Wasser, Mineralwasser, Tafelwasser

  • Hallo,


    Auf der Expedition durch die Körperchemie stelle ich mir inzwischen sogar die Frage, warum ich bestimmte Lebensmittel überhaupt vertrage.
    Sozusagen als Gegengewicht zu der üblichen Suche nach Übeltätern, die mir mit Unverträglichkeits-Symptomen zu schaffen machen.


    Dabei habe ich mich nun dem Wasser zugewandt.


    Ich persönlich trinke ausschließlich Bonaqa. Es ist das einzige Wasser, was mir wirklich auch in großen, durstlöschenden Mengen schmeckt - Diese Tatsache beschäftigt mich schon seit Jahren, denn alles andere ruft bei mir seltsame Reaktionen hervor.


    Stark sulfathaltige Mineralwässer schmecken für mich einfach so ekelhaft, daß ich eine regelrechte Schlucksperre bekomme.
    Wasser aus der Leitung kann ich auch komplett vergessen *würg*
    "Bismark"-Mineralwasser (eine Hamburger Quelle mit 20 mg/l an Sulfat) schmeckt sehr lecker und "zitronig", leider bekomme ich bei mehr als 1 Liter am Tag davon tiefliegende Entzündungen in der Haut.
    "Vilsa" hat zwar einen ähnlichen Sulfatwert, aber es schmeckt als hätte jemand eine Flasche Spülmittel in die Quelle geworfen.
    Lauretana (aus dem Bioladen und fast mineralfrei) schmeckt großartig, aber davon bricht mir doch glatt der Kreislauf zusammen und sogar Fieberschübe können auftreten. Hängt wohl mit den immer noch gespeicherten Stoffwechselgiften von meiner Erkrankung zusammen, die durch das fast reine Wasser in zu großen Mengen "aus den Zellen gespült" werden.


    Also habe ich mich gefragt, wieso all dies bei Bonaqa nicht der Fall ist. Denn unzweifelhaft ist Bonaqa ja ein Tafelwasser, das "aus der Leitung" gezapft wird und deswegen von vielen "Genießern" schief angesehen wird.


    Die Wahrheit ist jedoch - wie immer - ein wenig komplizierter.


    Ich fand nämlich folgende Information bei wasserwissen.de:
    "Viele Tafelwässer wie Bonaqa (Coca-Cola) sind umkehrosmosegereinigt und anschließend wieder aufgehärtet. Die Aufhärtung geschieht jedoch lediglich, um unnötige Konfrontation mit der Trinkwasserverordnung zu vermeiden, die 60 mg/L Calciumgehalt vorschreibt, doch nur, um die Korrosionsgefahr im Leitungsnetz durch weiches Wasser zu bannen."


    Zudem ist Bonaqa der Limonadengrundstoff für alle anderen Produkte der Firma. Um das Aroma der Getränke in allen weltweiten Abfüllbetrieben konstant zu halten, ist diese entmineralisierende Behandlung zwingend notwendig.
    Umkehrosmose liefert übrigens chemisch reines H2O. Frei von jeglichen Verunreinigungen wie z.B. Bakterien.


    Danach werden dem Wasser ausschließlich die deklarierten Mineralien wieder zugesetzt.


    Es ist somit sulfatfrei und für mich damit absolut verträglich.


    Fazit: Tafelwasser muß nicht böse sein :D Besser, man verträgt etwas, als daß man einer verlorenen Ideologie nachhängt.

  • Sehr aufschlußreich, Julchen!


    Ich trinke relativ viel Wasser aus der Flasche (ohne Kohlensäure). Von diesen Wässern bekommen mir die Marken Volvic und Vittel gut. Von Gerolsteiner Naturelle wird mir kotzübel, das wird wohl am hohen Kalkgehalt liegen. Das Wasser, das bei uns aus der Leitung kommt, kann ich gut vertragen.


    Manfred


    Ach so, ja, ähem, Stilles Wasser geht bei mir zur Not auch, aber das erinnert mich immer an Krankenhaus.

  • Interessantes Thema. Mir geht es auch so, dass ich nur bestimmte Wassersorten auch in großen Mengen trinken kann. Eine ganze Weile frage ich mich nun schon, warum ich unser Aldi-Wasser (Brandenburger Urstromquelle aus Baruth) und das Markenwasser Volvic am liebsten trinke, andere Wassersorten so wie zum Beispiel Extaler unter keinen Umständen auf Dauer herunterbekomme. In unserem Büro ist man vor einer Weile auf Extaler umgestiegen. Ich kann dieses Wasser wirklich nur hineinzwingen - ich dachte, ich würde mich dran gewöhnen. Fehlanzeige. Seitdem ich das auch so kommuniziert habe, wird für mich bei jeder Bestellung wieder ein Kasten Volvic mitbestellt.:D Es wäre interessant zu wissen, was bei meinen Wassersorten für mich den Unterschied macht, näher auseinandergesetzt habe ich mich damit aber dann auch nie.:o

    An áit a bhfuil do chroí is ann a thabharfas do chosa thú - The place where your heart is, is where your feet will take you







  • Ist schon komisch die wasser angelegenheit.
    Ich vertrage auch nicht jedes wasser! ich bekomme von bonaqua ein ekelgefühl und bekomme das nicht runter! ich vertrage das wasser von LIDL, Salvus, Burgwallquelle (aber nicht so richtig) und Vilsa so einigermaßen! von Aldiwasser und die ganzen anderen wässerchen bekomme ich entweder noch mehr durst oder mir wird übel oder ich bekomm, so ekelig sich das auch anhört blähungen, bauchweh oder durchfall :S schon komisch!

    LG Tinka

  • Zitat von Thistle

    nur eröffnet sich mir ehrlich gesagt immer noch nicht, warum ich eine Präferenz für weniger Mineralien haben soll :o


    Das weiß ich ja noch nicht einmal bei mir so richtig :D
    ... auf jeden Fall liegt sie vor


    Meine Erfahrungen mit Lauretana und ein Zitat von wasserwissen bringen mich aber einer Erklärung näher:
    "Wasser wirkt nicht durch das, was es mitbringt, sondern durch das, was es mitnimmt."


    Kann heißen: Wenn der Körper darauf angewiesen ist, aufgrund einer Unverträglichkeit o.ä. bestimmte Stoffe auszuscheiden, so wird ihm ein Wasser, das selbst wenig gelöste Stoffe mitbringt (also noch weitere Fracht mitnehmen kann), willkommener sein als eines, das schon randvoll damit ist.
    Und je nach Stoffwechsellage sind sicherlich auch bestimmte Mineralien-"Konstellation" in dieser Gesamtmenge günstiger als andere.


    Interessant finde ich vor allem, daß die Geschmacksnerven diesen minimalen Unterschied offensichtlich feststellen können.

  • Danke, Julchen, das ergibt zumindest einen Sinn für mich. Was man von Dir so alles lernen kann...unglaublich, das :D

    An áit a bhfuil do chroí is ann a thabharfas do chosa thú - The place where your heart is, is where your feet will take you







  • Mist. Hab heute Nachmittag die leeren Flaschen weggebracht. Sonst hätt ich dir die Werte eben abtippen können....naja, vielleicht findet sich ja wer anderes. Jetzt könnt ich dir nur noch die ausm Süden geben....



    Ist euch schonmal aufgefallen, dass die zumindest bei Aldi Süd (im Norden ist es mir noch nicht aufgefallen) die Zuliefererquelle immer mal wieder wechseln? Früher hat mir das Wasser da immer geschmeckt, dann gab's ne Phase in der ich das Aldi-Süd-Wasser nicht trinken konnte, weil's einfach nur komisch geschmeckt hat - und jetzt, schon seit ein paar Monaten wieder, bin ich wieder zufrieden mit dem Wasser.


    Lidl-Wasser find ich okay. Das von Plus mag ich nicht. Da trink ich nur Vittel. Insgesamt trink ich seit 2-3 Jahren nur noch Wasser ohne Kohlensäure, weil ich merke, dass ich davon mehr runterkriege - aber trotzdem höchstens 2l am Tag....


    Und ich bilde mir ein - oder vllt. ist es ja auch wirklich so?!?? - dass Wasser aus Glasflaschen viel viel besser schmeckt als Wasser aus Plastikflaschen....ich trink aber dennoch meistens Plastikflaschen-Wasser, weil das ohne Auto einfach viel leichter nach Hause zu transportieren ist als n Kasten.



  • Plastikflaschen haben im Gegensatz zu Glasflaschen ein tatsächliches Verfallsdatum - meist 6 Monate nach Abfüllung.
    Glasflaschen tragen zwar auch ein MHD (meist 2 Jahre), aber mehr oder weniger nur, um das Gesetz zu "befriedigen", das für Lebensmittel eben ein MHD vorsieht. Theoretisch ist Wasser in Glasflaschen unverderblich.


    Bei Plastikflaschen gibt es da mehrere Hinderungsgründe.
    1. Die Flaschen können weder mit sehr heißem Wasser gewaschen noch können sie durch Hitze sterilisiert werden. Wer wissen will wieso, kann ja mal gerne kochendes Wasser reinschütten :rolleyes:
    2. Das Plastikmaterial gibt im Laufe der Zeit kleine Mengen Acetaldehyd an den Inhalt ab.


    Nr. 1 führt dazu, daß Getränke in Plastikflaschen nach dem Abfüllen mit einem Kaltentkeimungsmittel behandelt werden.
    Dieses ist natürlich getestet und für harmlos befunden, da es sich nach Entfaltung seiner Tätigkeit zu komplett harmlosen Bestandteilen zersetzt.
    Knackpunkt hieran ist jedoch, daß dies nur für reines Wasser (also Mineralwasser) untersucht wurde.
    Trotzdem wird es auch in aromatisierten bzw. gefärbten Getränken (Limonaden, Tee) eingesetzt und es ist bis heute nicht klar, wie das Mittel mit den jeweiligen Aromen bzw. Farbstoffen reagiert.


    Nr. 2 führt gegen Ende des MHDs zu einem leicht bitteren Geschmack, der gerade in Mineralwasser sehr stark durchschmeckt.
    Acetaldehyd ist aber nicht gfitig sondern eine Verbindung, die der Körper sogar selbst herstellt (als Nebenprodukt des Zitronensäurezuyklus IIRC) - es schmeckt eben einfach nur scheußlich.


    Wer also zumindest dieses Problem ausschließen will, sollte immer drauf achten, daß er nur Flaschen wählt, deren MHD noch ein wenig länger als 2 Monate entfernt ist.

  • Danke Julchen - das bestätigt ja, dass ich (zumindest, was die Glasflaschen-vs.-Plastikflaschen-Frage angeht...) nicht spinne! :)

  • Wieso kauft man stilles Wasser? Leitungswasser ist doch nichts anderes? :confused:


    Undd was genau ist Sulfat? Hab grade mal aus Interesse meinen Sprudel angeguckt:


    Natrium: 43mg
    Magnesium: 120mg
    Calcium: 294mg
    Chlorid: 39mg
    Sulfat: 940mg
    Hydrogencarbonat: 370mg


    Und das scheint ja recht viel zu sein, aber ich liebe diesen Sprudel (Eltina Sport).

  • Zitat von Piepmatz

    Wieso kauft man stilles Wasser? Leitungswasser ist doch nichts anderes? :confused:


    Wer hat Dir denn das erzählt? :confused:
    Tafelwasser ist Leitungswasser - aber wie oben beschrieben auch nicht immer.
    Mineralwasser dagegen entspringt zum größten Teil als stilles Wasser aus einer natürlich Quelle.
    Die Kohlensäure wird dann später hinzugesetzt. Teils aus geschmacklichen Gründen aber auch, weil die Bläschen rein physikalisch konservierend wirken.


    Ansonsten: Sulfat

  • Ich weiß schon was Sulfate in dem Sinne sind, aber ich weiß nicht ob ein hoher Wert im Wasser schlecht ist.


    Und als wir in Bio "Wasser" durchgenommen haben kam die Frage mit dem Leitungswasser auch auf und uns wurde erklärt, dass Leitungswasser das Gleiche ist wie z.B. Vittel- nur die Mineralienmengen sind ein wenig unterschiedlich, aber ich lass mich da gern eines besseren belehren.

  • Zitat von Piepmatz

    Und als wir in Bio "Wasser" durchgenommen haben kam die Frage mit dem Leitungswasser auch auf und uns wurde erklärt, dass Leitungswasser das Gleiche ist wie z.B. Vittel


    Großartig :cool: Und dieselben Lehrer sollen die Kindern auch noch über "gesundes" Essen belehren. Kein Wunder, daß da nur Schrott rauskommt, wenn die Verantwortlichen weniger Ahnung vom Thema haben als ein Fisch vom Schuhe besohlen.


    Ob Sulfat gut oder schlecht ist, läßt sich genauso wenig sagen wie, ob Eiweiß, Kohlenhydrate oder andere Nahrungsbestandteile gut oder schlecht sind.


    Dafür hat jeder Mensch eine eigene Zunge und Nase, mit der der Körper prüft, was da in ihn hineingeschüttet werden soll.


    Die Mineralien haben unterschiedlich positive und negative Eigenschaften. Zum einen können sie sich schädlich auf die Schleimhäute des Darms auswirken, zum anderen können sie aber auch andere - noch schädlichere Mineralien - an sich binden und so verhindern, daß noch mehr Schaden entsteht.
    Sulfat scheint Aluminium "einzufangen". Aber auch Calcium neutralisiert schädliche Substanzen wie z.B. Oxalsäure (deshalb wird Rhabarber und Spinat traditionell nur in Verbindung mit Milchprodukten gegessen)


    Schwefel selbst ist für den Stoffwechsel enorm wichtig, denn es ist eine essentieller Bestandteil von Aminosäuren/Eiweißen.
    Faule Eier stinken ja auch nur so bestialisch, weil sich bei der Zersetzung des Eiweiß' Schwefelwasserstoff bildet.
    Aber Schwefel kann auch die Organe reizen und stark abführend wirken.


    Sulfat ist außerdem das ungiftige Endrodukt von "Entschärfungs"-Reaktionen, die sich um die eher unfreundlichen Verbindungen wie Sulfit etc kümmern. Es wird über die Niere ausgeschieden.


    Deshalb tendiere ich weiterhin zu der bereits oben zitierten Aussage:
    "Wasser wirkt nicht durch das, was es mitbringt, sondern durch das, was es mitnimmt."


    Wenn mein Körper darauf angewiesen ist, aufgrund seines Stoffwechsels selbst viel Sulfat auszuscheiden, dann wird er Wasser, das schon eine Riesenladung davon mitbringt eher nicht so sehr willkommen heißen.
    Denn entweder wird es nicht in der Lage sein, noch weiteres Sulfat aufzunehmen oder die Niere hat einfach keinen Bock drauf, mehr zu tun als nötig.

  • Ich bin ein erklärter Fan des Münchener Leitungswassers.
    Bei uns im Büro wird praktisch nichts anderes getrunken. Es kommt so richtig schön eiskalt aus der Leitung - gibt einfach nichts besseres. :)
    Bei Mineralwasser hab ich eine echte Abneigung gegen Sorten mit hohem Natriumanteil bzw. wenn es so fies salzig schmeckt.
    Aufgefallen ist mir da z.B. mal Appollinaris.
    Von Volvic und dem stillen Wasser von Aldi Nord bekomm ich nur noch mehr Durst.
    Und manchmal hab ich das Gefühl, dass Wasser aus Plastikflaschen, v.a. bei den Einweg-Flaschen, ziemlich nach Plastik schmeckt.
    Letzten Sommer hatte ich ab und zu mal polnisches Quellwasser in 3-Liter-Flaschen - das fand ich richtig super.


    Komisch, ich trinke so viel Wasser, aber ich hab mir noch nie Gedanken darüber gemacht, warum mir manche Sorten einfach nicht schmecken wollen.... :rolleyes:

  • Lese den Thread gerade erst und etwas macht mich stutzig bezüglich des Sulfatgehaltes in dem verschiedenen Mineralwässern.

    Der Wikipedia-Link sagt folgendes: "Sulfate kommen in unterschiedlichen Mengen im Grundwasser vor. Für daraus gewonnenes Trinkwasser gilt nach der deutschen Trinkwasserverordnung ein Grenzwert von 240 mg/l."

    Die Werte, die ihr teilweise angegeben habt, liegen doch oft erheblich über 240mg/l....

  • Mineralwasser kann man zwar trinken, aber das heißt noch lange nicht, daß es Trinkwasser wäre .... heiliges deutsches Lebensmittelgesetz :D


    Es gibt auch Tiefsee-Mineralwässer mit Salz- und Sulfatgehalten im 10000 mg-Bereich. Die sind dann allerdings nicht zum Durstlöschen gedacht.

  • Der Unterschied ist mir durchaus bewußt, was ich meinte ist eher, daß zumindest ich auf ein Mineralwasser mit einem so hohen Sulfatgehalt verzichten würde. Das kann doch gar nicht gesund sein.

  • Übrigens sind die unteren und oberen Grenzwerte für Leitungswasser nicht nur an den menschlichen Bedürfnissen festgemacht (wenn überhaupt :rolleyes: ) sondern auch an den Wirkungen, die es auf das Leitungsnetz haben kann.
    Das kann man dem Zitat von wasserwissen im ersten Beitrag entnehmen.

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