Idiopathisches Lymphödem

  • Hallo,


    da Julchen :) gern hätte, dass ich das hier aufschreibe:


    ich (30, Schreibtischtäter, freizeitlich Kraftsportler) habe seit meiner Geburt idiopathische Lymphödeme an beiden Beinen. Nun habe ich bei Hosengröße 68 (wegen der starken Waden) den Entschluss gefasst, etwas dagegen zu unternehmen (bevor ich garkeine Kleidung mehr finde). Bei der Untersuchung kam heraus, dass die Ödeme bis zu meinem Bauchnabel reichen und insgesamt zwischen 35 und 45 Kilogramm meiner Körpermasse ausmachen.


    Die Therapie, die mir nun verordnet wurde besteht aus manueller Lymphdrainage, die ich auf Rezept bekomme, jeweils 10 Sitzungen zu 60 Minuten, und Kompressionsbestrumpfung.


    Seltsamerweise habe ich in zwei Wochen LD komplett, auch am Bauch, an Umfang verloren (jaja, und das nach Jahren von erfolglosen Diäten!)


    Jetzt aber zum eigentlichen Thema:


    Für Leidensgenossen: Wenn Euer Arzt auf den Rezepten vermerkt (notfalls kopieren und archivieren!) dass Ihr "chronisch erkrankt" seid, hebt Eure Belege der Rezeptgebühr immer auf. Geht im Vorfeld zu Eurem Sachbearbeiter bei Eurer Kasse, und sagt, Ihr möchtet Eure Rezeptgebühren begrenzen (der erklärt Euch dann Folgendes in Langform): Bei chronischen Erkrankungen müsst Ihr pro Jahr nämlich maximal 1% Eures Bruttojahreseinkommens als Rezeptgebühr zahlen, wenn Euer Bruttojahreseinkommen unter einem gewissen Betrag liegt. Bei nicht chronischen Erkrankungen kann immernoch auf 2% gekürzt werden.


    Beispielrechnung:


    Bei einem Bruttoverdienst von 2000 Euro pro Monat ( = 24000 Euro pro Jahr) beträgt die 1%-Grenze 240 Euro pro Jahr, also 20 Euro pro Monat. Da ein Rezept mit 6 Sitzungen MLD zu 45 Minuten bereits 22,90 Euro kostet, aber im Monat bis zu 12 Sitzungen fällig werden, solltet Ihr in jedem Fall versuchen, einen solchen Antrag zu stellen.


    Viele Grüße
    anykey, der den Rest seines Lebens MLD braucht und der größte Geizkragen des Jahrhunderts ist :)


    PS. Ich las in einem anderen, recht alten Thread, dass sich eine Ärztin geweigert hat, weiter MLD zu verschreiben, mit der Begründung, dass das "ihr Budget" aufbrauchen würde. Bei solchen Flachpfeifen empfiehlt sich ein Arztwechsel. Sorry, ist so.

  • hey, da kann ich noch n tipp beisteuern ;)
    am anfang des jahres den selbstkostenbetrag (1% oder 2%) in einem wupps bei der KK bezahlen, dann bekommt man n befreiungsausweis fürs restliche jahr, damit kann man medis abholen und zum doc, auch wenn man grad nicht so flüssig ist ;)

    The air up there in the clouds is very pure and fine, bracing and delicious. And why shouldn't it be, it is the same the angels breathe.


    Mark Twain

  • Hallo anykey,
    welcher Arzt hat die Diagnose mittels welcher Untersuchung festgestellt ?

    Phlebologe mittels Ultraschall ??

    Tut manuelle Lymphdrainage weh ??

    Wohl durch meinen nicht operierten Knieschaden schwillt das betroffene Bein doppelt so sehr wie das andere an und ich habe ein Schuhproblem.

  • Hallo nochmal!


    talloga, der Phlebologe hat mittels Ultraschall lediglich die Krampfader festgestellt. Die idiopathischen Ödeme sind ihm auch ohne Ultraschall schon stark aufgefallen (aber natürlich hat er danach auch da nochmal geguckt). Manuelle Lymphdrainage tut überhaupt nicht weh (ja, gut, beim ersten und vielleicht zweiten Mal, aber auch nicht schlimm; meinem Therapeuten taten auch nach 35 min schon die Hände weh, weil es halt schwer bei mir ging). Es ist eben eine Massage, die die Lymphe aus den Beinen nach oben in den Rumpf drücken soll. Ich habe im Moment drei Termine pro Woche, und der Therapeut ist sehr tüchtig und sehr hilfsbereit (und hält jetzt auch länger durch mit den Händen :) )


    Ich weiss, dass das gegen die Regeln ist, hier solche Dokumentationen zu machen, aber ich will jeden mit Ödemen dieser Art ermutigen, etwas dagegen zu tun, und das hat ja nichts mit Essen zu tun. Admins: streicht es, wenn es Euch nicht gefällt.


    Ich habe nach vier Wochen Manueller Lymphdrainage mit Kompressionsbestrumpfung drei Hosengrößen und zwei Hemdgrößen verloren. Heute Abend konnte ich wieder Schuhe anziehen, ganz normale Schuhe in Größe 46. vor vier Wochen war das UN-MÖG-LICH. Ich hab fast geheult vor Glück, weil ich seit zehn Jahren keine Schuhe mehr anziehen konnte, die man normal im Laden kaufen kann.


    Mein Leben verändert sich gerade total. Ich trage Sachen, die mir vor 6-8 Jahren zuletzt gepasst haben. Nur das Gewichtheben hat man mir jetzt bis auf Weiteres... ummm... "verboten" (massiv davon abgeraten).


    Entstauende Grüße

  • @ talloga:
    Bei mir schwillt wegen ner von Ärzten verhunzten Patellaluxation auch nur das kaputte Bein an. Teilweise gingen nur noch Schlappen. Konnte teilweise den Fuss nicht abrollen, weil da kein Platz für die Zehen war. Manchmal dachte ich der Fuß platzt. Teilweise gingen nur Jogginghosen, weil die Wade in keine Jeans passte. Ich hab das mit dem Anschwellen, wenn ich lange stehe, bei Wetterumschwüngen(Hitze), bei meinen Tagen, viel nur sitze. Also nicht immer.
    Ich hab das mit Globuli und SchüßlerSalzen in den Griff bekommen. Allerdings muss dann echt nen Klo in der Nähe sein, 2 Tage quasi dauermüssen müssen und beide Beine sind wieder gleich dick/dünn.
    Hab meiner HA das mal gezeigt, die mich an nen Homöopathen verwiesen, weil wegen a) nur ab und zu dickes Bein die Kasse nörgelt mit Massage etc, b) sie wegen ab und zu nicht dauerhaft Tabletten verschreiben wollte. Hätte das mit den Globuli nicht funktioniert, wäre sie mit mir aber in den Clinch mit der Kasse gegangen.:evil:(Meine Kasse "freut" sich immer , wenn sie sich meldet. Sachen, die 5 Wochen in Bearbeitung waren, hat sie mit einem sehr "netten" Fax auf 30min inkl. positiver Faxbestätigung der Bewilligung verkürzt.):)

    Jeder Post spiegelt nur MEINE persönliche Meinung wieder...

    Glaubst du noch, oder denkst du schon?

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