Ernährungsumstellung mal anders: Suchdiät

  • Darjanas Mann muss natürlich selbst herausfinden was auf ihn zutreffen könnte. Essstörungen mal zum Thema zu machen, dürfte jedenfalls nicht Schaden. Im Bestenfalle ist er es nicht. Im schlechtesten Fall findet er sich darin wieder.


    Du hast Recht damit, dass einem aktuten Essgestörten es nicht leicht fallen wird dauerhaft auf seine Suchtmittel zu verzichten. Und selbst wenn er dies schafft, könnte sich seine Sucht verschieben in andere Störungen oder andere Essstörungen hinein.


    Also bin ich einfach mal gespannt, was er zu beiden Gedankenanstößen meint :)

  • Hallo ihr Zwei,


    danke für die Antworten. :)


    Also zu den Essstörungen. Damit fing das Thema eigentlich mal an (vor einer ganzen Weile schon). Also wir haben darüber gesprochen, weil ich sagte, dass sein Essverhalten seltsam sei und nicht "normal".


    Im Sinne von - man ist 3-4 Mahlzeiten, ist jedesmal satt und entspannt und bekommt irgendwann wieder Hunger oder Appetit. Wir haben dann oft drüber gesprochen und er weiß es selbst. Aber er war so ganz "zufrieden". Wenn man das so nennen kann. Er hat sich halt seine Art zu essen angewöhnt und empfand es für sich als ok. Auch, dass er mehrmals am Tag zur Toilette rennt (ja, oft im wahrsten Sinne des Wortes), war immer völlig normal für ihn. Es ist ja über Jahre so gewesen.


    Es ist nichts seelisches. Seelisch hatte er viel zu verkraften, hat das aber anders gezeigt und versucht zu unterdrücken.
    Es ist wirklich rein körperlich. Soweit sind wir mittlerweile zum Glück schon.


    Achso, und als Willensschwach würde ich ihn NIE bezeichnen. Er hat schon soviel geschafft. Er ist alles andere als das. ABER er schafft es nur, wenn er eben auch WILL. ;) (Also Rauchen, Alkohol z. B.)


    Organisch ist wirklich alles top, soweit es noch top sein kann, wenn der arme Magen-Darm-Trakt so traktiert wird. ;) Er war so oft bei unterschiedlichen Ärzten, weil er ja auch immer dachte, dass irgendwas nicht stimmt, Darm, Magen, etc. Histamin und Laktose sind ja auch ärztlich festgestellt. Nur dazu beraten kann dann wieder keiner. Wir haben zwar zu Histamin ein Infozettel bekommen. Aber der ist ehrlich einfach nur ein Witz. Da steht nichtmal ein Drittel der Infos drin, die allein in diesem Thread sind. :mad:


    Sooo, nun hatte er ja tatsächlich ein paar Tage eine völlig normale Verdauung. Er konnte sogar tagsüber (Reis mit Huhn) essen und musste nichtmehr rennen.


    Er hat ja nun seit Donnerstag wieder alles reingestopft. Ja, und alles Histaminbomben. Wie gesagt, die Beschreibungen vom Essverhalten sind wirklich identisch. Hat sich gleich Salami, Brot, Brötchen, Kekse (glaube 6 Packungen), Oblaten (die gefüllten natürlich), Schokolade, Snickers, Eis, Pizza (bestellt) gekauft und Freitag und Samstag Abend verputzt...


    Eigentlich war das sehr gut, denn er musste sofort rennen und hatte zudem noch Schwindel und allgemein ein richtig unbehagliches Gefühl. Er hat gestern dann zu mir gesagt - ich mache die Diät wieder und diesmal zieh ich das durch! Ihm ging das so auf den Keks, das Gerenne aufs Klo und dieses olle Gefühl. Er sagte auch, ihm kommts vor, als wäre das alles viel schlimmer als vorher und er meinte, dass er jetzt gemerkt hätte, dass es wirklich NICHT normal ist, denn er hatte ja die ruhigen Tage zwischendurch. Er hat nun die andere Seite kennengelernt und sie gefällt ihm. :p


    Dann zur radikalen Methode. Man nimmt aber nur einen Tag das Abführmittel oder??? Und dann fasten, bis die Gier und die Symptome weg sind? (das hat ja glücklicherweise wirklich nicht so lange gedauert, also die Symptome). Die Gier ist da etwas hartnäckiger.


    Also, mal schauen, jetzt geht die Arbeit auch wieder los (also ab übernächste Woche) - da hat er gar nicht so viel Zeit über Essen nachzudenken (ist Bauunternehmer). Ich hoffe, dass es klappt, denke aber schon, da er es ja nun auch glaubt. Das was ich meinte - was mir am meisten Kopfzerbrechen gemacht hat. Er wollte mir nicht glauben, dass sich das Gefühl zum Essen und zur Art ändert und diese Gier/ das Verlustgefühl nicht immer da ist. Nun glaubt er dran. :D


    Daena, dir auch noch viel Kraft dafür. Es ist bestimmt nicht einfach...


    Liebe Grüße


    Darjana

  • Das er keine handfeste Essstörung hat freut mich :)
    Ich bin halt sensibilisiert was psychische Erkrankungen angeht, deshalb hake ich nach wenn ich das Gefühl habe, da ist jemand seelisch nicht wirklich ausgeglichen, bzw. sehr unter Druck.
    Dann drücke ich ihm ganz fest die Daumen, dass das jetzt alles klappt.


    Ja bei mir läuft es durchwachsen :-/ ich hatte jetzt wieder die letzten Beiden Tagen die üblichen Beschwerden, obwohl ich halt nur Kartoffeln gegessen habe und nix verändert. Ich denke bei mir ist es eben nicht nur die Ernährung, aber ich werd es weiter durchziehen um andere Lebensmittel zu testen. Manchmal wünschte ich es wäre eine reine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Andrerseits habe ich so die Chance, das es irgendwann vielleicht wieder besser wird, oder ich die Lebensmittel die eventuell rauskommen zumindest nicht durchgehend meiden muss und seelisch passe ich eh gut auf mich auf ;)


  • er musste sofort rennen und hatte zudem noch Schwindel und allgemein ein richtig unbehagliches Gefühl
    ...
    Er sagte auch, ihm kommts vor, als wäre das alles viel schlimmer als vorher


    Ja, die fett-roten Infos auf der ersten Seite dieses Themas (

    )... die stehen da nicht nur als redundanter Beipackzettelspruch wie in der Fernsehwerbung.
    Das ist bei Histaminproblemen eine reelle Gefahr!
    Vor allem, wenn über die Rennerei hinaus auch (wie es bei mir war) Migräne, Übelkeit und deutliche Kreislaufprobleme zum Alltag gehört haben, kann es noch unangenehmer werden als "nur" verschärftes Bauchweh zu haben.
    Ich hab's oben nicht dazugeschrieben, aber als ich nach der Fastenkur den ersten Tag wieder normal aß (Trockenpflaumen laut Anweisung, um den Darm noch zu schonen) bin ich wenige Stunden später in der Notaufnahme und dann für 2 Wochen auf der Herzstation gelandet, weil die Reaktionen dermaßen erschreckend waren. Ergebnis der anschließenden Untersuchungen war natürlich wieder nur: Körper gesund, Birne ballaballa :cool:


    Wenn man verträglich ißt, dann löst sich der Körper langsam aus dem Zustand, ständig einen Weg finden zu müssen mit der Flut störender und belastender Dinge umzugehen.
    Wenn dann doch wieder etwas ankommt, ist die "Panik" dann um so größer.
    Hier ist noch ein schönes Beispiel (wenn man's "schön" nennen kann) einer anderen Testerin



    Zitat

    Dann zur radikalen Methode. Man nimmt aber nur einen Tag das Abführmittel oder???


    Genau.
    Ich bin damals vom Arzt dazu beraten worden. Gab auch einen Zettelchen dazu, wie man's macht, daß es ohne größere Beschwerden über die Bühne geht. Dosierung und Einnahmezeitpunkte und so.
    Den Namen des Zeugs weiß ich beim besten Willen nicht mehr. Aber es war eine 100g Dose oder so mit Pulver/"Salz". Ich glaub, es war auch leicht aromatisiert, damit man's überhaupt runterbekam. Die Anweisung war im Prinzip: "Machen bis nur noch klares Wasser rauskommt."
    Wie gesagt: Fragt in der Apotheke.
    Ich habe die halbe Dose benötigt :o
    Das, was dieses Zeug bewerkstelligt, tut komischerweise nicht einmal wirklich weh.
    Ich hatte keine Krämpfe oder sonstige Schmerzen dabei. Unterscheidet sich in dieser Hinsicht deutlich von der üblichen Rennerei. Man sollte sich aber auch grade deswegen nicht weit vom Klo entfernen, denn man bekommt keinerlei "Vorwarnung", wenn's losgeht :evil:


    Zitat


    Und dann fasten, bis die Gier und die Symptome weg sind? (das hat ja glücklicherweise wirklich nicht so lange gedauert, also die Symptome). Die Gier ist da etwas hartnäckiger.


    Genau.


    Und wirklich bitte nichts anderes als reines Wasser. Ohne Aroma, ohne alles.
    Keine isotonische Brause. Kein Brühwürfel. Kein Tee. Kein TL Saft. Keine Lutschtabletten. Kein Kaugummi oder sonstwas. Nix!
    Man weiß einfach vorher nicht, was genau den Körper so extrem an seinen "Lieblings"-Dingen festhalten läßt. Es können die blödesten Kleinigkeiten sein. (Und das gilt exakt so auch für die Aufbauphase! Kein Bratensalz ans Huhn. Keine Gewürznelke etc ins Kochwasser!)
    Wenn man Salz oder Zucker nehmen möchte, dann eben in ihrer ursprünglichen Form. Als Salz oder Zucker. Das sollte den Kreislauf einigermaßen stabilisieren.


    Oder Vitamin C in Form reiner Ascorbinsäure. Gibt's als Pulver in der Apotheke. Ohne Zusätze.
    Damit kann man, sollte man Lust auf säuerliche Geschmacksnoten verspüren, ein Glas Wasser "pimpen". Ein bissel Zucker dazu und fertig.
    Vitamin C spielt bzgl. Histamin eine recht große Rolle, da es das Enzym, das für den Abbau erforderlich ist, "regenieren" kann. Also kommen Appetit-Signale auf etwas Saures nicht von ungefähr.


    Für den Fall der Fälle könnt ihr ein simples Antihistaminikum wie z.B. Fenistil besorgen. Der Wirkstoff sollte "Dimenhydrinat" sein.
    Wenn es einen "Rückfall" geben sollte, dann kann dies zumindest die überschießenden Reaktionen abfangen. Insbesondere Schwindel und Übelkeit. Die Bauchgeschichten eher weniger.
    Ob es auch Auswirkungen auf die Gier hat, kann ich nicht sagen. Aber ich glaube nicht.
    Denn die Gier ensteht ja erst dadurch, daß weniger Histamin als sonst an den "Schaltstellen" andockt und so die Entzugssymptome auslöst. Brächte also nichts, es "vorbeugend" zu nehmen. Da muß man leider ohne Pillen durch.

  • PS:
    Nur mal so aus professioneller Neugier ... worum ist denn das Verlangen während des Entzugs besonders gekreist? Gab's da hervorstechende Gelüste auf ganz spezielle Speisen?


    Je nachdem wie lange das Problem nämlich schon besteht, kann sich durchaus ein Mangel eingeschlichen haben. Wird ja schließlich alles hauptsächlich entsorgt anstatt verwertet.
    Leider hat der Körper aber genau die Lebensmittel (zumindest früher) als Träger der gewünschten Dinge kennengelernt, die heute nicht mehr ordentlich verdaut werden können. Aber das Bauchhirn hat ein erstaunliches Gedächtnis und sorgt für einen immer wiederkehrenden Appetit auf genau diese Dinge, weil es den Inhalt dringend benötigt. Ißt man sie jedoch, rauscht alles wieder nur unbenutzt durch.
    Wenn sich eine böse Hexe einen richtig gemeinen Fluch ausdenken wollte, dies wäre einer davon :cool:


    In diesem Falle kann tatsächlich eine Multivitamintablette Abhilfe schaffen.
    Und zwar eine, die ihren Namen "multi" auch zu Recht trägt. Es gibt Präparate, deren Inhaltslisten umfassen mehrere Dutzend Stoffe. Das wären die, die in Frage kommen.
    WENN! das Problem hierin besteht, dann genügt eine einzige Tablette. Die Appetitanwandlungen sind innerhalb einer Stunde vom Tisch, sobald die Magen/Darm-Schleimhaut die Stoffe aufgenommen hat.
    Voraussetzung dafür ist wiederum, daß die Verdauung normal ist. Sich mit Vitaminzeugs vollzudröhnen wenn alles eh nur rausfliegt, bringt exakt nullkommagarnix. Die Pillen rauschen da gleich mit durch.
    UND es sollte ein ganz speziell "eingeschossener" Appetit vorliegen. Nicht "Kühlschrank auf und egal was", sondern etwas, dessen Geschmack man im Mund hat, als hätte man es schon gegessen, obwohl man das natürlich nicht getan hat.

  • Hallo,


    Daena: Er hatte auch plötzlich wieder Beschwerden, obwohl "eigentlich" nichts anders war. Außer bei ihm, statt gegartem Huhn, das gebratene. Oder einmal Milchreis, statt dem normalen Reis, schmeckte ihm besser, aber hat Schalenfrüchte und Sesam drin... Keine gute Sache. Vielleicht hast du evtl. doch nur eine Klitzekleinigkeit verändert?
    Wurden bei dir Unverträglichkeiten getestet? (Sorry, falls es schon geschrieben wurde, habe nicht mehr alles, was hier steht im Kopf. ;) )


    Julchen


    Wow, viiiel zu lesen. :D


    Ja, die fett-roten Hinweise habe ich gelesen, aber wie gesagt, Männe glaubt anderen nicht so gerne, bis er es am eigenen Leib erfährt. :p


    Oh man, das ist aber schon heftig. :( Kam dort im KH keiner auf eine Unverträglichkeit? Weil doch eigentlich irgendetwas auch im Körper als Anzeichen da sein müsste... Ich sage ihm auf jeden Fall das mit dem Fenistil! Aber ich gebe ihm ja auch hier aus dem Forum die genauen Anweisungen - immer kleine Mengen bei neuen Dingen etc. etc.


    Ja, wir gehen morgen mal in die Apotheke und lassen uns beraten. Er hatte, als die Darmspiegelung anstand, bereits einmal ein Abführmittel verschrieben bekommen. Die Auswirkungen sind bekannt. *seufz* Und nein, leider gibts nur ein Klo. :cool:


    Fasten: Gut, das ist klar, reines klares Wasser. Das wird wohl möglich sein, außer, dass er bestimmt irgendwann aus den Latschen kippt. Nein, Salz und Zucker ist da und den Rest holen wir.
    Das mit dem Vitamin C habe ich nicht ganz verstanden. Hilft es beim Histamin Abbau? Also ist Vitamin C gut?


    Zur Neugier: Hmm, das ist schwierig, vorhin sagte er Schokolade, grad sagte er frisches Brot (weich, warm, knusprig mit Butter). Eigentlich wars, glaub ich, alles. Also alles was ich vorher schonmal aufzählte, was er sich dann auch gekauft und gegessen hat. Ach, dazu kamen noch Fertiggrießpuddings und Müller Milchreis (gabs auch 6 von). Also nicht eine spezielle Sache, sondern tatsächlich alles, was (denke ich, wenn ich so an die Tabelle denke) Histaminhaltig ist.


    LG und schönen Abend euch

  • Männe glaubt anderen nicht so gerne, bis er es am eigenen Leib erfährt. :p


    Grundsätzlich eine gesunde Einstellung.
    Wenn man dann auch noch mit diesen Erfahrungen umzugehen und sie richtig zu "verbinden" weiß, kann nicht mehr viel schiefgehn.
    Wie sagte Einstein schon so treffend? "Wissen ist Erfahrung, alles andere ist nur Information." :D


    Zitat

    Kam dort im KH keiner auf eine Unverträglichkeit?


    Nein. Ich wurde sogar mit Medikamenten behandelt, die bei Histaminose ein absolut knallrotes No-Go sind. Und meine Reaktionen darauf wurden als Einbildung abgestempelt, weil ich ja den Beipackzettel gelesen hätte :rolleyes: Nur warum warnt der Hersteller dann vor genau solchen Reaktionen bei einem Medikament, das gerade für ebendiese Symptome gedacht ist? Nö, da hat keiner sich genötigt gesehen drüber nachzudenken.


    Zitat

    Weil doch eigentlich irgendetwas auch im Körper als Anzeichen da sein müsste


    Gab es ja auch. Blöderweise ist ein Histaminschock grundsätzlich nichts anderes als ein Allergieschock. Nur hatte ich keinerlei Allergiemarker in mir, die darauf hingewiesen hätten, daß das Histamin vom Immunsystem ausgeschüttet wurde. Wurde es ja auch nicht. Ich habe es durch die Nahrung aufgenommen.
    Und da Histamin ein körpereigener Stoff ist, fällt er genausowenig auf als wenn Du jemanden im Hochsommer am Strand mit einem großen Eisbrocken erschlägst. Opfer tot, Waffe im Prinzip vorhanden aber unauffindbar.


    Zitat

    Das mit dem Vitamin C habe ich nicht ganz verstanden. Hilft es beim Histamin Abbau? Also ist Vitamin C gut?


    Ja. Wenn man Verlangen nach sauren Dingen verspürt, ist es einen Versuch wert.
    Das histaminabbauende Enzym Diaminoxidase (DAO) wird nach "Gebrauch" mithilfe von Vitamin C wieder in "Ausgangsposition" gebracht, um das nächste Molekül entschärfen zu können.


    Habe ich damals, als es mich noch echt übel ging, sogar von selbst gemerkt, weil ich bei den Migräneattacken immer eine unerklärlichen Appetit auf Saures bekam.
    Da lag ich dann halbtot rum, konnte nichtmal mehr Wasser trinken, geschweige denn eine Schmerztablette damit runterspülen (kam sofort wieder raus) und wollte trotzdem nichts lieber als Zitronenlimonade haben. Da habe ich mir was zurecht gemacht, was ich als erstes zu greifen bekam. Und das war ne Dose Cola und Vitamin-C-Pulver. 2 volle TL auf ein Glas und dann immer mit dem Finger rein und abgeleckt. Das blieb drin.
    Seltsamerweise hat das meine sonst fast 2-tägigen "ich will sterben"-Phasen auf einen halben Tag verkürzt. Nur als ich das rumerzählt habe hieß es gleich wieder: alles Einbildung. Wenn Migräne mit sowas weggeht, ist das eben keine Migräne, sondern nur Anstellerei :rolleyes:
    Nö, liebe Leute. Wenn Migräne durch Vitamin C (schneller) weggeht, dann ist das ein Zeichen dafür, daß sie zu 99,9% echt war, aber von Histamin getriggert wurde. Nicht mehr, nicht weniger.
    Und da der Körper nicht komplett doof ist, weiß er sich durchaus selbst zu helfen. Man muß die Signale nur irgendwie ernst genug nehmen und manchmal auch ein wenig Glück haben, um richtig zu reagieren.



    Deshalb soll Männe mal versuchen, wenn beim nächsten Anlauf immer noch ein latentes Verlangen übrigbleibt, genau einzugrenzen was ihm denn als Lebensmittel vorschwebt. Oder ob es an dem Punkt wirklich immer noch egal ist.
    Es sind dann halt "Echos" von Erinnerungen des Bauchhirns (oder wissenschaflich: Enterisches Nervensystem) was ihm Lebensmittel früher einmal gebracht haben.
    Dies klingt ein wenig nach, wenn man seine Ernährung radikal ändert oder sich - wie auch immer - eine Unverträglichkeit eingefangen hat, die eine Unverwertbarkeit zur Folge hat.
    Die gute Nachricht ist aber, daß es rasend schnell dazulernt, sobald die Verdauung sich normalisiert hat und wieder ihrer Aufgabe nachkommen kann, alles in Ruhe bis zum letzten Moleklül zu zerlegen.
    Nach und nach (innerhalb weniger Wochen) werden sich dann die Signale auf die neuen Lebensmittel "umbiegen", so daß "alte" Gelüste still und leise "einschlafen" werden.


    Nur wenn dies in der Anfangsphase noch mit "ungerichteten" Gelüsten auf generell Histaminhaltiges durchsetzt ist und überdeckt wird, hängt man ein wenig in der Luft, ob es noch der Entzug oder schon ein Signal ist.

  • PS:


    Er hatte, als die Darmspiegelung anstand, bereits einmal ein Abführmittel verschrieben bekommen.


    Kann er sich zufällig daran erinnern, ob der Tag - abgesehen von dem ganzen Prozedere - irgendwie anders (entspannter?) gelaufen ist als üblich? Hinsichtlich Warten aufs Essen, meine ich.
    Oder war die Zeit dazwischen zu kurz? Also z.B. abends abgeführt und direkt morgens die Untersuchung und danach gleich "zugeschlagen"?

  • diagnostiziert ist eine Laktoseintoleranz ausgeschlossen sind eine Fructoseunverträglichkeit oder Glutenunverträglichkeit, sowie Unverträglichkeit von Zusatzstoffen, Farbstoffen oder Kreuzallergien und sonstigen Nahrungsmittelunverträglichkeiten.


    Ich bin nun komplett auf Reis umgestiegen. Auch wenn ich Kartoffeln in rein gekochter Form gut vertragen habe, möchte ich meinem Darm erstmal wieder Ruhe gönnen, denn er ist definitiv überreizt und könnte nach meinem Empfinden im Moment auf alles reagieren, was die Ergebnisse natürlich verfälschen würde, wenn ich jetzt was Neues einführe.


    Was ich nicht wirklich verstehe ist die Tatsache das ich an manchen Tagen Backkartoffeln sehr gut vertrage und an andren dann wieder gar nicht. (gleiche Kartoffelsorte, gleiche Zubereitung, ähnliche Uhrzeit) Aber so ist RDS eben, wechselmütig. Ich hatte auf eindeutigere Ergebnisse gehofft, aber nicht unbedingt erwartet.
    Aufgrund von Magesäureüberschuss hab ich nun erstmal Protonenpumpenhemmer genommen und werd mal sehen wann sich das beruhigt.


    Mal sehen was die Nächsten Tage so bringen.

  • Mal sehen was die Nächsten Tage so bringen.


    Tja, das ist leider das, wobei man auf sich allein gestellt ist und es erfordert auch Geduld (mit sich selbst).


    Wichtig ist vor allem, daß man spürt, daß dieses oder jenes einen deutlichen Unterschied macht. Warum und wieso weiß man vielleicht gar nicht so genau (auch wenn es Erklärungsansätze gibt), aber es bildet eine gute Ausgangsbasis.


    Wie ich schon einmal schrieb, können grundsätzlich verträgliche Dinge je nach Laune der Organe (meist der Leber) trotzdem zu gewissen Zeiten unwillkommen sein.
    Wie mein Beispiel mit dem Wespenstich und dem einwöchigen Desinteresse an Milch.
    Das ist es dann aber auch, wie es sich zu erkennen gibt. Nicht als komplette Aversion oder ein "Oh Gott, wo spuck ich es hin?!" sondern als vorübergehendes Ausbleiben des deutlichen Genußgefühls. Es ist ... uninteressant.
    Der Körper möchte dann bei irgendetwas bitteschön nicht gestört werden.


    Und grad am Anfang der Umstellung tritt so etwas häufiger auf, weil eben auch noch Altlasten vorhanden sind.


    Nachdem bei mir schon nach wenigen Wochen alle Verdauungs-, Kopfschmerz- und Gelenkprobleme auf wundersame Weise verschwunden waren, hatte ich trotzdem plötzlich "mittendrin" noch eine Phase, wo ich eine Woche gar nichts mehr gegessen habe, weil mir einfach der Sinn nicht danach stand.
    Und obwohl ich nichts gegessen habe, hatte ich Ausdünstungen an mir, als hätte ich sämtliche italienischen und türkischen Restaurants der Umgebung überfallen und anschließend noch ein ganzes Spargelfeld gerodet und auf einen Haps verspachtelt. Das war nicht mehr heilig. Unter der Bettdecke war's echt ganz schlimm :o
    Letzendlich war es aber nur ein Zeichen dafür, daß die Leber so richtig in die vollen ging und endlich alles abgebaut hat, dessen sie habhaft werden konnte.

  • Hm bis jetzt hab ich leider noch keine weiteren eindeutigen Zeichen. Es schwankt immens. An einem Tag ist es ok am andren nicht.
    Und Magensäure wird immer mehr zum Problem. Scheint so als müsse ich dagegen erstmal eine dauerhafte Therapiephase wieder einleiten lassen. Werde also denk ich mal irgendwann nächste Woche zum Arzt gehen und unter andrem nochmal eine Stuhlprobe einschicken lassen zwecks Überprüfung wie die Besiedelung grade so ist.


    Immerhin würde das bestätigen, dass keine wirklichen Unverträglichkeiten vorliegen, sondern eher generelle Probleme, die mir das Essen unverträglich machen.

  • Wenn der Körper mit Essen unzufrieden ist, meldet er das allerdings auch durch Sodbrennen.
    Und zwar nicht zu knapp.


    Ich hatte mal nach ein paar Bissen geriebenen Möhren einen solchen "Anfall", daß mir beim Aufstoßen die Säure in den Hals geschossen ist und mir die Stimmbänder verätzt hat. Ich wußte 30 Minuten lang gar nicht mehr wie ich atmen sollte und ob ich überhaupt noch wollte :cool:
    Mußte die Nacht im sitzen schlafen, weil liegen absolut nicht drin war.


    Aber selbst, wenn man Dinge üblicherweise verträgt kann es passieren, und zwar wenn man über den Hunger hinaus ißt. Und wenn es nur 1 einziger Löffel ist, den man nicht auf dem Teller lassen wollte.
    Das ist dann zwar nicht dermaßen heftig aber der saure Geschmack des "Hicks" verleidet einem für die nächste Stunde alles.
    Episoden dieser Art sind mit in den letzten 10 Jahren ausschließlich im Zusammenhang mit "achwas, der letzte Rest paßt auch noch rein" widerfahren. Und ich kann sie an einer Hand abzählen, denn inzwischen habe ich gelernt, Essenreste ohne Gewissenbisse dem Müll zu überantworten.



    Laß alle Untersuchungen machen, die Du für nötig hältst. Besser ist besser.


    Aber ich denke wenigstens ein Teil rührt daher, daß Du zu zwischen den Dingen wechselst, weil Du reihum die Lust an ihnen verlierst.
    Das allein ist ein deutliches Zeichen für - wenn schon nicht Unverträglichkeit - dann doch Unwillkommenheit von Seiten der Verdauung.
    Du mußt Dich mit Deinem Körper auf eine Basis einigen, die immer geht. Vielleicht dauert die Suche nach dem passenden Lebensmittel, der richtigen Sorte und der bekömmlichsten Zubereitungsart ein wenig, aber die Chancen etwas zu finden stehen nie so schlecht wie man denkt.

  • Gekochte Kartoffeln ohne alles gehen Gott sei Dank immer.
    Es geht jetzt um Phase 2, dem einführen von Lebensmitteln. Da habe ich bei gleichen Bedingungen mal Beschwerden und mal nicht.
    So kann ich keinerlei verlässliche Rückschlüsse ziehen ob ich was vertrage oder nicht.


    Und die Magensäuregeschichte hat sich parallel dazu stetig weiterverschlimmert.
    Sie äußert sich auch nicht durch das klassische Sodbrennen, also Aufstoßen, sondern Säuregeschmack im Mund, auch Mundgeruch dieser Art und brennen am unteren Ende der Speiseröhre, sowie noch anderem.
    Hätte ja spätestens dann besser werden müssen, als ich dann wieder nur gekochte Kartoffeln ohne alles gegessen habe. (Ging durch Reis im übrigen auch nicht weg)


    Ich finde auf so einer Grundlage ist ein Arztbesuch angebracht.
    Ich möchte einfach nur, dass es mir bald wieder besser geht und ich irgendwann mal Ruhe habe :(

  • Hallo,


    ich melde mich mal wieder zurück. Er hat den 2. Anlauf gewagt. Leider ist er (finde ich) viiiiiel zu ungeduldig.


    Samstag gab es das Abführmittel, mittags. Er hatte dann den ganzen Nachmittag die Rennerei. ;)
    Sonntag musste er los, ist bis nachmittags unterwegs gewesen und konnte nicht viel an Essen denken.


    Ach so, Samstag hatte er keinen Appetit auf irgendwas.


    Sonntag Abend hat er dann Reis gegessen. Ich denke es war zu früh. Also eigentlich sollte er ja erstmal fasten.


    Nun seit gestern früh hat er richtig doll Blähungen und rennt ziemlich oft aufs Klo. Nun ist er schon wieder am resignieren. :( Ich habe ja meine / bzw. angelesene Theorie, wollte aber bei dir nochmal nachfragen.


    Sind diese Wirkungen erstmal normal? Was denkst du?


    Ich möchte nicht, dass er schon wieder aufgibt...


    LG

  • Die zentrale Frage ist doch erst einmal:
    Hat es das Suchtgefühl beseitigt?


    Natürlich muß der der Darm, wenn er einmal leergefegt wurde, erst wieder in die Gänge kommen. Vor allem, weil es auch viel von der Darmflora mitreißt, die sich während der Fastenphase auch regenerieren soll(te).


    2 Tage sind etwas arg kurz, aber wenn es - wie gesagt - das Problem mit der Sucht erledigt hat, sind "wir" doch genau da wo wir sein wollen, oder? :o


    Im Prinzip kann man Unverträglichkeits-Gerenne von Noch-nicht-wieder-ganz-in-Form-Gerenne gut unterscheiden, weil letzteres weder stinkt noch wirklich weh tut.
    D.h. das was rauskommt, mag zwar ein wenig schneller als normal ankommen, aber es ist nicht "unfertig", enthält keine ätzenden Verdauungssäfte mehr und "Sperrzonen" müssen auch nicht mehr eingerichtet werden. Es ist im Gegensatz zu vorher kein "Rauswurf" mehr.


    Der Rest renkt sich dann schon wieder ein. Nur den Magen vollschlagen sollte man sich direkt danach nicht - egal wie verträglich. Nur soviel essen, daß das Magenknurren grad weggeht. Dazu reichen ein paar kleine Löffel.


    Wenn das oben alles zutrifft, dann braucht es nur noch ein paar Tage Geduld :)

  • kurze Zwischenmeldung:
    im Moment gehts von den Symptomen auf und ab obwohl ich bei den Lebensmitteln nur verifizierte benutze. (Es wandelt sich so langsam eher in Richtung Obstipation) wohlgemerkt ähnliche Zeiten, gleiche Mengen, gleiche Lebensmittel. Also nix mit wild durchwechseln oder so >__>


    Der Arzt wollte keine Stuhlprobe einschicken weil er das bei RDS, als funktioneller Störung nicht für nötig hält. Er hat mir Perenterol verschrieben und Iberogast (bei Bedarf). Ich nehme weder das Eine noch das Andere, weil ich die Symptome ja nicht einfach unterdrücken wollte! So kann ich dann ja auch keinerlei Aussage treffen ob ich auf was reagiere.


    Ich werde die Blutuntersuchung und Sonografie abwarten, denn er möchte nochmal die Bauchspeicheldrüse testen. Ansonsten verschreib ich mir halt selbst so eine Darmaufbaukur und schaue ob es meine Symptome verbessert oder nicht.


    Bisher war der Arzt gut. Also bitte keinerlei Pauschalisierungen ;), er hat halt einen blinden Fleck. Aber entweder treib ich ihm den aus, oder ich wende mich dafür halt nochmal an wen anderen.

  • im Moment gehts von den Symptomen auf und ab obwohl ich bei den Lebensmitteln nur verifizierte benutze. (Es wandelt sich so langsam eher in Richtung Obstipation)


    Ist denn das Festhalten an verifizierten Lebensmitteln nun eher entspannt(er) oder bedarf es einer bewußten Zurückhaltung oder Zügelung?
    Eine Entspannung wäre ein gutes Zeichen, weil der Darm langsam merkt, daß er all die nötigen Stoffe nun dank ausbleibender Notstände aus dem herausziehen kann, was von oben so ankommt.


    Daß die Rennerei ausbleibt, kommt einem anfangs komisch vor. Aber im Prinzip ist alles im Rahmen um die 2 Tage noch voll in Ordnung. Daß "es" anfangs mehr Mühe macht, kann durchaus daran liegen, daß man es einfach nicht mehr gewöhnt ist. Aber auch der Wasserhaushalt muß sich erst wieder so einspielen, um das richtige Maß zu finden.
    Hatte ja oben schon beschrieben, daß ich mir eine hübsche Verstopfung eingehandelt hatte, weil ich mit dem Effekt gar nicht gerechnet und die Symbiosetabletten zu spät abgesetzt hatte. Der Groschen fiel ein wenig zu spät :o


    Zitat

    Der Arzt wollte keine Stuhlprobe einschicken weil er das bei RDS, als funktioneller Störung nicht für nötig hält.


    Sehr seltsame Begründung. Auch ohne Pauschalisierung ;)
    "Das brauchen wir nicht untersuchen, weil es das sowieso nicht ist und auch gar nicht sein kann." Klar! *däng*däng* :rolleyes:

  • Achso... und es geht hier - bei Deinen Hauptbeschwerden mit der Magensäure (richtig?) - auch nicht so sehr um eine Stuhlprobe, sondern um etwas (heutzutage) so simples wie ein Atemtest auf Heliobacter.
    Das meinte ich mit Untermietern.


    Eine Stuhlprobe könnte höchstens noch Klarheit darüber bringen, ob die gutartige Darmflora in den Seilen hängt.
    Die erholt sich jedoch ziemlich schnell und ein Test zu diesem Zeitpunkt dürfte wahrscheinlich eh nicht mehr aussagekräftig sein.

  • Zwischenbilanz:
    Bei vielen Lebensmitteln lässt sich nach wie vor nicht eindeutig sagen, ob und wann etwas vertragen wird und wenn, warum.


    Leichte Histaminintoleranz festgestellt
    Behandlung mit Probiocult (laktosefrei) begonnen.
    Sonstige Blutwerte sind im Normbereich.


    Ich werde keinen Atemtest machen, da meine letzte Magenspiegelung mit Biopsie auf Heliobacter negativ war. So häufig habe ich die Beschwerden mit der Magensäure auch nicht. Meine Suche geht also weiter mit allen bis hierhin eingebundenen Erkenntnissen und Diagnosen.

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