Die Familie...

  • Hey ihr Lieben,
    ich bin erst vor ein paar Tagen auf dieses Forum gestoßen und habe mich seit dem durch einige Eurer Erlebnisse gelesen. Es tut so gut, zu sehen, dass ich mit meinen Gedanken und Gefühlen nicht allein bin.
    So genug der Einleitung, kommen wir zu meinem Problem.


    Ich bin schon von Kindheit an übergewichtig gewesen. Was soll ich sagen, meine familiären Verhältnisse waren nicht ganz einfach und als Kind und Teenager fing ich an meine Sorgen und Ängste mit Essen zu untedrücken.
    Als ich etwa siebzehn war, lief es bei mir zu Hause um einiges Besser und seit dem, ist diesbezüglich auch alles gut. Aber mein Essverhalten hat sich nicht maßgeblich gebessert.


    Ich stand schon lange nicht mehr auf eine Waage, bin aber 1,65 groß und trage Kleidergröße 50. Das wollte ich nur kurz vor weg schicken, damit ihr euch ein Bild machen könnt.


    Meine Mutter und meine Gewischter (alle schlank) haben mich immer unterstützt und mir nie Vörwürfe wegen meines Gewichts gemacht. Ganz im Gegensatz zu meinem Vater. Ich weiß, dass er mich liebt... paradoxer Weise sogar mehr als meine Geschwister. Aber er ist bei weitem nicht der Feinfühligste. Schon als Teenager konnte er es nicht lassen blöde Bemerkungen über mein Aussehen fallen zu lassen oder mir mit tollen Ditätvorschlägen zu kommen:rolleyes: (Obwohl er selbst nicht gerade schlank war...)



    Ich erinnere mich an jeden dieser Sprüche.. und wache immernoch Nachts auf und denke an diese Situation und fühle mich grundlos mieß..


    Ein Beispiel:


    Es war Weihnachten und ich hatte mir mit meinen dreizehn Jahren ein Kleid von meiner Schwester geliehen.


    Ich fand es wirklich schön und war wahnsinnig stolz. Nachdem Essen saßen wir zusammen und ich drehte unbewusst Däumchen. Meine Mutter lachte und sagte, dass dies meine verstorbene Großemutter auch immer gemacht habe. Ich freute mich über den Vergleich. Sie war eine wirklich sehr liebevolle Frau. (Und sehr deutlich übergewichtig.) Nun, mein Vater schaute zu mir und sagte laut und deutlich "Oh ja, die Figur hast du hast schon..." er hat gelacht und ich zwang mich mitzulachen als würde mir das nichts ausmachen... aber mein Gott hat mich das verletzt.



    Von solchen Geschichten haben ich unzählige.

    Nachdem meine Eltern sich trennten und mein Vater eine neue Frau kennenlernte ist unser Kontakt sehr selten geworden.


    Wir telefonieren noch hin und wieder oder schreiben und bei Facebook, aber gesehen haben wir uns seit Jahren nicht. Irgendwie ist mir das auch ganz recht... ich bin inzwischen erwachsen und habe es geschafft mich trotz allem zu mögen wie ich bin und mein Selbstbewusstsein wird immer besser. Auch dank meiner Mutter, Schwerster und meiner Freunde.:):D


    Nun möchte mein Vater mich besuchen kommen und ich merke wie ich wieder in alte Verhaltensmuster verfalle. Ich Esse weniger und versuche krampfhaft wenigstens ein paar Kilo abzunehmen..damit er stolz oder zumindest nicht enttäuscht ist wenn er mich sieht.



    Als Kind und Teenager habe ich diesen Mann vergöttert. Ich habe alles versucht um es ihm recht zu machen um eine Annerkennung zu bekommen. Aber so sehr ich mich auch anstrengte, es war nie genug...



    Was mache ich nur?! Sollte ich ihm absagen? Oder mich ihm so präsentieren wie ich bin und ihm klar machen, dass ich kein Kind mehr bin, dass man mit gemeinen Witzen und "gut gemienten Ratschlägen" verletzten kann? Ich weiß nicht mal ob ich das könnte..
    Ich hasse es mich so zu fühlen! Ich dachte das alles läge hinter mir!


    Über Eure Meinung und Ratschläge wäre ich sehr froh.
    Liebe Grüße!

  • Zitat

    Als Kind und Teenager habe ich diesen Mann vergöttert. Ich habe alles versucht um es ihm recht zu machen um eine Annerkennung zu bekommen. Aber so sehr ich mich auch anstrengte, es war nie genug...


    Hallo


    das wird es auch nie sein, egal wie du abnehmen würdest, wie erfolgreich oder sonstwas du wärst, es wird nie genug sein. Halte dich an die, die dich unterstützen.


    Daß dich die Sprüche so verletzen, liegt daran, dass du mit dir selbst nicht im Reinen bist. Es ist ein schwerer Weg, aber erst wenn du mit dir, wie du jetzt bist zufrieden bist wirst du ihm klar sagen können, dass du weiß´t, dass du zu dick bist, aber nicht darauf reduziert werden willst.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Hört sich nicht an als wäre Dein Vater ein übler Typ. Vielleicht ein wenig taktlos, aber Du schreibst ja selbst , dass er Dich liebt. Er ist dein Vater und es geht ja nur darum , dass er Dich mal besucht, nicht, dass er bei Dir einzieht.
    Ich würde dem nicht aus dem Weg gehen, er freut sich bestimmt Dich zu sehen und es wird nett sein. Gruss Janina

  • Wenn ein kankhaftes Essverhalten bei dir ausgelöst wird, wenn dein Vater kommt, solltest du an deinem Verältnis zu ihm arbeiten.


    Wahrscheinlich sind diese Minderwertigkeitskomplexe und der Wunsch, ihm immer zu gefallen, in der Kindheit verwurzelt.


    Du solltest zu einem Psychologen gehen und das aufarbeiten.


    und irgndwie versuchen, zu chillen, wenn er kommt.

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