Schönheit ist vergänglich!

  • Leider wollen viele Personen, gerade mittleren Alters, nicht verstehen, dass ihre Schönheit nicht ewig andauern kann. So wird mit allen Mitteln versucht die Figur aus ihren Jugendjahren zu erhalten oder wohlmöglich noch zu verbessern. So werden unendliche Mengen von Schönheitprodukten konsummiert, sich im Fitnessstudio geschunden, sich unter der Sonnenbank fast schwarz gebraten und vieles mehr. Aber warum das alles? Man will einfach nicht eingestehen, dass man über die Jahre altert. Aber dabei ist es einer der natürlichsten Prozesse jedes Lebens. Wir dürfen uns einfach nicht an den Medien orientieren, die das scheinbare Idealbild vom menschlichen Körper den Menschen aufzwingen wollen. Wir sollten uns einfach so akzeptieren wie wir sind und uns auf andere Werte besinnen.

  • Natürlich ist Schönheit vergänglich, aber doch hier und heute vorhanden.
    Und wenn allgemein als schön geltende Menschen Vorteile im Leben haben (es gibt ja Untersuchungen, die das zeigen), dann wirkt sich dies jetzt aus - ganz unabhängig davon, wie sich die Vergänglichkeit dazu in ein paar Jahren äußert.


    Von daher stellt sich die Frage, ob die Aussage über die Vergänglichkeit nicht bloß ein Trost für die anderen sein soll?

    If the doors of perception were cleaned everything would appear to man as it is, infinite.
    (William Blake)

  • Lieber BaerTiger,


    Du musst noch viel lernen. Dass schönere Menschen erfolgreicher sind, sagt in erster Linie etwas über den desolaten Zustand der Gesellschaft aus. Es sind diejenigen, die sich dem widersetzen, die die charakterlich Stärkeren sind. Mag sein, dass das im Moment - wo wir alle mit dem goldenen Löffel im Mund herumlaufen - keine Rolle spielt, aber langfristig wird es ein wichtiger Aspekt sein. Wehe denen, die sich der Vergänglichkeit und Unwichtigkeit von Schönheit nicht bewusst sind. Sie werden arm enden! Sie sind Mitläufer, Menschen, die kein eigenes Profil haben. Sie werden in schwierigen Situationen an ihrer Charakterschwäche zu Grunde gehen. Denk' mal drüber nach! Außenseitertum stärkt.


    Crassa


    [Dieser Beitrag wurde von Crassa am 19.11.2000 editiert.]

  • Hallo Crassa!


    Vielleicht hast du mich falsch verstanden (oder ich hab mich unklar ausgedrückt), deshalb jetzt ein bißchen was ausführlicheres:
    1. Zunächst hat jede/r seine eigene Vorstellung von Schönheit (sei's bei Menschen oder Gemälden). Gemeint habe ich "allgemeines" Schönheitsideal, in dem Sinne, was in unserer Gesellschaft Mainstream ist. (Die Frage wie's dazu kommt, führt an dieser Stelle zu weit)
    (Ich persönlich entspreche diesem Ideal sicher nicht und habe durch mein Gewicht auch Probleme bei der Partnersuche)
    2. Nun, da stimmst du mir ja auch zu, IST es so, dass Menschen, die in diesem Sinne schön sind, de facto Vorteile haben. Ob uns das gefällt oder nicht, ändert daran zunächst(leider) nichts daran, oder?
    (Richtig: das sagt vor allem was über unsere momentane Gesellschaft aus)
    3. Mein Problem mit der (sachlich richtigen)Aussage "Schönheit ist vergänglich" (so wie ich sie verstehe) ist, dass damit die Fakten (s. 2.) relativiert werden.
    Mich errinnert das ein wenig an die Verheißung des Himmels, mit der die Kirche über Jahrhunderte versuchte, die Akzeptanz schlimmer Lebensbedingungen zu erdulden.
    4. Ich bin völlig d'accord mit deinen Aussagen über Langfristigkeit, Mitläufertum usw.
    Aber es bringt meines Erachtens nichts, einfach den Status Quo zu ignorieren (denn dadurch hat er sich noch nie was geändert).
    (Böse gefragt: Sollen wir warten, bis die Schönheit vergangen ist - und dann ist alles gut?)
    5. Exkurs: Übrigens ist nicht nur Schönheit vergänglich. Auch andere "Werte". Bsp.: Wer heute noch intelligent ist, kann morgen unter Demenz leiden.
    PS: Was meinst du mit "mit dem goldenen Löffel im Mund rumlaufen"?



    [Dieser Beitrag wurde von BaerTiger am 20.11.2000 editiert.]


    [Dieser Beitrag wurde von BaerTiger am 20.11.2000 editiert.]

    If the doors of perception were cleaned everything would appear to man as it is, infinite.
    (William Blake)

  • Ich kann BaerTiger´s Posting nur vollinhaltlich unterschreiben !
    Die Gesellschaft ist nun mal so, wie sie z.Zt. ist - sie umzukrempeln und dahin zu bringen gegenüber dem Individuum ein höchstmaß an Toleranz entgegenzubringen, ist unsere Aufgabe. Die Früchte dieser Arbeit allerdings werden wohl frühestens unsere Kindeskinder ernten können.


    Bis dahin ist die These "finde Dich selbst schön, dann finden Dich auch andere schön" wie das Pfeifen im dunklen Wald ...


    Ich ruhe in mir selbst und mag mich auch - allein, das hilft mir weder bei der Partnersuche noch beim Unternehmen "Karriere"!

  • Lieber BaerTiger und lieber BigTeo,


    Ihr habt natürlich Recht. Es ist nicht möglich, diese Gesellschaft von jetzt auf nun umzukrempeln. Aber irgendwie muss man mal anfangen. Hätte sich Galileo damals nicht so ins Zeug gelegt, würden wir heute noch auf einer Scheibe leben.


    Hinzu kommt, dass ich der Meinung bin, dass es sehr wohl möglich ist, sich über dieses willkürliche von der Gesellschaft propagierte Ideal hinwegzusetzen. Ich würde jedenfalls niemals abnehmen, nur um einem bestimmten Menschen zu gefallen. Wer mich so, wie ich bin, nicht lieben kann, der ist nicht gut für mich. Wenn das bedeutet, dass niemand gut für mich ist, bitte, dann habe ich Pech gehabt, aber ich würde deshalb niemals meine Ideale verraten. Das mit der Karriere ist ein Punkt, den ich auch sehe. Allerdings sehe ich auch, dass wir Dicken uns da oft Steine in den Weg räumen, die nur in unseren Köpfen geboren werden. Wenn wir Dicken nicht lernen, uns zu nehmen, wie wir sind, und mit uns völlig normal umzugehen, wie sollen es dann die Anderen lernen?


    Und was die goldenen Löffel betrifft: Wir hier in Deutschland leben in einem Zeitalter bisher unerreichter Dekadenz, was damit zu tun hat, dass die meisten Menschen noch nicht einmal mehr aus Erzählungen wissen, was es bedeutet, Not zu leiden. Was meint Ihr, wie schnell das Thema Schönheit aus den Köpfen verschwindet, wenn es den Menschen nicht mehr so gut geht und sie sich um ihr nacktes Überleben Gedanken machen müssen?


    Crassa

  • Liebe Crassa !
    Da ich einige Deiner Postings - auch aus anderen Foren - aufmerksam gelesen habe, weiß ich ungefähr, wie du denkst und welche Erfahrungen Du mit Dir und anderen Dicken gemacht hast und stimme Dir vom Grunde her zu.


    Wie bereits gesagt, ruhe ich in mir, mag mich wie ich bin und habe mich akzeptiert.
    Auch ich würde mich nie komplett verbiegen - sprich z.B. abnehmen - um jemandem zu gefallen.
    Wenn ich jedoch die gesamte Situation so objektic betrachte, wie es mir als Person mit einer Meinung eben möglich ist, muß ich sagen, dass es mir überhaupt nix nützt, dass ich mich selber liebe, wenn ich vor einem Personalchef sitze und der sieht, dass ich nicht mal in seinen Besucherstuhl hineinpasse ... und daraus seine -falschen - Schlüsse zieht !


    Und solange eine Frau sich überlegt, ob sie sich auf der Straße mit mir zeigen kann und solange ihr bei der Vorstellung, mit mir ins Bett zu gehen, ob meiner Figur schlecht wird ... solange nützt mir Eigenliebe und Akzeptanz gar nichts !
    Und ich meine hier nicht eine bestimmte Frau, sondern die holde Weiblichkeit allgemein. Meist kommt man über den Status des guten Kumpels nicht hinaus ...


    Nichts für ungut ;)
    Alles liebe
    Big Teo

  • ICH habe jedenfalls kein Problem mit dicken Männern. Die große Liebe meines Lebens war ein sehr dicker Mann.


    Und bevor ich mit ihm zusammen war, habe ich mich auch nicht nach dicken Männern umgeschaut. Es war sein Charme, es waren seine Augen, die mich fasziniert haben.


    Mir ist es egal, wie einer aussieht. Gepflegt muss er sein, ja, aber das sind schon alle Äußerlichkeiten, auf die ich Wert lege.


    Ich weiß, dass es wahrscheinlich so ist, dass Ihr Männer größere Probleme bei der Partnersuche habt, als wir Frauen, da es ja wirklich viele Männer gibt, die dicke Frauen bevorzugen. Seit ich mich hier im Internet tummele (das sind jetzt drei oder vier Monate), habe ich schon fünf tolle Typen kennengelernt. Bis jetzt war der Richtige nicht dabei, aber ich habe mich wenigstens nach einem umschauen können.


    Ich finde es schade, dass Frauen offenbar noch massivere Dünkel, was das "Statussymbol" an ihrer Seite betrifft, haben als Männer. Aber vielleicht ist es ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass ICH das nicht so sehe ;). Und bestimmt gibt es noch ein paar mehr Frauen, die so denken, wie ich. Ich wünsche Dir jedenfalls von Herzen, dass Du bald eine triffst.


    Crassa

  • Ihr Lieben,
    ich sehe das ein wenig anders. Es hat nichts mit dem "Statussymbol" an meiner Seite zu tun, ob mir ein Mann als Partner in Frage kommt oder nicht, sondern mit der Frage: gefällt er mir innerlich UND äußerlich?! Und erst wenn ich in beiden Punkten ja sagen kann, dann ist es der richtige Mann. Schönheit mag vergänglich sein, aber in diesem Moment im JETZT wünsche ich mir einen Menschen an meiner Seite (habe ich) der diesen Vorstellungen entspricht. Die Wünsche und Vorstellungen was den optisch passenden Partner angeht verändern sich auch und auch ein alter Mensch hat in meinen Augen Schönheit die unvergänglich ist.

  • Frage: gefällt er mir innerlich UND äußerlich?!


    Das habe ich im vorherigen Posting gelesen und diese Frage bringt es auf den Punkt. Zuerst nimmt man ja das Äußere eines Menschen war, Kleidung, Körperlänge und -volumen, Haar- und Augenfarbe, Mimik und Stimme. Erst später lernt man das Innere eines Menschen, seine Vorlieben, Eigenarten, Launen und Talente kenne. Und da liegt es in der Natur der Sache, dass man zuerst mal eine Selektion aufgrund des Außeren vornimmt. Daran sehe ich auch nichts Schlimmes, das Auge ißt eben mit. Und warum sollte ich mir auch eine Frau suchen, die mich von ihrem Äußeren her nicht antörnt? Da wäre ich doch doof!
    Was gibt es Tolleres einen Menschen zu treffen dessen Körper man genauso attraktive findet wie seinen Geist?
    Statussymbole?
    Eine Dicke als Freundin, ist das kein Statussymbol?



    ------------------
    Grüße Elo

  • Elo, ich weiß, wie Du zu dem Thema stehst, aber Du bist nicht die Gesellschaft. Das Gros der Menschen in Deutschland hat eine bestimmte Vorstellung davon, wie der Mensch an ihrer/seiner Seite sein soll. Und je kleiner das Selbstwusstsein der Menschen ist, desto mehr gleicht dieses Bild dem von Medien/Werbung geschaffenen Schönheitsideal. Denn man möchte ja nicht aus dem Rahmen kippen. Anders zu sein und anderes zu mögen, bedarf einer gesunden Portion Mut und Selbstbewusstsein. Ich glaube kaum, dass mir da jemand widersprechen wird. Und die Menschen, für die es wichtig ist, dem propagierten Image gerecht zu werden, ist ein "schöner" Mensch an ihrer Seite ein Statussymbol.


    Liebe Grüße
    Crassa

  • Liebe [Blockierte Grafik: http://www.join.to/ubb/smile.gif] Crassa [Blockierte Grafik: http://www.join.to/ubb/smile.gif],
    wieder etwas wo ich etwas zu sagen will :) und wieder etwas wo ich Dir recht geben muß.
    Es ist wahr, je weniger man Selbstbewußtsein hat umso mehr gleicht der Partner den man als sein Ideal hinstellt dem was Medien und Masse einem erzählen wollen.
    Auch ich kann mich da leider nicht ausschließen. Ich habe mir immer einen (in meinen Augen - aber so denkt wohl die Masse oder ich wie die Masse?!) attraktiven Partner an meiner Seite gewünscht, weil ich mich selber nie so toll fand und wenigstens mit diesem Mann an meiner Seite gut aussehen wollte. Ich rede in der Vergangenheit?, hmm daran hat sich bisher auch nichts geändert. Ich denke im Innersten wohl noch immer so. Und ich selber möchte auch dem Bild entsprechen, was ich in mir als Ideal geformt habe. Weil ich erst dann so zufrieden mit mir bin, wie ich es sein kann. Aber dieses Ziel ist ein langfristiges. Wenn ich irgendwann Ende des kommenden Jahres wieder in den Spiegel schauen kann - mich nackt davorstellen ohne den Anblick nicht so toll zu finden - dann ist dieser Punkt erreicht.
    Ich gebe es zu, da schwimme ich mit der Masse. Aber ich habe in den letzten Jahren meine Einstellung zu dickeren Menschen zu geändert und versuche sie so zu sehen wie jeden anderen auch, als nette Menschen über die ich mir erst ein Urteil bilde wenn ich sie näher kennengelernt habe.


    Ganz besonders liebe Grüße
    Bieni


    [Dieser Beitrag wurde von Bieni am 24.11.2000 editiert.]


    [Dieser Beitrag wurde von Bieni am 24.11.2000 editiert.]

  • Liebe Crassa !
    Was das Statussymbol angeht hast Du vollkommen recht ! Und deshalb bin ich froh, nicht wie der Davidoff-Mann auszusehen, denn ich möchte nicht auf mein Äusseres reduziert werden...!
    Allerdings besteht da bei mir voluminösen, einbeinigen Ungetüm auch keine Gefahr - ich komme nämlich nicht so schnell aus dem Wasser! ;-D
    GvlG
    Big Teo

  • Hallo Biene!


    Beim Lesen Deines Posting habe ich mich gefragt, in wie weit bist Du von der Meinung Anderer beeinflusst?
    Bei der Auswahl Deines Partners stellst Du ja die Frage, gefällt er meinen Mitmenschen. Findest Du nicht auch, in erster Linie müßte er doch Dir gefallen?
    Vielleicht macht man sich doch die Meinung anderer zu sehr zu seiner eigenen und betrügt sich damit selbst.
    Es ist mir auch klar, dass sich jeder normale Mensch fragt, gefalle ich meinen Mitmenschen. Aber sollte nicht das Selbstbewußtsein eines Jeden stark genug sein, um mal in Teilpunkten sich über kollektive, stillschweigende und deshalb "selbstverständliche" Normen hinwegzusetzen bzw sie zu ignorieren.
    Und da frage ich mich auch, ist es für einen heterosexuell veranlagten Mann wie mich normal oder selbstverständlich...? Anders formuliert, ist es für einen Mann "normal" knabenhafte Frauenkörper sexuell attraktiv zu finden? Da kann man doch nur auf die Meinung Anderer pfeifen!!!!!



    ------------------
    Grüße Elo

  • Hallo Elo,
    so ganz ist es dann auch nicht. Ich suche mir den Partner aus der MIR gefällt, aber ich habe eine Meinung die die breite Masse mit mir gemeinsam hat. Manchmal überlege ich ob ich mich da in meiner Meinung stark von anderen beeinflussen lassen habe, aber im Endeffekt ist mir das auch egal. Ich liebe diesen Mann so wie er ist und das ist entscheidend für mich, egal ob ich nun mit der Masse gegangen bin oder nicht.

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