz.


    Meine Beschwerden ( flatuenz) waren sofort weg, die kommen ja auch meistens direkt nach dem Essen.


    Aber habe ich einen angespannten aufgeblähten Bauch. Dazu verspüre ich auch, schon seit einer Woche oder auch länger kein hunger mehr. Heißhunger seit ich faste auch nicht mehr.


    Essen könnte ich aber theoretisch also wäre nicht so das ich nichts runter kriegen würde.



    Heute ist der2. Tag abends und ich habe immer noch Garkein hunger und immer noch einen aufgeblähten und angespannten Bauch.


    Mit ist etwas schummrig im Kopf , wohl von dem niedrigen Blutzucker?, und vorallem arsch kalt!! Ist bei mir eigentlich schon immer so gewesen das wenn ich nichts lange gegessen habe ( 5 Std? :-D) das mir dann sehr kalt wird.


    Ansonsten fühle ich mich gesund aber etwas schwach.


    Ich mache mir gerade puren Reis.
    Wie soll ich weiter machen? Glaubst du das mein Bauch sich beruhigen wird und irgend wann mal wieder ein hunger Zeichen abgibt? Bei dir hat es ja 10 Tage gedauert ne? Aber war dir auch so kalt und etwas schwindelig? :(


    Danke und viele Grüße

  • Das mit dem Bauch sollte sich spätestens übermorgen legen.
    Du hast eben noch das Essen von vor der Suchdiät in Dir drin und da ein Verdauungsdurchlauf im Normalfall 3 Tage dauert ist eben noch nicht alles rausgekommen.


    Leg Dich mit einer Wärmflasche auf dem Bauch ins Bett. Was anderes kannst Du wirklich nicht tun.
    Vielleicht ein wenig Puderzucker auf einen Teller und zwischendurch Finger rein und Ablecken, wenn richtiges Essen völlig unattraktiv geworden ist.


    Achte nur darauf, daß Du genug trinkst.
    Kannst Du am besten dadurch kontrollieren, ob Deine Lippen schrumpelig werden. Nicht "rauh", sondern richtig schrumpelig als hätte jemand die Luft rausgelassen. Oder indem Du Haut vom Handrücken ziehst und für kurze Zeit eine kleine scharfe Falte stehenbleibt - wie man's bei jungen Hunden macht :D
    In dem Fall solltest Du schauen, daß Du unbedingt ein paar Schlucke Wasser in Dich hineinbekommst, auch wenn Du keinen Durst spürst. Der Körper ist halt etwas durcheinander, wenn er anfängt aufzuräumen.


    Aussitzen. Wird schon :)

  • Ok :) dann warte ich mal ab


    Ich trinke täglich 2 Liter Wasser und esse einmal späten Nachmittag eine Schüssel Reis pur.


    Muss mich da auch nicht überwinden oder so, schmeckt normal.


    Nur müsste ich halt nicht unbedingt den Reis essen. Doch danach ist mit warm ^_^.


    Edit : ich habe meinen Bauch nachgemessen. In den 2 Tagen 10 cm Umfang verloren! :) mal gucken wieviel es morgen ist.


    Spricht ja dafür das mein Bauch Magen die ganze zeit aufgebläht war und deshalb so angespannt sich anfühlte oder? :)


    Viele grüße

  • Kristallzucker geht auch.
    Löst sich nur langsamer auf. Und die Kristalle können - jenachdem welche "Laune" die Schleimhäute grade haben - relativ unangenehm im Mund sein.


    Traubenzucker ist deswegen ungünstig, weil er heute nur noch selten aus Trauben kommt, sondern durch chemische/biotechnische Prozesse aus anderen Zuckersorten oder Stärken hergestellt wird.
    bin mir nicht sicher, ob dabei Nebenprodukte wie Histamin etc entstehen oder nicht, aber man muß es ja nicht herausfordern, wenn man noch nicht genau weiß, worauf man nun eigentlich reagiert.


    Gibt natürlich auch Glukoseintoleranz, aber das bißchen Zucker pur im Mund dürfte direkt durch die Schleimhäute gehen anstatt durch den Magen.

  • Hallo,


    bin nur durch dieses Thema auf das Forum gestoßen und muss sagen - super Beschreibung. :)


    Mein Mann hat am 2.1. mit der Suchdiät angefangen.


    Er hat eine festgestellte Histamin- und Laktoseintoleranz und Kreuzallergien (Birke & noch ein Baum). Seine Ernährung die letzten Jahre war und wurde immer mehr eine Katastrophe. Auf ihn passt es ganz genau, dass er "Histaminjunkee" ist. (oder sein Körper)...
    Er hat unter der Woche tagsüber nie gegessen, abends meist Brot/Brötchen und Salami und wartete die ganze Woche nur auf Samstag wo er dann alles "fressen" kann. Da gabs wirklich ALLES! Packungsweise. Schokolade/Kekse, Brötchen, Mittag, Pizza, Döner etc... Essen gehen war nicht drin, wurde immer nach Hause bestellt. Er hatte immer Angst etwas zu essen, wenn wir weggehen oder er nochmal losmuss. Es könnte ja schiefgehen.


    Eigentlich wollte er schon letztes Jahr anfangen (da er wirklich kaum noch was verträgt und wir auch nicht wissen, was es überhaupt ist), konnte sich aber nicht überwinden und wir hatten auch keinen richtigen "Plan". Ärzte haben nicht wirklich geholfen, wir haben nach Ernährungsberatung gefragt, aber irgendwie konnte uns in seinem Fall keiner helfen...


    Also erstmal ein riesendanke für die Mühen! :D


    Und dann zu meinen Fragen. Ich habe zwar schon alles gelesen, aber irgendwie kommen doch immer wieder Fragen auf.


    Er hat am 2.1. gefastet und abends mit Reis angefangen. Gestern auch Reis, fand den dann aber eklig und wollte lieber Kartoffeln. Nach einer Kartoffel hatte er ein "komisches" Gefühl im Bauch und grummeln. Also lies er die Kartoffel doch lieber und nahm wieder Reis.
    Ich habe gesagt, er soll auf sein Körpergefühl achten, Hungergefühl et. Aber er meint, er hat das nicht. Also er weiß überhaupt nicht, ob und wann er hungrig ist. Kann man da irgendwie einen Rat geben?


    Er hat auch richtig Kopfschmerzen & Nervenschmerzen im Lendenbereich. Also richtig schlimm. Wann sollte das spätestens besser werden?


    Ab wann kann er etwas hinzufügen? Also ein neues Lebensmittel? Und was wäre sinnvoll? Er wäre ja gleich für Fleisch, Brot und Ei. ;) Das halte ich für gewagt.


    Ich glaube mehr fällt mir erstmal nicht ein. :D


    Liebe Grüße


    Darjana


  • Er hat am 2.1. gefastet und abends mit Reis angefangen. Gestern auch Reis, fand den dann aber eklig und wollte lieber Kartoffeln. Nach einer Kartoffel hatte er ein "komisches" Gefühl im Bauch und grummeln.


    Kartoffeln enthalten (auf natürliche Art) Salicylat, was bei entsprechender Intoleranz zu ebenjenen Nebeneffekten führen kann.
    Deswegen ist Reis vorzuziehen.


    Da es aber so unglaublich viele Reissorten gibt, muß man unter Umständen ein wenig rumprobieren, um eine zu finden, die man völlig entspannt in sich hineinmümmeln kann.
    Und da Reis ein vielfaches seines Eigengewichts an Wasser aufnimmt, ist es ebenfalls wichtig, daß man auch das Wasser selbst mag.


    Ich persönlich komme mit einer Milchreissorte aus dem Bioladen am besten klar.
    Die ist schön sauber poliert, es wurde nicht mit Parboiled und Duft-Gedöns dran rumgemacht und absolut niemand verbietet es einem, das Zeug auch in Wasser zu kochen.


    Ebensowenig ist es verboten, mit Mineralwasser zu kochen.
    Denn wenn das Leitungswasser als Getränk nicht schmeckt (was absolut gar nichts mit hygienischen Unbedenktlichkeit zu tun hat!), dann sollte man auch nicht damit Kochen, wenn es zu einem Bestandteil der Mahlzeit wird. Wie eben bei Reis, Nudeln und Suppen.


    Also:
    Check 1: Das Wasser alleine muß schmecken.
    Check 2: Dieses Wasser mit Reis muß immer noch schmecken.


    Dann liegt man richtig mit seiner Wahl und kann weitermachen.


    Salzen ist übrigens sehr wichtig. Vor allem, wenn es sich - wie in der Einstigesphase - um die einzige Nahrung handelt, die man zu sich nimmt. Es braucht nicht einmal so viel zu sein, daß es salzig schmeckt. Dann wäre es schon wieder zuviel.
    Aber Salz ist notwendig und zu wenig Salz kann dazu führen, daß der Geschmacksinn das Essen ablehnt, weil es zu einer Entmineralisierung führen würde. Und ein zerschossener Salzhaushalt ist ganz übel. Da hält der Körper den Daumen drauf, auch wenn es bedeutet, Nahrung abzulehnen.


    Und so blöde es klingt: Auch das Salz alleine sollte schmecken. Und zwar nach Salz.
    Die Standard-Salzsorten aus dem Supermarkt sind eigentlich immer mit Antiklumpmitteln beschichtet. Da kann es schon mal passieren, daß das Salz pur viel eher wie ein Fingertupfen Mehl schmeckt. Gibt es *örks*
    Naturbelassenes Bio-Steinsalz (Ur-Salz) wurde nur gemahlen und nichts weiter damit veranstaltet.
    Ausprobieren.


    Zitat

    Ich habe gesagt, er soll auf sein Körpergefühl achten, Hungergefühl et. Aber er meint, er hat das nicht. Also er weiß überhaupt nicht, ob und wann er hungrig ist.


    Wenn gar kein Hunger da ist und das Essen trotz verträglicher Wassersorten immer noch nicht schmecken will, dann will der Körper im Moment vielleicht gar nichts haben.
    Wenn das Eßverhalten tatsächlich schon so chaotisch gewesen ist, dann ist es durchaus möglich, daß alle Organe komplett "dicht" sind und einfach ihre Ruhe haben wollen. Das ist ein Teil der Selbstheilung.


    Zitat


    Er hat auch richtig Kopfschmerzen & Nervenschmerzen im Lendenbereich. Also richtig schlimm. Wann sollte das spätestens besser werden?


    Wenn man wirklich ein "Junkie" war, so kann vor allem das Kopfweh inklusive einer gewissen Muskelsteifigkeit (wie ein "verzogener/s" Nacken/Kreuz eben) in den ersten Tagen eine reine Entzugserscheinung sein. Vor allem, wenn gleichzeitig noch Gelüste auf ehemalige "Liebings"-Speisen bestehen.
    Das muß man aussitzen bzw. -liegen und es verschwindet Knall auf Fall nach allerspätestens 2-3 Tagen. Falls nicht, klemmt da was anderes.
    Man muß jedoch darauf gefaßt sein, daß einem an dem Punkt einfach gar nichts mehr an Essen schmecken will und einem sogar allein vom Geruch seiner früheren "Suchtmittel" kotzübel wird. Das ist der Unterschied zu "normalen" Süchten, die man sich auch nach dem Entzug weiterhin bewußt verwehren muß. Hier passiert es ganz von alleine, ohne Willensanstrengung oder Motivation.
    Das ist wie eine selbstverordnete Vollfastenkur. Der Hunger kommt dann aber innerhalb von 10 Tagen irgendwann wieder.


    Zitat

    Ab wann kann er etwas hinzufügen?


    Sobald sich die Lage völlig entspannt hat, also die Verdauungs-, Kreislauf- und Schmerzbeschwerden abgeklungen sind und man absolut zufrieden mit dem Geschmack seines Essens ist, das plötzlich komischerweise gar nicht mehr so eintönig ist wie man meinen möchte. Im Gegnsatz zu früher wird es nicht von Tag zu Tag langweiliger sondern die Zunge "entdeckt" immer neue Aromen, von denen man nie vermutet hätte, das sie in einer simplen Schale Reis existieren.
    Glaubt man erst, wenn es einem passiert...


    Zitat

    Und was wäre sinnvoll? Er wäre ja gleich für Fleisch, Brot und Ei. ;)


    Fleisch in Form von gekochtem Hühnchen (auch hier auf die Wassersorte achten. Macht ne Menge aus) sowie Eier sind durchaus nicht das Schlechteste. Andere Fleischsorten als Huhn (insbesondere Rind) sollte man zunächst nicht nehmen, da damit Dinge veranstaltet werden (abhängen), die den Histamingehalt erhöhen. Ist beim Huhn anders. Da heißt es: Kopf ab, Federn weg, Topf :evil:
    Bei Eiern kann es einen großen Unterschied machen, ob man sie als Rührei, weich- oder hartgekocht zubereitet. Es kann auch sein, daß einem das Eiweiß ganz klasse schmeckt, während das Eigelb schnell unangenehm (z.B. bitter) wird. Das kann sich sogar von Tag zu Tag ändern. Wenn dies zu auffällig ist und sehr oft wechselt, dann besser bis auf weiteres weglassen. Erst einmal nicht mit Salz dran rumfuhrwerken. Wenn einem Eier schmecken, braucht es das Salz nicht.


    Von Brot kann ich in den ersten Wochen nur abraten, weil es ein verarbeitetes Lebensmittel ist und, wenn man es nicht selbst backt, nie sicher sein kann, was in den Mischungen alles drinsteckt. Bäcker sind da genauso schlimm wie Supermärkte. Und auch Volldeklarationen eines Biobäckers helfen nicht weiter, da es auf jeden Fall Hefe- oder Sauerteig ist, was bei Histaminintoleranz nicht wirklich gut kommt. Mit einem Wort: Böse. Sein lassen.


    Testet lieber weißes Mehl (405er oder 550er). Vorzugsweise aus dem Bioladen, da Supermarktware auch hier Rieselhilfsstoffe enthalten kann.
    Damit kann man aus Wasser (auch hier wieder die Sorte, die man gerne trinkt) und Ei ganz einfache Pannkuchen herstellen.
    Auch gekochter Reis läßt sich mit Ei zusammen zu einem relativ guten Teig verrühren. Wenn die Körner beim Rühren zermatscht werden, erhält man fast so etwas wie Reibekuchen.
    Wichtig: das ist keine Aufforderung, Reis durch Zermatschen oder "Strecken" mit Ei irgendwie schmackhaft zu machen. Es sollte sich hier um genau den Reis handeln, den man sowieso auch gerne ohne alles essen würde. Was alleine nicht schmeckt, wird auch nicht zu Teig verwurstet, klar? ;) Selbst beim Mehl ist es von Vorteil, wenn man den Teig zuerst nur mit Wasser und Salz herstellt. Der Pfannkuchen, der daraus entsteht, zerreißt zwar extrem leicht, aber es hilft einem dabei herauszufinden, ob es "pur" überhaupt schmeckt.


    Wie wurde übrigens die Laktoseintoleranz festgestellt? Mit einem richtigen H2-Atemtest? Oder nur aufgrund der "Aktenlage", weil deutliche Reaktionen auf Milchprodukte bestehen?
    Der Knackpunkt ist nämlich, daß sämtliche Milchprodukte unter die Histaminintoleranz fallen. Mit Ausnahme von Frischmilch, Sahne und Butter (Süßrahm!), die ausschließlich mechanisch (abtrennen, buttern) verarbeitet werden. Alles andere wird jedoch mit Hilfe von Bakterien gesäuert/konserviert (Sauerrahmbutter, Joghurt, Käse, Buttermilch, Kefir etc pipapo) was für einen gepflegten Histamingehalt sorgt.
    Da solltet ihr ggf. nochmal ein Auge draufwerfen. Nicht, daß man sich ein Lebensmittel verkneift, das eigentlich wunderbar verträglich wäre. Nur eben seine Produkte nicht.

  • Hallo und danke für die schnelle Antwort...


    Uiuiui, also müssen wir beim Reis noch rumprobieren. Er hat auf den Reis gar keine Lust. Da testen wir dann nochmal intensiver.


    Ich hätte NIE gedacht, dass er auf Kartoffeln reagiert. Das war wirklich schon die erste Überraschung.


    Also erst Neues dazu, wenns ihm wieder besser geht, na das wird ihn freuen :eek: Er ist grad nämlich unausstehlich!!!


    Wir ernähren uns (bis auf seine Art und Weise) eigentlich gesund, keine Fertigprodukte, Biofleisch, gutes Salz etc. Haben eine Tochter, da ist mir das schon wichtig. Nur er selbst war sich bisher nicht so wichtig, leider.


    Dann werden wir auf jeden Fall auch nochmal unterschiedliche Wassersorten holen und ausprobieren. Er sagt dazu jetzt zwar nichts, aber vielleicht gibt es ja ein AHA Erlebnis. :rolleyes:


    Ja, ich denke auch, dass es das "dicht" machen seiner Organe ist. Das klingt, nachdem was sie durchmachen mussten, nur logisch. Also Lust auf Essen hat er schon, aber leider nur auf den ganzen "Mist".


    Ich werde also weiter mitbeobachten und schauen, dass es ihm im genannten Zeitrahmen besser geht. Ich vermute aber schon. Das klingt alles so passend, was du schreibst. Trifft voll zu. Wir machen auch ein "Diätprotokoll", um zu sehen, wie und was sich wann ändert, dann hat er auch kleine (oder große) Erfolge im Laufe der Zeit.


    Wie die Laktoseintoleranz festgestellt wurde, weiß er gar nicht mehr. Ist schon ein paar Jahre her. Wir fragen aber einfach mal bei der Ärztin nach. Ich vermute aber, es war dieser Atemtest. Irgendwie ist mir so, als hätte er das erzählt. Sie meinte wohl auch, dass es keine komplette Intoleranz wäre, sondern erst ab einem bestimmten Laktosegehalt.


    Wie sieht es eigentlich mit Reiswaffeln aus? Ohne alles in Bio? Kann er das so nebenbei knabbern? Er geht mir grad damit auf den Keks, was doch alles möglich sein müsste. :p


    Vielen Dank nochmal. Du hast uns wirklich sehr geholfen! :D

  • Wir ernähren uns (bis auf seine Art und Weise) eigentlich gesund, keine Fertigprodukte, Biofleisch, gutes Salz etc.


    "Gesund" ist ein ganz heikles Wort, wenn man es nur abstrakt benutzt, ohne sich bewußt zu sein, was es eigentlich bedeutet.


    Nachdem mir dieser ganze Mist passiert ist, habe ich lange darüber nachgedacht, bis mir klar geworden ist, das Gesundheit in der tatsächlichen Abwesenheit von krankhaften Symptomen besteht und nicht in der Ausführung abstrakter Handlungen, die mir von Dritten vorgegeben werden.


    Nur weil etwas "bio" ist, ist es nicht automatisch gesünder (in seinen Auswirkungen) als konventionelle Produkte. Deshalb schreibe ich ja immer dazu, worin sich die Dinge unterscheiden und wie und wieso es sich auswirken kann.
    Wenn es z.B. um Backpulver geht, würde ich sogar raten auf jeden Fall auch das Supermarktprodukt in die Tests miteinzubeziehen. Denn Bio-Backpulver enthält auf natürliche Art gewonnene Weinsteinsäure. Soll heißen, es ist ein Nebenprodukt der Weinherstellung, und damit im Zweifelsfall mit Histamin belastet.
    Das Backpulver aus dem "Labor" dagegen ist mit Gärmethoden und damit mit Histamin nie in Berührung geraten.
    (Meine Fresse, was hatte ich nach dem Kuchen mit Bio-Pulver Bauchweh!!!)


    Ebenso bei Kristallzucker. Im Bioladen gibt es nur braunen Rohrzucker, der mir persönlich aber nicht schmeckt und irgendwie komisch und unangenehm ist. Mit x-mal gewaschenem und gebleichtem Rübenzucker habe ich keinerlei Probleme. Ob der ausschlagegebende Unterschied nun in der Bleichung oder der Herkunftspflanze besteht ... keine Ahnung.


    Auch Biokäse wird einem bei Histaminintoleranz herzlich wenig helfen. Auch nicht das echte Bio-Natursauerteigbrot. Und auch nicht Bio-Tomaten. Die hauen einen ungeachtet der Etikettierung voll auf die Matte.
    Es besteht sogar die wahnwitzige Chance, daß man Ami-"Knautsch"-Weißbrot und bösen "Kunstkäse" wunderbar verkraftet.


    Es muß schmecken, man muß es vertragen. Nur darauf kommt es an.




    Zitat

    Dann werden wir auf jeden Fall auch nochmal unterschiedliche Wassersorten holen und ausprobieren. Er sagt dazu jetzt zwar nichts, aber vielleicht gibt es ja ein AHA Erlebnis. :rolleyes:


    Seid da völlig ungeniert, schnappt euch eine leere Kiste und sortiert da alles mögliche rein, was der Laden anzubieten hat. Und vergeßt auch hier jedweden werbeträchtigen und beratungstechnischen Unfug. Egal ob still oder sprudelnd. Egal ob Quell- oder Tafelwasser. Auch egal, ob Glas oder PET, Mehrweg oder Einweg.
    Vor allem aber nur reines Wasser. Auf keinen Fall irgendwelchen aromatisierten Mist. Auch nicht mit "einem Teelöffelchen echten Fruchtsaft" und so.
    Achtet ganz besonders auf den Gesamt-Mineralgehalt der einzelnen Wässer Denn wahrscheinlich werden Wässer mit wenig Mineralien (z.B. Volvic) besser schmecken als welche mit einem hohen Gehalt (z.B. Brohler). Nehmt aber ruhig anfangs auch einige von den "höhermineraligen" mit dazu. Einfach um den direkten Geschmacksvergleich zu haben. "Hydrogencarbonat" könnt ihr dabei jedoch im Prinzip unter den Tisch fallen lassen. Das ist nur die Kohlensäure. So lassen sich dann auch sprudelnde und stille Wässer relativ gut vergleichen.
    Lies mal

    , was für bekloppte Erlebnisse und Erkenntnisse man allein mit Wasser haben kann.


    Fürs testen am besten ein Glas vollgießen, die Hälfte trinken und wenn man das zwanglos runterbekommen hat, 30 Minuten warten und dann versuchen, die andere Hälfte zu trinken.
    Und das "versuchen" ist doch schon wörtlich gemeint. Wenn das Wasser dem Geschmackssinn nämlich widersteht, obwohl man ja eigentlich gar keinen bewußten Geschmackseindruck hat, dann bekommt man irgendwie eine Schlucksperre und guckt sich um, wo man es am dezentesten hinspucken kann. Ganz seltsam.
    Aber auch leider viel zu einfach mit einem Schüppchen Fruchtsaft, Brausepulver oder Getränke-Sirup überdeckt. Rat mal, warum es bei allen Herstellern inzwischen gefühlte tausend Aromasorten und auch Gedöns ohne Ende für diese komischen Leitungswassersprudler zu kaufen gibt. Den meisten Leuten schmeckt der Scheiß nämlich nicht und ein Aroma reicht nicht aus, um den Körper auf Dauer zu verarschen, daß er trotz anderen Geschmacks immer wieder dasselbe bekommt, was er eigentlich gar nicht haben will.


    Wenn diese "Schlucksperre" eintreten sollte, dann das Wasser von der Einkaufsliste streichen. Alle anderen für weitere Versuche nachkaufen bis sich ein oder zwei herauskristallisieren, die man oft und gerne trinkt.
    Aber nicht übertreiben. Nicht alle Wässer hintereinanderweg testen. Ruhig auf 2-3 beschränken.


    Auch mit kohlensäurehaltigem Wasser läßt sich übrigens kochen. Der Reis oder das Hühnchen schäumt zwar in den ersten Minuten ein bißchen, aber das geht vorbei :D


    Wenn ihr richtig Lust auf Experimente habt, dann holt euch eine Flasche "Lauretana" aus dem Bioladen. Dieses Wasser ist so mineralarm, daß es schon fast wie destilliert ist. Trotzdem kommt es aus einer natürlichen Quelle.
    Gerade bei "dichten" Organen sollte es einen sehr vorteilhaften Geschmack entwickeln, da der Körper es so richtig mit Ausscheidungsprodukten "vollpacken" kann.


    Ich habe stilles Wasser bis dahin nie gemocht, aber das Zeug schmeckt sogar regelrecht süßlich wenn ich es trinke (Süßwasser eben), obwohl absolut nichts drin ist. Der gute Geschmackseindruck ensteht einfach dadurch, weil der Körper einem mit diesem Signal ein "gut gemacht, kann ich echt was mit anfangen" mitteilt.


    Zitat

    Lust auf Essen hat er schon, aber leider nur auf den ganzen "Mist".


    Sollte sehr schnell verschwinden.
    Und dann wird er wahrscheinlich das erste Mal richtigen Hunger verspüren. Magenknurren, ein flaues Gefühl, und vor allem völlig frei von "Kopfbildern"


    Zitat

    Sie meinte wohl auch, dass es keine komplette Intoleranz wäre, sondern erst ab einem bestimmten Laktosegehalt.


    Eigentlich sollte man sich, wenn man Milch wirklich nicht verträgt, an diesen Test erinnern können. Denn die Effekte machen heftig Bauchweh und Schweißausbrüche. Das vergißt man nicht so schnell ;)
    Außer man ist ein Non-Responder. Gibt es auch. Aber wenn was von "nicht komplett" erzählt wurde, paßt das nicht wirklich dazu.
    Also entweder noch einmal fragen... oder die Sache vergessen und es - nach Eintreten einer entspannten Beschwerdefreiheit - einfach mit ein paar Schlucken Bio-Vollmilch testen. Danach weiß man dann definitiv Bescheid.


    Zitat

    Wie sieht es eigentlich mit Reiswaffeln aus? Ohne alles in Bio? Kann er das so nebenbei knabbern?


    Können kann er alles. Nur ob es ihm schmeckt, das ist die Frage :evil:
    Mir schmeckt "meine" Reissorte wunderbar, auch "ohne alles". Aber mit Reiswaffeln kann man mich jagen.


    Lieber viel trinken. Wenn der Körper organischen Streß hat, gehen gerne die Appetit- und Durstsignale durcheinander. Durst fühlt sich dann an, als müsse man unbedingt was essen und läuft rum wie Falschgeld oder ein Hund auf der Suche nach einem verlegten Knochen.
    Ein großes Glas Wasser kann helfen, was aber absolut nichts mit der Füllung des Magens zu tun hat.

  • "Gesund" ist ein ganz heikles Wort, wenn man es nur abstrakt benutzt, ohne sich bewußt zu sein, was es eigentlich bedeutet.


    Es muß schmecken, man muß es vertragen. Nur darauf kommt es an.


    Ja, das war vielleicht falsch ausgedrückt. ;)
    Ich habe solche Schwierigkeiten ja nicht und kann eigentlich alles essen. Deshalb mach ich mir um die Inhaltsstoffe Gedanken, insbesondere für unsere Tochter.
    Aber du hast Recht, bei normalem Käse hat er richtig Probleme, bei dem "Chemiekäse" nicht...
    Ich bin grad schwanger, sonst hätte ich aber seine Diät auch mitgemacht. ;) Einfach um herauszufinden, ob das wirklich so ist oder ich "versteckte" Sachen habe, die bei mir einfach auch schon normal geworden sind. Ich finde das Thema unglaublich spannend und interessant. Also wieviele Auswirkungen ofmals nur mit der Ernährung zu tun haben (oder zumindest sehr viel) z. B. Hautausschlag oder eben auch Schwindelanfälle, ja eigentlich alles was du im ersten Post geschrieben hast.


    Seid da völlig ungeniert, schnappt euch eine leere Kiste und sortiert da alles mögliche rein, was der Laden anzubieten hat.


    Das machen wir :D Er glaubt mir in der Hinsicht ja noch nicht richtig und meint, Reis schmeckt alles gleich, Wasser schmeckt alles gleich. Aber ich denke, dass er das auch noch merken wird, was es da für Unterschiede gibt.


    Ich werd ihm alles genau so ausrichten und (er wird zwar grummeln) er wird es machen. Ich bin gespannt.



    Sollte sehr schnell verschwinden.
    Und dann wird er wahrscheinlich das erste Mal richtigen Hunger verspüren. Magenknurren, ein flaues Gefühl, und vor allem völlig frei von "Kopfbildern"


    Das ist der Punkt, der mir am meisten Kopfzerbrechen macht! Er glaubt das sowas von gar nicht. Er hat soooo schlechte Laune, weil er die ganze Zeit der Meinung ist, dass er Hunger hat. Ich denke aber, dass es nur die Fresslust ist. Er kann ja Reis essen. Ich HOFFE gaaaanz fest, dass dieser Zeitpunkt nicht allzu lang auf sich warten lässt.


    - einfach mit ein paar Schlucken Bio-Vollmilch testen. Danach weiß man dann definitiv Bescheid.


    Das wird wohl das einfachste und schnellste sein. :p

    Können kann er alles. Nur ob es ihm schmeckt, das ist die Frage :evil:
    Mir schmeckt "meine" Reissorte wunderbar, auch "ohne alles". Aber mit Reiswaffeln kann man mich jagen.


    Jaaaa, ich schau mal, was sich da machen lässt. Wie oben schon, er glaubt mir einfach nicht. Er hat da so seine eigenen Theorien über die Jahre des "fressens" aufgestellt. z. B. was wann wie wo so ist. Dann ist es so. Auch jetzt, habe ihm gerade versucht nochmal zu sagen, es gibt DIE EINE REISSORTE, auch für dich. ;) Und er möchte nur etwas knabbern, so zum Fernsehen. Das wr ja sonst immer. Abends Packung auf und rein.


    Aber glücklicherweise ist er eigentlich ganz offen, sonst hätte er das ja nicht gewollt. Er wollte ja wieder essen, ohne Probleme und Beschwerden. Nur jetzt ist so gerade die totale Entzugsphase und er geht regelrecht an die Decke. Dazu kommt, dass unsere Tochter und ich ja "normal" essen und er sozusagen zugucken muss. *seufz*


    ABER er will es!!! Er hat schon gestern angefangen - alles Mist, das mach ich nicht. Und ich sagte ihm, ist ok - da ist der Kühlschrank, iss was du willst. Hat er aber nicht! Ich werte das mal als gutes Zeichen! :D


    Ach Mensch, ich danke dir für die ausführlichen Antworten und die Hilfe! Das ist wirklich super und hilft ungemein.:)

  • Ich bin grad schwanger, sonst hätte ich aber seine Diät auch mitgemacht. ;) Einfach um herauszufinden, ob das wirklich so ist oder ich "versteckte" Sachen habe, die bei mir einfach auch schon normal geworden sind.


    Wenn Du schwanger bist, kannst Du eine gezielte Suchdiät eh knicken. Denn erstens schraubt Dein Körper grade die hauseigenen Anti-Histamine (DAO) in ungeahnte Höhen (bis zum 500fachen des Normalwertes) - da spürst Du gar nix mehr :D - und zweitens ist die Schwangerschaftsübelkeit und die seltsamen Gelüste im Prinzip nichts anderes als eine Form der Suchdiät.
    Geschmack und Verträglichkeit von Lebensmitteln ändern sich je nach Entwicklungsstadium, um das Kind zu den richtigen Zeitpunkten zum einen ausreichend mit den richtigen Baumaterialien zu versorgen und zum anderen ganz gezielt vor unerwünschten fruchtschädigenden Dingen zu schützen. Mit den gerne beschuldigten Hormonen als solches hat das gar nichts zu tun.


    Ob bei Dir "versteckte Sachen" vorliegen, kannst Du Dir aber Pi mal Daumen ganz simpel aus Deinem bisherigem alltäglichen Umgang mit Essen beantworten.
    Eines der ersten Warnzeichen wäre, daß einem das Essen langweilig wird und man nach "Verfeinerungen" oder "Abwechslung" sucht. Man hat letztendlich schrankweise Gewürze, fensterbrettweise Kräuter, kann sich vor Rezeptbüchern kaum noch retten und hat irgendwie doch nichts zum ..äh...anziehen.
    Wenn dieses Problem weiter fortschreitet, macht einen das Essen auch nicht mehr richtig satt. Man kann sich nicht mehr zufrieden zurücklehnen und anschließend für ein paar Stunden das Essen vergessen, sondern man denkt schon beim Nachtisch daran, was man denn als Zischenmahlzeit und zum Abend machen könnte.


    Wenn aber nichts davon zutrifft, Deine Verdauung nicht rumspinnt, sich in Deinen Zähnen nicht ständig neue Krater auftun und auch sonst keine Symptome (wie z.B. Ekzeme) auftreten ... dann mach Dir mal keinen Kopf.
    Das mit den Zähnen hängt übrigens nicht mit "gesundem Essen ohne Zuckerblabla" zusammen sondern mit der ausgeglichenen und neutralisierenden Zusammensetzung des Speichels. Wenn der Körper dazu in der Lage ist, kann in Punkto Verträglichkeit nicht viel falsch laufen. Denn wenn nicht, kannst Du Dich totputzen und bekommst trotzdem ein Loch nach dem anderen.



    Zitat

    Das machen wir :D


    Gut :D
    Das mit "auf 2-3 Wässer beschränken" sollte übrigens "täglich" bedeuten. Morgens, mittags, abends jeweils ein Glas testen.
    Und wenn man von einer Sorte tatsächlich auch die zweite Hälfte runterbekommen hat, dann auch mal an einem anderen Tag die Kohlensäure ein bißchen rausschütteln und nochmal probieren.


    Achja! Auch wichtig! Nicht kalt trinken Schon gar nicht eiskalt und das etwa nur, weil man es dann besser runterschütten kann. Es geht hier ja darum, Geschmack zuzulassen. Und das klappt bei Zimmertemperatur am besten. Kälte betäubt dagegen die Geschmacksnerven.
    Es wird so einiges davon als Blumenwasser enden, aber es genügt völlig, wenn man genau das eine findet, mit dem man nicht nur "klarkommt", sondern dem man auf Dauer wirklich etwas abgewinnen kann. Vielleicht findet man sogar ein paar mehr.



    Zitat

    Das ist der Punkt, der mir am meisten Kopfzerbrechen macht! Er glaubt das sowas von gar nicht.


    Da braucht man nicht dran zu glauben.
    Wenn die Ursache eine Unverträglichkeit ist, dann passiert das ganz von alleine.
    Ich habe damals ja gar nicht gewußt was ich tue und hab gedacht ich spinne als ich mit dem verzweifelten Rundumschlag plötzlich Probleme loswurde, auf die ich gar nicht wirklich abgezielt hatte.
    Weiß nicht, ob Du schon auf

    eines meiner Pamphlete gestoßen bist, aber im "Endstadium" war mir echt jedes Lachen vergangen.


    Kannst dem grummeligen Herrn des Hauses bestellen, daß ich eßtechnisch gesehen in exakt derselben Situation gewesen bin. Mein komplettes Studium über habe ich vor dem Abend nie etwas gegessen. Frühestens auf dem Weg nach Hause ein Brezel vom Bahnhofsbäcker.
    Sobald ich es mit Frühstück versucht habe (weil man sowas ja schließlich normal und gesund ist), bin ich kaum mehr aus dem Haus gekommen, weil mein Kreislauf kurze Zeit später abkackte. Wenn ich mich doch zusammenriß, wurde mir später in der Straßenbahn oftmals so schlecht, daß ich zwischendurch aussteigen mußte, um frische Luft zu schnappen. Und in der Uni aufs Klo zu gehen wollte ich auch unter allen Umständen vermeiden.
    Was ich dann aber, wenn ich "konnte", durcheinandergefressen habe, das stellt jede Schwangere in den Schatten. Banane mit Senf, Nutella mit Peperoni, Camembert mit Erdbeermarmelade. Je ekliger desto besser. Und wenn ich am Ende angekommen war, hab ich von vorne wieder angefangen. Alles Histaminbomben vom Feinsten.


    Trotzdem bin ich jetzt "hier". Selbst das Knabbern und Naschen zwischendurch hat für mich völlig den Anreiz verloren, weil mich die drei Hauptmahlzeiten einfach satt machen.
    Grad zu Weihnachten hab ich noch den Schrank ausgemistet und all meine Plätzchenformen verschenkt, weil ich sie schon jahrelang nicht mehr benutzt habe. Und vorher hatte ich schon alle vergessenen und längst abgelaufenen Gewürze entsorgt, die ich seit der Umstellung nie wieder benutzt habe, weil mir mein Essen plötzlich auch "so" schmeckte.
    Ich kann auch völlig streß- und verlustgefühlfrei an einem Tisch sitzen und anderen dabei zuschauen wie sie sich Festtagsleckereien reinpfeifen. Stört mich gar nicht. Ich eß mein eigenes Zeug und mein größtes Problem ist, daß ich den anderen nicht wirklich klarmachen kann, daß es mich nicht stört und daß ich kein Lob für meine angebliche Willensstärke und auch kein Mitleid ob meiner "Enthaltsamkeit" brauche.


    Wenn wir der ursache auf der Spur sind, dann wird das :)

  • Zitat

    Was ich dann aber, wenn ich "konnte", durcheinandergefressen habe, das stellt jede Schwangere in den Schatten. Banane mit Senf, Nutella mit Peperoni, Camembert mit Erdbeermarmelade. Je ekliger desto besser. Und wenn ich am Ende angekommen war, hab ich von vorne wieder angefangen. Alles Histaminbomben vom Feinsten.


    Und wo ziehst du da die Linie zwischen Essstörung und biologischer Ursache? Dadurch, dass du mit dem neuen Essverhalten ohne Probleme klarkommst?

  • Und wo ziehst du da die Linie zwischen Essstörung und biologischer Ursache?


    Du meinst biologisch=körperlich/physisch?
    Weil das Aufhören innerhalb von 2 Tagen erledigt ist


    und wie ich weiter oben schon schrieb:

    Zitat

    Man muß jedoch darauf gefaßt sein, daß einem an dem Punkt einfach gar nichts mehr an Essen schmecken will und einem sogar allein vom Geruch seiner früheren "Suchtmittel" kotzübel wird. Das ist der Unterschied zu "normalen" Süchten, die man sich auch nach dem Entzug weiterhin bewußt verwehren muß. Hier passiert es ganz von alleine, ohne Willensanstrengung oder Motivation.


    Bring sowas mal bei einer psychisch bedingten Eßstörung.


    Bei Unverträglichkeiten entsteht das Chaos einzig und allein, weil der Körper auf der Suche nach dringend benötigten Stoffen einen Heißhungeralarm nach dem anderen auslöst. Blöderweise kann er aber genau diese Dinge aufgrund der Unverträglichkeit gar nicht verwerten.
    Das Essen ist keine Ersatzhandlung und der Teufelskreis kann schlicht und einfach und innerhalb kürzester Zeit durch reines "Ausmisten" vollständig erledigt werden.

  • Zitat

    daß einem an dem Punkt einfach gar nichts mehr an Essen schmecken will und einem sogar allein vom Geruch seiner früheren "Suchtmittel" kotzübel wird.


    Ist mir so ähnlich schonmal passiert. Psychosomatik kann schon ziemlich krass werden, deshalb bin ich mir nicht sicher ob man das immer so klar trennen können wird.


    Aber wenn man Beschwerdefrei bleibt ohne Probleme, who cares.

  • Ich habe gestern mit meiner Such/eliminations/auslassdiätserfahrung begonnen. Nach einem missglückten Kartoffelstart, Zubereitung und Qualität der Kartoffeln waren nicht gut, hat mich der Reis jetzt erstmal weitergebracht. Ich fühl mich aber nicht so wirklich gut, schwächlich und unkonzentriert. Leidergottes kann ich mir keinen Urlaub dafür nehmen.


    Hoffen wir mal, das die erste Phase nicht allzu lange dauert.

  • Zubereitung und Qualität der Kartoffeln waren nicht gut


    Wie gesagt hat die Qualität der Lebensmittel als solches nicht viel damit zu tun, welchen Geschmack man bei ihrem Verzehr letztendlich wahrnimmt.
    Was dem einem wie nasse Pappe schmeckt, kann bei einem anderen geradezu eine Aroma-Explosion auf der Zunge auslösen. Aber das bedeutet nur, daß der Körper des einen "Geh wech mit dem Zeuch!" und der des anderen "Super, das hab ich gebraucht!" signalisiert.


    Oder man selbst nimmt den Geschmack einer Speise unterschiedlich wahr, je nachdem ob der Körper noch Nachschub braucht oder bereits mit allem versorgt ist.
    Passiert mir z.B. immer wieder ganz deutlich mit Milch (eins meiner persönlichen Haupt-Lebensmittel)
    Die ersten Gläser am Tag schmecken großartig. Richtig sahnig obwohl es ganz normaler Fettgehalt ist. Wunderbar. Dann aber kann es gegen Abend vorkommen, daß die Milch plötzlich schmeckt, als wäre es gar keine Milch mehr, sondern einfach irgendwie Wasser. Nicht eklig oder pappig unangenehm wie bei Dingen, die der Körper per se ablehnt, sondern einfach auf neutrale Art uninteressant.


    Als mich mal eine Wespe gestochen hatte, habe ich allerdings eine Woche lang keine Milch (ebensowenig Fleisch und Eier) runterbekommen. Eklig war sie noch immer nicht wirklich, aber extrem uninteressant. Das Schlucken hat keinen Spaß gemacht. Um die Verdauung von Milch (oder Eiweiß generell) und den Abbau von Wespengift gleichzeitig wollte sich der Körper wohl nicht kümmern.




    Zitat

    Ich fühl mich aber nicht so wirklich gut, schwächlich und unkonzentriert.


    Wie eine Erkältung, die grade im Anflug oder schon überstanden ist wahrscheinlich. Achte vor allem auf das Trinken. Schrumplige, eingefallene Lippen sind ein Zeichen für Flüssigkeitsmangel, auch wenn sich Mund und Lippen gar nicht trocken oder spröde anfühlen sollten.

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