Werdet ihr auch angefeindet? Und wie geht ihr damit um?

  • Hallo ihr lieben,


    mir ist es in den letzten Wochen oft passiert, dass ich einfach so, grundlos, "angefeindet" werde.


    Vor 2 Wochen z.B. stand ich mit dem Auto an der Ampel. Im Auto vor mir 2 "Männer", so um die 20 oder 25.
    Ich sah schon, wie der Fahrer in den Rückspiegel guckte, dann etwas zu dem Beifahrer sagte und dieser sich dann im Auto umgedreht hat, mich ansah und sich dann wieder lachend umdrehte und auch etwas zum Fahrer sagte.
    Die Situation hat mich für den Rest des Tages total aus der Bahn geworfen. Ich bin alles andere als selbsbewusst und nehm mir so Sachen direkt zu Herzen. Ich hätte am liebsten zuerst im Auto losgeheult, aber hab meine Trauer und den Schmerz dann automatisch in Wut/Hass auf die beiden umgewandelt, sie bei der nächsten Gelegenheit überholt und ihnen im vorbeifahren, nett gesagt, einen Vogel gezeigt.


    Eine andere Situation am letzten Wochenende. Ich bin mit einer Freundin ins Kino gegangen. Wir wollten uns vorher noch einen Becher zu trinken holen. Vor uns 3 Typen, so um die 25. Einer drehte sich um, guckte mich an. Dann drehten sich auch die anderen Typen um und guckten. Alle 3 fingen an zu tuscheln und lachten laut los. Dabei noch verachtende Blicke nach dem Motto
    "Natürlich muss DIE sich hier noch was zu f*essen holen".
    In dem Moment ist mir die Lust am Kino total vergangen und ich konnte den ganzen Film lang nur an diese Situation denken.


    Wie gesagt, ich habe sowieso so gut wie kein Selbstbewusstsein.
    Ich weiß selber, dass ich dick bin und habe selber jeden Tag mit mit selber zu kämpfen, weil ich mich selber nicht wohl in meiner Haut fühle.
    Ich versuche mich im Alltag so ruhig und unauffällig wie möglich zu bewegen, damit andere mich einfach mein Leben leben lassen und nicht auch noch auf meiner Schwäche herumtrampeln.
    Wie man aber sieht klappt das oft nicht und Leute geben dumme Kommentare ab, gucken einen verachtend an, oder machen sich lustig.
    Ich weiß nicht, wie ich mit sowas umgehen soll. Ich trau mich bald gar nicht mehr nach draußen, bzw unter Menschen :( Und mein Hass auf die Leute da draußen wird auch immer größer. Ich tu alles um selber ein guter Mensch zu sein. Ich bin freundlich zu allen, helfe wo ich kann. Egal ob es die Omi ist, die schwere Einkäufe tragen muss und Hilfe braucht, oder ob es ein Obdachloser ist, der nichts zu essen hat. Ich versuche immer und überall zu helfen und ich selber werd von den Menschen da draussen immerwieder enttäuscht und niedergemacht.


    Kennt ihr so Anfeindungen auch? Wie geht ihr damit um? Wie schafft ihr es sowas nicht so nah an euch ranzulassen :confused: Und was genau erlebt ihr so im Alltag?

  • Ich bin mir grad unsicher, welche Reaktionen Du Dir hier nun erwartest :confused:


    Möchtest Du Dich in unzusammenhängenden Schilderungen anderer Leute suhlen, um die Wahrnehmung Deiner Umwelt noch mehr durch eine "alles böse, immer nur ich"-Gedankenleser-Linse fokussieren zu können?


    Oder hast Du tatsächlich Interesse daran, Deinen Alltag wieder meistern zu können?


    Beides zusammen schließt sich nämlich irgendwie gegenseitig aus.

  • So wie du es beschreibst, denke ich das meiste Negative passiert in deinem Kopf. Das musst du (und das ist weder eine Überraschung, noch hilfreich) ausblenden und dein Selbstbewusstsein stärken. Aber wie? Dafür gibt es kein Standardrezept. Wenn du dich so eingeschränkt fühlst, dann denke vielleicht über eine Therapie nach.
    Du musst dir vor Augen führen, dass du als Mensch wertvoll bist und blöde Kommentare von anderen nichts daran ändern.

  • Mir passiert das auch oft, dass ich solchen Blicken oder auch Anfeindungen ausgesetzt bin. Früher war das auch eine sehr große Belastung für mich. Ich habe auch nicht das größte Selbstbewusstsein durch diese Erfahrungen, aber irgendwann kam ich zu der Erkenntnis, dass es nichts bringt sich davon einschüchtern, verunsichern und sein Leben davon beeinflussen zu lassen.


    Mittlerweile reagiere ich auf solche Sachen eigentlich gar nicht mehr. Lass die Leute doch schauen und blöd reden, die haben doch eh nichts besseres zu tun. Denk dir immer, du hast die Möglichkeit etwas zu ändern, aber die werden nicht mehr intelligenter, die bleiben blöd.


    Außerdem passiert das meistens wenn solche Leute in einer Gruppe zusammen sind. Alleine sind das ganz oft auch Personen die nicht viel Selbstbewusstsein haben und das durch solche Aktionen versuchen zu überspielen. Der Rest sind einfach nur Idioten, die es nicht wert sind, dass man ihnen Beachtung schenkt. Leb dein Leben so wie du es für richtig hältst, dass ist der einzig richtige Weg.

  • Hallo


    was interessiert es dich, was fremde Menschen von dir denken? warum erlaubst du ihnen, dich zu verletzen? dein Leben zu beeinflussen? - Du wirst sie wahrscheinlich nie wieder sehen und wenn doch, auch egal.


    Ich selbst habe lange gebraucht mich nicht mehr durch blöde Sprüche beeinflussen zu lassen. Je nach Stimmung gehe ich auch direkt auf die Menschen zu und frage sie, ob sie sich jetzt besser fühlen.


    Noch etwas: nicht jeder Blick ist negativ. Es liegt in der Natur des Menschen zu schauen, egal ob besonders dick oder dünn, groß oder klein, Punk oder besonders elegant gekleidet.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Ich ertapp mich ja selbt oft dabei wie ich bewertungslos irgendwo hin oder gar jemanden anschaue und gleichzeitig mit meinen Freundinen rede, dabei lachen, es dann wirklich so wirken könnte als würde man sich über den unterhalten den ich grade anschaue... :rolleyes:


    Damit will ich sagen, nicht alles was so wirkt ist auch so.
    Und selbst wenn, wichtig ist was du von dir denkst, du weißt das du n guter mensch bist, allein davon her gibt es viele menschen die dich schätzen ohne dich auf dein Gewicht zu reduzieren, beschränk dich auf diese Menschen und nicht auf die, die deine Aufmerksamkeit mal so gar nicht verdient haben ;)

  • Mich verletzt sowas auch. Ich denke mir dann immer, wie können sich die Leute das Recht rausnehmen, über mich zu lachen oder zu urteilen.
    Allerdings haben die Mitschreiber recht: vieles findet wahrscheinlich nur im Kopf statt. Manchmal meine ich auch, die tuscheln über mich, dabei ist es gar nicht so.
    Und: je selbstbewusster ich werde (und das ist tatsächlich so, dass ich immer selbstbewusster werde) desto weniger oft fühlt sich jemand berufen, über mich zu lachen.
    Ich kann nicht verändern, was die anderen tun, aber ich kann verändern, wie ich damit umgehe.

  • Einerseits sollte man sich nicht zu sehr hineinsteigern, andererseits bringt es meiner Ansicht nach gar nichts so zu tun als gäbe es ein solches Benehmen gar nicht und alles fände nur in den Köpfen der Dicken statt.


    Ja, natürlich gibt es solche Dreistigkeiten und ja: die Situation im Kino halte ich nicht unbedingt für eingebildet.
    Ich finde das ein komisches Phänomen, dass Dicke über Diskriminierung klagen und dann kommt als "Trost" aus den eigenen Reihen, dass sie sich diesen Hass nur einbilden. :confused:


    Ich habe beides erlebt. Eine Geschichte die ich hier schon hundert Mal erzählt habe: als Jugendliche war ich mal unterwegs und hatte es sehr eilig, weil ich mich verspätet hatte. Ich eilte in Gedanken die Strasse runter als plötzlich ein kleinwüchsiger Mann mich (für mich aus dem Nichts) anbrüllte: "HUCH, IST DER KLEIN!" so irgendwas in der Art. Offenbar hatte er sich also von mir intensiv beglotzt :o gefühlt, ohne dass ich ihn überhaupt wahr genommen hatte.


    Umgekehrt habe ich schon bei einem Transsexuellen, der auf der anderen Seite der Fußgängerampel stand mitbekommen, dass die Leute laut die übelsten abfälligen Bemerkungen machten und offen über ihn lachten. Also so ein mieses Benehmen gibt es leider schon, nicht nur - aber auch - bei Dicken.


    Wie damit umgehen? Wenn es Dir viel ausmacht, dann vielleicht mit Kopfhörern auf den Ohren rausgehen und sich von Hörspielen oder Musik ablenken lassen. Sich im Kino mit der Freundin unterhalten und versuchen nicht rechts und links zu schauen. Im Auto nicht alle anderen Fahrer rundum beobachten, sondern kurz mal entspannen, durchatmen und zu sich selbst kommen. Sich im weitesten Sinne ein bisschen abschirmen und versuchen sich nicht allzusehr auf mögliche Blicke und Bemerkungen zu konzentrieren.


    Wenn man erwartet dass etwas passieren wird, dann lockt man es geradezu an.


    Im Schwimmbad setze ich übrigens einfach meine Brille ab. Bei -4,25 Dioptrien entgeht mir da möglicherweise einiges (vielleicht auch nicht) aber: was ich nicht weiß macht mich nicht heiß. :p


  • Ja, natürlich gibt es solche Dreistigkeiten und ja: die Situation im Kino halte ich nicht unbedingt für eingebildet. Ich finde das ein komisches Phänomen, dass Dicke über Diskriminierung klagen und dann kommt als "Trost" aus den eigenen Reihen, dass sie sich diesen Hass nur einbilden. :confused:


    Die Frage ist ob, Trost im Sinne von "Ja, alle lachen auch über mich" überhaupt hilfreich ist. Auf jemanden zeigen und lachen ist schlimm, aber man muss es überhaupt nicht an sich ranlassen. Was hilft es im Selbstmitleid zu schmoren und in jeden Blick etwas hinein zu interpretieren?
    Die Szene im Auto hätte sich um absolut alles drehen können. Wer kann das schon durch die Scheibe sehen und hören? Aber die TE geht als erstes davon aus, dass sie gemeint ist. Und selbst wenn es so war: Die Tatsache, dass sie das sofort persönlich nimmt, ist für mich schon Hinweis, dass sie mehr darüber nachdenkt als eventuell notwendig und hilfreich.


    Übrigens sind diese beiden Themen (Ausbildung und dieser hier) in meinen Augen nicht vergleichbar. Niemand muss in seiner Freizeit um irgendetwas konkurieren oder eine Leistung erbringen und die Typen haben ihr auch nicht den Zugang zum Kino verwehrt. Daher handelt es sich nicht um die gleiche Form von Diskriminierung (obwohl ich kein Urteil über eine eventuelle Rangfolge treffen würde).

  • Ich bin mir grad unsicher, welche Reaktionen Du Dir hier nun erwartest :confused:


    Verständnis...!?Trost...!?Aufmunterung...!?Ideen zum Umgang...!?

    Zitat

    Möchtest Du Dich in unzusammenhängenden Schilderungen anderer Leute suhlen, um die Wahrnehmung Deiner Umwelt noch mehr durch eine "alles böse, immer nur ich"-Gedankenleser-Linse fokussieren zu können?


    Wieso"suhlen"???:confused:

    Zitat

    Oder hast Du tatsächlich Interesse daran, Deinen Alltag wieder meistern zu können?


    Sie fragt doch ganz klar (zitat) "Wie geht ihr damit um? Wie schafft ihr es sowas nicht so nah an euch ranzulassen?"

    Zitat

    Beides zusammen schließt sich nämlich irgendwie gegenseitig aus.


    Nö, finde ich nicht.
    Mitgefühl, Trost PLUS konstruktive Überlegungen schließen sich- zumindest nach meiner Auffassung - keinesfalls aus....

  • Also ich muss erst mal denen zustimmen, die hier meinen, dass vieles eher hinein-interpretiert sein könnte.


    Ich selber bin, obwohl seit Jahren im 3-stelligen Bereich unterwegs, noch nie angefeindet worden. Vielleicht nehme ich es aber einfach auch nicht wahr, weil ich trotz aller Widrigkeiten ein positiv eingestellter Mensch bin?


    Grundsätzlich würde ich aber jedem, der angefeindet wird raten: konfrontiere den "Agressor" mit Sarkasmus, z.B. "Wat is? Noch nie so
    ne Wuchtbrumme wie mich gesehen, oder was?" - meistens zieht das Gegenüber dann nämlich ganz schnell und ganz kleinlaut Leine und zurück bleibt das triumphierende Gefühl sich gewehrt zu haben (Superboost für das Selbstbewusstsein!)


    Oder für die weniger Offensiven unter Euch, einfach ignorieren! Kopf hoch, Brust raus! Nehmt Euch das dumme Geschwätz anderer Leute bitte, bitte nicht zu Herzen. Es ist der Mühe nicht Wert!


    Es wird immer A... geben auf dieser Welt, aber man muss sich wirklich von denen nicht unterbuttern lassen!


    Und seid auch nicht immer nur mega-nett zu allem und jeden, verteidigt Euch, setzt Grenzen, sonst wird man nur ausgenutzt (ich spreche aus Erfahrung).


    Im Umgang mit meinen Mitmenschen wurde ich auch schon sehr oft enttäuscht und von sogenannten Freunden im Stich gelassen. Trotzdem versuche ich neuen Menschen gegenüber aufgeschlossen zu sein und gehe (meistens) unvoreingenommen auf diese zu. Letztlich gilt doch "wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück", oder?

  • Ich beziehe mich auschließlich auf den Eingangsbeitrag:



    NRWlerin,


    deine hier dargestellten Beispielsituationen hätte ich vermutlich auch so interpretiert wie du.
    Wissen kann ich es allerdings nicht, ob es sich beidesmal wirklich auf dich bezogen hat.


    Unzweifelhaft ist für mich, dass es sowas gibt und dass es auch immer wieder vorkommen kann. Ich müsste auch lügen, wenn ich behaupten würde, das wäre mir nie selbst passiert.
    Und da waren auch Situationen dabei, die absolut eindeutig waren, wo ich aus fahrenden Autos angeschrien wurde oder auch öffentlich im Schwimmbad lautstark verhöhnt wurde.


    Interessant dabei ist vielleicht, dass sich diese für mich ähnlich schwer belastenden Ereignisse eher in meinen jüngeren Jahren zugetragen haben, vieles vor allem im Teenageralter oder seltener mit Anfang bis Mitte Zwanzig.


    Meine beleibteste Phase hatte ich mit Ende zwanzig bis Anfang dreißig und aus dieser kann ich mich nur an eine einzige, weitaus weniger offensichtliche Episode dieser Art erinnern, die ich auch bei weitem nicht in ähnlicher Intensität erlebt habe.


    Daraus eine Tendenz abzuleiten ist vermutlich unzulässig, da es auch noch viele andere Faktoren gab, die anders waren, früher Kleinstadtmillieu allerdings mit sehr ähnlicher Nachbarschaftsstruktur, damals (provinzielle) Großstadt, heute Mittelding. Ich wohne heute aber in einem Umfeld, dass dem meiner Kindheit sehr ähnlich ist.


    Ich lasse es einfach mal so als Erfahrungsbericht stehen.


    Wie bin ich damit umgegangen. Damals konnte ich damit überhaupt nicht umgehen, habe mich verkrochen, versucht unsichtbar zu werden, mich zuhause mit Rückzug in Phantasiewelten und mit Essen abgelenkt und getröstet, nie ein Wort darüber verloren, dass mich das verletzt und fertig macht.
    Ich hatte es aber auch genauso gelernt!


    Dann gab es bei mir eine Art verspätete Pubertät mit Anfang bis Ende Zwanzig wo ich zwischen Selbstzerstörung und unbändiger Wut hin und herschwankte. Da ist es mir auch zum ersten Mal passiert, dass ich solchen Angriffen gegenüber aggressiv reagiert habe, nicht körperlich, aber verbal und in Stimme und Körperhaltung.
    Die Wut auf die anderen, die du verspürst, habe ich so dann rausgelassen, aber nie dosiert, meist heftig und eher unkontrolliert.
    Das passiert mir bisweilen heute noch, wenn es sich dabei auch meist um andere Dinge dreht.


    Manchmal kann ich diese Wut aber inzwischen konstruktiv nutzen als Antrieb, um Dinge anzusprechen, die mich stören, mich eben in schwierigen Situationen nicht zurückzuziehen und still zu leiden.
    Nicht immer kann ich gut mit den Folgen umgehen, bzw. bereitet es mir nach wie vor Angst, Grenzen zu setzen und mich zu behaupten. Ich tue es aber, weil ich es anders nicht aushalten würde. Das rechte Maß habe ich dabei noch nicht gefunden.



    Zitat von NRWlerin

    Wie gesagt, ich habe sowieso so gut wie kein Selbstbewusstsein.
    Ich weiß selber, dass ich dick bin und habe selber jeden Tag mit mit selber zu kämpfen, weil ich mich selber nicht wohl in meiner Haut fühle.
    Ich versuche mich im Alltag so ruhig und unauffällig wie möglich zu bewegen, damit andere mich einfach mein Leben leben lassen und nicht auch noch auf meiner Schwäche herumtrampeln.
    Wie man aber sieht klappt das oft nicht und Leute geben dumme Kommentare ab, gucken einen verachtend an, oder machen sich lustig.
    Ich weiß nicht, wie ich mit sowas umgehen soll. Ich trau mich bald gar nicht mehr nach draußen, bzw unter Menschen :( Und mein Hass auf die Leute da draußen wird auch immer größer. Ich tu alles um selber ein guter Mensch zu sein. Ich bin freundlich zu allen, helfe wo ich kann. Egal ob es die Omi ist, die schwere Einkäufe tragen muss und Hilfe braucht, oder ob es ein Obdachloser ist, der nichts zu essen hat. Ich versuche immer und überall zu helfen und ich selber werd von den Menschen da draussen immerwieder enttäuscht und niedergemacht.



    Mir fällt dazu die Frage ein: Was tust du für dich? Was brauchst du und was würde dir gut tun?
    Ist es wirklich das Unsichtbarwerden, Sichkleinmachen, deine Aufopferungsbereitschaft?


    Ich möchte dir damit nicht wehtun, aber hast du vielleicht gelernt, dass du dich wie ein Opfer verhalten musst, wenn dir Unrecht getan wird?
    Man kann solche Situationen wie oben beschrieben schlichtweg wohl nicht gänzlich vermeiden, wohl auch nicht mit einem größeren Selbstbewusstsein, aber es würde dir ganz sicher helfen, dass es dir damit viel weniger schlecht ginge.
    Meiner Erfahrung nach hat das bei mir gefühlt die Wahrscheinlichkeit, dass mir sowas passiert zurück gegangen ist.


    Hier haben einige schon Vorschläge gemacht, wie du damit umgehen könntest. Ich denke, man muss immer selbst entscheiden, was davon zu einem selbst in der derzeitigen Situation gut passen könnte.
    Eventuell wäre ein Verhaltenstherapie hilfreich, wenn du den Eindruck hast, aus der Situation allein nicht herauszukommen.
    Meine war damals nicht so erfolgreich, weiil ich sei mir habe von außen aufdrücken lassen (ironischerweise!). Aber nun, viele Jahre später, krame ich manchmal die Dinge hervor, die mir damals an die Hand gegeben wurden und setze sie ein, aus eigenem Antrieb.

  • @ Valentina :confused:


    Um den Ausbildungsthread geht es hier doch gar nicht (ich hatte ihn auch nicht im Hinterkopf, sonst hätte ich ihn erwähnt)



    Die Frage ist ob, Trost im Sinne von "Ja, alle lachen auch über mich" überhaupt hilfreich ist.


    Nö, sicher nicht ... von solch falschem Trost sehe ich allerdings auch nichts in meinem Beitrag-


    Hayats Beitrag finde ich beispielsweise super und sehr hilfreich und der kommt auch ohne falschen Trost aus.

  • Danke Hayat!:)
    Genau solch einen Beitrag -wie Deinen- hätte ich mir gewünscht wenn ich mich (anstatt NRWlerin) mit meinen Erfahrungen an solch ein Forum gewendet hätte..
    (der 1.Post von Frl Wunder ging ja auch in eine ähnliche Richtung)
    Bin mal gespannt ob sich die TE nochmals äussert...

  • Das Problem ist, wenn jemand sensibel ist, dann ist er sensibel und man kann daran nicht wirklich etwas ändern. Manchmal lässt die Sensibilität nach und die Menschen stumpfen etwas ab und manchmal steigert sie sich immer weiter und führt dann zu einem Rückzug aus der Gesellschaft.
    Das ist die Gefahr die ich bei NRWlerin sehe, so wie sie ihre Gefühle beschreibt.


    Ich kann da keine Ratschläge geben und wenn ich sage , dass an mir so ziemlich alles abprallt, weil ich halt nicht sensibel bin, dann hilft ihr das nicht weiter. Sie ist eben sensibel.


    Man kann nur versuchen sich bewußt zu machen, dass solche Anfeindungen nur von einer kleinen Anzahl Menschen kommen. Menschen, die vielleicht selbst Komplexe haben, die sie damit kompensieren oder die gerade unzufrieden sind und manche sind vielleicht einfach böse, auch das gibts. Aber diese Menschen sind nicht " die Gesellschaft " ,sondern nur eine Minderheit. Die allermeisten Menschen feinden niemanden an. Es gibt weitaus mehr nette, freundliche und umgängliche Menschen und deshalb sollte man sich auch nicht aus der Gesellschaft zurückziehen.

  • Ich bin auch sehr sensibel, aber da gibt es schon Abstufungen. Momentan bin ich beruflich sehr erfolgreich, und habe oft das Gefühl, dass ich schon mit einer ganz anderen Ausstrahlung auf die Straße gehe. Wenn ich so ankomme, dann tuscheln die Leute viel weniger, oder ich merke es nicht.


    Aber ich kenne das auch anders. Wir wohnen in einer Gegend, wo leider auch viel überkanditelte Frauen wohnen. Ihre Kinder gehen mit meiner Tochter in die Schule. Und wenn ich auch einige dieser Frauen treffe, dann fühle ich mich äußerst unwohl und meiner Haut, und bin sehr sehr verletzlich. Und sie verletzen mich dann auch, durch Ignorieren, durch herablassende Äußerungen. Ich versuche, diese Frauen nach Möglichkeit zu vermeiden.


    Es bringt vielleicht nichts, sensiblen Menschen zu raten, die Dinge nicht ans sich heranzulassen. Aber es bringt auf alle Fälle etwas, den Menschen zu raten, viel für sich selbst zu tun. Dinge, die einem Freude machen, in denen man gut ist. Und natürlich Leute und Situationen zu meiden, die einen klein machen.

  • Hallo zusammen,


    mit Worten verletzten können mich nur Leute die ich mag. Alle anderen, das schei ... ich eine dicken Haufen drauf. Die kennen mich nicht, in keinster Weise! Die wissen nicht wie nett und toll ich bin. Die wissen nicht, das man mit mir Pferde stehlen kann oder auch einen total schnulzigen Film zusammen schauen kann.
    Dadurch können die mich nicht verletzten!
    Ich hatte schon eine ganze Menge blöde Kommentare, ich habe mir auch ein "dickes" Fell zugelegt und konter dann auch eifrig zurück.


    Was mir wirklich sehr nahe ging, das ich mitbekommen habe, was meine eigene Mutter von mir denkt. Ich weiß, das sie dicke Menschen nicht sonderlich mag. Naja okay, das war mir noch ziemlich schnuppe. Aber ich bin das Kind von ihr, welches das meiste für sie gemacht hat, immer für sie da war. Ihr so manche Dummheit verziehen hat. Aber immer alles getan und gemacht hat und sie sagt zu meiner Schwiegermutter, naja "ich wäre halt fett und faul"!
    Das hat gesessen und sitzt immer noch. Es gab noch ein paar Klamotten die gesagt wurden, wo ich dann vor einem halben Jahr gesagt habe. Nein Danke, dann muss sie ihr Ding durchziehen, ich meins. Aber dann bitte getrennt! Und seit dem habe ich sie nicht mehr gesehen noch gehört, was mich persönlich ein bisschen traurig macht, aber mir geht es psychisch gesehen besser!
    Freunde kann man sich aussuchen, Familie nicht.


    Jetzt hab ich soviel ausgeholt, aber meine Formel lautet wirklich von Menschen die mir über die Strasse laufen und die meinen mir was hinterherzurufen oder über mich zu tuscheln, da lach ich drüber und gut. Warum soll ich mir von solchen Vollpfosten den Tag ruinieren lassen?


    Gruß Danny
    (die auch nicht immer so viel Selbstbewusst sein hatte, wuchs mit der Körperfülle)


  • Was mir wirklich sehr nahe ging, das ich mitbekommen habe, was meine eigene Mutter von mir denkt. Ich weiß, das sie dicke Menschen nicht sonderlich mag. Naja okay, das war mir noch ziemlich schnuppe. Aber ich bin das Kind von ihr, welches das meiste für sie gemacht hat, immer für sie da war. Ihr so manche Dummheit verziehen hat. Aber immer alles getan und gemacht hat und sie sagt zu meiner Schwiegermutter, naja "ich wäre halt fett und faul"!
    Das hat gesessen und sitzt immer noch. Es gab noch ein paar Klamotten die gesagt wurden, wo ich dann vor einem halben Jahr gesagt habe. Nein Danke, dann muss sie ihr Ding durchziehen, ich meins. Aber dann bitte getrennt! Und seit dem habe ich sie nicht mehr gesehen noch gehört, was mich persönlich ein bisschen traurig macht, aber mir geht es psychisch gesehen besser!
    Freunde kann man sich aussuchen, Familie nicht.


    Hallo Danny,


    das tut weh, besonders wenns von der eigenen Mutter kommt. Mein Bruder war da ähnlich gestrickt, konnte nicht akzeptieren, dass ich dick bin und was schlimmer ist, er hat unsere Mutter genauso verachtet weil auch sie übergewichtg war. Nur ihr gegenüber hat er sich nicht getraut was zu sagen.


    Ich habe seit über 20Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm, auch mir geht es damit besser. Aber eine kleine Traurigkeit bleibt.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

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