Brigitte Nr.25 vom 17.11.2010 Artikel über Vorurteile

Direkt kann ich die frage nicht beantworten, ich lese die Brigitte nicht mal für lau z. b. im arztwartezimmer. Online habe ich den artikel nicht gefunden. Aber nach einem klick auf den link figur kann es eigentlich nur um eine kampagne zur eigenen imagepflege gehen. Möglicherweise sogar mit einer prise arroganz.

Vielleicht haben sie angst, dass es bald nicht mehr genug von ihrer schlanken zielgruppe gibt und sehen sich gezwungen, bei den dicken ein bisschen popostreicheln zu machen.

ich lese Brigitte Woman seit ihrer ersten Ausgabe.

Hin und wieder zeigen sie Mode für dicke Frauen die genau meinem Geschmack entspricht.
Nicht dieser ordinäre Presswurstlook für das dicke Lieschen Müller, sondern für mich absolut stilsichere Kleidung.

Toll finde ich die Aufmachung und die Beiträge der extra Klasse.
Ressentiments gegen Dicke konnt ich bis jetzt dort noch nicht entdecken.

Den hier angesprochenen Artikel hab ich nicht gelesen, weil ich jedesmal wenn ich irgendwo ein Pamphlet über Dick oder nicht Dick sehe, dann blättere ich schnell weiter. Auch das neuentdeckte Verständnis der Medien langweilt mich.

Ist das aus der Brigitte oder der Brigitte Woman?

Normalerweise lese ich die Brigitte immer, kann mich allerdings nicht erinnern, daß auf dem letzten Titel gesehen zu haben, bin aber auch noch nicht durch, denn da liegen ja noch die Freundin und die Myself.

Sollte ich den Artikel in der Brigitte finden, bin ich gern zu Diskussionen bereit.

LG
mandan

Super, lese ich in meinen 6 Tagen arbeitsfrei. Werde meine Meinung dazu im Thread nächste Woche kundtun!

Habe endlich frei und kann dann mich erst mal um meine Wohnung und mich um mich kümmern!

Bis nächste Woche!

Schönen ersten Advent!

mandan

Hi Mira,

habe den Artikel gelesen. Fand ihn einfach zu oberflächlich. Ich glaube nicht, daß das alles war, was die Vorsitzende von Dicke e.V. gesagt hat. Und wieso fangen da Dicke schon wieder bei Gr. 42/44 an? Kann dazu eher das Buch "Dick, doof und arm" empfehlen, das erklärt, wie wir Dicken von der Industrie und Gesellschaft verschaukelt werden.

Werde mal auf den Link gehen und gucken, was da so im Brigitte-Forum diskutiert wird.

Ja, der Artikel ist (natürlich) oberflächlich und ein echter Witz, dass sich gerade die gute alte "Brigitte" nun auf einmal für die Dicken und ihre Akzeptanz einsetzt. Gleich dahinter kommen dann wieder bestimmt ihre berühmten "Blitzdiäten", in denen man morgens und abends eine Messerspitze Margarine auf 10 g Vollkornbrot schmieren darf und dabei sooo satt wird.

Ebenso wie Susanne Fröhlich, die sicherlich auch selber Opfer dieser gesellschaftlichen Zwänge ist, nicht wenig an diesem Thema verdient hat mit ihren unterschiedlichen Abnehm-Zunehm-Büchern. Das wäre ja auch noch nicht so schlimm gewesen, aber für mich hat sie total an Glaubwürdigkeit und Seriosität verloren, als sie sich in einer deutschen Show hat aufwiegen lassen. Und nach jeder Diät hat sie lauthals verkündet - so wie die meisten - dass es natürlich möglich ist, sein Gewicht zu halten.

Klar, nun jenseits der 40 wird ihr wohl auch almählich deutlich, dass auch die 100. Diät und das "veränderte" Eßverhalten nicht den ersehnten perfekten Body herbeizaubert, stattdessen macht sie sich nun zur Fürsprecherin einer neuen Bewegung, in der Akzeptanz Dicker und das Hinterfragen unserer "ästhetischen" Vorstellungen angesagt ist.

Aber die dicken (Frauen) sind ja sooo blöd, dass sie sich nun voller Begeisterung gleich ein Brigitte-Abo besorgen, damit sie die hochwertigen Aritkel verschlingen können (statt Schoko).

Zitat von Mira

Was da tw. geschrieben wurde ist ernüchternd.
Die Vorurteile sitzen bombenfest in den Köpfen...

Wozu nicht zuletzt die Brigitte und ähnliche postillen beigetragen haben - und ich wette auch weiterhin beitragen werden. Da braucht es gar keine explizite dickendiskriminierung. Es funktioniert auch mittels ständiger propagierung eines von jeder und jedem unbedingt zu erreichenden und vorgeblich erreichbaren idealbildes.

Zitat von Berchen

Ja, der Artikel ist (natürlich) oberflächlich und ein echter Witz, dass sich gerade die gute alte "Brigitte" nun auf einmal für die Dicken und ihre Akzeptanz einsetzt. Gleich dahinter kommen dann wieder bestimmt ihre berühmten "Blitzdiäten", in denen man morgens und abends eine Messerspitze Margarine auf 10 g Vollkornbrot schmieren darf und dabei sooo satt wird.

Da würde ich auch drauf wetten.

Ich fand den Artikel auch oberflächlich und komplett sinnlos.
Ich glaube auch nicht das die "Brigitte" sich im geringsten wandeln wird.
Irgendwo hab ich sogar noch ein Kochbuch (mehr als 20 Jahre alt) mit der damaligen "Brigitte-Diät". Konnte man damals über die Zeitung beziehen.
Nun ja, einige Rezepte sind nicht mal schlecht (wenn man sie ein bisschen aufpeppt machen sie sogar satt ;):D)
Jedenfalls werden bis Weihnachten und Sylvester bestimmt wieder Kochrezepte "Schlemmen sie sich durch die Feiertage" kommen und ab Neujahr " Mit Blitz-Diät zum Bikini" (wie sie mit einer halben Erdbeere täglich eine "Hammerfigur" bekommen :D)

Ich mache seit Jahren bei diesem "Spielchen" nicht mehr mit und mir geht's gut dabei.

Mann o Mann, was sind wir doch für eine oberflächliche Gesellschaft. Da hatte ich gedacht, die Brigitte ist auf dem richtigen Weg ("ohne Models") und dann braucht Frau nur durch die Diskussion zu gehen und stellt fest, daß bei den Bri-LeserInnen die Vorurteile wie festzementiert sind. Einige glauben da echt, daß Frauen mit Gr. 40/42 übergewichtig sind!!!!!

Was sollen denn dann die Frauen mit Gr. 56 und mehr machen? Sich erschießen? Ich glaube, die nächste Brigitte bleibt dann mal im Regal liegen!

Mal ganz abgesehen von der Brigitte: Es darf ja ruhig Menschen geben, die Dicke nicht mögen. Das ist einfach so und wird auch vermutlich immer so sein, zumindest so lange, wie es menschliche Lebewesen mit unterschiedlichen Meinungen geben wird.

Was ich aber immer wieder erschreckend finde - und das gilt nicht nur für diese Diskussion um dicke Menschen, sondern schon seit längerem für Diskussionen im Netz um/über AlG II-Empfänger, Sozial- bzw. Gesundheitspolitik und vieles mehr - dass ist der augenscheinliche Hass, mit der sie geführt werden. Nach meinem Empfinden werden die Positionen immer extremer und härter, zum Teil stehen Kommentare im Netz von sicherlich nicht ungebildeten Menschen, die mich an Aussprüche nach alter Gutsherrenmanier erinnern. Toleranz und Umsicht sind was für Schwächlinge und "Gutmenschen", es lebe die neue Radikalität.

Ich bin garantiert kein "Plüschmensch", der verzweifelt darum kämpft, dass sich auch ja alle lieb haben. Aber ich empfinde das, was sich da so als Volkesmeinung in der gefühlten Anonymität des Netzes im zunehmenden Maße seinen Weg bahnt, als Anzeichen einer fortschreitenden Desozialisierung der Gesellschaft, die mir mitunter doch mal Kopfschmerzen bereitet.

Zitat von House M.D.

Was ich aber immer wieder erschreckend finde - und das gilt nicht nur für diese Diskussion um dicke Menschen, sondern schon seit längerem für Diskussionen im Netz um/über AlG II-Empfänger, Sozial- bzw. Gesundheitspolitik und vieles mehr - dass ist der augenscheinliche Hass, mit der sie geführt werden.

für mich sind das faschistische Tendenzen..

Zitat

. Faschistische Bewegungen haben „eine totalitäre Auffassung vom Primat der Politik, die (…) als ständige Revolution aufgefasst wird; (…) durch den totalitären Staat (soll) die Fusion von Individuum und Masse in der organisch- mystischen Einheit der Nation erreicht werden, die eine ethnische und moralische Gemeinschaft ist, während Maßnahmen der Diskriminierung und Verfolgung gegen alle jene ergriffen werden, die man als außerhalb dieser Gemeinschaft stehend betrachtet, sei es als Feinde des Regimes oder als Angehörige von Rassen, die angeblich minderwertig sind oder zumindest gefährlich für die Integrität der Nation.“

hier glaubt man auch auf der Seite der Vernunft und der Gerechten zu stehen.

Tja - es gibt auch eine anderes Seite: Geht mal als relativ schlanke Person (42/44) in ein "Dicken-Akezptanz"-Forum und schreibt mal dort etwas "Falsches" --- dann könnt Ihr eine besondere Form von Militanz erleben ... Eine einzige Andeutung von gesunder Ernährung genügt, nichts mit Diät, aber es fegt Euch die Haare nach hinten!

Ich war mal eine Weile in einem solchen - schließlich bin ich ja selbst kein schlankes Rehlein und hab schon von daher genügend Sympathien für ein paar Pfunde mehr - zog es dann jedoch vor, mich in alltäglicheren Gewichtsklassen aufzuhalten: Soviel Aggressivität wie dort hab ich selten erlebt.

Offenbar können auch Dicke sehr rigoros und ablehnend sein ... Kommts nicht immer sehr auf den einzelnen Menschen an, egal, ob doch oder dünn?

T.

Trisha
Hm, dann scheinen wir hier ja was anders zu machen, sonst wärst du ja nicht mehr hier, oder? :p
Ein paar Worte des Verständnisses für "Aggressivität"... ich zB hab diverse Vorurteile und Blauäugigkeiten bezüglich Ernährung und Gewicht schon so häufig gehört, dass es irgendwann wahlweise langweilig wird, nervt oder halt aggressiv macht (was unter anderem auch zu Sarkasmus führt), wenn alle naslang jemand um die Ecke schneit und irgendwelche Dinge schreibt, von denen er/sie einfach keine Ahnung hat, aber trotzdem glaubt, Bescheid zu wissen (und alle anderen im Forum machen sich halt was vor).Dazu kommen dann natürlich die üblichen Missverständnisse... und schon ist eine hitzige Diskussion im Gange.
Anfeindungen "einfach so" oder "nur wegen des Gewichts" sollte es natürlich nicht geben. Und ja, es gibt neben freundlichen und lieben Dicken auch aggressive und traurige Dicke... etc. halt die ganze Palette.

Gruß
Dani

P.S.: Du brauchst auch gar kein "Rehlein" zu sein, würde ich sagen... Auch mit 42/44 wärst du für mich nicht das, was man gemeinhin als "dick" bezeichnet. Halt einfach "normal", falls es sowas gibt. Und das ist doch voll in Ordnung.

Hallo Hamster!

Stimmt, hier ists toleranter.

Ja, ich versteh, was Du sagen willst - es kann nervig sein, den 1000. Ratschlag inbezug auf Ernährung ungefragt aufgedrückt zu bekommen, und ich kann schon nachfühlen, wenn gerade die Dicken, die sich endlich akzeptiert haben, darauf allergisch reagieren. Damit hast Du Recht.

Und Intoleranz und Aggression gibts überall, unter Dicken und Schlanken, sicher.

Ich war nur so erstaunt, weil ich mich wirklich nicht aufgedrängt hab und eigentlich nur von mir berichten wollte. Und dann solch harsche Reaktion, das war wenig sympathisch.

Da bleib ich doch lieber hier. :p

LG Thrisha