Gestern mal wieder Magenbypass

  • Ich habe gerade jemanden kennengelernt, die sich einen Magenschlauch hat operieren lassen. Sie hat in einem 3/4 Jahr 50 kg abgenommen. Sie hat mir nur Positives berichtet, obwohl ich von einer anderen Bekannten erfahren hatte, dass sie nach der OP des öfteren ins KH mußte wegen geplatzter Nähte.


    Diese Nachteile hat SIE mir gegenüber aber nicht erwähnt. Sie riet mir, es doch auch in Erwägung zu ziehen, sie hätte so ca. mein Kaliber vor ihrer OP gehabt. Nach meinen Berechnungen ihrer aktuellen Gewichtsangabe stimmt es nicht mal. Ich gebe zu, dass ich manchmal nicht ganz glücklich mit meinem Korpus bin, aber ich sehe in so einer OP keine Lösung für MICH.


    Sie sagte mir, sie habe viele psychische Probs, die aber auch vor der OP schon vorhanden gewesen sein sollen. Außerdem lebenslange B12-Einnahme oder Spritzen.


    Der Witz ist, dass es derselbe Doc war, zu dem ich vor ca. 4 Jahren selbst zur AC-Beratung war als er noch in einer anderen Klinik tätig war. Man sah sofort, dass ihm an meinen persönlichen Beweggründen 0 lag. Er fertigte ein vorformuliertes Gutachten für die KK an und ließ mich wiegen. Die Assistentin, die mich wog, hatte die OP auch schon hinter sich und wollte mir auf alle Fälle beim Antrag an die KK helfen.


    Es ging mir alles zu schnell, so dass ich mich informierte, zu einer SH-Gruppe ging, die mich aber nicht wirlich überzeugte. Tatsächlich hatten die meisten dieser Gruppe eine solche OP vor sich. Einige auch nicht. Sie vertrieben sich anscheinend lediglich die Zeit mit diesen langweiligen Treffen. Es wurden Kuren eingereicht, eher aus Gaudi, aber nicht unbedingt zum Abnehmen. Eine kam dazu, sie hatte es geschafft mit dem Bypass. Sie sah keinen anderen Ausweg, weil sie schon im Rollstuhl saß. Sie erwähnte die Nachteile wie hängende Haut und Vitamin B12-Mangel, Haarausfall etc.


    Kurzum: Mir bleibt nur übrig, weiterhin wie ein Spatz zu essen, um wenigstens mein hohes Gewicht zu erhalten. Nach einer Eiweiss-Diät hatte ich 20 kg abgegeben (über 2 J.), dann ein Plateau erreicht, jetzt rippt und rührt sich nix mehr, es kam durch die Shakes zu einer Verstopfung.

  • Der Witz ist, dass es derselbe Doc war, zu dem ich vor ca. 4 Jahren selbst zur AC-Beratung war als er noch in einer anderen Klinik tätig war. Man sah sofort, dass ihm an meinen persönlichen Beweggründen 0 lag. Er fertigte ein vorformuliertes Gutachten für die KK an und ließ mich wiegen.


    Ich glaub den kenne ich! Da war ich mal als der noch in Frankfurt war. ( Treffer, oder? )
    War bei mir genau so. Auf alle Fragen oder geäußerte Sorgen bez. Risiken etc. kam immer nur "Sie werden geschult".
    Ich habe genau gemerkt, dass der keinerlei Neigung hatte sich länger mit mir zu befassen. Das ging nur: Was wiegen Sie? Wie viele Diäten hatten Sie schon? Vorerkrankungen? Aha - also Bypass. Kein Problem wir machen ein Scheiben für die Krankenkasse. Für weitere 50,00 € kriegen Sie ein richtiges Gutachten von mir. Die 50 € ärgern mich heute noch...


    Das Gute ist, dass dieser Termin mich zum Schluss endgültig von dem Plan mich operieren zu lassen abgebacht hat. Das hat sich in meinem Kopf total festgesetzt.


    LG Merian


    Edit: Danach war ich noch an einer anderen Adipositasklinik wo man sehr ehrlich zu mir war. Ich wurde genau über Risiken, Nachteile und Erfolgsaussichten aufgeklärt. Mir wurde auch ganz direkt gesagt, dass es in vielen, vielen Fällen gut läuft und die Patienten dauerhaft abnehmen, dort aber auch Fälle bekannt sind, wo die Leute nach einigen Jahren genau so viel gewogen haben wie vorher. Der beratende Arzt hat mir dringend nahe gelegt, gut zu überlegen ob ich wirklich gewillt bin mein Verhalten zu verändern und damit dann zu leben.

  • Man tauscht mit so einer OP ein Problem gegen ein anderes Problem. Okay kann man machen, aber leider ist man sich ja nicht sicher, ob das erste Problem nicht nach ein paar Jahren wieder zurückkehrt. Dann hat man beide Probleme.
    Es ist ja wohl tatsächlich so,dass viele Operierte nach ein paar Jahren wieder zunehmen.


    Wenn ich Erfahrungsberichte lese, dann kommt es mir so vor wie eine Wundertüte, man weiß nicht, was am Ende dabei herauskommt. Manche macht es glücklich, andere unglücklich.


    Ich würde nicht sagen, dass so eine OP grundsätzlich für jeden Menschen falsch ist, aber sich in gesunden Organen herumschneiden zu lassen, sollte wirklich das letzte Mittel sein und nicht das bevorzugte.
    Wenn ich mir dann Vorher/ Nachher Bilder von Operierten anschaue, gibt ja da auch ein bekanntes Forum, wo man die sehen kann, da erschrecke ich dann schon manchmal. Vor allem bei den Vorher Bildern, denn so dick sind die halt oft gar nicht gewesen.
    Und die feiern sich dann auch noch dafür und sind sind stolz auf sich. Auf was ? Den Mut gehabt zu haben, sich unters Messer zu legen ? Respekt. In Wirklichkeit haben sie doch kapituliert. Abnehmen ,weil man nichts mehr essen kann, ist doch keine Leistung.


    Damit will ich niemandem pauschal verurteilen ,der sich operieren lässt. Ich kann es sogar verstehen,vor allem wenn jemand seine Motivation auch so realitisch beschreibt wie BillyJean84.
    Ich weiß ja selbst wie das ist im Alltag, wenn man für manche Dinge zu schwer und für andere zu breit ist. Wenn es anstrengend ist, sich die Socken anzuziehen und die Schuhe zu binden. Das ist Mist und egal wie sehr man sich selbst akzeptiert,die meisten Menschen, die so sind, würden daran schon gerne etwas ändern. Geht mir auch so.

  • Ich glaub den kenne ich! Da war ich mal als der noch in Frankfurt war. ( Treffer, oder? )


    Keine Ahnung, ob der vorher in Frankfurt war, es ist ein Dr. J.S., der die Klinik innerhalb HHs wechselte. Ich schätze mal, dass die sich alle nix tun. :D

  • Die letztes Jahr operierte Schlauch-Bekannte sagte, dass ihr fittes Aussehen täusche, sie habe schwere psych. Probs. Sie hatte in letzter Zeit allerhand familiäres Leid erfahren.


    Sie hat nun eine gemeinsame Freundin von der Bypass-AC überzeugt. Ich habe sie gefragt, ob sie sich über alle Risiken informiert habe. Ja, es gäbe für sie trotzdem keinen Grund, es nicht zu tun. Nun ja, muß jeder selbst wissen.


    Ich weiß eben nur, dass es keine Möglichkeit für mich ist:)

  • Ich gebe auch mal mein Senf dazu, ich bin seit 2013 operiert, habe ein Magenbypass, auch wenn es nicht immer leicht ist oder war bin ich davon überzeugt das ich das richtige getan habe, aber es sollte wirklich gut überlegt sein,


    die erste Zeit ist schon hart, wenn man sich übergeben muss weil man doch zu schnell oder viel gegessen hat, oder Krämpfe bekommt weil man manche Sachen halt nicht mehr verträgt z.B. Nudeln. Ich habe zwar auch etwas zugenommen, aber ich denke es liegt daran weil mein Kopf noch nicht umgestellt ist, ich denke noch wie früher, daher rate ich von Anfang ein Psychotherapie zumachen und auch Muskelaufbau.

  • Wenn ich jetzt mal von mir spreche dann neige ich immer noch dazu mit Vorliebe Chips, Süßigkeiten und gesüßte Getränke zu essen bzw. Zu Trinken und für ein bestimmtes Getränk bin ich regelrecht süchtig, ich weiß das alles schlecht und das es eine Ursache für mein Übergewicht war, aber trotzdem kann ich nicht wiederstehen, da hilft auch langfristig keine op wenn der Kopf so denkt wie früher und mehr in Massen als in Maßen dann brauche ich mich nicht zu Wundern wenn ich zunehmen,
    klar man kann jetzt nicht davon ausgehen das jeder der zugenommen hat sich falsch ernährt, aber ich denke schon das eine Therapie mir weiterhelfen würde, vielleicht bin ich auch im Irrtum

  • dann neige ich immer noch dazu mit Vorliebe Chips, Süßigkeiten und gesüßte Getränke zu essen bzw. Zu Trinken und für ein bestimmtes Getränk bin ich regelrecht süchtig


    Süßhunger aufgrund von Mangelerscheinungen:


    Heißhunger (auf stark Gewürztes) aufgrund von maskierten Unverträglichkeiten:

    und


    Und nun verwenden wir in stiller Andacht einen Gedanken auf die Folgen von Diäten und - vor allem - Magenentfernungs-Ops. Richtig. Mangelsymptome und Unverträglichkeiten.


  • Ich schätze mal in so einem Fall wäre eine OP ein großer Selbstbetrug. Aber das kann ja nicht vorkommen, denn nur die "glücklichen" Dicken betrügen sich selber.

    @queen: Bitte nicht persönlich nehmen, wenn wir etwas verbittert auf dieses Thema reagieren. Leider haben uns viele OP-willige genau diese Folgen nie abgekauft.

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