Aufgewärmt schmeckt's besser

  • Ich hab's erst heute wieder an ein paar Spätzle von gestern bemerkt, die ich in der Pfanne wieder warm gemacht habe: Es schmeckt besser, wenn mans aufwärmt. Habe das aber auch schon an diversen anderen Gerichten festgestellt.

    Ich bin neugierig: Weiß jemand, warum das so ist? Liegt das nur an der zweiten Portion Bratfett, die zum Aufwärmen in die Pfanne kommt, oder passiert da chemisch noch irgendwas? Oder bilde ich mir das gar alles nur ein?

    Grüßle, Hermine

  • Ich denke das liegt wohl daran das Spätzle z.b. dann knuspriger werden und das hat man doch im allgemeinen lieber als die weichen. Und natürlich spielt die Fettzufuhr sicher auch eine große Rolle.


    Dagegen finde ich z.b. Spätzle in der Mikrowelle aufgewärmt ziemlich ätzend. Oder gar Kartoffeln aufgewärmt .... igitttttt
    Also kann es wohl nur am braten liegen, sonst würden die Sachen ja in der Mikrowelle auch besser und da habe ich noch nie was bemerkt.


    Bin aber gespannt ob es da noch andere Erkenntnisse dazu gibt. :)

    Inside me is a thin woman screaming to get out ....I can usually keep the bitch quiet with chocolate. ;)

  • Also ich kann Dir sagen das Du dir das nicht einbildest.
    Es schmeckt einfach besser,aber ob es an den zweiten Bratfett liegt glaub ich nicht,denn ich nehme kein zweites mal Bratfett:rolleyes:

  • Zitat von Dirpi

    Bei manchen Speisen kann man es vielleicht auch darauf schieben, daß sie einfach besser "durchgezogen" sind und sich dadurch der Geschmack intensiviert.


    Das ist sogar sehr sicher so!
    Man kann eine Soße z.B. in 20 Minuten fertig garen - die wird aber nie so schmecken wie wenn sie über mehrere Stunden zubereitet wurde.

    Ein langsames und gleichmäßiges köcheln ist schonender und wertvoller als mit Volldampf zu arbeiten.

    @Hermine
    Spätzle, ich mache Knöpfle, kommen immer erst in die Pfanne und werden in Butter geschwenkt.
    Und wenn sie schon mal drin sind dürfen meine Knöpfle gerne auch etwas Farbe bekommen.

  • Aromen sind sehr komplexe Lebewesen. Durch Garprozesse entstehen sie, verschwinden teilweise auch wieder, formieren sich neu zu etwas ganz anderem. Manche Aromen entstehen erst, wenn bestimmte Dinge mit anderen eine längere Liaison eingehen.


    Mancher Wein ist am Anfang einfach, später dann sehr vollmundig und komplex im Aufbau, wieder später eine fade Angelegenheit, und doch ist er immer noch das, was der Winzer irgendwann mal in die Flasche füllte.



    So ist´s eben auch beim Essen. Jeder Mensch, der gerne mal Eintopf isst weiß, dass dieser erst so richtig am nächsten Tag, noch einmal aufgewärmt, schmeckt. Am Vortag hatte man noch eine Fülle aus Einzelaromen auf der Zunge und in der Nase, vielleicht vergleichbar mit einem Akkord in der Musik. AM nächsten Tage dann, tritt dieser Akkord etwas in den Hintergrund, und es sind aus seinen Tönen neue Harmonien entstanden. Nicht mehr so aufdringlich und laut, eher sanfter, aber sehr angenehm. Manche Aromen im Essen brauchen eben Zeit zur Entwicklung wie das Bukett eines guten Weines.


    So kann man Gulasch in 30 Minuten herstellen, oder aber aus nicht angebratenem Rindfleisch, welches in Fond und etwas Rotwein mit Zwiebeln, Kümmel und Majoran an die 2 Stunden leicht simmert. Beides schmeckt, doch ist letztgenanntes viel edler im Geschmack und seine Sauce ohne Binder schön mollig, wie man es sich von einem guten Gulasch wünscht.


    Perfektionert haben den Tanz mit den verschiedensten Aromen schon vor langer Zeit die Menschen im asiatischen Raum; in Indien, Thailand und Vietnam. Gerade in Indien, dem Mutterland der meisten Gewürze, werden aus den verschiedensten Bestandteilen Würzpasten hergestellt. Gewürze werden geröstet, gebraten, mit Öl oder Ghee vermengt und verpackt, später dann vor der Verwendung noch einmal in der Pfanne erhitzt, bevor dann die anderen Bestandteile des Gerichtes hinzugefügt werden.


    So entstehen aus den vielen einzelnen Aromen der Gewürze komplexere, neue. Hier kann man das ausprobieren, wenn man mal etwas mit Curry macht. Das Currypulver, was übrigens eine englische Erfindung und in Inden selbst fast unbekannt ist; Curry ist dort die Bezeichnung für ein Zubereitungsweise, einfach mal kurz in der Pfanne mit ein wenig Öl leicht anrösten. Aus dem Duft und Aroma des Curry wird dann plötzlich ein Deus ex Panna, der das ganze Haus erfüllt und dem Gericht viel mehr Geschmack verleiht, als wenn man es einfach später darüberschüttet.

  • ich sag nur wirsingkohl...am 2ten tag könnte ich mich in die suppe schmeissen :D

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    Was deinem Partner lieb und teuer, ergibt das schönste Osterfeuer.Wenn Blumen Nachbars Beete zieren, musst du es mit Gift probieren.:cool:

  • Zitat von Andreas2233

    Spätzle, ich mache Knöpfle, kommen immer erst in die Pfanne und werden in Butter geschwenkt.
    Und wenn sie schon mal drin sind dürfen meine Knöpfle gerne auch etwas Farbe bekommen.

    Zitat von Herrn Schlämmer

    So kann man Gulasch in 30 Minuten herstellen, oder aber aus nicht angebratenem Rindfleisch, welches in Fond und etwas Rotwein mit Zwiebeln, Kümmel und Majoran an die 2 Stunden leicht simmert. Beides schmeckt, doch ist letztgenanntes viel edler im Geschmack und seine Sauce ohne Binder schön mollig, wie man es sich von einem guten Gulasch wünscht.

    Ich merke schon: Die Herren würden mich mit der linken Hand an die Wand kochen. Wenn Ihr übrigens möchtet, dass ich irgendwann mal mit einem Teller in der Hand bei Euch klingle, um mich spontan zum Gulasch mit Späzle-Essen bei Euch einzuladen, dann macht ruhig weiter so. :D Und danke für die Ausführungen!

  • Zitat von Hermine

    Wenn Ihr übrigens möchtet, dass ich irgendwann mal mit einem Teller in der Hand bei Euch klingle, um mich spontan zum Gulasch mit Späzle-Essen bei Euch einzuladen, dann macht ruhig weiter so.



    Also spontan geht Goulasch schon mal gar nicht.
    Und Teller habe ich genügend im Schrank...
    Ich koche meinen Goulasch meist über zwei Tage, schön gemütlich.
    Dafür nur mit Wein und ohne Bindemittel.
    Spätzle hingegen sind fix gemacht - solange ich nicht spülen muss. ;)

  • och wenn die Herren nackt spülen würden wär das nochmal ne ganz andere Qualität für uns Damen *g*

    (hoffentlich werd ich nicht zensiert....) ggg

  • Zitat von Herr Schlämmer

    Sehr lästig, sehr lästig...spülen...sehr lästig...frischer Teig...spülen....sehr lästig.;)


    und so sinnlos.
    Da lässt er das Gulasch tagelang simmern und dann spült er den Spätzleteig irgendwohin. Vermutlich steht er dann fassungslos und verzweifelt vor dem kochenden Wasser. Das ist doch dann nicht mehr lästig, sondern zwanghaft.
    Dem Jungen muss doch irgendwie geholfen werden, oder?


    toni

  • Zitat

    Dem Jungen muss doch irgendwie geholfen werden, oder?

    Ach Tönchen, du siehst das wie immer vollkommen falsch. Spätzle werden gemacht, indem man den Teig mit viel kaltem Wasser durch den Abfluss spült. Da ist doch so eine Art Sieb drin; dieses Ding mit den vielen Löchern. Und da kommen am anderen Ende die Spätzle heraus. Also Toni, ich bitte dich, du sprichst hier mit Vollprofis....tse:cool::rolleyes:

  • Zitat von Herr Schlämmer

    Ach Tönchen, du siehst das wie immer vollkommen falsch. Spätzle werden gemacht, indem man den Teig mit viel kaltem Wasser durch den Abfluss spült. Da ist doch so eine Art Sieb drin; dieses Ding mit den vielen Löchern. Und da kommen am anderen Ende die Spätzle heraus. Also Toni, ich bitte dich, du sprichst hier mit Vollprofis....tse:cool::rolleyes:


    womit geklärt ist, warum das Zeugs aufgewärmt besser schmeckt.
    Jeder aufrechter Schwabe ist jetzt zu Tode beleidigt. Des woast aba scho.........


    toni

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