Total verrückte Welt

  • hallo ihrs

    ich möchte mal ein paar zeilen hier einwerfen und eure meinung lesen.

    da werden auf der ganzen welt low fat, low carb und sonstige ernährungsumstellungen propagiert und was passiert? die menschheit prozentual wird immer dicker, schwerer!

    was um himmels willen machen wir den alle falsch????

    wäre es nicht das vernünftigste, zu versuchen auf seinen körper zu hören und das zu essen was er verlangt? insofern wir es noch hören?

    ich bin mit meinem hausarzt an einem experiment. ich, total diätengeschädigt, wollte mir einen magenbypass operieren lassen. der arzt ist sehr dagegen (ich in der zwischenzeit auch, zu grosse angst vor komplikationen)

    seit gut 9 wochen soll ich -"normal" essen. tja, das hat sich ja toll angehört, aber, was ist denn normal? ich habe diese vielen wochen gebraucht um jetzt ganz langsam zu merken was mir guttut, was ich essen soll.........bin aber noch sehr weit davon entfernt es immer zu spüren.

    liebe grüsse
    tokala


  • Du trittst offene Türen ein. Ich empfehle Literatur von Udo Pollmer :D


    Michaela

  • Damit rennst du bei mir offene Türen ein, Tokala. :)

    Es ist schwierig, seinen Körper wieder zu hören, wenn man in jahrelanger Diätenkarriere etc. verlernt hat, seine Bedürfnisse zu kennen. Ich denke, es ist ein jahrelanger Prozess, aber der einzig richtige Weg.

    LG
    Pandora

  • Ich habe in den letzten Wochen auch "normal" gegessen. Ich habe mir nichts versagt, ich habe vernünftige Portionen gegessen und vor allen Dingen (da ich ja seit kurzem weiß das ich wohl zu über 80 % Fett verbrenne) habe ich aufgehört Fett auf ein Minimum zu reduzieren sondern es in normalem Maß zu verwenden. Das Ergebnis: ich werde schneller satt, ich merke das mein Körper leichter mit der Nahrung klar kommt und vor allen Dingen ICH ESSE WIEDER GERNE !!!


    In den letzten 20 Jahren war es so das mein Körper beim geringsten Anzeichen von Streß oder Krise sofort gebunkert hat und ich fetter wurde. Ich habe jetzt das erste mal in eben diesen 20 Jahren eine Krise hinter mich gebracht und NICHT zugenommen. Ein unglaubliches Gefühl; als ob ich es geschafft habe aus einem fahrenden Zug zu springen.

    Ich finde es schade das die Leute in meiner direkten Umgebung meine Erleichterung und Freude über diesen kleinen Fortschritt nicht nachempfinden können. Bestimmt kann es aber hier der eine oder andere.


    Liebe tokala, ich weiß nicht wie viele Jahre Du versucht hast gegen Dich anzugehen. Gib Deinem Körper Zeit. Ich hätte auch nicht einen Cent gewettet das es funktioniert.

    Liebe Grüße
    Steffi

  • Zitat

    Ich finde es schade das die Leute in meiner direkten Umgebung meine Erleichterung und Freude über diesen kleinen Fortschritt nicht nachempfinden können. Bestimmt kann es aber hier der eine oder andere.

    Absolut, Steffi! Und soo klein find ich diesen Fortschritt gar nicht...:)

    LG
    Pandora

  • Hallo Pandora,


    vielleicht betitele ich es selbst als "kleinen" Fortschritt weil ich, ehrlich gesagt, Angst habe das es nicht von langer Dauer ist.
    Auf der einen Seite verspüre ich eine unglaubliche Erleichterung weil ich das Gefühl habe dem Teufelskreis aus Zunahme, Versuche der -angeblich- vernünftigen und fettarmen Ernährung und der Angst irgendwann mal über 200 kg zu wiegen, entronnen zu sein, auf der anderen Seite lauert in mir, wie ein Raubtier, die Angst das sich das Ganze früher oder später auch wieder umdreht.
    Aber das muß ja nicht der Fall sein. Im Moment habe ich diesbezüglich einiges an Optimismus.

    Liebe Grüße
    Steffi

  • Liebe Steffi,

    für mich ist diese Angst absolut nachvollziehbar. Und auch ganz normal, wenn du näher hinschaust. Wenn ich nur schlappe 2 Jahre zurückdenke (was ja überhaupt kein langer Zeitraum ist)...ich war überzeugt davon, daß ich nur Sachen essen durfte, wo "light" draufstand. Süßstoff für den Kaffee - immer her damit und statt guter Butter habe ich mir die Halbfettmargarine aufs Brot geschmiert. Kein Stück Schokolade habe ich gegessen ohne schlechtes Gewissen, ich fühlte mich bei jedem Bissen, mit dem ich meinen Hunger (!) gestillt habe, schuldig, schuldig, schuldig.:rolleyes:

    Ich habe meinem Körper mit der Zeit regelrecht abgewöhnt, sich zu melden. Für mich war dieses Forum der Anfang, ein Weg aus diesem Teufelskreis. Noch bin ich nicht so weit, immer zu wissen, was mein Körper möchte; geschweige denn ihm das in diesem Moment auch zu geben. Das sind vor allem auch noch "organisatorische" Probleme, wenn ich z.B. im Büro Lust auf Obst habe, aber keins da ist usw.

    Aber ich fühle es wieder, und darüber freu ich mich.:) Die Angst, damit falsch zu liegen, wird immer weniger. Ich bin fest davon überzeugt, damit auf dem richtigen Weg zu sein. Kennst du von Geneen Roth das Buch "Essen als Ersatz"? Ich habe gestern angefangen, darin zu lesen - und bisher dreht es sich genau darum: Zu essen, wenn man Hunger hat und worauf man Hunger hat. Bisher gefällt mir sehr gut, was sie schreibt.

    Liebe Grüße
    Pandora

  • Liebe Pandora,

    das Buch kenne ich nicht, werde es mir aber besorgen.

    Ich finde es immer wieder unglaublich wie man an "erlerntem" hängt. Auch wenn es falsch ist. Ich habe wirklich jahrelang geglaubt ich würde mit Kartoffeln und Gemüse abnehmen. (Ist jetzt nur ein Oberbegriff aber Du verstehst sicher was ich damit meine.) Bei anderen mag es funktionieren. Bei mir nicht. Ich habe, was auch immer ging, fettlos gebraten (wenn ich überhaupt noch Fleisch gegessen habe) und das was in die Pfanne kam war dann auch noch magerer als mager.
    Anfang diesen Jahres habe ich dann ja bei meinem damaligen Trainer (hat Sport- und Ernährungswissenschaften studiert) den Atemdiagnosetest gemacht. Dabei hat sich ja nicht nur rausgestellt das ich nur ca. 1800 kcal verbrenne sondern das davon das meiste wohl auch noch Fett ist. Damit fing der Prozeß des Umdenkens an. Ok, ok, Denken und Schnelligkeit sind zwei Begriffe die bei mir nicht unbedingt immer zusammengehören. :o Ich habe angefangen hier und da eine Kleinigkeit zu ändern und mir das worauf ich grade Lust habe ab und an auch mal zu gönnen. Vor einiger Zeit kam dann hier das Thema mit dem Udo Pollmer auf und ich dachte mir das ich ja eigentlich nichts mehr zu verlieren habe. Da ich weder unter Freßattacken noch sonstigem leide habe ich dann beschlossen mir einfach zu vertrauen. Oder besser gesagt; meinem Körper und seinen Bedürfnissen zu vertrauen. Aber, oh man, das loslassen ist ja sooo schwierig.

    Manchmal weiß ich genau was mein Körper möchte und manchmal habe ich keine Ahnung was er mir sagen will. Da ich aber durch reichlich Therapieerfahrung gelernt habe wieviel Zeit manche Dinge brauchen freue ich mich jetzt erst mal das ich wenigstens den ersten Schritt geschafft habe.


    Deine Zeilen haben immer wieder eine sehr positive Wirkung auf mich und bestärken mich, obwohl wir uns ja nur sehr flüchtig kennen, darin meinen eigenen Weg zu gehen. Ich danke Dir dafür und wünsche mir für uns beide das es so positiv weitergeht und unser Weg richtig ist.

    Liebe Grüße
    Steffi

  • hallo ihr alle


    sicherlich kennt ihr alle den inneren schweinehund. eigentlich sind es ja zwei. den einten habe ich "vernunftli" getauft und den anderen "teufelchen". ich habe versucht abzuwägen, wem von den beiden ich jetzt nachgeben soll. das langweilige vernunftli sagt einem ja immer, das darfst du nicht, das sollst du nicht, das teufelchen in uns drin ist ja ganz gefitzt und überzeugt einen vom gegenteil.

    aber, diese zwei sind zwei zuwenig. irgendwann habe ich festgestellt, dass da noch zwei persönchen fehlen "liebe" und "verzweiflung"

    ich denke, ich muss lernen mich so zu lieben wie ich bin. egal wie verzweifelt ich über mein übergewicht bin und mich überall schäme und mir irgendwie minderwertig vorkomme.

    ich versuche, es ist nicht immer möglich, da die hand und der mund schneller sind als mein hirn, bei jeden essen, was ich eigentlich überhaupt nicht brauchen würde, die viel persönchen anzufragen. bis ich mir die 4 antworten geholt habe ist meist der gelüsteanfall vorbei. nicht immer, aber immer öfter:)

    es ist eigentlich sehr schlimm, wie wir oder jedenfalls wahrscheinlich viele von uns, unseren körper derart ablehnen. es ist aber auch sehr schwer, ihn so anzunehmen wie er ist.

    liebe grüsse
    Lisa

  • Liebe Tokala,



    Du hast einen entscheidenden Schritt gemacht um mit Dir selbst besser klar zu kommen; DU HAST DICH HIER ANGEMELDET !!!!

    Gib Dir selbst Zeit und verlange nicht zu viel von Deinem Körper und Deiner Seele. (Das sagt die richtige :o )

    Ich habe mich, bevor ich mich angemeldet habe, erst mal monatelang durch die meisten Foren gelesen. Dabei sind mir persönlich einige Dinge klar geworden die mir sonst verborgen geblieben wären. Da ich in meinem Umfeld (sprich Familie, Arbeit, Freunde und was man so tägliches Leben nennt) die einzige mit so extremem Übergewicht bin kam ich mir vor wie ein Exot. Und das im negativsten Sinne. Hier habe ich Leute "gefunden" die auch nicht "weniger" oder viel weniger sind als ich. Ich kann mich austauschen und werde verstanden. Bei aller Liebe zu meinen Freunden, so wirklich nachvollziehen können sie manche Probleme nicht.

    Laß Dich einfach in dieses Forum fallen und einige Dinge kommen gedanklich von selbst ins Rollen.

    Liebe Grüße
    Steffi

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