Ketogene Ernährung

  • Hallo liebe Foris,


    nach langer, langer Zeit melde ich mich mal wieder und gleich mit etwas ... Unpassendem, Peinlichem (?):o... - mit einer Ernährungsumstellung nämlich. Und ja, ich will/wollte damit abnehmen (u.a.).


    Ende letzten Jahres war ich beim Arzt, um mich auf Insulinresistenz untersuchen zu lassen (habe einen Schwung Typ-II-Diabetiker in der Familie). Raus kam, dass da noch nix ist, der HOMA-Index lag aber doch recht hoch (2,4 - ab 2,6 kann man von IR ausgehen). Die anderen "Richtwerte" (Blutdruck, Leberwerte, Triglyzeride etc.) waren okay bis auf Cholesterin (das war und ist bei ca. 290 wie seit 10 Jahren, also m.E. okay). Körperliche Fitness war und ist ebenso wenig vorhanden wie eine Taille (ich habe viel Bauchspeck angesetzt). So, jetzt wollte ich der IR vorbeugen und das eine oder andere Kilo Fett verlieren. Mein Plan: Kohlenhydrate reduzieren und wieder etwas Sport machen.


    Nun komme ich nicht gut damit zurecht, die Kohlenhydrate zu reduzieren (hat einen sehr negativen psychischen Effekt), deshalb habe ich sie gleich fast ganz weggelassen, ernähre mich also seit ca. vier Monaten ketogen - allerdings ohne Einschränkungen beim Fett oder beim Eiweiß. Ich esse mich satt und ich esse nichts, was mir nicht schmeckt. Der Süßhunger (Schokoholic!) war vom ersten Tag an weg, ich habe keine Verzichtsgefühle und ich muss keine Disziplin aufbringen. Ich habe ziemlich schnell 4 kg abgenommen und es ging mir zunächst gut. Keine Rede von "Bäume ausreißen" (was ja manche Keto-Diätler behaupten), aber keine Zuckertiefs o.ä., keine Umstellungsschwierigkeiten (mit Schwäche oder Kopfschmerzen). Nach ca. fünf oder sechs Wochen hat sich das aber geändert. Ich habe sowieso (seit Jahren) so eine Art postmenstruelles Syndrom mit Kopfschmerzen bzw. Migräne ca. am vierten Zyklustag. Und das hat sich jetzt ausgedehnt auf 1,5 Wochen Beinahe-Dauerkopfschmerz oder Immerwieder-Kopfschmerz. Währenddessen tat sich gewichtsmäßig übrigens gar nichts mehr. Sport kann ich da ganz vergessen, bin ja nicht mal alltagstauglich mit dem Brummschädel.


    Wenn das von der Ketose kommt, hätte sich das nicht schon von Anfang an zeigen müssen? Ich probiere natürlich rum, ob die Kopfschmerzen verschwinden, wenn ich mal ein paar Kohlenhydrate esse, aber das scheint nicht so (es sei denn, ich müsste dazu sehr viel mehr Kohlenhydrate zu mir nehmen). Weiß jemand was Genaues, was da warum im Argen liegen könnte?

  • Ich würde spontan vermuten, dass du jetzt mehr von etwas Unverträglichem isst und du deshalb Kopfschmerzen etc. bekommst. Vielleicht nimmst du statt Zucker jetzt Aspartam und andere chemische Süßstoffe? Daran könnte es zum Beispiel liegen. Wenn du keinen Zucker zu dir nehmen willst, versuch es lieber zB mit Stevia oder nimm gar nichts Süßes mehr. Chemische Süßstoffe können einem stark zusetzen. Das gleiche gilt natürlich auch für andere Zusatzstoffe, vor allem Glutamat (und dessen Synonyme).


    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Hast Du schon ein Stoffwechselscreening machen lassen?
    Großes Blutbild?


    Bevor Du am Essen rumfuhrwerkst solltest Du schnellstens abklären lassen, ob da nicht doch Abbauprodukte ihr Unwesen treiben oder ob sich irgendwelche Werte ganz erheblich verändert haben.


    Der Körper muß schließlich auch sein Hormone etc aus dem zusammenbauen, was ihm durch die Nahrung zur Verfügung steht und wenn da ein Bauteil fehlt, wird das eben nix.

  • Nein, nein und nein...;)


    Ich nehme zum Süßen tatsächlich nur Stevia und süße eh nicht viel. Auch sonstige Zusatzstoffe sind eher weggefallen, weil Fertigprodukte ja so gut wie immer Zucker enthalten und daher von meinem Speiseplan verschwunden sind. Ich esse Fleisch, Eier, Milchprodukte, Obst (wenig) und Gemüse - natürlich etwas mehr als früher, aber auch nicht bergeweise und v.a. nichts, was ich sonst nicht auch gegessen hätte. Da hat sich also nicht viel verändert. Mit Lactose und Fructose habe ich definitiv keine Probleme, mit Histamin höchstwahrscheinlich auch nicht (habe Heuschnupfen und muss dieses Jahr praktisch dauernd ein Antihistaminikum nehmen, da war mein kleiner Histaminauslassversuch sicher nicht aussagekräftig). Und Magen-Darm-Probleme kenne ich seit jeher nur vom Hörensagen (GsD:)). Neu am Essen ist Kokosfett (nicht Palmin!), mengenmäßig sind Mandeln stärker vertreten, aber auch die habe ich immer vertragen.


    Ich reagiere eigentlich mein ganzes Leben lang auf Hunger mit Kopfschmerzen bzw. Migräne, die leider nicht nachlässt, sobald ich dann was esse, sondern sich durch rechtzeitiges Essen verhindern lässt. Vom Essen oder nach dem Essen habe ich noch nie Kopfschmerzen bekommen. Ich esse, wenn ich Hunger habe, und ich esse mich satt, hungerbedingte Kopfschmerzen können das eigentlich nicht sein.


    Großes Blutbild wurde noch keins gemacht, dafür aber ein kleines (+ Schilddrüsenwerte und Kalium, Natrium, Ca, Mg, Phosphat, Selen, Fe, Cholesterin, HbA1c) - zufällig zu Beginn der Umstellung und nochmal vor drei Wochen. Meine Schilddrüse hat sich nämlich vor Jahren Hashimoto-bedingt fast ganz aufgelöst, ich bin also SD-mäßig ziemlich komplett auf Hormonzufuhr von außen angewiesen und kontrolliere entsprechend regelmäßig. Das stoffwechselaktive T3 war drastisch gesunken (das zeichnete sich schon vor vier Monaten ab und war jetzt richtig im Keller), allerdings nehme ich das seit der letzten Blutanalyse zusätzlich ein und müsste eine Veränderung merken. Ich bin ein bisschen fitter und schlafe ein bisschen besser, aber kopfschmerzmäßig: nada. Ansonsten hat sich am Blutbild nichts getan, alles im sattgrünen Bereich. HbA1c ist von 5,6 auf 5,1 gesunken. CRP war Ende letzten Jahres erhöht (kommt bei mir sehr selten vor), Anfang diesen Jahres aber wieder auf 0,5 und jetzt 0,4 - also okay. Die Auffälligkeiten bestanden vorher schon:

    • tendenziell Eisenmangel (Fe unter der Norm, Ferritin knapp unter 50 ng/ml, MCV und MCH etwas unter der Norm, Hb niedrig-normal), ärztlicherseits kein Handlungsbedarf => Da hätte ich eigentlich erwartet, dass sich bei fleischreicher Kost was tut.
    • Calcium etwas zu niedrig (nach sek. Hyperparathyreoidismus und extremem Vitamin-D-Mangel, der inzwischen behoben ist), richtige Hypokalzämiesymptome habe ich aber nicht. Allerdings ist Ca weiter (etwas) gesunken - trotz ca-reicher Ernährung und zusätzlicher Mg-Zufuhr :confused:. Phos. ist dafür eine Spur über der Norm (erstmals).


    Einzig meine Leberwerte sind gegenüber früher etwas gestiegen, liegen aber immer noch gut im normalen Bereich.


    Noch 'ne Idee?

  • Hast Du schon mal den ganzen Tag Urin sammeln müssen?


    Nur daran kann man wirklich sehen, wie die Organe in Echtzeit so drauf sind.


    Vor allem ließe sich damit klären, wo das Calcium etc bleibt.
    Wenn es nämlich übermäßig ausgeschieden wird, so kann das u.a. an diesen Gründen liegen:
    - der Körper kann es nicht aufnehmen/zurückhalten oder
    - er kann es aufgrund anderer Mängel/Überschüsse nicht aufnehmen, da irgendwas die Verwertungs/Transportkette sabotiert oder
    - er will es gar nicht haben (Selbstschutz!) und hält bestimmte Mineralien- und Vitaminspiegel vorsätzlich niedrig egal wie viel man oben einwirft.


    Das Knifflige ist herauszufinden, warum das im Einzelnen der Fall ist, anstatt zu versuchen, angebliche Mängel "auszugleichen". Fehlende Mangelsymptome und eine anscheinend im Gegensatz zu früher stärker beschäftigte Leber könnten einen guten Hinweis geben, wo man bei der Suche ansetzen könnte.

  • Hast Du schon mal den ganzen Tag Urin sammeln müssen?

    Nein, ist wohl mal fällig.


    - er kann es aufgrund anderer Mängel/Überschüsse nicht aufnehmen, da irgendwas die Verwertungs/Transportkette sabotiert oder
    - er will es gar nicht haben (Selbstschutz!) und hält bestimmte Mineralien- und Vitaminspiegel vorsätzlich niedrig egal wie viel man oben einwirft.

    Bisher wurde ein Malabsorptionssyndrom aufgrund des niedrigen Vitamin D vermutet. Das ist bei mir erst seit einem halben Jahr in einem Bereich, in dem die Calciumaufnahme richtig läuft (laufen sollte). Aber: Die (geringen) Ca-Veränderungen laufen umgekehrt zum VD, Ca sinkt trotz steigendem Vitamin D. Muss doch mal zu 'nem "richtigen" Arzt, für meinen HA ist das nichts.

  • Eisen, Vitamin D und Calcium (Transport und "Einbau") sind eng miteinander verzahnt.


    Vitamin D dient zum Transport des Calciums. Diesen Job kann aber interessanterweise auch Laktose übernehmen.
    Eisen wirkt eher behindernd auf den korrekten Einbau in den Knochen. Deswegen wirken sich Dinge, die die Eisenaufnahme begünstigen (z.B. Vitamin C) in dieser Beziehung auch eher nachteilig aus. Es ist bei Orangensaft etc nicht etwa die Säure, die das Calcium in den Knochen zersetzen würde (stoffwechseltechnisch unmöglich, obwohl sich das im Laborversuch "Knochen in Säure" zweifelsfrei so darstellt) sondern der Vitamin-C-Gehalt erhöht die Eisenaufnahme, welche wiederum dem Calcium ein Bein stellt.


    Deshalb ist der Ausgleich augenscheinlicher Mängel (z.B. Eisenmangel) ziemlich gefährlich, wenn nicht klar ist, wie und warum er eingetreten ist.
    Und gerade wenn man dies durch Tabletten versucht, die keinen inhaltsbezogenen Eigengeschmack haben, kann das schnell in die Hose gehen, da hier der Geschmackssinn nicht einmal die Möglichkeit hat, regulierend durch Abneigung/Appetit einzugreifen.


    Deswegen auch unbedingt jenseits der Schiene "Wir müssen unbedingt 0815-Durchschnittswerte herstellen" forschen.

  • Gegen den möglichen Eisenmangel habe ich gar nichts unternommen, weil Ende letzten Jahres meine Entzündungswerte erhöht waren und bei der vorletzten Analyse auch noch auf der Grenze lagen. Und dann dachte ich, dass es sich durch die fleischhaltige Ernährung von selbst reguliert...


    Ich bin auch skeptisch, wenn ich für irgendwas NEMs in rauen Mengen einwerfen muss - ganz besonders, wenn die jeweiligen Stoffe in meiner Ernährung eigentlich ausreichend bis reichlich vorhanden sind. Ein bisschen lässt es sich vielleicht durch die SD-Hormonlage erklären, aber Megadosen sind sicher nicht Sinn der Sache. Bei der Menge Vitamin D, die ich gebraucht habe, um einen normalen Spiegel hinzukriegen, kann's einem schwindlig werden. Und nach dem, was du über Lactose schreibst, ist es noch seltsamer, dass mein Ca so niedrig ist. Ich hoffe, dass mein SD-Spezi (Endokrinologe) der Sache auf den Grund gehen kann. Im Prinzip halte ich den schon für sehr fähig, gehe nur nicht gerne hin, weil man sich da zu Tode wartet.

  • So, kleiner Zwischenbericht:


    Ich war noch nicht beim Arzt...:o Bisher habe ich nur meine Hormondosis angepasst und wieder Kohlenhydrate in meinen Speiseplan integriert. Das hat gegen die Kopfschmerzen insofern geholfen, als ich nur noch meine "normal häufigen" Kopfschmerzen habe.


    Nun ist mir was aufgefallen, was mich über kurz oder lang wohl zur Magenspiegelung führen wird. Brot oder Brötchen (kein Vollkorn) scheine ich nicht (mehr?) zu vertragen, bekomme dann heftigste Blähungen, auch Völlegefühle, die mir eigentlich bisher ziemlich fremd waren. Diverse andere Backwaren scheinen auch nicht der Hit zu sein. Und Nutella, sowie größere Mengen Schokolade :(.


    Während der ketogenen Ernährung konnte ich zu einem in viel Fett gebratenen Steak locker eine ganze Zwiebel essen, ohne dass die sich unangenehm bemerkbar gemacht hat... Mir scheint es so, als würde mein Körper nach den vier Monaten, die ich ihn aufgrund der ketogenen Ernährung mit irgendwas verschont habe, jetzt so richtig rebellieren.


    Mit Hashimoto habe ich ja eine nicht ganz so geringe "Chance", auch bei Zöliakie dabei zu sein. Ich habe zwar keine entsprechenden Antikörper, aber das muss man auch nicht. Ketogen war automatisch glutenfrei. Das sind Nutella und die Schokolade allerdings auch. Und mit Nudeln, Eierpfannkuchen aus Weizenmehl oder Butterkeksen hatte ich keine Probleme, weiß jetzt aber nicht, ob da nicht einfach der Glutenanteil pro Portion viel geringer ausfällt als bei Brot. Sieht jemand noch andere Zusammenhänge als das Gluten?

  • Brot oder Brötchen (kein Vollkorn) scheine ich nicht (mehr?) zu vertragen, bekomme dann heftigste Blähungen, auch Völlegefühle, die mir eigentlich bisher ziemlich fremd waren. Diverse andere Backwaren scheinen auch nicht der Hit zu sein.


    Zeug vom Supermarkt oder vom Standardbäcker?
    Das können die unzähligen Zusatzstoffe sein, ohne die heute kein Gebäck mehr eine Fabrik oder den Backautomaten beim "Frische"-Bäcker verläßt. Das muß alles hübsch maschinengängig sein und damit das überhaupt irgendeiner noch runterbekommt und nicht sofort ausspuckt, wird das mit Aromen und hastenichtgesehen vollgeknallt.
    Kann man am Etikett erkennen. Wenn da irgendetwas wie Aroma oder Farbstoff draufstehen sollte, in die Tonne damit.
    Die ganzen Hilfsmittel wirst Du auf den Etiketten nicht finden. Da die ihre Aufgabe mit dem Verlassen des Ofens erfüllt haben, brauchen sie nicht angegeben zu werden. Siehe Nicht-Zutaten (ist es nicht eine herrliche Erfindung? :rolleyes: ). Sie verraten sich aber durch völlig unnütze Zutaten wie eben Aroma u.a., womit die geschmacklichen und farblichen Fehler korrigiert werden.


    Zitat

    Und Nutella, sowie größere Mengen Schokolade :(.


    Aber in Verbindung mit dieser kleinen Info würde ich darauf tippen, daß Dir (auch) die Hefe Ärger macht ... alles histaminhaltige Sachen :cool: (in Schokolade und Nutella der Kakao-Anteil)
    Guckstu


    Kaufe mal Deine nächsten Brötchen in einem echten Bioladen. Nimm aber die aus reinem Weißmehl - leider wird dort immer noch sehr das Körnerfresser-Vollkorn-um-jeden-Preis-Image bedient. Die haben aber auch "normale" Sachen.


    Wenn Du die besser vertragen solltest, dann waren es die gepanschten Industriesemmeln schuld, wenn nicht, dann wird es wohl die Hefe sein.


    Zitat

    Mir scheint es so, als würde mein Körper nach den vier Monaten, die ich ihn aufgrund der ketogenen Ernährung mit irgendwas verschont habe, jetzt so richtig rebellieren.


    Das nennt sich dann maskierte Unverträglichkeit. Guckstu


    Zitat

    Und mit Nudeln, Eierpfannkuchen aus Weizenmehl oder Butterkeksen hatte ich keine Probleme


    Alles sehr histaminarm oder gar -frei.


    Zitat

    Sieht jemand noch andere Zusammenhänge als das Gluten?


    Aber hallo ...
    Gratuliere, ich denke Du hast ein Haustier. Vielleicht schon immer gehabt.


    Nennt sich HI :cool:


    Ok. Laktose käme auch in Betracht, aber das macht kein Kopfweh. Ist aber sowohl in Nutella, billiger Schokolade als auch in Fabrikbrot drin. Dann würde Dir das aber auch nach einem Glas Milch ausgesprochen deutlich klar werden.


    Wenn Du Lust hast, Deine Experimente fortzuführen, dann probier mal eine komplette Suchdiät aus. Wenn Du Glück hast, wirst Du sogar Deine Standard-Kopfschmerzen los...

  • Zeug vom Supermarkt oder vom Standardbäcker?

    Bäcker - also ohne Etikett. Und wenn ich Pollmer richtig in Erinnerung habe, würden wir alle unser Brot wieder selbst backen, wenn wir wüssten, was da alles rein kommt.


    Aber hallo ...
    Gratuliere, ich denke Du hast ein Haustier. Vielleicht schon immer gehabt.


    Nennt sich HI :cool:

    Wenn ich mir die HI-Liste so anschaue, eher nicht (hoffentlich, denn im Zweifel wäre mir Zöliakie dann lieber). Ich habe mit reinem Backkakao, dunkler Schokolade, Joghurt, Quark, Käse, Sauerkraut, Erdbeeren, Himbeeren, Kaffee etc. keine Probleme. Solche Sachen habe ich nun auch die ganze Zeit konsumiert, so dass eine HI (als maskierte Unverträglichkeit) maskiert geblieben wäre. Oder hab' ich da was grundlegend missverstanden?


    Ich nehme übrigens seit mindestens 10 Wochen täglich ein Antihistaminikum (Telfast 120 mg) wegen Heuschnupfen (der bei mir immer mit nervendem Hautjucken und kleinen Bläschen v.a. an den Fingern einhergeht - wozu alle Ärzte bisher meinten, das könne nicht sein :rolleyes:). Müsste das nicht evtl. Reaktionen auf Histamin deckeln?


    An Zusatzstoffe und Nicht-Zutaten hatte ich nicht gedacht, das ist auf jeden Fall einen Versuch wert.


    Wenn Du Lust hast, Deine Experimente fortzuführen, dann probier mal eine komplette Suchdiät aus. Wenn Du Glück hast, wirst Du sogar Deine Standard-Kopfschmerzen los...


    Lust ist nicht ganz das richtige Wort...:eek: Aber häufige Kopfschmerzen sind auch nicht der Bringer. Es ist (und war so weit ich mich zurückerinnere) schon so, dass ich mich kaum jemals körperlich richtig gut fühle. Aber es sind eben auch keine Beschwerden, deretwegen man zum Arzt gehen würde. Zipperlein, Wetterfühligkeit, Müdigkeit... Meine und die ärztlichen Erklärungen waren immer die Schilddrüse und die Psyche - bzw. ärztlicherseits gerne auch nur die Psyche. Naja, eigentlich kein Zustand, den ich behalten möchte. Und wenn mir die Suchdiät vielleicht die Magenspiegelung erspart...

  • Naja, das mit dem "ich vertrage das aber alles" - das denkt man häufiger mal (es gibt bei libase alle naslang eine Bemerkung a la "oh, gott, ich dachte immer ich vertrage xy, und jetzt stellt sich raus, dem ist gar nicht so!").
    Und "häufig Kopfschmerzen" ist ja nicht symptomfrei, ganz zu schweigen von den anderen allgemeinen Unwohlgefühlen. Da kannst du es also gar nicht wirklich wissen. ;)
    Schilddrüse und Allergien sind beste Voraussetzungen für eine HI und das tritt oft gemeinsam auf. Zusätzlich kann auch eine Glutenunverträglichkeit gemeinsam mit HI auftreten. Davon ab vertragen viele mit HI Weizen gar nicht oder nicht besonders, besser verträglich ist in dem Fall Dinkel (vor allem), Hafer und Roggen.
    Antihistaminika können teilweise gegen Beschwerden helfen, enthalten aber oft zum einen bei HI unverträgliche Inhaltsstoffe, zum anderen kann man mit deren Hilfe nicht einfach alle Symptome unterdrücken. Wenn es gut läuft, werden einige leichte bis mittlere Symptome besser oder verschwinden, allerdings muss man sich trotzdem zumindest ziemlich histaminarm ernähren, was bei Allergien eh wichtig ist, da bei denen die Histaminausschüttung getriggert wird, wenn man mit den Allergenen in Kontakt kommt.


    Julchen:
    Tz, tz... natürlich kann man durch LI Kopfschmerzen kriegen. Ist zwar nicht so weit verbreitet, schließt sich aber definitiv nicht aus. Genauso wie man von FI Depressionen bekommen kann, oder von HI vorübergehende Lähmungserscheinungen... unter anderem. :)


    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Bäcker - also ohne Etikett. Und wenn ich Pollmer richtig in Erinnerung habe, würden wir alle unser Brot wieder selbst backen, wenn wir wüssten, was da alles rein kommt.


    öbent :cool:


    Zitat

    Solche Sachen habe ich nun auch die ganze Zeit konsumiert, so dass eine HI (als maskierte Unverträglichkeit) maskiert geblieben wäre. Oder hab' ich da was grundlegend missverstanden?


    Weiß ich nicht...


    Solange Du etwas eigentlich Unverträgliches ohne größere Pause ißt, so wird der Körper sich damit halbwegs arrangieren, da er es sich ja nicht leisten kann, das Zeug (und damit auch "unschuldiges" Beiwerk wie Wasser, Vitamine, Mineralien, verträgliche Beilagen etc) ständig und auf Dauer zu entsorgen. Von irgendwas muß er ja schließlich überleben. Die Unverträglichkeit wird also maskiert.
    Die Nahrung wird Dir dann langweilig und fad vorkommen, was z.B. durch wechselnden Belag auf Brot oder Soßen zu allem Möglichen, oft völlig unbewußt umgangen werden kann. Aber wirkliche Freude hat man an seinem Essen nicht mehr so richtig, da man ständig auf der Suche nach Abwechslung ist.


    Wenn Du diese Dinge dann wegläßt, dann "lösen" sich diese Notmaßnahmen, weil jetzt ja plötzlich wieder besser verwertbare Nahrung mit den benötigten Inhaltsstoffen zur Verfügung steht.


    Ißt man sie dann doch wieder, gibt es halt eine "Was soll das denn jetzt schon wieder? Laß den Scheiß!"-Reaktion.
    So etwas ist dann ein indirekter - aber doch ziemlich sicherer - Hinweis, daß vorher eine Maskierung vorlag.


    Zitat

    Ich nehme übrigens seit mindestens 10 Wochen täglich ein Antihistaminikum (Telfast 120 mg) wegen Heuschnupfen (der bei mir immer mit nervendem Hautjucken und kleinen Bläschen v.a. an den Fingern einhergeht - wozu alle Ärzte bisher meinten, das könne nicht sein :rolleyes:). Müsste das nicht evtl. Reaktionen auf Histamin deckeln?


    Tut es vielleicht auch.
    Nur wenn Du die ganz großen Geschütze auffährst wie morgens Nutellabrötchen, mittags Sauerkrautbeilage, abends Käseschrippe und als Zwischenmahlzeiten Kaffee und Erdbeeren, dann helfen auch keine Antihistaminika mehr.
    Weil es sich um eine Intoleranz und keine Allergie handelt, gibt es eben eine Toleranzschwelle. Die Kombination macht's.
    Solange der Gesamtgehalt diese Schwelle nicht überschreitet, ist alles wunderbar.


    Um das herauszufinden hilft eigentlich nur ein Ernährungstagebuch. Daran kann man dann sehen, wie die guten und schlechten Tage sich auf die konsumierte Gesamtmenge an Histamin (oder beliebigen anderen Auslösern) verteilen.




    Zitat

    bzw. ärztlicherseits gerne auch nur die Psyche


    Tja, doof aber gesund, ne? Vor allem letzteres bekommt man als Dicker ja nicht oft gesagt :rolleyes:
    Das mit den Bläschen kenne ich auch. Konzentrieren sich die zufällig auf die Gelenke? Oder die Nagelränder? Das können Schweißdrüsenentzündungen sein. Histamin fördert entzündliche Prozesse, denn es ist schließlich der Informationsträger des Immunsystems. Viren könne auch im Spiel sein (so wie Herpes z.B.)
    Wenn es Nesselfieber wäre, dann hättest Du das nicht nur an den Fingern.
    Bei mir hat dagegen Antitranspirant sehr gut geholfen. Gab es sogar auf ärztliches Rezept als Aluminiumtinktur aus Apotheke.
    Wenn es mir heute passiert (nur noch sehr selten, wenn es sehr heiß ist = Schwitzen und Pollenflug), dann schmiere ich da Heilerdepaste drauf und es ist auch erledigt. Vor allem zieht die Heilerde die Flüssigkeit raus und verhindert damit, daß sich Haustellen beim Kratzen auch noch gegenseitig "anstecken".



    Zitat

    Naja, eigentlich kein Zustand, den ich behalten möchte. Und wenn mir die Suchdiät vielleicht die Magenspiegelung erspart...


    Na dann mal los ;)


    Wenn Dir "Gluten" lieber sein sollten, weil Du dann letzendlich nicht auf soviel "verzichten" müßtest wie bei einer HI, dann laß Dich überraschen um wievieles besser und wie wenig eintönig Dir plötzlich die Dinge schmecken, die Du verträgst. Da paßt das Wörtchen "Verzicht" gar nicht.


    Ich hätte früher nie gedacht wie verdammt gut selbst ungewürztes (aber doch gesalzenes, denn Salz ist kein Gewürz) Essen schmecken kann. Ich habe deswegen gar nicht wieder angefangen zu testen, welche Gewürze ich noch vertrage. Habe letztens meinen Schrank ausgemistet und von ganz hinten Gläschen zu Tage gefördert, die schon 2005 abgelaufen waren :o


    Das sollte jedenfalls das letzte sein, was Dich davon abhält, herauszufinden, ob noch mehr "knallt", wenn Du es einige Zeit vom Plan streichst.




    Zitat von HamsterD

    Tz, tz... natürlich kann man durch LI Kopfschmerzen kriegen. Ist zwar nicht so weit verbreitet, schließt sich aber definitiv nicht aus.


    Und auf welcher Art Reaktion beruht das?
    Direkt auf den Stoffwechselprodukten, die bei der "Nicht-Verdauung" entstehen? Durch den Mineralverlust bei extremen anhaltenden Durchfällen? Oder durch die fortgeschrittene Reizung/Schädigung des Darms, der lauter unpassendes Zeug durchläßt?

  • Solche Sachen habe ich nun auch die ganze Zeit konsumiert, so dass eine HI (als maskierte Unverträglichkeit) maskiert geblieben wäre.


    PS: Falls Du das so verstanden haben solltest, daß nach "Erkennung" und "Rauswurf" eines unverträglichen Nahrungsmittels automatisch alle anderen mit denselben Inhaltsstoffen auch "fliegen" müßten ... möööp, sorry, schön wär's, aber so funktioniert das anscheinend nicht.


    Ich hatte meine erste extrem heftige Reaktion nach einer ärztlich angedachten und überwachten 10-tägigen Fastenkur. Sollte mich von meinen neurodermitischen Anfällen befreien. Das hat es sogar innerhalb weniger Tage... nur ... nach der allerersten Mahlzeit (schööööön gut verdaulichen Trockenpflaumen) *BUMM* 6 Stunden später Notaufnahme und 2 Wochen Herzstation!, weil mein Herz völlig ausgerastet ist und ich Ohnmachtsanfälle (nannten die Synkopen) und Taubheitsgefühle in Armen und Beinen bekam.
    Am Tag der Entlassung (dick, doof und gesund) habe ich mir dann abends meinen üblichen leckerfrischen selbstgekochten Kakao gemacht. 6 Stunden später mitten in der Nacht *BUMM*. Notaufnahme, 2 Wochen Station, dasselbe in grün.
    Zum zweiten Mal kompletter Stoffwechselcheck, Ultraschall von oben bis unten, 24-Stunden-EKG hastenichgesehn. Ergebnis: dick, doof und gesund.


    Daß dies eine Reininkarnation einer Suchdiät inklusive vormals maskierter BUMM-Reaktion war, da ist nicht einmal der Arzt draufgekommen, der vermutet hatte, daß meine Hautprobleme mit dem Essen zusammenhingen.


    Also bin ich noch weitere 3 Jahre auf dem Zahnfleisch gelaufen, denn dieser Mist hat nichts daran geändert, daß ich nach wie vor von Tomaten, Käse, Brot, Auberginen, Erdbeeren usw. nicht "mehr" als die "üblichen" Blähungen, Durchfälle oder einen "scharfen" Geschmack im Mund bekam. Die wurden weiterhin ausreichend maskiert bzw. ließen sich grade die Verdauungsprobleme durch eine Symbiosetherapie relativ gut in Schach halten.


    Naja, jedenfalls bis zum dem echten Knaller der 2 immuntoxischen Reaktionen :cool: Die erste nach ein paar Scheiben Vollkornbrot (weil Weißmehl im Bioladen ausverkauft war - und einmal kann ja nicht schaden, ne?) und die zweite nach einer Gemüsesuppe.


    Jedes einzelne unverträgliche Lebensmittel scheint also völlig separat von allen anderen, jeweils erst nach Weglassen und Wiedereinführen, "abgefertigt" worden zu sein, obwohl die Reaktionen bei allen durch dieselbe "Zutat" ausgelöst wurden.
    Das Darmhirn scheint eben so zu ticken ... keine Ahnung.

  • Naja, das mit dem "ich vertrage das aber alles" - das denkt man häufiger mal (es gibt bei libase alle naslang eine Bemerkung a la "oh, gott, ich dachte immer ich vertrage xy, und jetzt stellt sich raus, dem ist gar nicht so!").
    Und "häufig Kopfschmerzen" ist ja nicht symptomfrei, ganz zu schweigen von den anderen allgemeinen Unwohlgefühlen. Da kannst du es also gar nicht wirklich wissen. ;)


    Stimmt, deswegen werde ich tatsächlich die Suchdiät machen...


    Schilddrüse und Allergien sind beste Voraussetzungen für eine HI und das tritt oft gemeinsam auf. Zusätzlich kann auch eine Glutenunverträglichkeit gemeinsam mit HI auftreten. Davon ab vertragen viele mit HI Weizen gar nicht oder nicht besonders, besser verträglich ist in dem Fall Dinkel (vor allem), Hafer und Roggen.


    Toll, das wär's doch, HI und Zöliakie...:(:eek: Ich bin übrigens laut Prick-Test mittelallergisch gegen Weizen und Roggen, der Arzt meinte aber, das habe mit Nahrungsmittelallergien nichts zu tun. Trotzdem habe ich nach relativ kurzer Zeit den Verzehr von sauteurem Bio-Roggenschrotbrot eingestellt, weil es mir "irgendwie" nicht mehr behagte.


    Mit der Lactose habt ihr mich jetzt verunsichert. Da hätte ich auch geschworen, dass ich auf keinen Fall eine LI haben kann. Aber mir ist wieder eingefallen, dass ich Milch pur nicht mag und schon als Kleinkind zum frühestmöglichen Zeitpunkt als bäh abgelehnt habe. Meine Schulmilch war daher ein Schulkakao. Allerdings war mein Genesungsessen, wenn ich als Kind einen Magen-Darm-Infekt hatte, bevorzugt Quark mit Erdbeeren oder Banane.


    Die Nahrung wird Dir dann langweilig und fad vorkommen, was z.B. durch wechselnden Belag auf Brot oder Soßen zu allem Möglichen, oft völlig unbewußt umgangen werden kann. Aber wirkliche Freude hat man an seinem Essen nicht mehr so richtig, da man ständig auf der Suche nach Abwechslung ist.

    Das ist eigentlich bei mir nicht so, da machen andere schon Witze drüber, wie man immer das Gleiche essen kann.


    Nur wenn Du die ganz großen Geschütze auffährst wie morgens Nutellabrötchen, mittags Sauerkrautbeilage, abends Käseschrippe und als Zwischenmahlzeiten Kaffee und Erdbeeren, dann helfen auch keine Antihistaminika mehr.
    Weil es sich um eine Intoleranz und keine Allergie handelt, gibt es eben eine Toleranzschwelle. Die Kombination macht's.
    Solange der Gesamtgehalt diese Schwelle nicht überschreitet, ist alles wunderbar.


    Abgesehen von der Sauerkrautbeilage beschreibt das meine tägliche Ernährung vor meinem Ketoausflug recht gut. Nicht zu vergessen die abendliche Tafel Schokolade und dass ich Erdbeeren gerne auch mit Sahnequark esse. Und ein halber Liter Kaffee kommt im Durchschnitt auch zusammen.


    Das mit den Bläschen kenne ich auch. Konzentrieren sich die zufällig auf die Gelenke? Oder die Nagelränder?


    Sie verteilen sich eher gleichmäßig auf die Finger und sie jucken fürchterlich. Wenn ich einmal anfange zu kratzen, gehen die Bläschen auf und das sieht tatsächlich aus wie eine "Ansteckung" der bisher nicht betroffenen Stellen. Ich habe mich da schon blutig gekratzt... Das ist der Hauptgrund für das Antihistaminikum, denn zumindest manchmal würde gegen den Heuschnupfen an sich auch ein Nasenspray reichen.


    Wenn Dir "Gluten" lieber sein sollten, weil Du dann letzendlich nicht auf soviel "verzichten" müßtest wie bei einer HI, dann laß Dich überraschen um wievieles besser und wie wenig eintönig Dir plötzlich die Dinge schmecken, die Du verträgst. Da paßt das Wörtchen "Verzicht" gar nicht.

    Ich bin 'ne Sektnase, dieser Verzicht täte mir schon weh. Aber im Grunde geht es mir weniger um den Verzicht als darum, dass eine HI komplizierter zu handhaben ist.


    PS: Falls Du das so verstanden haben solltest, daß nach "Erkennung" und "Rauswurf" eines unverträglichen Nahrungsmittels automatisch alle anderen mit denselben Inhaltsstoffen auch "fliegen" müßten ... möööp, sorry, schön wär's, aber so funktioniert das anscheinend nicht.


    Nein, umgekehrt. Ich hätte gedacht, dass durch die weiterhin sehr histaminhaltige Ernährung die jetzt "auffälligen" Nahrungsmittel nicht aufgrund ihres Histamingehaltes als unverträglich erkannt werden, sondern vielleicht wegen anderer Inhaltsstoffe. Scheint aber auf das Gleiche hinauszulaufen. Also einzeln testen...


    Ja, ich werde die Suchdiät machen. Muss auch dringend noch ein Lob loswerden: Deine Anleitung dazu ist toll! Ich hatte die sogar schon etlichen Leuten empfohlen, hätte nur nicht geglaubt, dass ich selbst mal in die Lage komme ;).


    Wie sieht es eigentlich während der Suchdiät mit der Verwendung eines Antihistaminikums aus? Mit meinem Heuschnupfen glaube ich nämlich nicht, dass ich drauf verzichten kann. Und das kann sich gut und gerne hinziehen, bis auch das letzte Pflänzchen ausgeblüht hat. Nicht dass ich mir die Mühe umsonst mache und den Terz im November wiederholen müsste.

  • Also einzeln testen...


    Ja. Und unbedingt die Kleinigkeit beachten, daß man nach einem "Unfall" mehrere Tage mit der Einführung anderer neuer Dinge warten sollte.
    Also nur die Sachen nehmen, die bis zu dem Zeitpunkt unauffällig waren und nicht sofort am nächsten Tag etwas neues testen.


    Es scheint mir so, als ob der Körper nach so etwas sofort wieder in den Not-Modus umspringt und da wird dann halt wieder mehr akzeptiert als im "entspannten" Zustand. Anders kann ich mir jedenfalls nicht erkären, warum ich nach den Herzstation-Episoden relativ "normal" weiteressen konnte, ohne daß es auch nach allen anderen Dingen geknallt hat.


    Die 3-4 Tage Test-Pause sind halt sowas wie ein Reset, der das System wieder von "frißoderstirb" auf "wählerisch" runterholt.



    Zitat

    Deine Anleitung dazu ist toll! Ich hatte die sogar schon etlichen Leuten empfohlen


    :)
    Noch toller wäre, wenn es tatsächlich nachhaltig ohne märtyrerische Willensanstrengung geholfen hat... das ist ja der Zweck und nicht nur die Empfehlung es zu befolgen ;)


    Zitat

    Wie sieht es eigentlich während der Suchdiät mit der Verwendung eines Antihistaminikums aus? Mit meinem Heuschnupfen glaube ich nämlich nicht, dass ich drauf verzichten kann. Und das kann sich gut und gerne hinziehen, bis auch das letzte Pflänzchen ausgeblüht hat. Nicht dass ich mir die Mühe umsonst mache und den Terz im November wiederholen müsste.


    Also, wenn es Dir jetzt schon mit Pillen blöde genug geht, daß Du damit anfangen willst, dann solltest Du doch schon einen Unterschied merken.
    Wenn die Beschwerden sich tatsächlich verflüchtigen sollten, dann kannst Du mal versuchen, die Dosis zu verringern, denn natürlich trägt auch die allergisch bedingte Histaminproduktion zur Überschreitung der Schwelle bei.
    Ich kann im Sommer z.B. keinen Kefir trinken, obwohl ich den im Winter super vertrage. Aber im Sommer macht mir das Zeug Bauchweh. Sobald die ersten Pollen fliegen, muß ich es im Laden lassen.
    Meine Heuschnupfenexzesse haben sich nach der Umstellung deutlich verringert, so daß ich gar keine Mittel mehr gegen das bißchen Schniefen und die Nieskanonaden einsetzen mußte (wenn ich loslege leiden meine Kollegen da mehr drunter als ich :evil: ). Nur dieses Frühjahr war eine Ausnahme. Ich hoffe, daß das nur dieser elend lange Winter war, nach dem alles regelrecht explodierte. Im Moment ist nämlich alles wie immer obwohl es die Gräser mäßig und der Beifuß stark treiben.


    Für die Patschfinger besorge Dir mal Luvos Heilerde. Wirkt Wunder.

  • Also, wenn es Dir jetzt schon mit Pillen blöde genug geht, daß Du damit anfangen willst, dann solltest Du doch schon einen Unterschied merken.


    So schlecht geht's mir aktuell nicht, aber ich merke eben, dass da verdauungstechnisch was nicht rund läuft und einen Infekt, der das erklären könnte, habe ich nicht. Nun habe ich noch kein Ernährungsprotokoll gemacht, um nach Zusammenhängen zu schauen. So Pi mal Daumen habe ich den Eindruck, dass sich mein Körper den halben Tag noch mit dem Essen vom Vortag beschäftigt und die Zuordnung zu bestimmten Nahrungsmitteln entsprechend schwer wäre.


    Dass mir Essen "irgendwie" nicht bekommt, kenne ich von mir nicht. Und es nervt mich, wird von selbst wohl nicht besser werden - also muss ich der Sache auf den Grund gehen. Dann kann ich es endlich abhaken...


    Eine Frage habe ich aber noch: Ich hatte einen sehr schweren Vitamin-D-Mangel und nehme seither Dekristol Kapseln. Die enthalten (raffiniertes) Erdnussöl. Es ist ja kein Problem, die mal zwei, drei Wochen nicht zu nehmen, auf Dauer sollten sie aber wohl doch sein. Sollte man mit denen verfahren wie mit den einzelnen Nahrungsmitteln?

  • So Pi mal Daumen habe ich den Eindruck, dass sich mein Körper den halben Tag noch mit dem Essen vom Vortag beschäftigt


    Was auch ganz logisch ist, denn Unverträglichkeiten machen sich nun einmal erst bei der Verdauung bemerkbar und das kann 6-12 Stunden dauern (siehe mein "BUMM";) ). Erst wenn es im Darm an der "richtigen" Stelle angekommen ist, und die Bestandteile zerlegt werden, geht der Ärger los.
    Ausnahmen davon sind z.B. Sodbrennen, das schon nach wenigen Bissen einsetzen kann. Das hängt aber damit zusammen, daß Histamin maßgeblich die Magensäureproduktion fördert - egal ob es jetzt im Lebensmittel selbst angeliefert wurde oder durch eine sofortige allergische Reaktion ausgeschüttet wird.
    Bei Unverträglichkeiten ist es eher selten, daß die Zucker- oder Fettanteile der eigentliche Auslöser dafür sind. Das ist ja der riesengroße Stolperstein an der Sache, daß man verleitet wird (ich sach nur Ernährungschekschpärde aus Funk und Fernsehn :rolleyes: ), z.B. dem Fett des Schinkenspecks die Schuld zuzuschieben aber nicht bedenkt, daß Schinken genau wie Käse ein "Reifungs"-Erzeugnis ist, das ebendrum genauso knallvoll mit Histamin sein kann.
    Oder auch bei Orangen-/Zitronen-/Grapefruitsaft. Der enthält zwar kein Histamin aber andere Amine, die auch richtig lästig werden können. Das muß keineswegs der Säure- oder Zuckeranteil sein, der sich so werbegerecht "magenunfreundlich" gibt.




    Zitat

    ... und die Zuordnung zu bestimmten Nahrungsmitteln entsprechend schwer wäre.


    Deswegen sollte man so einen Plan ja auch nicht nur stichpunktartig führen, sondern lückenlos. Man muß in der Lage sein nachzuhalten, was man viele Stunden vorher eingeworfen hat.
    Aber genauso wichtig ist es, nachschauen zu können, was man denn nicht gegessen hat, sollte es einem auffällig gut gehen.



    Zitat

    Eine Frage habe ich aber noch: Ich hatte einen sehr schweren Vitamin-D-Mangel und nehme seither Dekristol Kapseln. Die enthalten (raffiniertes) Erdnussöl. Es ist ja kein Problem, die mal zwei, drei Wochen nicht zu nehmen, auf Dauer sollten sie aber wohl doch sein. Sollte man mit denen verfahren wie mit den einzelnen Nahrungsmitteln?


    Wurde das ärztlich in irgendeiner Weise vorgeschrieben? Geht der "Mangel" mit Mangelerscheinungen einher, die sich nicht anders erklären lassen? "Nur" niedrige Werte zu haben ist ja noch keine Mangelerscheinung. Steht fest, daß die Werte gesunken sind (heißt: gibt es Untersuchungen mit höheren Werten oder waren sie schon immer niedrig?) Im Zweifelsfall den Doc fragen.


    Ansonsten gilt was ich schon weiter oben über die Selbstschutzversuche des Körpers schrieb. Entweder kannst Du es in aktuellen Ernährungssituation nicht verwerten, weil es blockiert wird oder es wird "bewußt" nicht aufgenommen, um andere Prozesse ungehindert ablaufen zu lassen oder wiederum diese durch die Entziehung "bewußt" zu behindern.
    Das weiß man so wirklich richtig erst, wenn plötzlich eine Änderung eintritt und diese dann auch noch mit etwas wie eben einer Suchdiät einhergeht. Da kann man sich dann den Kopf zerbrechen, was genau das System denn nun durcheinandergebracht hat und warum es jetzt wieder tickt. Kurz: Hinterher ist man immer schlauer ;)


    Bei mir war es so, daß ich ja dachte, daß ich mir was ganz furchtbar Schlimmes antue, wenn ich all das weglasse, was mir vor allem die letzten Bumm-Reaktionen beschert hat. Denn wo sollte z.B. ohne Gemüse und Obst die ganzen tollen Vitamine herkommen?
    Aber ich sah keinen anderen Ausweg mehr als zumindest einige wenige Wochen darauf zu verzichten, bis sich die schlimmsten Auswirkungen gelegt hatten.
    Ich bin also in die Apotheke marschiert und habe eine extragroße Packung Vitaminkapseln besorgt, weil ich die ja zweifelslos brauchen würde und "Mangelerscheinungen" hatte ich ja schon mit Obst und Gemüse genug (was ja nur heißen konnte, daß man zu wenig davon aß, gelle? :cool: )
    Jo... und dann? Schon nach 6 Wochen waren alle Erscheinungen weg. Und dabei hatte ich von den Kapseln kaum welche genommen. Da kommt man hübsch ins Grübeln, weil das ja wohl so gar nicht sein kann, ne? Wo kommen denn plötzlich die vielen Vitamine her, wenn man all das "gesunde" gar nicht mehr ißt?
    Tja, die stecken auch in jedem anderen Lebensmittel drin. Der Unterschied ist nur, daß sie bei verträglichen Dingen auch in Ruhe verwertet werden können. Anstatt wie früher 0% von ganz viel verwerte ich nun eben 100% von wenig. Und Letzteres ist eben nun mal der bessere Deal ;)

  • Wurde das ärztlich in irgendeiner Weise vorgeschrieben? Geht der "Mangel" mit Mangelerscheinungen einher, die sich nicht anders erklären lassen? "Nur" niedrige Werte zu haben ist ja noch keine Mangelerscheinung. Steht fest, daß die Werte gesunken sind (heißt: gibt es Untersuchungen mit höheren Werten oder waren sie schon immer niedrig?) Im Zweifelsfall den Doc fragen.


    Naja, Vitamin D ist nichts, das gerne und regelmäßig untersucht wird. Daher weiß ich nicht, wie es früher war. Ich war zufällig bei einer Ärztin, deren Steckenpferd es ist, und zufällig war mein Ca-Wert unter der Norm. Daraufhin wurde VD untersucht und raus kam: nichts. Wirklich nichts, Wert unterhalb der Nachweisgrenze. Dann wurde aufgesättigt (Dekristol ist hochdosiert und verschreibungspflichtig). Der Wert ist jetzt im satten Normalbereich.


    Mit Mangelerscheinungen ist das bei Vitamin D so eine Sache - handfest werden die ja erst mit einer gewissen Verzögerung. Ein paar Schmerzsymptome (die inzwischen weg sind) können dafür sprechen, aber es wurde keine Knochendichtemessung gemacht. Bei mir waren PTH und Calcitriol sehr stark erhöht und sind mit VD-Aufsättigung gesunken, was für eine Normalisierung des Knochenstoffwechsels spricht.


    Es gibt ja auch die Theorie, dass VD-Mangel die Entstehung von Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto oder ganz besonders MS begünstigen könne. Da wüsste ich gerne, wie es mit meinem VD vor dem Ausbruch von Hashimoto aussah. Allein vom Lebensstil her wären niedrige Werte sehr wahrscheinlich. Wie mein Körper es gerne hätte und selbst regulieren würde, könnte ich wohl nur unter optimalen VD-Bedingungen feststellen, wenn ich jeweils vor und nach einem Sonnenurlaub ohne Supplementierung die Werte messen ließe.

  • Mit Mangel und angeblich daraus resultierenden Krankheiten ist das ja so eine Sache.
    Ich sag nur Eisen-"Mangel" und Infektionen. Der Körper senkt es ab, um Infektionen zu vermeiden, da Bakterien bei der Teilung auf Eisen angwiesen sind. Es ist aber nicht die Ursache dafür, daß man sich was gefangen hat. Und das Eisen ist auch noch da. Es wurde nur in der Leber "versteckt" anstatt "frei" im Blut rumzuschwimmen.


    Oder die berüchtigten Vitamin-Experimente mit Rauchern, da diese oft bestimmte "Mängel" aufweisen und auch zu Lungenkrebs etc neigen. Doof nur, daß mit Vitaminen alles nur noch schlimmer wurde. Der "Mangel" verhinderte nämlich, daß die Zellen allzu empfindlich auf Nikotin reagierten. Deswegen auch oft die Abneigung von Rauchern gegenüber Lebensmitteln wie Äpfeln, die bestimmte "unglückliche" Vitamin-Kombination enthalten.


    Oder ebenso berüchtigt, der Vitamin-C-Mangel, der anscheinend mit Diabetes einhergeht. Hat die Erhöhung der Zufuhr geholfen? Mööp. Genau wie bei den Rauchern. Es wurd schlimmer. Warum? Vitamin C konkurriert offensichtlich mit Insulin um dieselben Transportmittel und dem Körper ist die Insulinversorgung eben wichtiger als Vitamine hin und herzuschiffen.


    Inwieweit dies jetzt auch die Theorie von Vitamin D und Hashimoto betrifft... keine Ahnung. Vielleicht sollen ja grad die niedrigen Spiegel den Vorgang bremsen anstatt dafür verantwortlich zu sein.
    Oder aber hier löst die Neigung zu/der Ausbruch von Hashimoto tatsächlich eine Verwertungsstörung aus. Solltest Du vielleicht mal ganz hartnäckig gugeln oder den Ärzten auf die Nerven gehen bis ihnen was Schlüssiges aus dem Gesicht fällt.


    Wenn es jedoch mit einer Art Blockade durch bisher unverträgliche Ernährung zu tun hat, dann solltest Du erst recht mal bei der Ärztin nachfragen, was im Zweifelsfall besser ist (völlig unabhängig davon, ob sie nun meint, glaubt oder denkt, ob es mit der Ernährung zu tun hat oder nicht!):
    - die Pillen für kurze Zeit (2-3 Wochen) abzusetzen, da der Spiegel jetzt ja das ist, was als normal betrachtet wird und ggf. eine rasche Senkung (wie rasch könnte das eintreten?) zu riskieren.
    oder
    - durch eine unerwartet rasant steigende Verwertungsquote eine Überdosierung herbeizuführen. Soll ja auch ein sehr potentes Gift sein, das Zeug ....

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